Squeeze-out bei Aachener Strassenbahn - 500 Beiträge pro Seite

[MarkSchilling]

Aufgrund des niedrigen Streubesitzes von 0,6% weitgehend unbemerkt soll auf der HV am 27. August 2004 der Squeeze-out beschlossen werden. Angeboten werden vom Hauptaktionär, der Energieversorgungs- und Aktiengesellschaft Aachen mbH eine Barabfindung von 2,18 EUR. Die angebotene Barabfindung ligt damit sogar noch unter dem ausgewiesenen Eigenkapital von 3,97 EUR in der AG.

[xxt]

Wie soll das gehen? Der Aktienkurs lag in der Vergangenheit niemals unter 6 Euro, allein diese Tatsache schliesst einen Squeeze-Out zu 2,18 aus.

[hollareiduli]

ja ja die Eisenbahner, ein lustiges Völkchen !

[soebenda]

der börsenkurs ist wegen illiquidität keine grundlage für den abfindungskurs

ich werde zur hv gehn


philipp

[xxt]

Dennoch werden die bei der Kurshistorie nie mit einem solchen Preis durchkommen.
Ich habe keine Aktien davon und beabsichtige auch keinen Kauf, aber das kann ich mir nicht vorstellen.

[MarkSchilling]

Der Aktienkurs ist dann kein Kriterium, wenn er den Verkehrswert der Aktie nicht widerspiegelt. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn längere Zeit überhaupt kein Handel stattgefunden hat.

Die Aktie ist zwar nicht liquide, aber es haben auch vor Ankündigung des Squeeze-out Umsätze um 7 EUR stattgefunden.

Würde mich wundern, wenn die mit dem Gutachten durchkommen.

[Stromgegner]

Auf das ausgewiesene Eigenkapital würde ich hier nichts geben. Ohne entsprechende jährliche Zuschüsse gäbe es die Aseag nicht, und ihr Eigenkapital auch nicht.

Aber egal, welchen Abfindungspreis man vor diesem Hintergrund für gerechtfertigt hält, ich verstehe diesen Vorgang trotzdem nicht. Wenn es einen freefloat von gerade einmal 14000 Aktien geben sollte, warum geht man dann auf diesem Kursniveau das Rsiko eines jahrelanges Rechststreits ein? Zumal die Lage des Unternehmens sich in den letzten zehn Jahren nicht grundlegend geändert haben wird, der Aktienkurs aber in dieser Zeit immer mindestens dreimal so hoch war wie der hier angeführte Abfindungskurs?

[Stromgegner]

Nachtrag:

Ich bin kein Aktionär und würde auf diesem Niveau auch keinerlei Aktien kaufen, aber mich wundert das Vorgehen der Stadt Aachen.

[MarkSchilling]

Die Zahlungen sind aufgrund des Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrages von 1972 geflossen. Darin ist auch die Ausgleichszahlung von 4% des Nennwertes geregelt.

[honigbaer]

Das Angebot ist wirklich ein Witz. Die Verluste fallen bei dieser Gesellschaft ja nur deshalb an, weil man im Personenverkehr politisch diktierte Fahrtkosten berechnet. Der Substanzwert der Gesellschaft dürfte gigantisch sein. Der Buchwert des Anlagevermögens beträgt etwa 27 Euro pro Aktie, pro Aktie werden etwa 2 Euro jährlich investiert, allein die Tochter APAG führte im letzten Jahr 1 Euro je Aktie Gewinn ab.

[honigbaer]

Laut ebundesanzeiger vom 8.10. sind Anfechtungsklagen zum squeeze-out Beschluss anhängig.