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    Greenspann..und täglich grüßt das Murmeltier - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 03.04.04 16:18:25 von
    neuester Beitrag 04.04.04 09:57:03 von
    Beiträge: 16
    ID: 843.808
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      schrieb am 03.04.04 16:18:25
      Beitrag Nr. 1 ()
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      Diese Arbeitsmarktdaten kann man anzweifeln. Vorigen Monat waren nur 20 000 neue Stellen geschaffen worden. In einem Monat sollen 288 000 mehr neue Stellen geschaffen worden sein? (308 000 - 20 000). Wer das glaubt wird selig. Das ist wieder einmal der statistische "Türkentrick"! Der Markt wertet es allerdings als "die Überraschung" und hat sich entsprechend nach oben positioniert. Der Markt wird von Regierungsstellen manipuliert, kein Wunder im Hinblick auf die Wahlen im November. Es ist leicht, die Anleger zu täuschen. Seit Bush wurden 2,6 Millionen Stellen vernichtet. Greenspan hat seinen Kopf nochmal aus der Schlinge zurückgezogen, denn Greenspan steht unter Kritikbeschuss, die US-Ökonomie an die Wand zu fahren. Im Dow Jones Industrials wurde Kodak herausgenommen und dafür Pfizer eingesetzt. Der Dow-Index mit 30 Werten besteht seit Mai 1896 und wurde damals von Charles Dow gegründet. Der heutige Wert setzt ein 0,618 Retracement im Dax ,Dow. Es sollte nicht verwundern, wenn nächste Woche wieder umgekehrt verfahren wird.

      Es ist immer wieder die gleiche Attitude, die Masse wiegt sich in Sicherheit in einem angenommenen Bullenmarkt. Tatsache ist aber, dass sich der Markt nur in einer Bärenmarktrally befand. Diese ist nun vorüber. Die Bären werden wieder fürchterlich zuschlagen, dass den Bullen hören und sehen vergeht. Monatelang haben wir Ihnen die Fakten vor Augen geführt, weshalb die Ökonomie keine Aussicht auf Erholung hat. Viele Analysten sehen mittlerweile die Felle davon schwimmen. Technisch ist der Markt schwer angeschlagen. Die Auftrendlinie bestehend seit März 2003 wurde entschieden nach unten durchschlagen. Der nächste Support im DJIA liegt bei 9600 und beim DAX bei 3600.

      Greenspan gibt vor, die Wirtschaft hat die Kurve gekriegt. Wenn so, dann ist dies die seltsamste Belebung in der Geschichte:

      Investoren verloren 2,4 Billionen in 2002. Entmutigt werden sie beginnen mehr zu sparen und weniger auszugeben.
      Firmen reportierten USD 197 Milliarden nach Steuern Gewinne in 2002, weniger als USD 205,3 Milliarden in 2001. Ohne Gewinne können Unternehmen nicht wachsen.
      Das Handelsdefizit nähert sich USD 500 Milliarden. Jeder Dollar, der nach Übersee geht, ist einer weniger für US Gewinne.
      Die Amerikaner halten USD 1,7 Billionen Schulden. Das ist mehr als USD 5934 pro Kopf und steigt täglich an. Jeder Cent muss zurückbezahlt werden.
      Die Wahrheit ist, dass nur Regierungs- und Verbraucherausgaben die Wirtschaft noch am Laufen erhalten. Der einzige Weg, um das zu erreichen, liegt im Aufblähen, mehr Geld zu drucken. Je mehr Dollar es gibt, umso wertloser wird das Geld. Es dauert nicht mehr lange, dann ist es wertlos.
      Ein steiler Abtrend führt den Aktienmarkt in neue Tiefen. Die von den meisten Analysten angesagte weitere Erholung im Aktienmarkt und der Konjunktur findet natürlich nicht statt. Es gibt ein jähes Erwachen. Wir bleiben bei der "Sell" Empfehlung.

      Wir können uns auf eine "Wildwasserfahrt" gefasst machen.




      Die US-Wirtschaft scheint zu blühen, dank Konsum, den sie sich nicht leisten kann. Die asiatischen Volkswirtschaften scheinen zu blühen durch den Verkauf von Waren an die Amerikaner, die dafür nicht bezahlen können. Und fast jeder scheint irgendwo diese Dummheit so sehr zu mögen, dass er auf eine Fortsetzung drängt.

      Und warum nicht? Die Amerikaner sind glücklich, Geld auszugeben, das sie nicht haben; ihre Volkswirtschaft hängt davon ab. Und die Asiaten sind glücklich, Produkte in die USA zu exportieren; auch ihre Volkswirtschaften hängen davon ab. Wer will das ändern? Wer will den langen, dunklen Weg zu einer neuen wirtschaftlichen Ordnung gehen? Niemand. Deshalb geht es weiter – basierend auf Lügen, Betrug und Dummheit.
      Zittat: Bill Bonner
      ;)


      Die US-Arbeitsmarktzahlen für März sind ein Hammer - Doch eine Schwalbe macht noch keinen Sommer
      (03.04.2004)

      Danach haben die Märkte und die Seelen gelechzt: Ein wirklich guter Bericht über die Entwicklung am amerikanischen Aktienmarkt.

      Wir teilen die Freude, aber nur zum Teil. Wir wollen nichts weg- oder hinzuargumentieren, doch dieser Bericht spricht gegen sich selbst. Und zwar insofern, als er auf eklatante Weise zeigt, wie unzuverlässig die jeweils aktuellen Zahlen sind. Die Arbeitsplätze außerhalb des Agrarbereichs wurden für Januar von 97 000 auf 159 000 revidiert. Für Februar ist das Ergebnis von 21 000 auf 46 000 korrigiert.

      Dies zeigt, wie revisionsanfällig die jeweils neuen Zahlen sind. Es kann also durchaus sein, dass der Bericht für den April eine Korrektur der März-Zahlen enthält, der den jetzt erschienenen eine ganze Menge von ihrem Glanz nehmen.

      Doch noch andere Einzelheiten des Berichts vom 2. April geben keinen Grund zum Feiern. So ist die Arbeitslosenquote von 5,6 Prozent auf 5,7 Prozent gestiegen. Dies wird zu einem guten Teil mit der Rückkehr von Arbeitswilligen in die offizielle Statistik erklärt. Dann ist da aber auch noch die Wochenarbeitszeit gesunken, und der durchschnittliche Stundenlohn ist kaum nennenswert gestiegen.

      Wie immer, so muss die erste Reaktion der Märkte nicht die richtige und unverrückbare sein. Wenn sich der Staub gelegt hat und der Blick auf andere wesentliche Dinge wieder frei wird, kann das Urteil über diesen Arbeitsmarktbericht wesentlich gedämpfter ausfallen, als es der erste Anschein glauben macht. Es müssten schon drei oder vier Berichte von der Qualität des jüngsten hintereinander erscheinen, um die Zweifler verstummen zu lassen.

      Dass die transatlantischen Märkte für Staatsanleihen am Freitag auf den Bericht aus den USA hin sogleich scharf eingebrochen sind, kann nicht verwundern. Sie haben erstmals seit Januar eine "Entschuldigung" für eine aus technischer Sicht längst überfällige Korrektur gefunden.

      Vom weiteren Verhalten besonders des amerikanischen Bondmarktes wird viel abhängen. Etwa Mitte nächster Woche, wenn sich auch hier der Staub gelegt hat, wird man wohl sehen können, was dieser höchst konjunktursensitive Markt wirklich von den Arbeitszahlen hält.

      Davon werden wir es abhängig machen, ob und wie stark wir unsere pessimistische Haltung zur Konjunktur und zu einigen Märkten überprüfen. Wir müssten uns dann auch Gedanken darüber machen, ob die Inflation in den USA nicht etwa doch wieder gesteigerte Beachtung verdient.

      Fürs erste bleibt nach dem jüngsten Arbeitsmarktbericht: Die Zahlen weisen eindeutig in eine bessere Zukunft. Aber: Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer.


      Arnd Hildebrandt

      300.000 neue Jobs sind in den USA entstanden. Mal sehen, wann die korrigierten Zahlen kommen :laugh:
      Avatar
      schrieb am 03.04.04 16:33:50
      Beitrag Nr. 2 ()
      YokoStock...Arnd Hildebrandt scheint wirklich intelligent zu sein. Danke für diesen ausgezeichneten Lesestoff!

      PRÄDIKAT: BESONDERS WERTVOLL!

      Danke nochmals und schönes WOE!
      Avatar
      schrieb am 03.04.04 16:37:03
      Beitrag Nr. 3 ()
      Die Amis sind mit 6.7 BILLIONEN Dollar,Nicht 1.7 Billionen Dollar verschuldet!!Wenn diese KGV_Blase platzt,dann ist die Nasdaq bei 300 Punkten und der DAX,der OBERLEMMING unter 1000 Punkten!!Der ganze Spass wird aber erst nach der ABWAHL von Herrn Busch erfolgen!!Greenspan wird dann endlich ins Altersheim geschickt...!!So viel Arschkriecherei hab ich noch bei keinem Notenbankchef gesehen!!Kauft Euch IBS-AG WKN:622840 !!Die werden von diesem Absturz besonders provitieren!!Schaut ins IBS-BOARD und lest die Fachbeiträge...
      Avatar
      schrieb am 03.04.04 16:54:10
      Beitrag Nr. 4 ()
      Nur ein Beispiel von vielen
      Sun Microsystems wird die Erwartungen für das dritte Fiskalquartal verfehlen. Der Netto-Verlust werde bei 750 bis 810 Millionen Dollar oder 0,23 und 0,25 Dollar je Aktie liegen. Der beeinigte Verlust wird 6 bis 8 Cents pro Aktie betragen, was unter den durschnittlichen Analystenschätzungen von 3 Cents je Aktie liegt. Auch der Umsatz werde mit 2,65 Mrd Dollar die ursprünglichen Prognosen von 2,85 Mrd Dollar verfehlen. Wie das Unternehmen am Freitag weiter mitteilte, werden im Rahmen von Restrukturierungsmaßnahmen 3300 Stellen gestrichen.

      Fazit: Amerika boomt :laugh: :laugh: :laugh:

      Jens Korte nach den Arbeitsmarktdaten: Also ich weiss nicht woher diese neu geschaffenen Stellen kommen, denn wohin man hört, entlassen die Firmen im grossen Stil Mitarbeiter. :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 03.04.04 17:00:14
      Beitrag Nr. 5 ()
      Kreative Buchführung nennt man das!!Deutschland ist bei seinen Industriebetrieben einige Schritte den Amis in Punkto Effektivität voraus,bezogen auf die realen Gewinne!!Amerikanische Betriebe sind doch alle marode...

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      schrieb am 03.04.04 17:02:52
      Beitrag Nr. 6 ()
      ...die blase ist noch nicht fett genug zum platzen. am ende des jahres sehen wir im dow mehr als 11000 punkte, dax 4800.....
      und wers nicht glaubt, der geht short, dann wird er es spüren...
      aber bald wirds elendig enden.....:laugh: :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 03.04.04 17:25:17
      Beitrag Nr. 7 ()
      Was habt ihr immer mit der Verschuldung der Amis?
      75% der Amerikaner haben ihr eigenes Haus.
      In Deutschland liegen wir über 30%.
      Da wir keine 6% Zinsen in den USA mehr bekommen werden, werden die meisten Amis die Finanzierung auch hinbekommen.
      Denken eigentlich alle die Amis sind so dumm nicht zu wissen was sie gerade machen?
      Mir sollten erst mal unsere Hausaufgaben machen!
      Avatar
      schrieb am 03.04.04 17:59:25
      Beitrag Nr. 8 ()
      #1
      Solange solche Artikel erscheinen bin ich beruhigt: Es wird weiter noch oben gehen :D
      Avatar
      schrieb am 03.04.04 19:01:43
      Beitrag Nr. 9 ()
      Die Amis bekommen so hohe Kredite,weil ihre Grundstücke genau so astronomisch HOCH bewertet sind,wie in Japan der 80-er Jahre!!Warren Buffet unterstützt doch schon den Wahlkampf des Bushgegners....!!Wenn ein geflickter Ballon platzt,gibt es kein Zischen,sondern ein richtiges RUMSEN....Was oben ist ist bald auch wieder UNTEN!!!
      Avatar
      schrieb am 03.04.04 19:08:05
      Beitrag Nr. 10 ()
      Die Amis sind überheblich und halten sich für den Nabel der Welt!!Frage mich,wie die mit dem hohen Ölpreis klarkommen??Geschichte wiederholt sich...!!Aber von 1929 agiert ja auch niemand mehr an der Börse...!Die jetzigen KGV sind ja noch höher als 2000...!!Pumpenal lässt grüssen!!Wartet mal ab,was passiert,wenn die Nasdaq die alten Hochs nächste Woche getestet hat...!!Put,Put,PUUUUUT
      Avatar
      schrieb am 03.04.04 19:28:40
      Beitrag Nr. 11 ()
      fiebes,

      beruhigend zu sehen, dass wenigstens einer bereit ist mehr zu lesen als die Panikpostillen (die übrigens meist aus den USA selbst stammen).

      Jedoch zweifle ich angesichts der restlichen Meldungen hier an der Sinnhaftigkeit aufklärerischer Postings. Es gibt in der Tat Parallelen zu 1999/2000. Wie man an den Meldungen von "Fatschi43" sehen kann, wird willkürlich das aus der Informationsflut herausgepickt, was einem in den eigenen Kram bzw. Weltbild paßt. Es war im Boom genauso, nur wollte man da halt das `positive` sehen.

      Wahr ist, dass die Konsumentenschuld in den USA höher ist als gesund wäre. Dies ist aber nur einer von vielen Aspekten, die man bei einer Investitionsentscheidung zu berücksichtigen hat. Darüber hinaus gilt es die von Dir angesprochene unterschiedliche Struktur der privaten Portfolios zu beachten. Wem sein Haus gehört, der kann sich höhere Schulden erlauben, als der der zur Miete wohnt. Weiters können sich jüngere Leute durchschnittlich höhere Schulden erlauben als ältere. Und im Vergleich zu Europa sind die USA jung.

      Es ist faszinierend zu sehen, wie Leute a la Hildebrandt seit Jahr und Tag selektiv Information verarbeiten und mit einigen Mythen (z.B. der vom Pumpen-Al) vermischt aufbereiten. Gezielte Volksverdummung.
      Avatar
      schrieb am 03.04.04 20:08:59
      Beitrag Nr. 12 ()
      Pfandbrief,

      beruhigend ist auch das es genug Fatschies gibt,denn wo es Gewinner gibt muß es ja auch Verlierer geben.
      Versteh nur die Argumente nicht.
      Defizit wird im nächsten Jahr wieder unter 3 % in den USA sein.Und das bei einem Wachstum von 4% des BIP.
      In Deutschland sind wir 2005 wohl immer noch über 3% bei einem Wachstum von evt. 1.5%.Pro Kopf Verschuldung(bezogen auf die Staatsschulden) ist auch in etwa gleich.
      Terroranschläge ,Rezession und Kriege ohne größere Folgen überstanden und jetzt soll bei 5% Wachstum,Dollarschwäche,Globales Wachstum(selbst Japan hat die Kurve gekriegt) und Arbeitsplatzaufbau eine Blase sein?
      Das es gewisse Ungleichgewichte und struckturelle Probleme gibt dem stimme ich ja zu,aber zu denken es gibt schon wieder eine Blase, kann ich nicht ganz nachvolziehen.
      Avatar
      schrieb am 03.04.04 20:30:38
      Beitrag Nr. 13 ()
      dieses untergangsgerede ist bullshit!

      ich gebe euch nur einen tip: kauft was ihr kriegen könnt, der april wird ein gutes monat.
      danach könnte es schon wieder mal eine korrektur geben.
      aber der trend ist sehr positiv!!! eine umkehr nicht abzusehen.

      kleine anmerkung: ich bin zur zeit bis zur oberkante voll mit dax calls. dank massiver zukäufe gleich nach den anschlägen bin ich inzwischen fett im plus - und letzte woche das war erst der anfang. die 4200 sehen wir sehr bald - dann gehts rauf bis 4500....

      ich krieg schon wieder gicht in der raffkralle...he, he, he.....
      Avatar
      schrieb am 03.04.04 21:03:27
      Beitrag Nr. 14 ()
      Zuerst wird er Dax wieder Richtung 3800 gehen.Bis Herbst sehe ich den Dax bei 4800 Dow 11700.2005 oder 2006 dürften wir die 2300 im Dax nach unten testen.
      Avatar
      schrieb am 03.04.04 23:29:48
      Beitrag Nr. 15 ()
      genau, der dax geht bis 3800,23...., danach bis 4799,2 ...
      und anschließend wieder zurück...:laugh: :laugh: :laugh:

      über dieses punktegequatsche kann man nur lachen....:laugh:
      Avatar
      schrieb am 04.04.04 09:57:03
      Beitrag Nr. 16 ()
      Aber stellen Sie sich einen Mann vor, der 100 Dollar pro Woche ausgeben kann. Er glaubt, dass die Dinge immer besser werden – deshalb erhöht er die Hypothek auf sein Haus und er überzieht sein Konto, um ein paar der guten Dinge von Morgen bereits heute zu genießen. Er gibt 110 Dollar pro Woche aus ... und die Wirtschaft boomt. Da es Millionen Leute wie ihn gibt, scheint sich die Kaufkraft der gesamten Nation um 10 % vergrößert zu haben.

      Allerdings hat er nach einem Jahr Schulden, die 5 Mal so groß wie sein wöchentliches Einkommen sind. Keiner wird ihm mehr Geld leihen. Stattdessen werden seine Gläubiger auf Rückzahlung der Schulden pochen. Kann er seine Schuldenlast graduell reduzieren, ohne Schmerzen?

      Nein. Um seine Schuldenlast zu reduzieren, muss er weniger als 100 Dollar pro Woche ausgeben. Sein Lebensstandard muss 10 % zurückgehen ... mindestens. Und selbst wenn er auch nur einen einzigen Dollar weniger ausgeben würde – sein Lebensstandard muss sinken. Aber die Wirtschaft hat sich jetzt daran gewöhnt, dass er jede Woche 110 Dollar ausgibt. Wenn er weniger als das ausgibt, dann fallen die Umsätze ... was eine Schockwelle durch das gesamte System schickt. Die Unternehmensgewinne fallen. Arbeiter werden entlassen. Der Effekt verstärkt sich ... weil dann auch die Einkommen fallen. Ziemlich bald verdient dieser Mann nicht mehr 100 Dollar, sondern nur noch 95 oder sogar nur noch 85 Dollar. Dann muss er seine Ausgaben noch stärker zurückfahren, nur um seinen Kopf über Wasser zu halten.

      Sir John Templeton hat letzte Woche gesagt, dass im kommenden Abschwung voraussichtlich 20 % der Leute mit Hypotheken ihr Haus verlieren werden. Der durchschnittliche amerikanische Doppelverdiener-Haushalt ohne Ersparnisse kann sich noch nicht einmal einen kleinen Rückgang des Einkommens leisten. Von diesen Haushalten werden viele ihr Haus aufgeben müssen. Und wer wird es kaufen? Und zu welchem Preis?
      Korrespondenten Bill Bonner

      ...seit wann hat die breite masse ahnung von volkswirtschaft?


      Kein Geld, keine Jobs, aber die Amerikaner gehen trotzdem einkaufen. Sie machen mehr Schulden als je zuvor – und retten die Weltkonjunktur

      Von Thomas Fischermann

      Ein Brathähnchen aus Plastik. Für 29,98 Dollar plus Versandkosten. Dafür wippt das Ding zu Musik. Im Sortiment der Johnson-Smith-Versandfirma aus Bradenton (Florida) gibt es auch günstigere Angebote. Die spaßige Elektroschockmaschine für den Schreibtisch etwa (14,98 Dollar) oder das T-Shirt mit der Aufschrift „STUPID“ (12,98 Dollar). Wer soll den Plunder kaufen, in Zeiten beharrlicher Arbeitslosigkeit und anhaltender Wirtschaftsflaute? „Kein Problem“, sagt Unternehmenssprecherin Kim Boyd. An den Bestelltelefonen der Firma muss man bisweilen minutenlang warten. „Das liegt am riesigen Erfolg unseres Kataloges.“


      Johnson Smith ist nicht der einzige amerikanische Einzelhändler, der in diesen Tagen von solch unerwarteten Verkaufserfolgen berichtet. Der Dollar mag fallen, amerikanische Unternehmen mögen sich beim Einstellen neuer Kräfte und beim Investieren zurückhalten, die Schuldenberge der Privathaushalte mögen steigen, aber Amerikas Einkäufer werden nicht müde. In der vergangenen Weihnachtssaison hatten die Händler gar stolze 6,7 Prozent mehr Weihnachtseinkäufe als im Jahr zuvor verzeichnet, die größte Steigerung seit dem Boomjahr 1999. Seither ist die Nachfrage stabil. Der amerikanische Verbraucher blieb sich trotz aller Sorgen treu: als ultimative Einkaufsmaschine, die Wetter, Terror und schlechten Konjunkturdaten trotzt. Und damit – sagen viele Ökonomen – die Weltwirtschaft vor dem Abstürzen bewahrt. Konsumausgaben sind für schätzungsweise 70 Prozent des US-Sozialprodukts zuständig, und ohne das amerikanische Wachstum sähe es düster für die Weltkonjunktur aus.

      Kaufrausch trotz Wirtschaftsflaute? „Jetzt hören Sie mal gut zu“, sagt Michaela, „hier muss keiner sparen, hier gibt es keine Rezession.“ Mit ihrer linken Hand hält die 59-jährige Hausfrau den Einkaufswagen fest, den Zeigefinger der rechten Hand reckt sie drohend nach vorn. „Diese Dinge bekommen wir von den Medien eingeredet. Weil die so liberal ausgerichtet sind. Das sind alles Lügen. Wenn Sie die wahre Geschichte hören wollen, fragen Sie die Leute hier!“

      Es ist ein sonniger Vormittag in Orange City, Florida, und Michaela hat um elf Uhr vormittags ihr erstes Shopping hinter sich. Lebensmittel und Haushaltsartikel im Wert von 50 Dollar wandern vom örtlichen Wal-Mart-Supermarkt in ihren Dodge-Kleintransporter; und mit dabei sind Michaelas Tochter Dana (32) und ihr Enkel Jax (3), der oben auf dem Einkaufswagen thront und sich Schokolade in die Mundwinkel schmiert.

      Der Orange City Wal-Mart hatte vor ein paar Monaten weltweite Schlagzeilen geschrieben. Am Morgen nach dem Thanksgiving Day, traditionell einer der größten Einkaufstage des Jahres, war eine Horde Schnäppchenjäger durch die Türen gestürmt, um DVD-Spieler für 30 Dollar zu ergattern. Die 41-jährige Patricia Vanlester wurde dabei niedergetrampelt und ins Krankenhaus eingeliefert. Obwohl sich seither ein paar Zweifel eingestellt haben, wie ernst ihre Verletzungen wirklich waren, ist die Stampede von Orange City zum Symbol für den gierigen, unersättlichen Konsumenten geworden.

      Heute geht es hier ruhiger zu; die DVD-Spieler kosten jetzt 44 Dollar, und Michaela und Dana haben ohnehin längst einen. „Anschaffungen? Natürlich haben wir im vergangenen Jahr Anschaffungen gemacht“, sagt das Mutter-Tochter-Duo und überschlägt sich nun fast mit der Aufzählung. Der Computer. Der Fernseher mit eingebautem DVD-Spieler. Das Auto. Der Swimmingpool. „Es ist so toll, wie nach dem 11. September überall die US-Flaggen aufgehängt wurden“, fügt Michaela im gleichen Atemzug hinzu, „und wie diese Nation zusammengerückt ist.“ Was hat das jetzt damit zu tun? „Wir zwei gehen jeden Tag einkaufen!“, sagt Tochter Dana schnell.

      Es gibt an diesem Vormittag zahlreiche Begründungen auf dem Parkplatz von Wal-Mart, warum es trotz der schleppenden wirtschaftlichen Erholung eine gute Zeit zum Einkaufen ist. Karen, eine 42-jährige Mutter zweier Kinder, hat „im Bekanntenkreis durchaus ein paar Fälle“ von Arbeitslosigkeit erlebt. Der Job ihres Mannes, eines Brotverkäufers, sei aber vorerst sicher. Außerdem hilft Karen „mein Glaube als Christin, denn in der Not wird Gott für uns sorgen“. Nicht mal Norene, eine Frau in ihren frühen Dreißigern mit zwei Kindern, hat ihr Shopping zurückgeschraubt. Das sagt sie zumindest. Ihr Mann wurde im vergangenen Jahr arbeitslos, und „wir haben quasi unser ganzes Leben verloren“, sagt sie. Jetzt ist die Familie bei Norenes Vater eingezogen, wartet „auf ein Wunder“ und schimpft auf die Konjunktur, „aber wir können uns immer noch leisten, was wir brauchen“. Dass er wegen der Wirtschaftslage seine Einkäufe reduziert hätte, erzählt an diesem Vormittag in Orange City niemand.

      Vielleicht ist das ein Zufall. Doch fest steht, dass ein vertrauter Anpassungsprozess früherer Wirtschaftsflauten diesmal nicht funktioniert: das „Herunterschrauben der Erwartungen“, eine größere Bescheidenheit beim Einkauf. Zwar ist die Rezession nicht an allen Teilen des Handels spurlos vorübergegangen. Im Augenblick steht es zum Beispiel um Bekleidung, langlebige Gebrauchsgüter und Lebensmittel vergleichsweise schlecht, und die Nachfrage wie die in Umfragen ermittelte Verbraucherstimmung schwankt seit dem Crash etwas unsicher auf und ab. Doch unterm Strich setzt sich ein Trend fort, der in den Boomjahren seinen Anfang genommen hatte: Die – steigenden – Haushaltseinkommen wanderten immer seltener aufs Sparbuch und immer häufiger gleich in die Läden.

      Zum Beginn der Neunziger legten die Amerikaner im Schnitt noch neun Prozent ihres verfügbaren Einkommens für magere Jahre zurück, nun schwankt die Sparquote zwischen zwei und vier Prozent. Der Aktienboom, die Wertsteigerung von Immobilien, der scheinbare Reichtum veranlasste die Konsumenten, Kreditkarten und andere Darlehen auszuschöpfen. Und daran hat sich – trotz Konjunktureinbruch und Börsencrash – wenig geändert.

      Ökonomen und Psychologen sind perplex. Anders als nach der Rezession im Jahre 1991 nehmen viele Amerikaner weiter neue Kredite auf, schneller sogar als in den Jahren zuvor. 2002 hatte ein durchschnittlicher Haushalt mehr als zehn Kreditkarten mit einem einem gesamten Schuldenstand von knapp 9000 Dollar auf den zugehörigen Konten. Das entspricht einer Verdopplung der Kreditkarten-Schulden binnen eines Jahrzehnts.

      Nun gibt es sogar in den Vereinigten Staaten eine Tradition der Kritik an der Konsumgesellschaft, des consumerism. In den sechziger und siebziger Jahren hörte man solche Stimmen sowieso, doch auch heutzutage lästert der Verbraucherschützer und ehemalige Präsidentschaftskandidat Ralph Nader noch über das „Elfte Gebot“ Amerikas, das „Einkaufen bis zum Umfallen“ heiße. Protestgruppen rufen zum „Buy Nothing Day“ auf, kritische Bücher sprechen vom „Luxusfieber“, von der „McWorld“, vom „konsumüberwältigten Amerika“; sie warnen vor leeren Träumen und leeren Konten. Erstaunlicherweise ergab Mitte der neunziger Jahre eine Umfrage, dass mehr als drei Viertel der Amerikaner ihre Kultur für „zu materialistisch, zu gierig“ hielten.

      Der verschwenderische Lebensstil der Reichen wird zum Vorbild

      Es bleibt aber Theorie. Wenn amerikanische Sozialforscher ihre Landsleute heute nach den Zutaten für ein „gutes Leben“ fragen, antworten sie viel häufiger mit einer Aufzählung von Gebrauchsgütern, Luxusartikeln und Dienstleistungen als 15 Jahre zuvor. Warum? Dafür gibt es eine Reihe von Theorien. Der Ökonom Thorstein Veblen stellte schon 1899 in seinem Standardwerk Theory of the Leisure Class dar, wie der Wunsch nach sozialer Stellung auch den nach Produkten und Dienstleistungen vorantreibt. In seiner populären Variante heißt das Phänomen, das der Wissenschaftler beschrieb: Keeping up with the Joneses – das neidische Schielen auf den Besitzstand der Nachbarn und das unermüdliche Nacheifern. Das geflügelte Wort ist fester Bestandteil der amerikanischen Kultur.

      Was sich in den vergangenen Jahrzehnten geändert habe, argumentiert die Sozialforscherin Juliet Schor von der Universität Harvard, sei der Maßstab. Man ziehe jetzt nicht mehr die Nachbarn zum Vergleich heran. In einer Gesellschaft, in der eine bedeutsame Schicht am oberen Ende immer reicher wird, ziehe man deren Lebensstile zum Vergleich heran – die durch das Fernsehen und die Klatschpresse vervielfältigt werden. Das erzeuge einen viel stärkeren Konsumdruck als früher, weshalb Schor schon „anzeigenfreie Räume“ und Werbeverbote in den Medien fordert, um den amerikanischen Konsumenten vor sich selber zu schützen. Untersuchungen scheinen Schors Theorie zu bestätigen: Je mehr Zeit ein Amerikaner vor dem Bildschirm verbringt, desto eher hält er Tennisplätze, Privatflugzeuge, Cabrios, Haushälterinnen und Schwimmbäder für die Standardausrüstung eines durchschnittlichen US-Haushalts.

      Ist es das Fernsehen, das die Amerikaner in den Kaufrausch treibt? Müssen Amerikas Konsumenten geschützt werden, um nicht eines Morgens auf einem gewaltigen Schuldenberg aufzuwachen? Ken Goldstein findet so etwas eine abwegige Idee. Der Konsumforscher an der New Yorker Denkfabrik Conference Board beschäftigt sich seit Jahren mit der Gemütslage der Verbraucher – genauer: Er erstellt eine der bekanntesten Kennziffern der amerikanischen Wirtschaft. Das Conference Board ermittelt seit den späten sechziger Jahren Monat für Monat den so genannten Verbraucher-Zuversichts-Index. 5000 Amerikaner werden gefragt, ob die Wirtschaft ihnen Mut zum Kaufen macht. „Einfach das Gefühl im Bauch ist es, für das wir uns interessieren“, sagt Goldstein. „Die meisten dieser Leute lesen gar keine Zeitung. Herrje, nicht mal deren Psychiater könnte erklären, warum sie diese oder jene Ansicht zur Wirtschaft haben!“

      Trotzdem: Irgendwie haben sich die aggregierten Bauchgefühle über die Jahrzehnte als eines der zuverlässigsten Stimmungsbarometer der US-Wirtschaft erwiesen. In Ken Goldstein haben sie außerdem eine ganz eigene Sicht inspiriert, warum der Konsumrausch nicht verfliegt. „Den Leuten geht es offensichtlich gar nicht so schlecht“, sagt Goldstein. „Vielleicht ist das alles gar nicht so irrational. Vielleicht haben die Verbraucher gar keinen Grund, Traurigkeit zu schieben?“

      In den späten Neunzigern verzeichnete Goldsteins Stimmungsbarometer die größte Euphorie aller Zeiten: Bis auf 145 Indexpunkte stiegen die Werte damals. In den Rezessionsjahren danach fiel es bis auf 60 – damit waren die Verbraucher noch weitaus besser gelaunt als bei früheren Rezessionen, nach denen die Werte bis auf 35 fallen konnten. In dieser Woche ist das Barometer auf 88 Punkte geklettert – das gilt als vergleichsweise zuversichtlich. Und die Unsicherheit am Arbeitsmarkt? Die Schulden-Rekordstände und Bankrotte, von denen man immer häufiger hört? Die vielen ausgeschöpften Kreditrahmen, die drastisch erhöhten Strafgebühren der Kreditkartenfirmen gegen säumige Schuldner, die vielen geplatzten Autokredite? „Die allermeisten Amerikaner kommen mit ihren Schulden offenbar bestens klar“, beharrt Goldstein. „Wissen Sie, wir sind hier keine Schweizer – aber eine verschwenderische Nation sind wir auch nicht.“

      Eine Reihe von Ökonomen teilt diese optimistische Sicht der Dinge. Im Durchschnitt betrachtet ist nämlich der Schuldendienst eines US-Haushaltes – also Tilgung plus Zinsen – von zwölf Prozent des verfügbaren Einkommens auf zuletzt 13 Prozent gestiegen. Alles andere als eine Explosion. Die geringen monatlichen Zahlungen sind zum Teil ein Geschenk des Notenbankchefs Alan Greenspan: Niedrige Zinsen und die massenhafte Umschuldung alter Kredite erlauben das Paradox, dass trotz wachsender Schuldenberge die monatlichen Zahlungen nur langsam steigen. Zum anderen Teil sind sie ein Geschenk von George W. Bush: Massive Steuersenkungen haben die verfügbaren Einkommen zuletzt steigen lassen und die Konjunktur angeheizt. Dafür klaffen jetzt in den öffentlichen Haushalten gewaltige Löcher, aber das ist ein anderes Problem.

      Ein weiteres Argument der Optimisten lautet, dass Untergangspropheten schon mehrfach die Überschuldung der Mittelklasse und den großen Kollaps vorhergesagt hätten – aber gekommen ist er nie. Das liege an einem kulturellen Missverständnis. Kaufen auf Pump sei schon immer uramerikanisch gewesen, argumentiert Lendol Carter, ein Historiker und der Autor des Buches Financing the American Dream. Kreditkarten hätten seit den fünfziger Jahren die „prägende Rolle“ im Verbraucherverhalten der gehobenen Mittelschichten übernommen, argumentiert Calder; davor hätten herkömmliche Konsumkredite eine vergleichbare Rolle gespielt. Doch Calder beharrt darauf, dass diese Kreditkultur wenig mit Hedonismus und Verschwendung zu tun habe und viel mit Disziplin und einer Wahrung des Arbeitsethos – eben weil die monatlichen Ratenzahlungen hereingewirtschaftet werden müssen.

      Doch eine Reihe anderer Ökonomen und Sozialforscher glaubt, dass sich der Umgang der Amerikaner mit Krediten seit ein paar Jahren kräftig wandelt – weg vom soliden Wirtschaften à la Calder. „Der neue Ethos des Verbraucherkredits unterminiert eben jene historische Balance zwischen Arbeit und Konsum“, schreibt Robert Manning in seinem 2000 erschienenen Bestseller Credit Card Nation. Tatsächlich werden heute schon brotlosen Studenten Kreditkarten ausgehändigt und ironisch „Yuppie-Stützen“ genannt.

      „Sogar Kinder, Hunde, Katzen bekommen heute Kreditkarten“

      Amerikaner, die kurz vor dem Verlust ihres Jobs stehen, besorgen sich oft ein ganzes Sortiment Kreditkarten als eine Art Arbeitslosengeld. Massive Werbekampagenen haben in den vergangenen Jahren immer neue, weniger zahlungskräftige Bevölkerungsgruppen mit Kreditkarten überhäuft; entsprechend melden auch immer mehr Amerikaner persönliche Bankrotte an. Sprich: Im Durchschnitt mögen die Schuldenzahlen harmlos aussehen, aber wachsende Bevölkerungszahlen sind trotzdem vom Kredit- und Konsumrausch in die Irre geführt worden. „Sogar Kinder, Hunde, Katzen und Elche bekommen heutzutage Kreditkarten“, regte sich vor ein paar Jahren der Notenbankchef Alan Greenspan auf. Irgendwann in den neunziger Jahren tauchte ein beliebter Auto-Aufkleber auf. „Ich bezahle meine Mastercard-Rechnung mit VISA“, hieß es darauf. Für Tausende Amerikaner, die eine Zeit lang vom so genannten Credit Card Shuffle leben, ist das gar kein Witz.

      Was zum Szenario der Pessimisten unter den Ökonomen und Sozialforschern führt: dass der Einkaufsrausch der Amerikaner sich diesmal doch nicht finanzieren lässt und zu einem bösen Erwachen führt. Dass sie auf dem Parkplatz von Wal-Mart noch ein paar Monate lang Gott und das Vaterland beschwören mögen, dass aber Arbeitsplätze, Nettoeinkommen, die Aktienkurse ihrer Geldanlagen und die Werte ihrer Eigenheime doch nicht mitspielen. „Wenn es in diesem Land eine Blase gibt, dann ist es die Verschuldung“, sagte kürzlich Dave Rosenberg, USA-Spezialist bei der Investmentbank Merrill Lynch. Rings um die Wall Street gibt es etliche Experten, die einen Einbruch des Verbrauchervertrauens, ein Ende des Kaufrausches und ein Einknicken der Konjunktur voraussagen.

      Wer behält Recht? „Die Leute wollen ihr Leben immer noch durch Einkaufen aufwerten, aber sie treffen eine schärfere Auswahl“, erzählte kürzlich Wendy Liebmann, Chefin der Einzelhandels-Forschungsfirma WSL Strategic Retail. „Sie sehen ein, dass sie nicht mehr alles haben können, was sie wollen.“ Und ausgerechnet bei Wal-Mart haben sich in den vergangenen Wochen offenbar Bedenken eingestellt. Der Einzelhandelsgigant verzeichnet zwar weiterhin Rekordverkäufe, aber Wal-Mart-Chef Lee Scott sind zuletzt ein paar verdächtige Trends aufgefallen. Mehr Konsumenten als früher kauften nur nochdie billigsten Produkte in jeder Kategorie ein. Und mehr konzentrierten ihr Shopping rund um den Zahltag, ein Indiz für weniger flüssige Mittel. Entweder eine vorübergehende Formschwäche – oder ein Zeichen, dass es den gottesfürchtigen, patriotischen Shoppern von Orange City allmählich mulmiger wird, als sie bislang zugeben wollen.

      (c) DIE ZEIT 01.04.2004 Nr.15


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