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    Subsistenz Ursache für den Untergang der Geldwirtschaft? Beispiel Römisches Reich! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 25.07.04 16:34:06 von
    neuester Beitrag 26.07.04 10:26:06 von
    Beiträge: 6
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      schrieb am 25.07.04 16:34:06
      Beitrag Nr. 1 ()
      Horchen wir mal den hochtrabenden Worten unser Boardallwissenheit, hier zum Thema: Der Untergang des Römischen Imperiums:


      Und der Untergang des Imperiums im ökonomischen Sinne kam, als der Luxushandel zurückging und die Villae, die großen Landgüter, immer mehr zu Selbstversorgern wurden - [... Es ] heißt nichts anderes, als daß das Römische Reich daran zugrunde ging, daß man von Arbeitsteilung und Geldwirtschaft abging zu autonomen Untergruppen und Subsistenz- und Tauschwirtschaft. Also, das was Du als erstrebenswert anpreist war das, was das Römische Reich ruinierte. Nur dort, wo der Luxushandel aufrecht erhalten blieb, wo es weiter große Kapitalströme, Stadtkultur und Fernhandel gab, in Ostrom, überlebte das Römische Reich noch volle 1000 Jahre weiter.



      Ich habe noch niemals im Leben eine größere Verdrehung der Logik gesehen. :rolleyes:

      Was Folge normalen Systemversagens des Geldes ist, wird hier zur Ursache des ( normalen zyklischen ) Versagens der Geldwirtschaft stilisiert.



      Eine bodenlose Frechheit. :mad:

      Die Subsistenz, die gelebte Selbstversorgung ohne Geld, wird niemals Grund gewesen sein für den Untergang der geldlichen Tauschwirtschaft. Sie kann es gar nicht sein. Warum sollte man freiwillig wieder zu Zuständen zurückkehren, die doch ganz offensichtlich mit dem verstärkten Arbeiten im Schweiße des Angesichtes zu tun haben?

      :confused:

      Warum freiwillig auf die Annehmlichkeites des Geldes verzichten ( z.B. seine Vorzüge als Tauschmittel )

      :confused:

      Kann mir seine Threadhoheit dies beantworten?

      Oder hat Karl Walker doch recht?

      Wer den Grund seiner Wohlfahrt in den Tagen des Glückes nicht erkennt, der lernt ihn erkennen, wenn er verloren ist. Wie einstmals in Athen Verschwendung, Luxus und Müßiggang den Verfall einleiteten, so auch in Rom. Auch hier entwickelte sich die Jagd nach dem Reichtum in gleicher Art. Der Boden wurde veräußerlich und beleihbar; die Gier nach dem Gelde und die Unerfahrenheit im Umgang mit diesem Ding führten zur Verschuldung, maßlose Zinsen zu raschem Verfall des Bauernstandes, zu Schuldknechtschaft, Landflucht und Überfüllung der Stadt.


      Da die handwerklich-gewerbliche Betätigung von Sklaven und von Freigewordenen ausgeübt wurde, verschmähte der Römer die eigentliche Arbeit.[ Na er kann ja von den Zinsen leben! :laugh: ]
      Seine Zivilisation beruhte zwar auf dem Prinzip der Arbeitsteilung, aber er selbst hat sich an dieses Prinzip nicht gehalten. So drängte sich in der Stadt ein Gewimmel von unbeschäftigten, mittellosen römischen Bürgern, denen genau so wie in Griechenland erst Brot - und dann Brot und Spiele - geboten werden mußten.


      Dieses ständige Verzehren ohne Leistung , das maßlose Pracht- und Luxus-Bedürfnis der vermögenden Schichten bewirkte auch hier einen fortgesetzten Abfluß von Gold und Silber nach den fernen Ländern, von denen die begehrten
      Erzeugnisse auf Schiffen und Handelsstraßen herkamen. Mußte nicht der unerhörte Aufwand der römischen Zirkusspiele auch eine ökonomische Kehrseite haben? Sulla ließ 100 Löwen in die Arena rasen; Pompejus steigerte das Schauspiel auf 500 Löwen und zahllose andere Tiere aus allen erreichbaren Zonen. Cäsar ließ 65 v. Chr. über 600 Gladiatoren in silberner Rüstung zum Schaukampf antreten und im folgenden Jahr -zur Vorbereitung seines letzten Schrittes zur absoluten Macht - das römische Volk an 22 000 Tischen prächtig bewirten und mit Geld und Getreide beschenken.


      Die Logik der Geldrechnung ist unerbittlich, ob man sie begriffen hat oder nicht. Rom war wohl imstande, die Edelmetallbestände seiner Provinzen zu mobilisieren - in den Silberbergwerken Spaniens waren zeitweise bis 40 000
      Menschen beschäftigt und in ähnlichem Umfang wurde in Siebenbürgen Gold geschürft. - Aber der Abfluß war dennoch größer.

      Zinslogik?


      Als schließlich mit dem Schwinden des Geldes auch noch die Erschöpfung der spanischen Silberminen eintrat, war der Niedergang Roms so gut wie besiegelt. Jetzt halfen auch drakonische Maßnahmen gegen die Ausfuhr von Edelmetallen
      nichts mehr; und selbst die Münzverschlechterung - bis zu 95 v. H. Beimischung von Kupfer!- konnte den erforderlichen Geldumlauf nicht einmal mengenmäßig halten. Der Glanz des Römerreiches war auf der Basis einer weit ausgedehnten Geldwirtschaft und Arbeitsteilung erstanden und nun mit dem Verfall dieser Fundamente wieder erloschen. -


      http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/walker/kap2walker.htm



      Wer erkennt Paralellen?
      Avatar
      schrieb am 25.07.04 16:48:19
      Beitrag Nr. 2 ()
      :yawn:
      Avatar
      schrieb am 25.07.04 18:52:22
      Beitrag Nr. 3 ()
      was das Schwinden des Geldes angeht kann ich das Ganze durchaus nachvollziehen
      Avatar
      schrieb am 25.07.04 19:23:19
      Beitrag Nr. 4 ()
      In Wirklichkeit ist die Wirklichkeit natürlich viel komplexer.

      Dazu hatte damals Auryn schöne Daten geliefert.

      Was aber bestimmt niemals sein kann, das Subsistenz Ursache für das scheitern eines Imperiums und seiner Geldwirtschaft ist- Sie ist nur überlebenswichtige Folge des Zwanges, der aus dem Versagen des Geldes als Tauschmittel entsteht.

      Wieder mal eine Systemlüge aufgedeckt!

      @ Lasse: Ermüdet? :D
      Avatar
      schrieb am 25.07.04 19:25:21
      Beitrag Nr. 5 ()
      sittin: jupp. ;)

      du wirst die welt nicht ändern...sie wird dich ändern und hat es schon...:cry:

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      schrieb am 26.07.04 10:26:06
      Beitrag Nr. 6 ()
      Ich warte immer noch auf eine Antwort seiner Boardhoheit...

      :rolleyes:


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