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    Daimlerchrysler: Seid verschwunden, Milliarden (EuramS) - 500 Beiträge pro Seite | Diskussion im Forum

    eröffnet am 11.04.04 09:50:08 von
    neuester Beitrag 13.04.04 12:29:03 von
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      schrieb am 11.04.04 09:50:08
      Beitrag Nr. 1 ()

      Aller Kritik und Milliardenlöchern zum Trotz: DaimlerChrysler-Chef Jürgen Schrempp kurvt seiner Idee vom Weltkonzern weiter hinterher. Gestützt wird er dabei nur noch von einigen Großaktionären.

      von Carl Batisweiler

      Wie gut für Jürgen Schrempp, dass DaimlerChrysler mit dem automatischen Chefsessel-Sicherungssystem ausgestattet ist. Das haben Aufsichtsrat und Großaktionäre in dem Konzern installiert. Sonst wäre der Firmenboss auf der Jahreshauptversammlung in Berlin wohl ähnlich ins Schlingern geraten wie einst die Mercedes-A-Klasse beim Treffen mit dem Elch.

      Nur dass Schrempps Probleme nicht plötzlich auftauchten, sondern altbekannt sind und Mitsubishi und Chrysler heißen. Für ihn sind die beiden maroden Beteiligungen aber immer noch Meilensteine auf seinem Weg zum Weltkonzern. \"Bei einem operativen Problem ändern wir nicht die Strategie, sondern bringen das in Ordnung\", wies Schrempp die Aktionärsforderung nach einem Ausstieg bei den Amerikanern und Japanern zurück. \"Wenn ein Teil eines Unternehmens nicht gut läuft, kann man sehr leicht den Blick für das Ganze verlieren.\" Das Ganze lässt sich leicht zusammenfassen: Seit der Daimler-Fusion mit Chrysler 1998 hat sich der Aktienkurs annähernd halbiert. \"Aus der Hochzeit im Himmel ist eine Bruchlandung auf Erden geworden\", klagte einer der 9200 HV-Teilnehmer in Anspielung auf Schrempps Worte bei der Fusion. Ein anderer hatte nachgerechnet: \"Schrempp hat 40 Milliarden Euro Unternehmenswert zerstört.\" Die Vertreter der Kleinaktionäre forderten deshalb dessen Rücktritt .

      Erstmals übten auch institutionelle Anleger heftige Kritik am Kurs des Konzernchefs. Michael Schneider von der Deka, der Anlagegesellschaft der Sparkassen: \"Wir wollen Veränderungen bei DaimlerChrysler.\" Die Fondsgesellschaft verweigerte Vorstand und Aufsichtsrat die Entlastung. So weit ging Fondsmanager Klaus Kaldemorgen von der DWS nicht, schließlich ist seine Gesellschaft eine Tochter der Deutschen Bank, die fast zwölf Prozent an Daimler hält. Doch auch er wurde deutlich: \" Es brennt lichterloh im Hause Mitsubishi.\" Fehlentwicklungen seien zu spät erkannt, der Konzern durch die Engagements zerbrechlich geworden. Der japanische Autobauer, bei dem sich Schrempp vor vier Jahren mit 34 Prozent einkaufte, um in Asiens Lkw-Markt präsent zu sein und gleichzeitig einen Pkw-Hersteller für gemeinsame Plattformen mit Chrysler zu haben, steht auf der Kippe. 5,7 Milliarden Euro Schulden soll die Nippon-Beteiligung angehäuft haben, die Entwicklung neuer Modelle wurde verschlafen und die Lkw-Tochter Luso kämpft mit Qualitätsproblemen. Eine Task-Force unter der Leitung von Smart-Chef Andreas Renschler soll nun in Japan Lösungen erarbeiten. Geschätzter Sanierungsbedarf: 5,5 Milliarden Euro.

      Dass Renschler sich sogar als Nachfolger von Mitsubishi-Statthalter Rolf Eckrodt bereithält, sehen Branchenkenner als Zeichen, dass Schrempp auch noch erfolgreiche Manager aus Stuttgart vertreibt. Dort hat er nämlich mit seinem Zögling Wolfgang Bernhard, bisher glückloser Chrysler-Vize, jemanden als neuen Mercedes-Boss installiert, mit dem viele aus dem alten Autokonzern nicht können oder mögen.

      Dabei brodelt es auch dort schon, nachdem die Schwaben-Limousinen in den Pannenstatistiken vermehrt auftauchen. Im Gesamtkonzern wird mit ihnen aber der Löwenanteil des Gewinns erwirtschaftet: Von 5,68 Milliarden Euro operativem Gewinn 2003 stammen 3,13 Milliarden aus der Mercedes Car Group mit Smart und Maybach. Bei Chrysler ist zwar die Modellpalette erneuert worden. Doch die US-Fahrzeuge verkaufen sich besonders auf dem Heimatmarkt nur mit kräftigen Rabatten. Immerhin ließ Schrempp auf der HV die Möglichkeit für einen Ausstieg bei Mitsubishi offen - trotz der Verknüpfungen mit den anderen Konzernsparten: \"Wenn es wirtschaftlich Sinn macht, sind wir in der Lage, uns von allem zu trennen.\"

      Das große Vertrauen in die Daimler-Führung ist jedenfalls dahin, Schrempp wird vor allem durch Hilmar Kopper, Aufsichtsrats-Chef bei der Deutschen Bank und Daimler, noch gestützt. Für die Entlastung des Vorstands votierten diesmal nur noch 88,5 Prozent des Kapitals (2003: 99,4 ), der Aufsichtsrat kam nur auf 87,3 Prozent (2003: 99,3). Das Ergebnis wäre wohl noch schlimmer ausgefallen, wenn nicht kurz zuvor das Aktienoptionsprogramm für Vorstand und Aufsichtsrat gestrichen worden wäre. Die Bezüge erhöhten sich diese Gremien auch so. Aktionäre bekamen dagegen nur eine Dividende auf Vorjahresniveau. Und ihre Milliarden bleiben vorerst verschwunden.

      Autor: SmartHouseMedia (© wallstreet:online AG / SmartHouse Media GmbH),09:45 11.04.2004

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      schrieb am 13.04.04 12:29:03
      Beitrag Nr. 2 ()
      Wetten, dass Schrempp und Kopper noch in diesem Jahr geschasst werden?

      Sollten sie dieses jahr nicht die Kurve kriegen, ist endgültig Schluss mit lustig, dann hilft auch der Filz bei DCX nichts mehr.


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