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    DIE WELT: Zweitgeld statt EURO - weil die Herren Ökonomen versagt haben - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 07.08.04 13:01:16 von
    neuester Beitrag 07.08.04 13:24:48 von
    Beiträge: 5
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      schrieb am 07.08.04 13:01:16
      Beitrag Nr. 1 ()
      DIE WELT:In immer mehr Portemonnaies finden sich Rolands oder Hamburger Elbtaler

      Der Euro bekommt Konkurrenz - Kommunen entwickeln ihre eigene Zweit-Währung - Anschub für die regionale Wirtschaft


      von Lina Panitz

      Frankfurt/Main - Für zwei "Chiemgauer" eine Brez`n in Bayern, ein Souvenir aus Bremen für fünf "Roland" und ein Café Latte am Prenzlauer Berg für drei "Berliner" - den Deutschen scheint eine Währung nicht zu genügen. Kaum können Touristen in fast ganz Europa mit dem Euro bezahlen, führen Regionen, Städte oder Stadtteile in ganz Deutschland eigene Zweit-Währungen ein. Die von gemeinnützigen Vereinen gedruckten Komplementär-Währungen haben vor allem zwei Ziele: Sie sollen die heimische Wirtschaft stärken und Bürger anregen, ihr Geld in der Region auszugeben.


      Um keine Probleme mit den Zentralbanken zu bekommen sind die Euro-Alternativen kein Geld im eigentlichen Sinn, sondern Gutscheine. Bürger tauschen ihre Euros bei den regionalen Vereinen in Rolands oder Chiemgauer und bekommen Listen, welche Frisöre, Bauern oder Heilpraktiker ihre Währung akzeptieren.

      Grundsätzlich wird eins zu eins getauscht. "Eine regionale Währung kann ein nationales Transaktionsmittel natürlich nicht ersetzen", meint Folker Hellmeyer, Chefanalyst der Bremer Landesbank. Allerdings fördern sie den Lokalkolorit und stärken vor allem kleinere regionale Firmen. Anreiz für Kunden sind häufig Rabatte und für Anbieter natürlich die Kundenbindung. Eine prozentuale Wertminderung pro Monat oder Jahr sichert, dass die Neben-Währungen schnell ausgegeben werden.


      Bremen war 2002 die erste deutsche Stadt mit eigenen Moneten. Bisher gibt es mit "Fünf Roland" nur einen Geldschein den rund 60 Dienstleister annehmen. 2003 machten die Bremer mit ihrer Euro-Konkurrenz 44 000 Euro Umsatz. Die Hälfte davon mit einer Bremer Besonderheit, einem Girosystem des Zweit-Geldes. Mitglieder können auch mit Roland-Schecks bezahlen. Das ist den Machern aber lange nicht genug. "Man kann noch nicht alle seine Bedürfnisse mit Rolands stillen", sagt Manfred Dzubiella, Vorstand bei Roland Regional - Verein für nachhaltiges Wirtschaften. Beispielsweise fehlen noch eine Tankstelle und ein Reisebüro zum Glück mit dem Parallel-Geld.


      Größere Kreise erreicht der Chiemgauer in der Stadt Prien am Chiemsee in Oberbayern. 2003 als Schülerprojekt einer Waldorfschule gestartet, sind mittlerweile schon 20 000 Chiemgauer als 1-er, 2-er, 5-er, 10-er, 20-er und 30-er im Umlauf. 100 Geschäfte und 200 Dienstleister akzeptieren die Bayernwährung. Vergangenes Jahr verdienten Chiemgauer Geschäftsleute 60 000 Euro durch die Gutscheine, 2004 sollen es 150 000 Euro werden. Das Modell macht Schule. Im Juli diskutierten 120 Teilnehmer aus 24 Nationen von Argentinien bis Japan bei der ersten Konferenz zu "Komplementär-Währungen in Europa".


      Das "Regionetzwerk" (www.regionetzwerk.de ) zählt 40 deutsche Städte die bald ihre eigene Währung drucken wollen.
      Noch in diesem Jahr kommen Elbtaler, Zwönitz-Taler und Sterntaler. Auch der Berliner ist schon in den Startlöchern. Ab September kommen im Nennwert 10 000 bis 20 000 Berliner zunächst im Stadtteil Prenzlauer Berg in Umlauf.

      Wie die Pioniere in Bremen glauben die Berliner Initiatoren, dass die Regionalwährungen nachweislich zum bevorzugten Verkauf von Lokalprodukten führen. Besonderheit in Berlin: Fünf Prozent des Tauschwerts für den Gutschein gehen als Spende an den Stadtteil. ..."
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      schrieb am 07.08.04 13:04:19
      Beitrag Nr. 2 ()
      Fortsetzung:


      "Auch Volkswirt Hellmeyer sieht die Vorteile der Gutschein-Währungen "Allerdings ist das eher etwas für idealistisch gestimmte Leute. Die ökonomische Bedeutung ist gering". Große Konzerne würden sich in diesen Zeiten wohl kaum zu einer zweiten Kassenführung überreden lassen.

      Bedeutsam werden solche Währungen allerdings in Krisenzeiten . Als die Reichsmark nach dem Finanzcrash 1929 fast nichts mehr wert war, florierten vor allem in Nordrhein-Westfalen Lokal-Währungen.

      http://www.welt.de/data/2004/08/07/315821.html?s=2
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      schrieb am 07.08.04 13:15:16
      Beitrag Nr. 3 ()
      hatten wir das nichtschon mal? Vor ca. 80 Jahren?

      Avatar
      schrieb am 07.08.04 13:17:56
      Beitrag Nr. 4 ()
      Macht euch rechtzeitig schlau - es kann schneller kommen alsgedacht...

      "Notgeld


      besonders in zerrütteten Währungsverhältnissen vom Staat oder anderen öffentlich-rechtlichen Verbänden (z. B. auch Gemeinden) ausgegebenes Geld aus Papier oder minderwertigem Metall (z. B. Eisen, Zink; daneben auch aus Porzellan) zur Überbrückung des Zahlungsmittelmangels. Am bekanntesten ist in Deutschland die Notgeld-Epoche 1914-1923; höchster Wert des Papiergeldes 1923: 200 Billionen Mark"
      Avatar
      schrieb am 07.08.04 13:24:48
      Beitrag Nr. 5 ()
      Die Sammler haben dann später in ruhigeren Zeiten wieder a Freud... jedenfalls die, die überlebt haben:D

      Notgeld

      entsteht aus einem Mangel an staatlichen Geldzeichen.

      In politischen oder wirtschaftliche Notzeiten stellen wir daher die Ausgabe von Ersatzzahlungsmitteln (Nogeld) fest.

      Als Ausgabestellen finden wir alle Arten von Behörden, viele Banken, und private Unternehmungen der unterschiedlichsten Art.

      Die Aussteller von Notgeld können vom Staat autorisiert sein. Die Gültigkeit ist zeitlich und regional beschränkt.


      Die Vorläufer lassen sich in Deutschland seit dem 30jährigen Krieg nachweisen. Es handelte sich um sehr eng begrenzte Maßnahmen z.B. Mainz 1793, Erfurt 1806, Kaiserslautern 1871. Die klassischen Notgeldperioden dagegen haben zwar auch regionale Schwerpunkte, schlagen sich aber im gesamten Reichsgebiet nieder.


      Nicht eindeutig ist die Zuordnung der Briefmarkenkapselmarken. Die Abgrenzung zu verwandten Belegen z.B. Rabattmarken, Wertpapieren, Unterstützungsscheinen, Spendenscheinen, Warenbezugsscheinen, Juxscheinen etc. ist nicht einheitlich.


      Die Notgeld Perioden



      http://home.t-online.de/home/koch-textilhaus.salem/notgeld.h…


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