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    Verschuldung in den USA ? - Kein Problem..... - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 15.03.04 12:34:52 von
    neuester Beitrag 15.06.04 09:29:05 von
    Beiträge: 46
    ID: 834.701
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      Avatar
      schrieb am 15.03.04 12:34:52
      Beitrag Nr. 1 ()
      ... im Vergleich zu Deutschland.

      Seit dem Irak Krieg, an dem es mit Sicherheit berechtigte Kritik geben kann und muss, wird undifferenziert auf alles "amerikanische" eingedroschen. Das Lieblingsthema der Amerika-Hasser ist dabei das Thema Verschuldung. Selbst Leute die bis vor kurzem noch nicht gewußt haben was ein Handelsbilanzdefizit ist, können jetzt aus dem Stegreif aufzählen wieviele Minusbillionen die US-Verschuldungsmaschine generiert.

      In der Tat, die Zahlen sind gigantisch. Zur Zeit spricht man von 30.000 Milliarden. Doch Häme ist nicht angebracht. Wie siehts im Vergleich zu Deutschland aus?

      - Unternehmensverschuldung: Etwa die Hälfte der Gesamtverschuldung entfällt auf Unternehmen. (ca. 15 Bio).
      Doch die EK-Quote der US Unternehmen ist fast doppelt so hoch wie in D. Das gleiche gilt für Rentabilitätskennziffern. Wer wird also bei einer nachhaltigen Krise zuerst Probleme bekommen?:confused:

      - Staatsverschuldung: ein Viertel. (ca 7-8 Bio.) In % vom BIP ist die Verschuldung nicht höher als in D. Hinzu kommt: In konkunkturell starken Phasen werden in den USA geringere Defizite oder Überschüsse erwirtschaftet. Die 5% in diesem Jahr beruhen zum Teil auf "Ein-Mal-Effekten" (Irak, Steuerrückzahlungen). In D dagegen gibt es ein nachhaltiges strukturelles Defizit. Die Wachstumsstärke der US Wirtschaft verringert außerdem die relative Verschuldung.
      Der größte Unterschied ist jedoch ist die Rentenversicherung. In den USA wird privat vorgesorgt und Rücklagen gebildet.
      Bei uns schlummern im Haushalt stille Lasten in Höhe von 5 Bio. (ca 250% des BIP). Dies sind abgezinst die Ansprüche aus Renten- und Pflegeversicherung, sowie Beamtenpensionen.


      - Verschuldung der Haushalte. Ist in den USA höher. Dafür sind die Nettovermögen auch höher. Die Verschuldung beträgt im Schnitt 100% des Einkommens, der Vermögensbesitz jedoch 550% , die Nettovermögen somit 450%. In D betragen die Nettovermögen etwa 425 %.
      Der Schuldendienst der US Haushalte beträgt im Schnitt etwa 14 % des Einkommens. Das ist nicht übertrieben viel , vor allem wenn man bedenkt das 68% der Amis Wohneigentum besitzen und somit keien Miete zahlen.

      - Die größte Zeitbombe ist die Demographie. Überflüssig zu erwähnen, das es auch hier in den USA weniger schlimm als bei uns aussieht.


      Wenn hier also immer öfter erzählt wird, der Dollar bzw. die US Wirtschaft sei dem Tode geweiht und die Kunstwährung Euro der sichere Hafen muss ich lachen....
      Avatar
      schrieb am 15.03.04 12:39:21
      Beitrag Nr. 2 ()
      solange die (nicht vorhandene) Kohle für Waffen und Kriege ausgegeben wird, ist alles ok. Aber wehe, es wird in Bildung, Gesundheit oder andere eher soziale Bereiche investiert. Dann schreien sie auf, die neoliberalen Götzenanbeter :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 15.03.04 12:41:17
      Beitrag Nr. 3 ()
      @2 toller Beitrag!:) :)

      Was hat der mit meinem Text zu tun?
      Avatar
      schrieb am 15.03.04 12:43:56
      Beitrag Nr. 4 ()
      - Verschuldung der Haushalte. Ist in den USA höher. Dafür sind die Nettovermögen auch höher.

      ob das wohl daran liegt, dass die Vermögen des einen die Schulden des anderen sind :laugh:

      Ist dir das jetzt textbezogen genug? :p
      Avatar
      schrieb am 15.03.04 12:49:32
      Beitrag Nr. 5 ()
      Die GELDvermögen des Einen sind die Schulden des anderen! Das gilt nicht für Immobilen- oder sonstigen Besitz der einen Großteil des Vermögens ausmacht.

      Def. für den Laien: Nettovermögen ist gleich Aktiva minus Schulden.

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      schrieb am 15.03.04 13:07:36
      Beitrag Nr. 6 ()
      #5

      nun musst Du allerdings auch noch die Vermögensverteilung genauer beschreiben.
      Avatar
      schrieb am 15.03.04 13:17:04
      Beitrag Nr. 7 ()
      Was passiert denn, wenn das Ausland den USA ihr Defizit nicht mehr finanziert?

      150Milliarden hat die BOJ schon investiert dieses Jahr.

      Tolles Land, daß seinen Reichtum auf Kosten anderer hochhält.

      Sowas nenne ich sehr unsolide.
      Avatar
      schrieb am 15.03.04 13:24:42
      Beitrag Nr. 8 ()
      Wieso, das Ausland verdient doch gut daran, daß es den USA Geld leiht. Und die USA wiederum halten damit das Wirtschaftswachstum aufrecht und können dadurch z.B. gutes Personal in die USA holen. Das ist nicht unsolide, sondern schlicht ein mögliche Strategie von vielen.
      Avatar
      schrieb am 15.03.04 14:01:00
      Beitrag Nr. 9 ()
      #8
      Du würdest also den USA Dein Geld für 10 Jahre zu 3,75% leihen?
      Was ist daran gut verdienen? Dazu noch mit sehr wahrscheinlichem Wertverlust durch den Dollar.
      Avatar
      schrieb am 15.03.04 14:07:35
      Beitrag Nr. 10 ()
      Das ist ein Kettbriefsystem. Ich kauf dir ständig was ab und pumpe dir dann das Geld dafür = Pumpe mit Verfallsdatum!
      Versuch das mal mit Deinem Privat-Haushalt. Geh jeden Tag zu Karstadt und kauf was das Zeug kält. Karstadt gibt immer den Kredit.

      Wie lange hälst du das durch?
      Avatar
      schrieb am 15.03.04 14:08:21
      Beitrag Nr. 11 ()
      Ich habe andere Möglichkeiten. Aber offensichtlich finden genug andere Anleger das Angebot attraktiv. So what?
      Avatar
      schrieb am 15.03.04 14:12:29
      Beitrag Nr. 12 ()
      #10
      :confused:

      Begibt Karstadt Anleihen, wenn ich dort einkaufe???
      Avatar
      schrieb am 15.03.04 14:13:43
      Beitrag Nr. 13 ()
      Ne, aber eingelöst wird irgendwann!
      Avatar
      schrieb am 15.03.04 14:17:29
      Beitrag Nr. 14 ()
      Außerdem müßte der Kunde die Anleihe rausgeben!
      Avatar
      schrieb am 15.03.04 16:14:54
      Beitrag Nr. 15 ()
      @7 Die USA haben ein Handelsbilanzdifizit. Ist das schlecht?
      Rußland hat derzeit den größten Handelsbilanzüberschuss, ist das gut?

      Die Leistungsbilanz eines jeden Landes muss immer ausgeglichen sein. Handelsbilanzdifiziten müssen also Kapitalimporte gegenüber stehen. Die USA müssen also ein toller Platz zum investieren sein. Warum sonst schicken Anleger aus aller Welt ihr Geld dorthin?(unter anderem auch die chin. &jap. Notenbank;) )
      In Russland ist es genau umgekehrt. Die Oligarchen schaffen ihr Geld aus dem Land. (Ist das ein Vertrauensbeweis für die russ. Wirtschaft?) Weshalb das Handelsbilanzdifizit derart skandalisiert wird versteh ich nicht.

      @6 Ist auch ein interessantes Thema. Kannst ja einen Schräd drüber eröffnen. Mit der Verschuldungsproblematik hat es jedoch nur mittelbar zu tun.:)
      Avatar
      schrieb am 15.03.04 19:53:13
      Beitrag Nr. 16 ()
      Nur soviel zum Thema. Die Schulden der USA sind eine gefährliche Zeitbombe als alle massenvernichtungswaffen von Nordkorea, Iran? oder die nichtvorhandenen des Iraks für die Menschheit! Kleist schrieb schon: Der Krug geht solange zum Brunnen bis er bricht! Und das wird in absehbarer Zeit passieren!!!
      Avatar
      schrieb am 15.03.04 20:12:59
      Beitrag Nr. 17 ()
      Ich streite nicht ab das es ein Problem gibt. Die Frage ist nur:
      -ist es wirklich so schlimm das alles den Bach runter geht? In % vom BIP war die Verschuldung kurz nach dem 2ten WK fast doppelt so hoch wie heute. - Es hat sich wieder eingerenkt..:)

      -Falls doch: wer geht zuerst drauf? USA oder D? (Wobei das bei der Verflechtung der Weltwirtschaft egal sein dürfte.)
      Die Probleme in D scheinen aber, wie ich oben versucht habe zu zeigen, langfristig schwieriger zu lösen.:(
      Avatar
      schrieb am 09.04.04 08:23:41
      Beitrag Nr. 18 ()
      Hallo zusammen,

      Eine offene Frage die mich schon lange beschäftigt, und ich nicht beantworten kann, ist was wird passieren wenn die gefährliche Suldenzeitbombe wirklich explodieren soll?

      Inflation? (Schulden werden mit bedrucktem Papier getilgt?)

      Krieg? (Systemänderung wo die Schulden gestrichen werden?)

      Oder bin ich zu pessimistisch??? (schön wäre es…)

      Hier ein 10 min. Clip, es lohnt sich das anzuschauen!!!

      http://www.staatsverschuldung.de/panorama.htm

      Grüße humm :)
      Avatar
      schrieb am 09.04.04 11:55:37
      Beitrag Nr. 19 ()
      Servus Humm,


      Inflation? (Schulden werden mit bedrucktem Papier getilgt?)

      das ist der bequemste Weg
      :rolleyes:

      Krieg?

      Durch Krieg verschwinden keine Schulden! Im Gegenteil. Oft wird jedoch die durch Krieg (zusatzlich) verursachte Verschuldung mit GelddruckenInflation beantwortet.



      Es gibt jedoch noch eine Möglichkeit! Das Stoppen der staatlichen Geldverbrennung. :eek: :eek: Das ist im Moment in USA und Europa schwer vorstellbar. Aber es geht.

      Neuseeland hatte Anfang der 80er eine viel schlimmere Schuldenkrise (6-7%Defizit; 20 % Zinsen!). Durch Streichung von schwachsinnigen Subventionen (neoliberale Politik) wurde der Haushalt saniert. In den letzten 15 Jahren gab es 14 Mal Haushaltsüberschüsse.:eek: :eek: .

      Nachfrageorientierte Wirtschaftspolitiker (Linke, Keynesianer) argumentieren , dass die fehlende staatliche Nachfrage eine Rezesson verursacht. -- Traf auch nicht zu. Vielmehr wurde der Beweis erbracht das Staatsausgaben im schlimmsten Fall Verschwendung , im besten Fall Fehlallokation bewirken.
      Avatar
      schrieb am 09.04.04 14:39:07
      Beitrag Nr. 20 ()
      Hallo Steigerwälder,

      Es könnte noch eine Möglichkeit geben:

      Eine Revolte.

      Warum soll ich den Missbrauch von anderen tragen?
      Die Lügnern, die Politiker, (die ich so bewusst nenne mit dem Wissen dass sie mich nicht mal verklagen können, denn es stimmt!!!)

      Es mussten nur genug Bürger so denken, genug die nicht mehr weiter wissen, keine Arbeit, keine Zukunft, und wir werden eine Systemänderung erleben.
      Vor die deutsche Vereinigung hat es auch keiner vorausgesehen dass es so kommen wird, genau so schnell kann es zu Revolte kommen. Es hört sich vielleicht übertrieben an, aber wer weiß???

      Grüße humm
      Avatar
      schrieb am 09.04.04 15:49:55
      Beitrag Nr. 21 ()
      in den USA ist das Schuldenproblem besser zu erkennen
      die kennen keinen Generations-Betrugs-Vertrag.

      in Deutschland ist das Schuldenproblem viel besser
      versteckt
      in Deutschland zahlen viele in ein Rentensystem ein
      das auf den Generations-Betrugs-Vertrag beruht.
      Clever, in Deutschland kommt das Finanz-Problem halt erst
      in ca. 15 Jahren.
      Schon heute wird ein Teil des Renten-Betrugs-Systems
      über Steuereinnahmen finanziert.
      In Deutschland haben wir halt die Rentner-Einstellung
      "nach mir die Sinnflut" oder
      "ich habe viele viele Jahre in ein Schneeballsystem"
      eingezahlt jetzt sollen mal die junge Generation bluten.

      hoffe meine Informationen entsprechen der Realität !!!
      Avatar
      schrieb am 09.04.04 16:17:42
      Beitrag Nr. 22 ()
      @21 Das ist der Punkt. Hab ich auch schon versucht darzustellen.

      @ 20 Es könnte noch eine Möglichkeit geben: Eine Revolte......
      "Systemänderung"... das hört sich schon verdächtig an:mad:

      Man kann natürlich auch darüber philosophieren, dass ein Meteoriteneinschlag das Schuldenproblem löst...
      Avatar
      schrieb am 09.04.04 17:01:05
      Beitrag Nr. 23 ()
      Wann gab es in der Geschichte Deutschlands zuletzt eine Revulution?

      Nie, und es wird auch nie eine geben!
      Avatar
      schrieb am 09.04.04 17:08:41
      Beitrag Nr. 24 ()
      @21
      @22

      an dem Staatsverschuldungsproblem weltweit
      Japan, Deutschland, USA u.s.w.
      kann der einzelne von uns sowieso nichts ändern

      entscheidend ist jedoch seinen finanziellen Nutzen
      aus Fehlentscheidungen zu ziehen.

      der Goldpreis, Silberpreis, Rohölpreis
      dürfte in den nächsten 5 Jahren interessant sein.

      es ist ein Spiel gegen die Notenbanken
      mit ihrer Zinspolitik.

      nicht die USA ist der allein Schuldige
      das wäre zu einfach.

      Rohstoffpreise und die Bondmärkte beobachen
      eventuell auch die Arbeitsmärkte
      in den USA und Deutschland
      die versteckte Arbeitslosigkeit
      und die Statistik-Tricks

      wir in Deutschland neigen durch unsere
      Schulausbildung gerne dazu
      in den USA den Schuldigen zu suchen
      und somit uns moralisch den Rücken frei zu halten.

      im Finanzbereich zählt aber nur ob Du Gewinne machst
      oder Verluste.
      Avatar
      schrieb am 09.04.04 18:13:58
      Beitrag Nr. 25 ()
      @22:

      Verdächtig??? Eher provokativ.
      Das Gefühl betrogen geworden zu sein ist aber vorhanden.
      Fühlst du dich nicht betrogen?


      @24:

      Gut beschrieben, dafür muss man aber erkennen in was für eine Richtung das ganze geht,
      und genau das versuche ich zu verstehen.
      Früher hat man es mit Kriege oder Inflation „erledigt“.
      Heute mit der Globalisierung ist es schwierige geworden.
      Die Steuern kann man nicht über 100% erhöhen. Was für ein Glück… ;)

      Werde mich freuen wenn jemand Links hat zu Zukunftsprognosen.


      Grüße humm
      Avatar
      schrieb am 09.04.04 18:20:42
      Beitrag Nr. 26 ()
      "Fühlst du dich nicht betrogen?"

      Sicher gibt es Probleme. Aber dieses Gejammer "wir werden betrogen" ist mir eine zu pessimistische Weltsicht, die immer nur die weinerlichen Verlierer und die Neider der Erfolgreichen beweihräuchert.

      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 09.04.04 19:01:19
      Beitrag Nr. 27 ()
      @26:

      „Sicher gibt es Probleme.“ – Reich mir nicht aus.
      Probleme sind etwas was zu beheben wäre.

      Das Problem der Staatsverschuldung ist in das System integriert.
      Der Betrug ist im System drin. Wie können wir das beheben? – unmöglich.

      Schließlich kann ich nicht als normaler Bürger zu irgendeiner Instanz gehen, Gutachter vorliegen und den Staat zum Handeln zwingen. Genau das zeigt mir dass wir nicht in eine Demokratie leben. „Demokratur“ wäre eine bessere Formulierung.

      Ich kann mich nur vom System abwenden. So traurig wie es sich anhört.

      Theoretisch könnte ich in der Politik, nur leider bin ich ein sehr schlechter Betrüger, also fehlt mir die Erste Vorraussetzung…

      Das wenig was ich machen kann ist darüber im Internet diskutieren, um Menschen das Problem bewusst zu machen. Schade nur dass du meine Einstellung so als „Gejammer“ abstempelst.

      Ich werde mich sehr freuen wenn du mir zeigen könntest dass wir nicht betrogen worden sind.
      Dann werde ich ein „Entschuldigungs-Thread“ aufmachen… ;-)

      Grüße humm
      Avatar
      schrieb am 10.04.04 08:40:52
      Beitrag Nr. 28 ()
      "Das Problem der Staatsverschuldung ist in das System integriert.
      Der Betrug ist im System drin. Wie können wir das beheben?"



      Die Frage könnte auch lauten: Was will das Volk eigentlich?

      Will es Eigenverantwortung und einen schlanken Staat der sich auf das wesentliche konzentriert?

      Oder will es Rundumversorgung mit staatl. Rente, Krankenvers. ,Kinderbetreuung, Eigenheimzulage,...die Liste ist endlos. All dies soll auch noch mit niedrigen Steuern bewerkstelligt werden. Und das geht nun mal nur über Verschuldung.Wenn die Politiker den Bürgern aber nur ihre Wünsche erfüllen( das unterstelle ich mal) kann man kaum von Betrug reden.:(
      Avatar
      schrieb am 10.04.04 09:27:34
      Beitrag Nr. 29 ()
      @28:

      >> Die Frage könnte auch lauten: Was will das Volk eigentlich?

      Will es Eigenverantwortung und einen schlanken Staat der sich auf das wesentliche konzentriert? <<

      Wir sind uns doch einig dass Verschuldung keine Lösung ist.
      Wir sind uns auch einig dass jeder will einfaches Leben haben.

      Ein verantwortungsvolle Politiker MUSS den Unterschied zwischen „Wunschtraum“ und „Machbar“ erkennen, und danach auch handeln.
      Alles anders ist unangebracht.

      Die Politiker sind nicht dumm.
      Die sind aber an ihre Macht interessiert.
      Ob ihre Entscheidungen dem Folk schaden, ist nur zweitrangig.

      Schau die deine Kinder an, (wenn du keine hast, stell dir es nur vor wenn du welche hättest) und sage denen:

      „Wir haben auf eure Rechnung gut gelebt. Das Problem wird ihr haben. Unsere Schulden wird ihr bezahlen müssen.
      Ihr wird in der Rentekasse einbezahlen und nichts davon haben, ihr wird studieren, und kein Arbeitsplatz finden.
      Tja, Pech gehabt dass ihr in dieser Generation geboren seid.“

      Schöne Erbe, oder?

      Grüße humm
      Avatar
      schrieb am 10.04.04 10:16:09
      Beitrag Nr. 30 ()
      Ein verantwortungsvolle Politiker MUSS den Unterschied zwischen „Wunschtraum“ und „Machbar“ erkennen, und danach auch handeln.
      Alles anders ist unangebracht.


      Dann wird er aber abgewählt.
      :( :(



      Stoiber "spart" bei uns in Bayern gerade. Er kann sich das leisten. Er wird dann halt bei der nächsten Wahl nur 60 statt 70% bekommen.:cool: .

      Was ist das Ergebnis? Alle bei denen gekürzt wird heulen auf.
      Avatar
      schrieb am 10.04.04 10:40:34
      Beitrag Nr. 31 ()
      @30:

      Es ist viel zu spät damit heute anzufangen!
      Vor der „Ära Kohl“ müsste man schon anfangen, um die Katastrophe zu beheben. Es war schon damals bekannt.

      Ich glaube auch nicht dass die Politik überhaupt noch etwas tun kann.
      Die Politik ist von den Banken versklavt.

      Es wird zu einem Kollaps kommen müssen.
      Ich weiß nicht wie es aussehen wird, es wird aber kommen.
      Man muss nur die Lage OBJEKTIV ohne eigene Wünsche mal anschauen, und es wird klar.
      Es ist seid es die Bundesrepublik gibt nur immer schlimmer geworden, und ich kann nicht erkennen dass die Politiker „bessere Menschen“ geworden sind.

      Überleg mal, ich kann sie Betrügern nennen, hier im Internet, ohne dass ich gesperrt werde, ohne Angst zu haben angeklagt zu werden!

      Koch in Hessen hat ZUGEGEBEN gelogen zu haben, ein Bilanz verfälscht zu haben! Und ist mit über 89% wieder gewählt worden!!!

      Es ist unfassbar.

      Da kann ich nur noch sagen dass die deutschen es besser nicht verdient haben, wenn sie solche Menschen wählen. (Die SPD ist nicht besser! )

      Ich weiß nicht ob du den Clip gesehen hast, die 10 Min. sind es wirklich wert!

      http://www.staatsverschuldung.de/panorama.htm

      Grüße humm
      Avatar
      schrieb am 10.04.04 12:12:54
      Beitrag Nr. 32 ()
      Ich muss immer wieder auf das Beispiel Neuseeland zurückkommen. Die Schuldenkrise Anfang der 80er war dort viel dramatischer als bei uns heute.


      Natürlich gibt es auch den Argentinischen bzw. Brasilianischen Weg. Schulden werden einfach von Zeit zu Zeit durch Inflation abgewertet. Ist den Jungs da unten anscheinend recht so. Hauptsache es gibt wieder einen coolen Karneval.:D
      Avatar
      schrieb am 10.04.04 12:33:03
      Beitrag Nr. 33 ()
      @32:

      Ist neu für mich:

      "5.4 Die Inflation als Ausweg ?

      Es gibt Auffassungen, wonach ein kräftiger Inflationsschub den bisher angehäuften Schuldenberg und die darauf zu leistenden Zinszahlungen in Relation zum gestiegenen Preisniveau abbauen würde. Eine solche Wirkung stellte sich beispielsweise auf dem Privatsektor ein für die Beschaffung von Haus- und Grundbesitz Ende der sechziger Jahre. Der Inflationsschub in den siebziger Jahren führte zu einer überdurchschnittlichen Erhöhung des Preisniveaus, aber auch der Einkünfte. Die Schulden und der Schuldendienst für Investitionen Ende der sechziger Jahre reduzierten sich relativ zum gestiegenen Preis- und Einkommensniveau; die Investoren waren Nutznießer der Inflation. In der Buchfassung wurden die vorstehenden 3 Szenarien unter Inflationsbedingungen (Zinsausgaben jährlich 15%, BIP-Steigerung jährlich 10%) gerechnet und die für 2025 errechneten verschuldungsrelevanten Daten gegenübergestellt. Die Ergebnisse zeigen, dass ein Inflationsschub niemals ein Ausweg für eine Entschärfung des Verschuldungsproblems sein kann."

      aus: http://www.staatsverschuldung-schuldenfalle.de/

      Link wirklich lesenswert!

      Grüße humm
      Avatar
      schrieb am 10.04.04 13:47:11
      Beitrag Nr. 34 ()
      Ist ein wirklich guter Link, der die Problematik in ihren vielfältigen Zusammenhängen klar auf den Punkt bringt. Danke. :)

      Frage mich gerade, ob das "Pay forever after using" nicht im Wesen der Demokratie liegt. Schließlich wählen die Leute die Politiker, die ihnen teure Versprechnungen machen, während sie diejenigen abwählen, die ihnen "den Gürtel enger schnallen" wollen. Hin und wieder gibts zwar auch mal Ausnahmen von dieser Regel, wenn der Leidensdruck der damit verbundenen falschen Politik zu groß wird, aber meist nur für kurze Zeit. Außerdem erfüllen die ins Amt gewählten Konsolidierungspolitiker ihre Aufgabe in der Regel nicht oder nicht ausreichend, und fallen unter dem Druck der öffentlichen Stimmung bzw. kommender Wahlen wieder zurück in die Schuldenmacherei.

      Neuseeland könnte aber wirklich mal ne Ausnahme von dieser Regel sein. :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 10.04.04 14:22:22
      Beitrag Nr. 35 ()
      @34:

      Das Problem liegt darin dass es keine Möglichkeit gibt die Politik zu sinnvollen Maßnahmen zu zwingen.
      Warum sollen die Politiker uns das Leben schwer machen wenn sie es nicht müssen? – obwohl es das richtige wäre?

      Jeder Finanzmensch kennt das Problem, und weiß dass es mit der Zeit nur schlimmer wird.
      Es müsste möglich sein als Bürger zum Oberstes Bundesgericht in Karlruhe zu gehen und die Politik zu zwingen.
      Dann werden sie keine Ausreden mehr haben.

      Grüße humm
      Avatar
      schrieb am 10.04.04 14:27:09
      Beitrag Nr. 36 ()
      Inflation beim US-Dollars löst das Problem

      Siehe milhouse
      //www.gold-eagle.com/editorials_04/

      Text mit Chart:
      http://www.gold-eagle.com/editorials_04/milhouse040504.html]

      Chart:
      Avatar
      schrieb am 10.04.04 15:02:05
      Beitrag Nr. 37 ()
      #35,
      solange Artikel 115 (1) Satz 2 GG gilt, wonach die Höhe der Neuverschuldung nur durch die Höhe der Ausgaben für Investitionen begrenzt wird und außerdem noch Ausnahmen zur "Abwehr einer Störung des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts" zugelassen werden, wird das BVerG wenig machen können. Bisherige Klagen gegen Schuldenhaushalte waren ja auch nur dann erfolgreich, wenn gegen die weichen Kriterien des Artikel 115 verstoßen wurde.
      Die bisherige Schuldenmacherei, so ungerecht und undemokratisch sie gegenüber zukünftigen Generationen ist, ist also von der Verfassung her möglich, wenn auch nicht gewollt.

      Der Autor des Links weist zu Recht daraufhin, daß die Bezugsgröße für die Investitionen eigentlich nicht die Neuverschuldung, sondern die Bruttokreditaufnahme sein sollte. Außerdem müßten die geleisteten Investitionen natürlich eigentlich auch anteilmäßig abgeschrieben, und die Schulden entprechend anteilmäßig getilgt werden, also die zulässige neue Bruttokreditaufnahme entsprechend reduziert werden.

      Artikel 115 GG müßte also erheblich reformiert werden, aber es ist wohl reines Wunschdenken, daß eine großkoalitionäre Mehrheit für eine solche Verfassungsänderung je zustande kommen könnte.
      :(
      Avatar
      schrieb am 10.04.04 16:09:08
      Beitrag Nr. 38 ()
      @35:

      und was ist die Konsequenz?

      Das wir hilflos sind.
      Dass das System, so wie sie heute ist, von Diebe gemacht ist.
      Das wir nicht in eine Demokratie leben.
      Es wird nur zu Steuerhinterziehung führen, denn wenn einer sich von dem System angegriffen fühlt, so muss er sich schützen, und wie schütz man sich? – in dem man hortet und spart, Hauptsache nicht konsumieren. – Genau das Gegenteil von dem was wir alle brauchen…

      @34:

      Ich verstehe nicht den Zusammenhang zwischen Inflation beim US-Dollar und Lösung des Problems…

      Grüße humm
      Avatar
      schrieb am 13.04.04 16:36:04
      Beitrag Nr. 39 ()
      In der Summe dürfte die USA bei den Staatsschulden + Bundesstaatsschulden schlechter dastehen (ca. 150 %) gegenüber Deutschland mit ca. 65 % incl. Bundesländer ex. Versorgungslasten der Beamten.

      Gruß
      DdN
      Avatar
      schrieb am 13.04.04 16:42:06
      Beitrag Nr. 40 ()
      Die Einstellung der Bürger ist wie folgt und wird von den Verantwortlichen auch noch gefördert:

      Der "Macher", der Mutige ist heut` zu Tage der Idiot.
      Läuft man los und wagt man etwas, wird man ausgelacht.

      Der "Warner", der die Risiken nennt, ist der Intellektuelle.


      Wie soll sich daraus etwas entwickeln? So kommen wir nie vorwärts!
      Avatar
      schrieb am 17.04.04 08:01:08
      Beitrag Nr. 41 ()
      erschienen in: Neues Deutschland Nov. 2003

      Robert Kurz



      Dollarinflation



      Still und unaufhörlich wächst das Handels- und Kapitalbilanzdefizit der USA vor sich hin und hat aufsummiert eine astronomische Größenordnung erreicht. Man ist inzwischen irgendwie daran gewöhnt. Die ganze Welt legt ihr überschüssiges, weil wegen der globalen Überkapazitäten nicht mehr rentabel reinvestierbares Geldkapital in den USA an, indem dort Aktien und Staatsschuldpapiere gekauft werden. Mit den beispiellosen Geldschulden, die sie auf diese Weise im Ausland machen, kaufen die USA die überschüssigen Waren derselben Welt auf, für die sich sonst mangels Kaufkraft aufgrund von Rationalisierung, Massenarbeitslosigkeit und Massenarmut keine Käufer mehr finden würden. Die eigentlich fällige Weltwirtschaftskrise wird damit gemildert und ständig weiter hinausgeschoben. Fast scheint es so, als hätte der globale Kapitalismus dank der Absorptionsfähigkeit der letzten Supermacht das ökonomische Perpetuum mobile erfunden.

      Nach dem Lehrbuch sind die Export-Einbahnstraßen in die USA ein Ding der Unmöglichkeit. Eine Nationalökonomie kann nicht auf Dauer derart viel mehr importieren, als sie exportiert. Wenn die USA nicht durch gesteigerte Exporte nach Asien, Europa usw. selber den Ausgleich wieder herstellen, müssen die immensen Ungleichgewichte früher oder später zu einer gewaltsamen ökonomischen Kontraktion führen. Vergeßt die Lehrbücher, behauptet schon seit einigen Jahren der US-Ökonom Paul Krugman. Denn Staaten würden ja in Wirklichkeit gar nicht wie Unternehmen miteinander konkurrieren. Unter den Bedingungen der Globalisierung sei es naiv, weiterhin anzunehmen, daß die Erfolgsrechnung einer Volkswirtschaft ihre Handelsbilanz ist. Import und Export, so Krugman, finden jetzt in Wahrheit auf einer betriebswirtschaftlichen Ebene statt. Und da ist es so, daß gerade US-Firmen große Teile ihrer Produktionskapazitäten wegen des Billiglohns und anderer Kostenfaktoren nach China verlagert haben, das inzwischen als Drehscheibe in ihren globalen Produktionsnetzen fungiert. Was als Export Chinas in die USA erscheint, ist in Wirklichkeit die Belieferung von US-Kunden durch US-Konzerne. Deshalb macht es gar nichts, wenn z.B. in den USA selber überhaupt keine Laptops mehr hergestellt werden, meint Krugman frohgemut.

      Leider ist dem US-Ökonomen bei seinem optimistischen Räsonnement ein anfängerhafter Fehler unterlaufen. Auf der Ebene des stofflichen Güterflusses hat er zwar recht, da handelt es sich beim Import aus China betriebswirtschaftlich gewissermaßen um eine inneramerikanische Angelegenheit. Dem Kapital geht es aber nun einmal nicht um die stoffliche Güterproduktion, sondern diese dient einzig der Akkumulation von Geldkapital. Ausgerechnet das Geld aber, das der Zweck der ganzen Übung ist, kann sich genausowenig globalisieren wie die Staaten. Es gibt ebensowenig ein unmittelbares Weltgeld, wie es einen unmittelbaren Weltstaat gibt. Geld existiert überhaupt nur in der Form von Währung, das heißt von nationalen Geldnamen. Das gilt auch für den Dollar. Als Behelfs-Weltgeld bleibt er dennoch gleichzeitig nationale Währung. Und auf der Ebene der Währungsverhältnisse schlägt das astronomische Handels- und Kapitalbilanzdefizit der USA sehr wohl negativ zu Buche. Auch wenn es sich stofflich um betriebswirtschaftliche Binnenbewegungen von US-Konzernen handelt, bleibt es doch auf der Währungsebene ein Anspruch des einen Währungsraumes an einen anderen.

      Was muß auf dieser Ebene schließlich unausweichlich passieren? Machen wir ein kleines Gedankenexperiment und stellen uns das vermeintliche ökonomische Perpetuum mobile zwischen den USA und der übrigen Welt übertragen auf eine Binnenökonomie vor. Kaufkraft, die reell nicht da ist, wird durch Verschuldung simuliert. Wenn auch keine nennenswerten Ersparnisse da sind (wie es in den USA der Fall ist), gibt es nur noch die Möglichkeit, daß der Staat mit Hilfe seiner Notenbank wie verrückt Geld druckt und es unter die Leute bringt, damit die kaufen können. Das Resultat ist bekanntlich keine „ewige Konjunktur“ als Perpetuum mobile, sondern die galoppierende Inflation, also der Ruin des Geldes selbst, und damit eine umso schlimmere Krise.

      Im Prinzip läuft der ständige Zufluß von ausländischem Geldkapital in die USA auf nichts anderes hinaus. Das in Fremdwährungen zufließende Geld muß zwecks Kauf von Aktien und Staatsanleihen in Dollars gewechselt werden, bläht also permanent die Dollarmenge auf. Dies erscheint jedoch zunächst nicht als Inflation in den USA, weil es sich um ausländische Gläubiger-Positionen handelt, die in Asien, Europa usw. in den Büchern stehen. Der inflationäre Mechanismus, der im Rahmen einer Binnenökonomie viel schneller greifen würde, ist daher vorläufig gefiltert durch die Grenzen der Währungsräume. Aber nun zurück zum Lehrbuch: Permanente Handels- und Kapitalbilanzdefizite einer Volkswirtschaft (somit auch eines Währungsraumes), so heißt es, müssen, werden sie nicht ausgeglichen, nach einer gewissen Inkubationszeit zu einem entsprechenden Verfall des Außenwertes der jeweiligen Währung führen. Die Binnenkaufkraft einer Währung ist jedoch nicht unabhängig vom Außenwert. Verfällt letzterer nur drastisch genug, so ist die Folge eine dramatische Inflation auch auf der binnenökonomischen Ebene des jeweiligen Landes, wie sich immer wieder gezeigt hat.

      Es ist nicht so recht einzusehen, warum es eine Möglichkeit geben sollte, daß die USA sich dieser Gesetzmäßigkeit dauerhaft entziehen könnten. Zwar lassen sie ganz bewußt alle paar Jahre (so auch jetzt wieder) einen gewissen Verlust im Außenwert des Dollars zu, weil auf diese Weise im Grunde die ausländischen Gläubiger selber einen Teil der US-Schulden zähneknirschend bezahlen müssen, indem ihre Dollar-Guthaben entsprechend verfallen. Das geht freilich nur, solange es sich um eine relativ mäßige, kontrollierte Pendelbewegung des Dollarkurses handelt. Je höher sich die US-Außendefizite aufakkumulieren, desto wahrscheinlicher wird es aber, daß der Geldkapitalzufluß ins Stocken gerät und der Außenwert des Dollars unkontrolliert nach unten durchbricht. Die dann unvermeidliche Dollarinflation wird allerdings nicht nur die Binnenökonomie der USA in die Knie gehen lassen, sondern damit auch die Exportmaschine der übrigen Welt zum Stehen bringen. Dann ist es aus mit der Herrlichkeit des vermeintlichen Perpetuum mobile. Wunder gibt es nur im Märchen.
      Avatar
      schrieb am 18.04.04 20:11:10
      Beitrag Nr. 42 ()
      ich glaube in D eher an einen zusammenbruch und aufstand als in usa.
      in zwei jahren schicken die uns carepakete.
      bin nur gespannt wo unsere politiker dann ihre von uns geschenkte rente verballern
      Avatar
      schrieb am 18.04.04 20:49:22
      Beitrag Nr. 43 ()
      >> ich glaube in D eher an einen zusammenbruch und aufstand als in usa. <<

      Sollte es ein „Tag danach“ geben, so wird es nicht in eine "Leere" enden. Es wird irgendwie weiter gehen.
      Irgendeine Systemveränderung wird stattfinden.

      Die Banken werden auf ihre Schuldscheine so oder so sitzen bleiben.

      Für die die es noch nicht gesehen haben:

      http://www.staatsverschuldung.de/panorama.htm
      Avatar
      schrieb am 05.06.04 15:13:26
      Beitrag Nr. 44 ()
      (Stand: 07.04.2004)



      LaRouche: Neue US-Arbeitsmarktzahlen
      "dümmster Publicitytrick der neueren Geschichte"
      (EIR)
      Am 2. April verkündete das US-Arbeitsministerium - und das war keineswegs als verspäteter Aprilscherz gemeint -, im März seien in den USA 308 000 neue Arbeitsplätze "geschaffen" worden, mehr als doppelt so viel wie erwartet. Darüberhinaus wurde auch die Zahl der im Januar und Februar angeblich neugeschaffenen Jobs nachträglich verdoppelt! Ein erfahrener europäischer Finanzanalyst stufte diese Zahl amüsiert als "Mutter aller statistischen Schwindel" ein; der amerikanische Oppositionspolitiker und demokratische Präsidentschaftsbewerber Lyndon LaRouche bezeichnete die Meldung des Weißen Hauses treffend als "dümmsten Publicitytrick der neueren Geschichte" (siehe unten).

      Allerdings gibt es ein Realitätsprinzip: Gerade solche "guten Nachrichten" können zum Auslöser werden, der die gewaltige Anleihen- und Hypothekenblasen zum Platzen bringt. Prompt kam es nach der Veröffentlichung der euphorischen Beschäftigungszahlen weltweit zu schweren Erschütterungen der Anleihemärkte. Bisher galt es als sehr unwahrscheinlich, daß die amerikanische Zentralbank Federal Reserve vor Jahresende die Zinsen erhöht - nun taucht diese Möglichkeit plötzlich auf dem Radarschirm auf. Die unmittelbare Folge war eine riesige Verkaufswelle am 2. April, wodurch der Ertrag auf zehnjährige US-Anleihen um 26 Basispunkte von 3,89% auf 4,15% stieg - der größte Tagesanstieg seit dem Beinahekollaps des Spekulationsfonds LTCM im Herbst 1998. Zweijährige US-Anleihen stiegen um 23 Basispunkte von 1,62% auf 1,85%. Da die Hypothekenzinsen an die langfristigen Anleihenerträge gekoppelt sind, stieg der durchschnittliche 30jährige Hypothekenzins am 2. April auf 5,52% gegenüber 5,40% in der Vorwoche. In naher Zukunft ist ein weiterer steiler Anstieg zu erwarten. Aktien von Hypothekeninstituten, Wohnungsbaufirmen und Baumarktgroßhandel fielen am 2. April drastisch. Der endgültige Einbruch des Hypothekenmarkts in den USA und weltweit ist einen Schritt näher gerückt.

      aus: http://www.bueso.de/seiten/aktuell/07-04-04.htm#1
      Avatar
      schrieb am 06.06.04 18:03:32
      Beitrag Nr. 45 ()
      Petrodollar stützt die amerikanische Weltherrschaft

      Die Antwort liegt in der einzigartigen Rolle des Petro-Dollars für die Untermauerung der amerikanischen Wirtschaft.

      Wie funktioniert das? Solange fast 70% des Welthandels in Dollar abgewickelt werden, ist der Dollar die Währung, die die Zentralbanken als Reserve ansammeln. Aber die Zentralbanken, sei es in China, Japan, Brasilien oder Russland häufen nicht einfach nur Dollars in ihren Tresoren an. Währungen haben einen Vorteil gegenüber Gold. Eine Zentralbank kann sie benutzen, um staatliche Oligationen vom Herausgeber, den Vereinigten Staaten zu kaufen. Die meisten Länder der Welt sind gezwungen, ihre Handelsdefizite unter Kontrolle zu behalten, wollen sie sich nicht mit einem Währungszerfall konfrontiert sehen. Die Vereinigten Staaten nicht. Das liegt an der Rolle des Dollars als Reservewährung. Und die Untermauerung dieser Rolle als Reservewährung ist der Petrodollar. Jede Nation muss Dollars bekommen, um Öl importieren zu können, manche mehr als andere. Das hat zur Folge, dass ihr Handel sich an Dollar-Länder richtet, an die USA mehr als an alle anderen.

      Weil Öl der wichtigste Rohstoff für jede Nation ist, verlangt das Petrodollar-System, das bis heute existiert, die Entwicklung riesiger Handelsüberschüsse, um Dollarüberschüsse anzusammeln. Dies gilt für alle Länder ausser einem - den USA, die den Dollar beherrschen und ihn nach Belieben oder per Dekret drucken. Weil heute der Grossteil des gesamten internationalen Handels in Dollar abgewickelt wird, müssen die Länder ins Ausland gehen, um die Zahlungsmittel zu bekommen, die sie nicht selbst herausgeben können. Die Struktur des gesamten Welthandels bewegt sich heute rund um diese Dynamik, von Russland bis China, von Brasilien bis Südkorea und Japan. Jeder ist darauf aus, Dollarüberschüsse aus dem Export zu maximieren.

      Um diesen Prozess in Gang zu halten, haben die Vereinigten Staaten sich bereit erklärt, der letzte Importeur zu sein, falls sich kein anderer mehr findet, weil die ganze monetäre Hegemonie von diesem Dollar-Recycling abhängt.

      Die Zentralbanken von Japan, China, Südkorea, Russland und den anderen Ländern kaufen mit ihren Dollars alle Sicherheiten auf die US-Staatsanleihen, um damit Zinsen für ihre Dollar zu gewinnen. Sie legen sie nicht unter ihre Matratze. Das wiederum erlaubt den Vereinigten Staaten, einen stabilen Dollar und deutlich tiefere Zinssätze und mit dem Rest der Welt ein Zahlungsbilanzdefizit im Wert von 500 Milliarden Dollar zu haben. Die amerikanische Zentralbank beherrscht die Druckerpressen für den Dollar, und die Welt braucht Dollars. So einfach ist das.

      Die Bedrohung der USA durch Auslandschulden

      Aber vielleicht ist es doch nicht so einfach: Es ist ein äusserst instabiles System, weil die amerikanischen Handelsdefizite und Nettoschulden oder Aktiva und Passiva gegenüber ausländischen Konten inzwischen gut über 22% des Bruttosozialprodukts aus dem Jahre 2000 liegen und weiterhin rapide ansteigen. Die Auslandnettoverschuldung der Vereinigten Staaten - öffentlich wie privat - beginnt unheilverkündend zu explodieren. In den vergangen drei Jahren - seit die US-Börse zusammengebrochen ist und in Washington wieder Haushaltsdefizite aufgetaucht sind - hat sich die Nettoverschuldung gemäss einer kürzlich herausgebrachten Studie des Pestel-Instituts in Hannover beinahe verdoppelt. 1999, beim Zerplatzen der dot.com.-Blase, betrugen die US-Nettoschulden gegenüber dem Ausland ungefähr 1,4 Billionen Dollar. Am Ende dieses Jahres werden sie schätzungsweise 3,7 Billionen Dollar überschreiten. Vor 1989 waren die Vereinigten Staaten ein Netto-Geldgeber, der mehr durch seine Auslandsinvestitionen gewonnen hat, als er ihnen an Zinsen für Staatsanleihen oder andere Vermögenswerten zahlte. Seit dem Ende des kalten Krieges bis heute sind die USA ein Nettoschuldner in Höhe von bis zu 3,7 Billionen Dollar geworden. Das ist nicht gerade das, was Hilmar Kopper* «peanuts» nennen würde.

      Es bedarf keiner grossen Voraussicht, um zu sehen, in welchem Ausmass die Rolle der Vereinigten Staaten durch diese Defizite bedroht ist. Mit einem jährlichen Defizit von mehr als 500 Milliarden Dollar, mehr als 5% des Bruttoinlandsprodukts, müssen die Vereinigten Staaten mindestens für 1,4 Milliarden Dollar importieren oder anziehen, um einen Zerfall des Dollars zu vermeiden und um die Zinssätze niedrig genug für die Unterstützung der schuldenbelasteten Firmen zu halten. Diese Nettoverschuldung verschlimmert sich in rasanten Schritten. Würden Frankreich, Deutschland, Russland und einige Opec-Länder jetzt einen kleinen Anteil ihrer Dollars in Euros umwandeln, um Obligationen von Deutschland oder Frankreich oder dergleichen zu kaufen, würden die USA mit einer strategischen Krise konfrontiert, wie sie seit 1945 keine gesehen haben. Diese Bedrohung abzuwenden war eine der versteckten strategischen Gründe für die Entscheidung, einen, wie es heisst, «Regimewechsel» im Irak anzustreben. Das ist genauso einfach, wie es kalt ist. Die Zukunft von Amerikas Status als einziger Supermacht hing daran, die Bedrohung, die vor allem aus Eurasien und den Euroländern kam, abzuwenden. Der Irak war und ist eine Schachfigur in einem weitaus grösseren strategischen Spiel, einem um höchste Spieleinsätze.

      aus: http://www.swg-hamburg.de/Im_Blickpunkt/Ein_neues_American_C…
      Avatar
      schrieb am 15.06.04 09:29:05
      Beitrag Nr. 46 ()
      US-Notenbank über Inflationsanstieg besorgt
      Die jüngsten Äußerungen aus den Reihen der US-Notenbank lassen erkennen, daß die
      Gefahr einer Deflation als überwunden angesehen wird. Statt dessen wiesen einige Notenbankmitglieder
      zuletzt auf die Notwendigkeit hin, rechtzeitig den möglichen Inflationsrisiken
      entgegenzutreten. Daher dürften heute die US-Inflationsdaten im Mittelpunkt des Interesses
      stehen. Dabei rechnen wir im Monatsvergleich mit einem Anstieg der allgemeinen Rate um
      0,5 % (Jahresrate: 2,9 %), während sich in der Kernrate ein Plus von 0,2 % gg. Vm. ergeben
      sollte (Jahresrate: 1,8 %). Dies verdeutlicht, daß ein Großteil des Inflationsdrucks momentan
      von den gestiegenen Energiepreisen ausgeht. Sollte sich jedoch abzeichnen, daß auch die
      Preissetzungsmacht der Unternehmen allmählich wieder zunimmt, dürfte die Fed in den
      kommenden Monaten über einen schnelleren Zinsanstieg diskutieren. Für die Sitzung am
      29./30. Juni erwarten wir aber nur einen ersten graduellen Anpassungsschritt um 25 BP.
      Daß die Stimmung bei den US-Unternehmen im Verarbeitenden Gewerbe über die weitere
      Entwicklung der laufenden Geschäfte weiter optimistisch ist, zeigt sich seit Monaten in sehr
      robusten Umfragewerten. Bei dem für heute zur Veröffentlichung anstehenden Empire State
      Index für den Monat Juni prognostizieren wir zwar einen leichten Rückgang des Umfragesaldos
      auf 27 Punkte. Wie beim Philly Fed Index liegt die entscheidende Expansionsmarke
      in dieser Umfrage aber im Bereich der Nullinie, so daß der aktuelle Wert wohl weiter ein
      solides Wachstum im Verarbeitenden Gewerbe anzeigt. Die kräftige Abwärtsrevision beim
      Konsumentenvertrauen der Universität Michigan für den Monat Mai (von 94,2 auf 90,2
      Punkte) legt nahe, daß die hohen Energiepreise zu einer Stimmungseintrübung bei den
      Verbrauchern geführt haben. Dies dürfte sich in der ersten Junihälfte kaum geändert haben.
      Wir sehen daher für das Umfrageergebnis nur einen Wert von 87 Punkten als realistisch an.
      Euro profitiert von Rekorddefizit in der US-Handelsbilanz
      Der Euro konnte am Montag zum US-Dollar zulegen, nachdem die US-Handelsbilanz im
      April mit 48,3 Mrd. USD ein neues Rekorddefizit auswies. Die hohen Ölpreise dürften dafür
      gesorgt haben, daß die US-Importe im Monatsvergleich leicht zulegten. Demgegenüber
      waren die US-Exporte im April rückläufig. Die insgesamt anhaltende Konsumneigung der
      US-Verbraucher wurde durch die Einzelhandelsumsätze im Mai mit einem Monatsplus von
      1,2 % bestätigt. Ohne die volatile Autokomponente verblieb ein Zuwachs von 0,7 % gg. Vm.


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      Verschuldung in den USA ? - Kein Problem.....