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HSV-Vorstand beurlaubt Toppmöller

Hamburg (dpa) - Der Vorstand des Hamburger SV hat Trainer Klaus Toppmöller nach der gestrigen 0:2-Niederlage gegen Arminia Bielefeld beurlaubt. Nach sechs Saisonpleiten zog das Gremium um Vorstandschef Bernd Hoffmann die Reißleine und teilte dem 53-Jährigen die Entscheidung mit. Toppmöllers Nachfolge soll morgen Regionalliga- Coach Thomas Doll antreten. Nach nur 33 Spielen mit dem HSV endet damit für Toppmöller der Arbeitsauftrag beim Bundesliga-Letzten. Er hatte dort im Oktober 2003 Kurt Jara abgelöst.



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erschienen am 17.10.2004 um 09:12 Uhr
© WELT am Sonntag

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Weitere Kandidaten,
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HSV: Doll kommt für Toppmöller

Aus dem Regionalliga- auf den Bundesliga-Sessel: Ex-Nationalspieler Thomas Doll. (Foto: bongarts) Hamburg - Nach nur 359 Tagen im Amt wurde Klaus Toppmöller als Trainer des Hamburger Sportvereins entlassen. Um ein Uhr in der Nacht zum Sonntag war die Uhr von Toppmöller beim HSV abgelaufen. "Bei dem fehlenden sportlichen Erfolg und angesichts der größten Investitionen, die wir je hatten, war das ein notwendiger Schritt", erklärte HSV-Vorstandschef Bernd Hoffmann die Trennung im DSF-Doppelpass.

Situation "dramatisch"

Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer fügte hinzu: "Die Ergebnisse und der Blick auf die Tabelle ließen uns keine andere Wahl mehr. Unsere Situation ist dramatisch." Toppmöller durfte sich am Sonntagmorgen noch von der Mannschaft verabschieden, die mit der 0:2-Heimniederlage am Samstag gegen Arminia Bielefeld auf den letzten Tabellenplatz gestürzt war. Amateurtrainer Thomas Doll soll nun ab Montag den "Bundesliga-Dino" aus der sportlichen Krise führen.

Damit ist nach der Beurlaubung von Jupp Heynckes bei Schalke 04 die zweite Trainerentlassung der Saison perfekt. Toppmöller, der sein Amt erst am 23. Oktober 2003 angetreten hatte, war der 21. HSV-Trainer in der Bundesligageschichte.

Hoffmann: "Das Pünktchen auf dem i"

"Das Spiel gegen Bielefeld war das Pünktchen auf dem i. Als Vorstand kann man nicht tatenlos zusehen, sondern muss das Gesamtwohl des Vereins im Auge haben. Der Trainer ist dabei der entscheidende Hebel", verteidigte Hoffmann die Entscheidung.

Toppmöller reagierte professionell: "Er hat die Entscheidung enttäuscht, aber gefasst aufgenommen", sagte Beiersdorfer, "er ist lange genug im Trainergeschaft, um zu wissen, dass wir vor der Tabellensituation nicht die Augen verschließen konnten".

"Keine Punkte, keine Argumente"

Nach der sechsten Niederlage im achten Punktspiel hatte sich Beiersdorfer mit Vereinschef Hoffmann bereits in der AOL-Arena zu Beratungen zurückgezogen, während Toppmöller noch Hoffnung auf die Fortsetzung seiner Arbeit äußerte: "Ich bin ein Löwe, ich gebe niemals auf", sagte der 53-Jährige, "ich werde ganz sicher nicht zurücktreten." Aber er wusste da natürlich schon, welches Schicksal ihn erwartet: "Wenn man keine Punkte hat, hat man keine Argumente."

Beratungen in der Nacht

Nach Gesprächen mit Toppmöller und einigen Spielern aus dem Mannschaftsrat traf sich in der Nacht dann der komplette vierköpfige HSV-Vorstand zu abschließenden Beratungen. Um ein Uhr teilte Beiersdorfer dem glücklosen Coach schließlich dessen Beurlaubung mit.

"Wir hatten uns viel von seiner Verpflichtung versprochen und sind nun alle enttäuscht, dass wir diesen Schritt machen müssen", betonte Hoffmann. Neben Toppmöller musste auch dessen Assistenztrainer Werner Melzer gehen. Ralf Zumdick bleibt dagegen Co-Trainer unter Doll, der einen Vertrag bis zum 30. Juni erhalten hat. Der 38 Jahre alte Ex-Nationalspieler wird der Mannschaft am Montag um 9 Uhr vorgestellt.

Doll als HSV-Identifikationsfigur

"Doll ist ein HSVer durch und durch, eine Identifikationsfigur", sagte Beiersdorfer, "er hat in den letzten zwei Jahren eine sehr gute Entwicklung gemacht. Er ist ein akribischer Arbeiter, der versucht, ein System umzusetzen." Bei den HSV-Amateuren hat der 38-Jährige überzeugt und die junge Mannschaft in die Spitzengruppe der Regionalliga geführt. "Wir hoffen, dass Doll mit seiner Leidenschaft die Spieler zu packen bekommt", meinte Beiersdorfer.

Kleinkriege mit Spielern

Toppmöller hatte es trotz aller Bemühungen nicht mehr verstanden, alle Spieler hinter sich zu bringen. Kleinkriege mit Mehdi Mahdavikia, Christian Rahn und Sergej Barbarez wurden öffentlich bekannt. "Einige Spieler stellen ständig Forderungen und liefern dann keine Leistung ab", beklagte der gescheiterte HSV-Trainer. Doch zu Konsequenzen konnte sich der 53-Jährige nie richtig durchringen. "Sicher hat die Mannschaft nicht ihre Leistung gebracht", erklärte Hoffmann, "aber am Ende ist eben der Trainer dafür verantwortlich."

Mitschuld im Vorstand

Hoffmann und Beiersdorfer müssen sich allerdings vorwerfen lassen, mit der Verpflichtung Toppmöllers für die missliche Lage mitverantwortlich zu sein. "Da gibt es nichts zu beschönigen", gab Hoffmann zu. Für viele Fans ist der Schuldige an der Krise deshalb auch nicht der Trainer, sondern Spieler und Vorstand: "Außer Toppi könnt ihr alle gehen", riefen sie am Samstag.
Quelle: Sport1

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Fach hat ausgefacht!!!!!!!


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