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    Riesige Fonds kontrollieren Konzerne - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 05.03.00 17:57:09 von
    neuester Beitrag 05.03.00 21:34:05 von
    Beiträge: 7
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      schrieb am 05.03.00 17:57:09
      Beitrag Nr. 1 ()
      Riesige Fonds kontrollieren Konzerne

      Investmentfonds werden immer mehr zur entscheidenden Macht in der Wirtschaft. Sie sammeln das Geld von Millionen Anlegern, kaufen für riesige Summen Aktien - das macht sie zu einflussreichen Anteilseignern in vielen Untenehmen.

      Die spektakuläre Übernahmeschlacht zwischen Vodafone und Mannesmann hat das eindrucksvoll gezeigt: Mannesmann-Chef Klaus Esser hatte in zahllosen Treffen die Manager der Fondsgesellschaften vergeblich von seinem Konzept zu überzeugen versucht. Die Mehrheit entschied sich schließlich doch für den sicheren Ertrag aus dem Vodafone-Angebot - Mannesmann gehört jetzt mehrheitlich den Briten.

      In den 70er Jahren wurde die Generation der Gründer und Eigentümer mit Firmenbossen wie Grundig, Quandt oder Neckermann von bezahlten Spitzenmanagern abgelöst. Doch die angestellten Chefs konnten sich noch wie Könige fühlen und teilweise auch aufführen.

      Die neuen Eigentümer sind dagegen unerbittlich und machen selbst die Vorstandschefs zu Getriebenen. Anonyme Fonds-Manager in Frankfurt, London oder New York verlangen immer höhere Gewinne. Ihre Macht basiert auf den Milliarden vieler kleiner Anleger und damit der Möglichkeit, Aktienkurse durch Käufe oder Verkäufe in die Höhe zu treiben oder in den Keller zu drücken. Und der Aktienkurs gilt immer mehr als entscheidender Maßstab für die Arbeit eines Vorstands.

      Da die Bezahlung von Spitzenmanagern zunehmend an Börsenkurse gekoppelt wird, droht bei nachhaltig sinkenden Kursen sogar das Abwandern von Führungskräften und damit die Gefahr einer Existenzkrise. Die Macht der Fonds führt immer mehr dazu, dass sich die so genannte Shareholder-Value-Strategie durchsetzt - das heißt, dass sich Unternehmen bei ihren Entscheidungen vor allem an deren Einfluss auf den Aktienkurs orientieren.

      Entlassungen senken die Kosten, machen einen gesunden Konzern noch wettbewerbsfähiger - das lockt Anleger und treibt so die Kurse hoch. Soziale Erwägungen spielen dann nur am Rande eine Rolle, meinen Kritiker.

      Doch die Fonds-Manager stehen selbst unter gnadenlosem Erfolgsdruck: Schafft ihr Fonds keine gute Wertsteigerung, laufen die Anleger davon. Helfer der Fonds-Manager sind die Aktienanalysten - sie untersuchen Unternehmen und bewerten deren Erfolgsaussichten.

      Gemeinsam entscheiden Fonds-Manager und Analysten weltweit über Konzernstrukturen, Investitionen und Arbeitsplätze. Selbst das Wohl und Wehe ganzer Regionen ist von ihren Entscheidungen abhängig.

      Ihre Macht zwingt die Konzernbosse sogar zum Rapport. "Grillparty" heißen die gefürchteten Kreuzverhöre durch Fonds-Manager und Analysten. "Oftmals ist bei denen erst die Tinte unter dem Examenszeugnis getrocknet", moniert die "Börsen-Zeitung".

      Den immer anspruchsvolleren Gewinnvorgaben der Fonds ausgesetzt, haben sich Manager ihrem Willen zu beugen. Mischkonzerne zum Beispiel sind bei Analysten verhasst, weil schwerer zu beurteilen oder weniger profitoptimiert.

      So musste der Vorstandschef der Metallgesellschaft den Metallhandel auf Druck der Börse verkaufen. "Die Kapitalmärkte sehen das Metall-Handelsgeschäft als hoch volatil (starke Preisschwankungen) und bewerten unsere Aktie deshalb mit einem deutlichen Abschlag", begründete Kajo Neukirchen den Rückzug auf die beiden Sparten Anlagenbau und Chemie. "Konzentration auf das Kerngeschäft" lautet dazu die offizielle Sprachregelung.

      Die Macht der Investmentfonds wird sich - wie in den USA der 70er Jahre - auch hier zu Lande weiter beschleunigen. Damit wird die Distanz zwischen Eigentümern und Belegschaften immer größer und das soziale Klima voraussichtlich kälter.

      "Die Finanzmärkte übernehmen die Kontrolle", findet sogar der Deutsche-Bank-Chef Rolf Breuer.

      Während die deutschen Investmentfonds - einschließlich ihrer luxemburgischen und sonstigen ausländischen Ableger - 1989 ein bescheidenes Vermögen von 246 Milliarden Mark verwalteten, waren es 1999 bereits 1,69 Billionen Mark.

      Davon entfielen im vergangenen Jahr nach Angaben des Bundesverbandes Deutscher Investment-Gesellschaften 714 Milliarden auf Aktien. Allein von 1998 auf 1999 konnte das Aktienvermögen der Fondsgesellschaften um 58,7 Prozent gesteigert werden.

      Ein Ende ist nicht in Sicht. Nach einer Untersuchung der Deutschen Bank dürften die privaten Geldvermögen in Euroland bis 2003 um 50 Prozent auf 30 Billionen Mark zunehmen. Dabei werde der Anteil an Aktien von knapp 21 Prozent (Ende 1997) auf 27 Prozent steigen.

      Die Banker erwarten eine immer stärkere Hinwendung des Publikums zu Investmentfonds und Lebensversicherungen. "Der letzte Kick für die Anknüpfung an amerikanische Verhältnisse wird das Thema Altersversorgung und Pensionsfonds sein", sind Experten überzeugt.
      Avatar
      schrieb am 05.03.00 18:00:41
      Beitrag Nr. 2 ()
      Avatar
      schrieb am 05.03.00 18:01:47
      !
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      Avatar
      schrieb am 05.03.00 20:54:39
      Beitrag Nr. 4 ()
      Was ist daran falsch, wenn Unternehmen gezwungen werden, effizienter zu werden?

      Beispiel Siemens
      Die alte Siemens war ein Gemischtwarenladen mit ich glaube ueber 200
      verschiedenen Aktivitaeten - gegliedert in 16 oder so verschiedenen Divisions. Wie kann man hier als Anleger Geld verdienen?
      Chips Riesenverluste, Kernkraftwerke runter, Gluehbirnen Bombenjahr, Konsumergueter na ja, usw usw usw

      Die neue Siemens
      Kurse steigen, da Konzentration auf bestimmte Bereiche mit hohen Wachstumschancen.....


      :) :) :)
      Avatar
      schrieb am 05.03.00 21:07:22
      Beitrag Nr. 5 ()
      @Tom13

      "Rucksack" fällt mir noch ein...

      Wiggum

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      schrieb am 05.03.00 21:11:47
      Beitrag Nr. 6 ()
      Was glaubst Du warum Deine Bank Dein Stimmrecht will?


      mfg a.head
      Avatar
      schrieb am 05.03.00 21:34:05
      Beitrag Nr. 7 ()
      Ja, die Banken sind fuer Status quo

      " empfehlen Ausuebung des Stimmrechtes im Sinne des Verwaltungsvorschlages....."


      :( :( :(


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