Gesucht: Goodwillabschreibungen + Bilanzierung nach IAS/IFRS - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 13.04.04 12:52:49 von
neuester Beitrag 10.05.04 09:44:48 von
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Mit Hinblick auf die Angleichung der Bilanzierungsvorschriften von IAS und US-GAAP für das Geschäftsjahr 2005 scheint es mir keine schlechte Strategie zu sein, auf Unternehmen zu setzen, die nach IAS bilanzieren und gleichzeitig (hohe) Goodwillabschreibungen aufweisen.
Die Idee ist folgende: Die meisten Anleger schauen nur auf den Jahresüberschuss und das KGV und nicht auf andere Bewertungsgrößen. Durch den Umstellungseffekt erhöhen sich für 2005 automatisch die ausgewiesenen Gewinne der Unternehmen. Ich halte es für wahrscheinlich, dass die meisten Marktteilnehmer diesen Effekt noch nicht berücksichtigt haben.
1.) Nemetschek (Kurs 8,00 EUR):
a) Mit Goodwillabschreibung
- Jahresüberschuss: 4,0 mio. EUR
- Gewinn je Aktie (2003): 0,41 EUR
- KGV (2003): 20
b) Ohne Goodwillabschreibung
- Jahresüberschuss + Goodwillabschreibung: 7,3 mio. EUR
- Gewinn je Aktie (2003): 0,75 EUR
- KGV (2003): 11
2.) P&I (Kurs 6,50 EUR):
a) Mit Goodwillabschreibung
- Jahresüberschuss: 1,2 mio. EUR
- Gewinn je Aktie (2003/4): 0,16 EUR
- KGV (2003/4): 40
b) Ohne Goodwillabschreibung
- Jahresüberschuss + Goodwillabschreibung: 3,7 mio.
- Gewinn je Aktie (2003): 0,48
- KGV (2003): 14
Beide Beispiele zeigen, dass sich das Ergebnis pro Aktie mitunter drastisch verändern kann. Beide Unternehmen weisen sehr gesunde Bilanzstrukturen auf und haben angekündigt, ihre Gewinne steigern zu wollen. Daneben verfügen beide über relativ große Barmittelüberschüsse.
Im Vergleich zum Gesamtmarkt scheinen beide Unternehmen deutlich unterbewertet zu sein. Aus meiner Sicht ist dies hauptsächlich auf die derzeit vorzunehmenden Goodwillabschreibungen zurückzuführen, die wiederum zu einem optisch hohen KGV bzw. relativ niedrigen ausgewiesenen Gewinnen führen.
Wer andere Beispiele (IAS-Bilanzierung und Goodwillabschreibung) kennt, möge diese bitte hier eintragen! Natürlich sind nur solche Unternehmen relevant, bei denen sich die ausgewiesenen Gewinne signifikant erhöhen.
Hier noch ein passender Artikel aus der „Welt“:
Neue Bilanzregeln nach IFRS lassen Konzerngewinne kräftig steigen
von Daniel Wetzel
Berlin - Jetzt ist es offiziell: Europa folgt den umstrittenen amerikanischen Bilanzierungsmethoden bei Fusionen und Übernahmen und bei immateriellen Vermögenswerten. Der Aufpreis, der bei einer Firmenübernahme für immaterielle Vermögenswerte gezahlt wird - der so genannte "Goodwill" - braucht künftig nicht mehr Jahr für Jahr linear abgeschrieben zu werden. Folge: Deutsche Unternehmen werden ab 2006 im Schnitt zehn Prozent höhere Jahresergebnisse ausweisen können. Allerdings drohen dann in den Folgejahren auch unvorhersehbare Sonderabschreibungen in mehrfacher Höhe. Nach Stichproben der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG könnten die künftig fällig werdenden Abschreibungen deutscher Unternehmen "zwischen 0 und 195 Prozent des Jahresergebnisses" ausmachen.
Ab 1. Januar 2005 müssen alle kapitalmarkt-orientierten Unternehmen in der Europäischen Union die "International Financial Reporting Standards" (IFRS) anwenden. Das "International Accounting Standards Board" (IASB) in London veröffentlichte am Mittwoch die letzten noch fehlenden Bilanzierungsregeln. Diese sehen vor, dass die Höhe von immateriellen Vermögenswerten (etwa Marken-Bekanntheit, Patentrechte, Know-how der Mitarbeiter) künftig in einem "Impairment-Test" jährlich neu ermittelt werden muss, wenn ihre Nutzungsdauer nicht definiert werden kann. Dasselbe gilt für den Goodwill nach Fusionen und Übernahmen. Nur wenn bei diesem Test ein Wertverlust festgestellt wird, muss schlagartig alles abgeschrieben werden. Diese Methode ist mit den amerikanischen US-Gaap-Regeln kompatibel. Experten sehen jedoch Nachteile gegenüber der bisherigen gleichmäßigen, linearen Abschreibungen über einen fest definierten Zeitraum: "Die Bewertung immaterieller Vermögenswerte ist ein höchst komplexer Vorgang, der ein hohes Maß an spezifischem Wissen und Erfahrung des Bewerters voraussetzt", warnt etwa Andreas Mackenstedt, Partner bei Pricewaterhouse-Coopers. "Für Analysten und Anleger wird die Planbarkeit der Jahresergebnisse schwieriger." Wegen der drohenden unregelmäßigen Abschreibung großer Summen sollten die Unternehmen mehr Wert auf die Kommunikation mit dem Finanzmarkt legen, rät der PwC-Experte.
Klaus Pohle, Präsident des Deutschen Standardisierungsrates (DSR), verteidige die neue Bilanzregel: "Die frühere Methode der linearen Abschreibung passte in eine Wirtschaftswelt, in der noch Anlagen, Maschinen, Immobilien das Wichtigste waren", sagte Pohle: "In der Dienstleistungsgesellschaft sind jedoch immaterielle Vermögenswerte wie Marken, Patente und Know-how das Wichtigste - und dem wird der neuen IFRS 3-Standard besser gerecht."
Artikel erschienen am 1. April 2004
Die Idee ist folgende: Die meisten Anleger schauen nur auf den Jahresüberschuss und das KGV und nicht auf andere Bewertungsgrößen. Durch den Umstellungseffekt erhöhen sich für 2005 automatisch die ausgewiesenen Gewinne der Unternehmen. Ich halte es für wahrscheinlich, dass die meisten Marktteilnehmer diesen Effekt noch nicht berücksichtigt haben.
1.) Nemetschek (Kurs 8,00 EUR):
a) Mit Goodwillabschreibung
- Jahresüberschuss: 4,0 mio. EUR
- Gewinn je Aktie (2003): 0,41 EUR
- KGV (2003): 20
b) Ohne Goodwillabschreibung
- Jahresüberschuss + Goodwillabschreibung: 7,3 mio. EUR
- Gewinn je Aktie (2003): 0,75 EUR
- KGV (2003): 11
2.) P&I (Kurs 6,50 EUR):
a) Mit Goodwillabschreibung
- Jahresüberschuss: 1,2 mio. EUR
- Gewinn je Aktie (2003/4): 0,16 EUR
- KGV (2003/4): 40
b) Ohne Goodwillabschreibung
- Jahresüberschuss + Goodwillabschreibung: 3,7 mio.
- Gewinn je Aktie (2003): 0,48
- KGV (2003): 14
Beide Beispiele zeigen, dass sich das Ergebnis pro Aktie mitunter drastisch verändern kann. Beide Unternehmen weisen sehr gesunde Bilanzstrukturen auf und haben angekündigt, ihre Gewinne steigern zu wollen. Daneben verfügen beide über relativ große Barmittelüberschüsse.
Im Vergleich zum Gesamtmarkt scheinen beide Unternehmen deutlich unterbewertet zu sein. Aus meiner Sicht ist dies hauptsächlich auf die derzeit vorzunehmenden Goodwillabschreibungen zurückzuführen, die wiederum zu einem optisch hohen KGV bzw. relativ niedrigen ausgewiesenen Gewinnen führen.
Wer andere Beispiele (IAS-Bilanzierung und Goodwillabschreibung) kennt, möge diese bitte hier eintragen! Natürlich sind nur solche Unternehmen relevant, bei denen sich die ausgewiesenen Gewinne signifikant erhöhen.
Hier noch ein passender Artikel aus der „Welt“:
Neue Bilanzregeln nach IFRS lassen Konzerngewinne kräftig steigen
von Daniel Wetzel
Berlin - Jetzt ist es offiziell: Europa folgt den umstrittenen amerikanischen Bilanzierungsmethoden bei Fusionen und Übernahmen und bei immateriellen Vermögenswerten. Der Aufpreis, der bei einer Firmenübernahme für immaterielle Vermögenswerte gezahlt wird - der so genannte "Goodwill" - braucht künftig nicht mehr Jahr für Jahr linear abgeschrieben zu werden. Folge: Deutsche Unternehmen werden ab 2006 im Schnitt zehn Prozent höhere Jahresergebnisse ausweisen können. Allerdings drohen dann in den Folgejahren auch unvorhersehbare Sonderabschreibungen in mehrfacher Höhe. Nach Stichproben der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG könnten die künftig fällig werdenden Abschreibungen deutscher Unternehmen "zwischen 0 und 195 Prozent des Jahresergebnisses" ausmachen.
Ab 1. Januar 2005 müssen alle kapitalmarkt-orientierten Unternehmen in der Europäischen Union die "International Financial Reporting Standards" (IFRS) anwenden. Das "International Accounting Standards Board" (IASB) in London veröffentlichte am Mittwoch die letzten noch fehlenden Bilanzierungsregeln. Diese sehen vor, dass die Höhe von immateriellen Vermögenswerten (etwa Marken-Bekanntheit, Patentrechte, Know-how der Mitarbeiter) künftig in einem "Impairment-Test" jährlich neu ermittelt werden muss, wenn ihre Nutzungsdauer nicht definiert werden kann. Dasselbe gilt für den Goodwill nach Fusionen und Übernahmen. Nur wenn bei diesem Test ein Wertverlust festgestellt wird, muss schlagartig alles abgeschrieben werden. Diese Methode ist mit den amerikanischen US-Gaap-Regeln kompatibel. Experten sehen jedoch Nachteile gegenüber der bisherigen gleichmäßigen, linearen Abschreibungen über einen fest definierten Zeitraum: "Die Bewertung immaterieller Vermögenswerte ist ein höchst komplexer Vorgang, der ein hohes Maß an spezifischem Wissen und Erfahrung des Bewerters voraussetzt", warnt etwa Andreas Mackenstedt, Partner bei Pricewaterhouse-Coopers. "Für Analysten und Anleger wird die Planbarkeit der Jahresergebnisse schwieriger." Wegen der drohenden unregelmäßigen Abschreibung großer Summen sollten die Unternehmen mehr Wert auf die Kommunikation mit dem Finanzmarkt legen, rät der PwC-Experte.
Klaus Pohle, Präsident des Deutschen Standardisierungsrates (DSR), verteidige die neue Bilanzregel: "Die frühere Methode der linearen Abschreibung passte in eine Wirtschaftswelt, in der noch Anlagen, Maschinen, Immobilien das Wichtigste waren", sagte Pohle: "In der Dienstleistungsgesellschaft sind jedoch immaterielle Vermögenswerte wie Marken, Patente und Know-how das Wichtigste - und dem wird der neuen IFRS 3-Standard besser gerecht."
Artikel erschienen am 1. April 2004
Ich halte unter anderem Fuchs Petro und RWE
Gruß tt
Gruß tt
Schlott hat durch die Übernahmen in der
Vergangenheit einen recht hohen Goodwill.
Daher ist die Steuerquote auch recht hoch.
Fallen die Goodwill-Abschreibungen weg, so
ist hier ein deutlich Effekt vorhanden.
trick17
Vergangenheit einen recht hohen Goodwill.
Daher ist die Steuerquote auch recht hoch.
Fallen die Goodwill-Abschreibungen weg, so
ist hier ein deutlich Effekt vorhanden.
trick17
Danke für die ersten Hinweise auf andere "Cash Flow" - Generatoren. Wenn ich die Wahl zwischen zwei Unternehmen mit identischem "KCV" habe, würde ich mich aber grundsätzlich immer für das weniger fremdkapitalfinanzierte Unternehmen entscheiden, da letzteres statt Schuldenabbau eher Rückkäufe und Dividenden vornehmen kann.
Schering ändert scheinbar schon in 2004:
Schering: Bilanzierungsänderung erhöht op Erg 04 um 45 Mio EUR
BERLIN (Dow Jones-VWD)--Die Schering AG, Berlin, erwartet 2004 wegen einer Veränderung bei der Buchung von Goodwill-Abschreibungen eine Erhöhung des operativen Ergebnisses um 45 Mio EUR. Diese 45 Mio EUR seien nicht in der bekannten Prognosen berücksichtigt, im laufenden Jahr mit dem operativen Gewinn vor ao Posten den Vorjahreswert zu übertreffen, sagte ein Sprecher des Unternehmens. Im abgelaufenen Jahr hatte Schering hier 620 Mio EUR ausgewiesen. Es sei eine rein bilanztechnische Angelegenheit. Dow Jones Newswires/14.4.2004/chr/jhe
Schering: Bilanzierungsänderung erhöht op Erg 04 um 45 Mio EUR
BERLIN (Dow Jones-VWD)--Die Schering AG, Berlin, erwartet 2004 wegen einer Veränderung bei der Buchung von Goodwill-Abschreibungen eine Erhöhung des operativen Ergebnisses um 45 Mio EUR. Diese 45 Mio EUR seien nicht in der bekannten Prognosen berücksichtigt, im laufenden Jahr mit dem operativen Gewinn vor ao Posten den Vorjahreswert zu übertreffen, sagte ein Sprecher des Unternehmens. Im abgelaufenen Jahr hatte Schering hier 620 Mio EUR ausgewiesen. Es sei eine rein bilanztechnische Angelegenheit. Dow Jones Newswires/14.4.2004/chr/jhe
Allianz: IFRS-Umstellung bedeutet Ergebnisplus von 1,3 Mrd EUR
Mittwoch 5. Mai 2004, 15:04 Uhr
MÜNCHEN (Dow Jones-VWD) --Die Einführung der neuen Rechnungslegungsvorschrift IFRS wird das Ergebnis der Allianz AG, München, nach Angaben von Controlling-Vorstand Helmut Perlet jährlich um 1,2 Mrd bis 1,3 Mrd EUR verbessern. Dies gehe auf den Wegfall der planmäßigen Goodwill- Abschreibungen zurück, begründete Perlet am Mittwoch auf der Hauptversammlung in München. Allerdings sei noch nicht abschließend entschieden, ob die Allianz die ab 2005 verbindliche Vorschrift schon 2004 anwenden werde, sagte Perlet.
+++ Rolf Neumann
Dow Jones Newswires/5.5.2004/rne/nas
Mittwoch 5. Mai 2004, 15:04 Uhr
MÜNCHEN (Dow Jones-VWD) --Die Einführung der neuen Rechnungslegungsvorschrift IFRS wird das Ergebnis der Allianz AG, München, nach Angaben von Controlling-Vorstand Helmut Perlet jährlich um 1,2 Mrd bis 1,3 Mrd EUR verbessern. Dies gehe auf den Wegfall der planmäßigen Goodwill- Abschreibungen zurück, begründete Perlet am Mittwoch auf der Hauptversammlung in München. Allerdings sei noch nicht abschließend entschieden, ob die Allianz die ab 2005 verbindliche Vorschrift schon 2004 anwenden werde, sagte Perlet.
+++ Rolf Neumann
Dow Jones Newswires/5.5.2004/rne/nas
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