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    VW-Vorstand Peter Hartz droht mit Personalabbau - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 01.11.04 16:12:15 von
    neuester Beitrag 05.11.04 08:01:08 von
    Beiträge: 21
    ID: 920.398
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      schrieb am 01.11.04 16:12:15
      Beitrag Nr. 1 ()


      Hartz droht mit Personalabbau

      Im Tarifstreit hat Personalvorstand Peter Hartz die Gewerkschaft zur Kompromissbereitschaft aufgerufen und für den Fall längerer Streiks mit Personalabbau gedroht. "Streiks schaden der Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens", sagte Hartz. Die IG Metall will ihre Warnstreiks trotzdem massiv ausweiten.




      Frankfurt/Main - "Wenn wir unser Konzept nicht umsetzen können, geht die Zahl der Arbeitsplätze von Volkswagen in Deutschland in den kommenden Jahren dramatisch zurück", zitiert die "Welt am Sonntag" Hartz. Da der Gesamtkonzern nach wie vor noch schwarze Zahlen schreibt, sind betriebsbedingte Kündigungen dem Blatt zufolge zwar kein Thema. Das Unternehmen könne jedoch trotzdem Personal abbauen, indem es freiwerdende Stellen nicht neu besetze, hieß es.

      Die "Streiks schaden der Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens", sagte Hartz weiter und rief die Gewerkschaft zur Problemlösung am Verhandlungstisch auf. "Wir hoffen, dass die IG Metall mit uns diese Richtung geht, anstatt auf Eskalation zu setzen", erklärte er. Mehr als die im Sieben-Punkte-Plan gebündelten Vorschläge könne das Management nicht machen, zitierte ihn das Blatt weiter. Der "Plan bedeutet angesichts der Konjunkturlage einen Kraftakt für das Unternehmen".

      Sparprogramm in Höhe von zwei Milliarden Euro

      Am Montag sollen die Gespräche zwischen Gewerkschaft und Volkswagen fortgesetzt werden. Die IG Metall kündigte unterdessen an, ihre Warnstreiks massiv auszuweiten. VW will die Arbeitskosten bis 2011 um 30 Prozent oder zwei Milliarden Euro senken. Dazu hat der Konzern ein Sieben-Punkte-Programm vorgelegt, das unter anderem zwei Jahre ohne Lohnerhöhungen vorsieht sowie niedrigere Einstiegsgehälter. Im Gegenzug verspricht der Konzern, dass in Deutschland keine Jobs abgebaut werden.

      Nach Ansicht von IG Metall-Verhandlungsführer Hartmut Meine fällt am morgigen Montag eine wegweisende Vorentscheidung. "Die Verhandlungen am Montag werden eine wichtige Weichenstellung bringen", sagte Meine der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa wird eine Entscheidung im Tarifkonflikt vor der nächsten Aufsichtsratssitzung am 12. November angestrebt.

      "Ziel ist nicht ein Arbeitskampf"

      Sollten die Gespräche am Montag wie bisher zu keiner Einigung führen, könnte die Große Tarifkommission noch am selben Tag das Scheitern der Tarifverhandlungen bei der IG Metall-Zentrale beantragen, berichtete die Zeitung. IG Metall-Sprecher Jörg Köther betonte allerdings am Sonntag: "Ziel ist ein Verhandlungsergebnis. Ziel ist nicht ein Arbeitskampf."

      Auch IG-Metall Vize Berthold Huber sagte in einem Interview der "Märkischen Allgemeinen" (Montag-Ausgabe): "Wir haben nicht vor zu streiken. Wir wollen eine Lösung am Verhandlungstisch. Erst wenn wir hier zu keinem akzeptablen Ergebnis kommen, werden wir uns die Streik-Frage stellen."

      Klaus Volkert, Vorsitzender des VW-Gesamtbetriebsrates, mahnte unterdessen beide Seiten im Tarifkonflikt zur Besonnenheit. "Beide Seiten haben ihren Willen zur Sicherung von Arbeitsplätzen kundgetan. Jetzt muss damit ernst gemacht werden und ein Kompromiss zur Sicherung der Arbeitsplätze gefunden werden", sagte Volkert am Sonntag in Wolfsburg. Bei VW dürfe jetzt nicht das Bestreben aufgegeben werden, wie in der Vergangenheit innovative Lösungen - wie zum Beispiel die Vier-Tage-Woche - zu vereinbaren.

      "Langsam wird es auch für den Vorstand unbequem"

      Die Tarifverhandlungen für die 103.000 VW-Beschäftigten in den sechs westdeutschen Werken werden am Montagnachmittag fortgesetzt, parallel dazu ruft die IG Metall ab 5.00 Uhr an fast allen Standorten zu Warnstreiks auf.

      VW-Personalvorstands Hartz sagte, er hoffe, dass die IG Metall nicht auf Eskalation setzt. Gewerkschaftsführer Meine betonte: "Anfang November muss ein Ergebnis erzielt werden. Es rumort in der Belegschaft." Meine erklärte, er erwarte, dass VW der IG Metall am Montag entgegenkommen werde. "VW muss runter von der bisherigen dogmatischen Position. Ich glaube nicht, dass Volkswagen das durchhält. Langsam wird es auch für den Vorstand unbequem."

      ]http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,32…
      Avatar
      schrieb am 01.11.04 16:35:52
      Beitrag Nr. 2 ()
      Bestimmt kommt gleich wieder: "Das Managment ist schuld, u.s.w......":yawn:
      Nach meiner Meinung wissen die VW-Arbeiter aber auch nicht mehr wie gut denen das geht.
      EUR 4.000,00 Brutto im Durchschnitt, EUR 2.800,00 als Einstiegslöhne, 4-Tage Woche, Aktienoptionsprogramme, u.s.w..:eek:
      Die haben ganz schön den Boden unter den Hufen verloren.
      Im Osten würden die für die Hälfte des Lohnes 5 Tage/Woche arbeiten bei gesetzlichen Mindesturlaub u.a..
      Ich will damit nicht sagen, das ich das gut finde, aber das sollten sich die VW-ler auch mal anschauen.:rolleyes:

      So und jetzt könnt ihr alle auf mich einhacken.:cry:

      Gruß Mask
      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 01.11.04 16:37:24
      Beitrag Nr. 3 ()
      Ich greif dem mal vor, "Das Managment ist schuld!!!"

      Gruß Mask
      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 01.11.04 16:42:34
      Beitrag Nr. 4 ()
      Genau so sehe ich dass auch. Das alles gehört zu den Puzzle was Deutschland kaputt macht. Es wird höchste Zeit, dass dort mal massiv gekürzt wird. Nachdem die Industrie nun auf guten Wege ist , müssen nur noch den Beamten und Politikern die Flügel gestutzt werden. Lieber VW ler geht weiter streiken. Ihr werdet bald im Kommunismus ankommen:laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 01.11.04 16:44:24
      Beitrag Nr. 5 ()
      @ 3 hier ist das Managment nicht schuld. Ist der Hartz nicht der Dutzfreund vom Bundeskasper ?????:laugh:

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      Avatar
      schrieb am 01.11.04 16:48:31
      Beitrag Nr. 6 ()
      Dann lasst uns doch pauschal 10% bei allen kürzen, auch bei Hartz selbst. der wird sich freuen, dass er mit gutem Beispiel vorangehen darf.:laugh: Und Dividende gibts die nächsten zwei Jahre auch nicht.
      Avatar
      schrieb am 01.11.04 16:48:36
      Beitrag Nr. 7 ()
      Hartz ist der mit den 3 (bald 4) so erfolgreichen Konjunkturbelebungsprogrammen.

      Jetzt kommt für die VWler wohl schon Hartz 5. :D :(
      Avatar
      schrieb am 01.11.04 16:50:11
      Beitrag Nr. 8 ()
      Mensch Punk , wir können doch nun auch nichts dafür , dass du keine Dividentenstarke Papiere hast :kiss:
      Avatar
      schrieb am 01.11.04 16:50:53
      Beitrag Nr. 9 ()
      Die VW-Arbeiter werden das erst begreifen, wenn die Arbeitsplätze nach Polen verlagern sein werden und sie ihre Frauen in polnische Haushalte zum putzen schicken.
      So wirds kommen, wartet mal fünf bis zehn Jahre ab.
      Avatar
      schrieb am 01.11.04 16:51:38
      Beitrag Nr. 10 ()
      mit Skoda und Seat wird im Konzern Geld verdient ... VW fährt Verluste ein .... warum wohl ?


      gruß & good trades

      Revenue
      Avatar
      schrieb am 01.11.04 16:52:17
      Beitrag Nr. 11 ()
      an Hartz seiner Stelle würde ich alles Personal entlassen,das senkt die Kosten fast auf Null und der VW Konzern ist saniert :laugh:
      Avatar
      schrieb am 01.11.04 16:57:44
      Beitrag Nr. 12 ()
      (10)

      Audi verdient auch gutes Geld. Komischerweise sind bei der nobleren Marke die Lohnkosten niedriger als bei Golf & Co.
      Avatar
      schrieb am 01.11.04 17:00:52
      Beitrag Nr. 13 ()
      @zocklany
      Und die ganzen Entlassenen werden dann wie wild VWs kaufen (von dem Geld,
      das ihnen ein Jahr später nach Hartz IV zusteht). :eek:
      Avatar
      schrieb am 01.11.04 17:04:33
      Beitrag Nr. 14 ()
      (13)

      Spock,

      klar kaufen die dann eher den Golf. Jetzt fahren die nämlich alle Daimler, BMW und Porsche. Kein Wunder bei den hohen Löhnen...

      :D
      Avatar
      schrieb am 02.11.04 19:07:58
      Beitrag Nr. 15 ()


      45.000 legen die Werkzeuge aus der Hand

      "Wir werden einen Konflikt erleben, wie ihn die Geschichte des Unternehmens noch nicht gekannt hat", kündigt der Betriebsratsvorsitzende Klaus Volkert an - und zwar für den Fall, dass das Management sich nicht kompromissbereit zeigt. An den Volkswagen-Standorten protestierten bundesweit 45.000 Mitarbeiter.

      Wolfsburg - Im laufenden Tarifkonflikt bei Volkswagen hat es am Dienstag erstmals auch im Stammwerk Wolfsburg einen Warnstreik gegeben. Daran beteiligten sich nach IG Metall-Angaben rund 45.000 Beschäftigte.

      Sie legten für etwa drei Stunden die Arbeit nieder. Bei einer Protestkundgebung vor dem Verwaltungsgebäude, in dem auch die VW-Führung sitzt, sagte Betriebsratschef Klaus Volkert, die Gewerkschaft lasse sich bei bei den Tarifverhandlungen nicht zu "Befehlsempfängern" machen. Sollte es zu keiner Einigung kommen, drohe eine Eskalation.

      Der Verhandlungsmarathon im Tarifstreit bei Volkswagen dauert derweil an. Beide Seiten hätten sich in einzelnen Feldern zwar angenähert, sagte IG-Metall-Verhandlungsführer Hartmut Meine am Dienstag am Rande der Gespräche in Hannover. In anderen Bereichen lägen die Tarifparteien jedoch noch "weit auseinander". Begleitet wurden die Verhandlungen von umfangreichen Warnstreiks in Hannover und erstmals auch im Stammwerk Wolfsburg. Der VW-Betriebsrat drohte unterdessen mit einer Eskalation des Tarifkonflikts. Die Verhandlungen dauerten am Nachmittag an.

      Erstmals Warnstreiks in Wolfsburg

      Meine sagte, beide Seiten hätten am Dienstag in verschiedenen Konstellationen verhandelt. Die einzelnen Themenfelder seien sehr "sorgfältig und handwerklich solide" bearbeitet worden. Er habe mehrere Einzelgespräche mit VW-Verhandlungsführer Josef-Fidelis Senn geführt.

      Meine fügte hinzu: "Wann wir fertig werden, wie das aussehen wird, ist zur Zeit nicht absehbar." Ein guter Tarifabschluss scheue das Tageslicht. Der Gewerkschafter schloss nicht aus, dass es möglicherweise in der Nacht zum Mittwoch zu einem Durchbruch bei den Gesprächen komme. Es könne aber auch sein, "dass wir uns drei Stunden Schlafen legen und dann weiter verhandeln", sagte er.

      Verantwortung für Eskalation des Protests verteilt

      VW-Verhandlungsführer Senn betonte, derzeit sei bei den Gesprächen "alles denkbar". VW habe mit dem Sieben-Punkte-Katalog ein "schwieriges Paket" auf den Tisch gelegt. Es erfordere eine gewisse Zeit der Bearbeitung.

      Bereits am Morgen hatten rund 6000 Beschäftigte des hannoverschen VW-Nutzfahrzeugewerks für zwei Stunden ihre Arbeit niedergelegt und sich zu einer Kundgebung versammelt. Am Mittag verließen im Stammwerk Wolfsburg nach Gewerkschaftsangaben rund 40.000 VW-Arbeiter ihre Arbeitsplätze und demonstrierten gegen die Haltung des Managements in den Tarifverhandlungen.

      Der Vorsitzende des Betriebsrates, Klaus Volkert, sagte vor den Demonstranten in Wolfsburg, sollte "in den nächsten Stunden" kein vernünftiger Kompromiss gefunden werden, dann "werden wir bei Volkswagen einen Konflikt erleben, wie ihn die Geschichte dieses Unternehmens noch nicht gekannt hat". Er betonte: "Wir wollen jetzt endlich ein Signal für eine vernünftige Lösung." Bleibe der Vorstand bei seiner starren Haltung, trage er die alleinige Verantwortung für die negativen Folgen einer weiteren Eskalation.

      Die sechste Verhandlungsrunde war Montagnacht unterbrochen worden. Die Konzernleitung fordert eine Senkung der Personalkosten in den sechs westdeutschen Werken um zwei Milliarden Euro bis 2011. Dazu sollen die 103.000 Beschäftigten unter anderem für zwei Jahre auf Lohnerhöhungen verzichten. Die IG Metall ist nur bei einer langfristigen Beschäftigungsgarantie zu Zugeständnissen bereit und fordert eine Lohnerhöhung um zwei Prozent.

      http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,326…
      Avatar
      schrieb am 03.11.04 07:53:53
      Beitrag Nr. 16 ()


      Bei VW zeichnet sich Nullrunde ab



      02. November 2004 - Im Tarifstreit bei Volkswagen ist die Gewerkschaft IG Metall inzwischen bereit, die vom VW-Vorstand geforderte tarifliche Nullrunde zu akzeptieren, wenn Volkswagen den Beschäftigten im Gegenzug zumindest eine Einmalzahlung gewähre. Das verlautete am Dienstag aus Verhandlungskreisen. Auf dieser Basis würde das bisherige Kompromißpaket der IG Metall nicht mehr, wie noch zuletzt, zu einer Belastung, sondern zu einer Kostenentlastung führen.

      Trotz dieser Annäherung ist es in den Tarifverhandlungen für die 103.000 Mitarbeiter in den sechs westdeutschen VW-Werken auch in der siebten Runde noch nicht zu einem Durchbruch gekommen. In einzelnen Punkten haben sich die Verhandlungspartner zwar angenähert. Insgesamt seien sie aber immer noch weit von einer Einigung entfernt, hieß es übereinstimmend im Lager von VW und IG Metall.

      Arbeitskampf nicht auszuschließen

      Die von der IG Metall mittlerweile akzeptierte Kostenentlastung ist noch weit entfernt von den Vorstellungen des VW-Vorstands, der mit dieser Tarifrunde ein Milliarde Euro Arbeitskosten einsparen will. Im Moment gibt es keinerlei Anzeichen, daß der Vorstand von dieser zentralen Forderung abrückt. Daher ist nicht auszuschließen, daß es erstmals in der Geschichte von Volkswagen zu einem echten Arbeitskampf kommt.

      Die jüngsten Äußerungen von VW-Betriebsratschef Klaus Volkert deuten darauf hin, daß die Streikgefahr trotz der leichten Verhandlungsfortschritte nicht gebannt ist. Sollte "in den nächsten Stunden" kein vernünftiger Kompromiß gefunden werden, dann "werden wir bei Volkswagen einen Konflikt erleben, wie ihn die Geschichte dieses Unternehmens noch nicht gekannt hat", sagte Volkert am Dienstag bei der zentralen Protestkundgebung im Stammwerk Wolfsburg vor rund 40.000 VW-Beschäftigten. "Wir wollen jetzt endlich ein Signal für eine vernünftige Lösung", sagte er. Bleibe der Vorstand bei seiner starren Haltung, dann trage er die alleinige Verantwortung für die negativen Folgen einer weiteren Eskalation. Volkerts hatte zuletzt noch einen deutlich moderateren Ton angeschlagen.

      Hardliner neben Pragmatikern

      Betriebsrat und IG Metall ist offenbar klar geworden, daß sie jenseits der Nullrunde tiefe strukturelle Einschnitte zulassen müßten, um das Einsparziel des VW-Vorstands zu erreichen. Jeglicher Kompromiß mit der Arbeitgeberseite muß indes von der Großen Tarifkommission der IG Metall ausgelotet werden. In dieser Kommission sitzen rund 120 Gewerkschaftsmitglieder, die keineswegs alle an einem Strang ziehen: Hardliner, die vor allem übergeordnete gewerkschaftspolitische Interessen im Auge haben, sitzen neben Pragmatikern aus dem Betriebsrat, die in erster Linie den Erhalt der VW-Arbeitsplätze im Visier haben. Die Gewerkschaftszentrale fürchtet die präjudizierende Wirkung, die ein VW-Abschluß, der frühere "Errungenschaften" der IG-Metall aushebelt, auf künftige Tarifverhandlungen in der Metallindustrie haben könnte.

      http://www.faz.net/s/Rub13C90B3A6F1F40798BFD784740221CDC/Doc…
      Avatar
      schrieb am 04.11.04 07:53:12
      Beitrag Nr. 17 ()


      Jobs bei VW bis 2011 gesichert

      Tarifkompromiss: Beschäftigte akzeptieren im Gegenzug eine zweijährige Nullrunde bei Löhnen und Gehältern / Lob des Kanzlers

      Matthias Loke


      HANNOVER, 3. November. Der Autobauer Volkswagen gibt bis Ende 2011 eine Bestandsgarantie für die 103 000 Arbeitsplätze in seinen westdeutschen Werken. Im Gegenzug akzeptieren die Beschäftigten eine Lohn-Nullrunde von zwei Jahren und vier Monaten. Das Unternehmen ist aber zu einer einmaligen Sonderzahlung von 1 000 Euro im nächsten Jahr bereit. Auf dieses Tarifergebnis einigten sich VW und die Arbeitnehmervertreter am Mittwoch in Hannover. Nach Angaben des Konzerns wird mit dem Vertrag ab dem Jahr 2006 eine Milliarde Euro eingespart.

      "Das Beispiel VW zeigt, wie es geht. Auf der einen Seite eine Sicherheit der Arbeitsplätze, auf der anderen Seite eine Kalkulierbarkeit für das Unternehmen", lobte Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) die Tarifeinigung. Der Präsident der Arbeitgebervereinigung Gesamtmetall, Martin Kannegiesser, äußerte sich distanziert. Mit der mehrjährigen Beschäftigungsgarantie habe man bei VW einen Wechsel auf die Zukunft gezogen, der enorme Kraftanstrengungen erforderlich mache. "Die offensichtliche Bereitschaft dazu, auf beiden Seiten, ist für unseren Standort ermutigend - für die meisten Mittelständler allerdings so nicht leistbar", betonte Kannegiesser. "Der weitgehende Verzicht auf eine zweijährige Lohnerhöhungsphase ist sicherlich eher ein Minimum und bedeutet zunächst einmal keine Kostenentlastung, wohl aber ein Stück in Richtung Normalisierung. Dies gilt insbesondere für die Neueinstellungen." Eine solche Rechnung könne nur aufgehen bei überdurchschnittlichem Produktivitätswachstum und Produkten mit außerordentlichen Wettbewerbsvorzügen aus Sicht der Kunden."

      Die VW-Vereinbarung sieht weiter vor, die Arbeitszeitkonten massiv auf plus 400 und minus 400 Stunden auszuweiten. Damit fallen kaum noch Überstundenzuschläge an. Neu eingestellte Mitarbeiter verdienen deutlich weniger, VW spricht von 20 Prozent. Ab 2006 soll es einen Jahresbonus abhängig vom Gewinn geben. Einsparungen erwartet sich der Konzern auch aus der neu eingeführten demographischen Arbeitszeit. Dazu müssen fast alle Mitarbeiter 1,5 Stunden pro Woche unbezahlt zusätzlich arbeiten, um auf einem so genannten Lebensarbeitszeitkonto ein Polster anzusammeln. Damit können sie dann im Alter früher in Rente gehen. Bei den Auszubildenden übernimmt VW nicht mehr wie bisher alle, sondern nur noch 85 Prozent. Die anderen sollen bei einer VW-Tochter Beschäftigung finden. Die Ausbildungsvergütung wird gesenkt.

      Nach Auffassung des Konjunkturexperten des Instituts für Weltwirtschaft Kiel, Joachim Scheide, zeigt der VW-Abschluss, dass in der Tarifpolitik eine neue Richtung notwendig sei: "Es ist bei diesem massiven Wettbewerbsdruck in einer globalisierten Welt absolut falsch, auf hohe Lohnforderungen zu setzen." Viele Arbeitnehmer müssten sich damit abfinden, dass es in den kommenden Jahren bei weiteren Nullrunden keine Steigerungen des Reallohnes, sondern eher Senkungen geben werde. "So lange wir in Deutschland kein größeres Wirtschaftswachstum haben, ist keine Besserung in Sicht", so Scheide.

      http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/wirtschaft/39205…
      Avatar
      schrieb am 04.11.04 07:58:13
      Beitrag Nr. 18 ()


      Die Eckpunkte der Einigung bei VW

      Jobs: Die Arbeitsplätze der rund 103 000 Beschäftigten in den sechs westdeutschen VW-Werken sind bis Ende 2011 gesichert, betriebsbedingte Kündigungen bis dahin ausgeschlossen.

      Lohn und Gehalt: Für die Laufzeit von 28 Monaten vereinbarten die Tarifparteien eine Nullrunde.

      Entgeltstruktur: Die Entgeltstruktur wird überarbeitet. Neue Mitarbeiter bekommen weniger Geld als bereits angestellte Beschäftigte.

      Arbeitszeit: Die Arbeitszeiten werden flexibler. Die Arbeitszeitkonten sollen zwischen minus 400 und plus 400 Stunden schwanken. Überstundenzuschläge fallen künftig unter anderem erst bei einem Arbeitszeitguthaben von mehr als 400 Stunden ab der 35. Stunde an.

      http://morgenpost.berlin1.de/inhalt/wirtschaft/story713861.h…
      Avatar
      schrieb am 04.11.04 22:14:43
      Beitrag Nr. 19 ()


      VW kann Beschäftigungszusage zur Not zurücknehmen

      04. November 2004 - Volkswagen kann die Zusage, die Beschäftigung in den sechs westdeutschen Werken bis 2011 auf dem aktuellen Niveau zu halten, zur Not kurzfristig zurücknehmen. Der Tarifvertrag, auf den sich Arbeitgeber und IG Metall am Mittwoch geeinigt haben, enthält eine Revisionsklausel.

      Danach verpflichten sich VW und die Gewerkschaft, „bei wesentlichen Änderungen der Grundannahmen oder der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen” ein Überprüfungsgespräch zu führen. Sollte dies scheitern und auch eine Schlichtungsstelle keine Einigung erzielen, kann der Vertrag mit einer nur dreimonatigen Frist gekündigt werden. Dies bestätigte IG-Metall-Bezirksleiter Hartmut Meine auf einer Pressekonferenz in Hannover.

      VW schützt sich durch Revisionsklausel

      Volkswagen hat sich nach Angaben Meines dazu verpflichtet, den geplanten kleinen Geländewagen auf der Golf-Plattform sowie den Golf Variant im Werk Wolfsburg zu bauen; der Nachfolger des Modell Passat werde im Werk Emden gefertigt. Außerdem habe VW zugesagt, im Werk Kassel einen „innovativen Getriebetyp” herzustellen.

      Von den Beschäftigungszusagen, die an diese Investitionsentscheidungen geknüpft sind, kann sich VW gemäß Revisionsklausel lösen, wenn zum Beispiel der Markt insgesamt einbricht oder der Absatz einzelner Modelle hinter der Planung zurückbleibt. Meine vertrat indes die Ansicht, daß VW die Klausel nur in Anspruch nehmen würde, „wenn der Himmel einstürzt”. Er sei sich „sehr sicher”, daß sich das Unternehmen an den Bestandsschutz halte.

      Von Lohnerhöhung gar keine Rede

      Die für die 103.000 VW-Beschäftigten der Volkswagen AG vereinbarte Einmalzahlung von 1000 Euro entspricht nach Angaben der IG Metall einer durchschnittlichen Lohnerhöhung von 1,35 Prozent. Nachvollziehbar ist diese Berechnung nicht. Denn in den vergangenen Jahren haben die Mitarbeiter jeweils einen Bonus von 1100 bis 1500 Euro erhalten. Doch dieser Bonus fällt nun weg. Da die vereinbarte Einmalzahlung niedriger ist, der für 2006 avisierte Erfolgsbonus wohl sehr schmal ausfallen dürfte, und da im übrigen eine Nullrunde vereinbart wurde, kann von einer Erhöhung der Löhne bei VW wohl gar keine Rede sein.

      Wie berichtet, spart VW durch diesen Tarifabschluß von 2006 an gut eine Milliarde Euro Arbeitskosten ein. Die Große Tarifkommission der IG Metall befaßt sich an diesem Freitag mit dem mühsam ausgehandelten Vertrag. Meine erwartet zwar eine „kritische Diskussion, aber ein deutlich positives Votum”.

      http://www.faz.net/s/RubEC1ACFE1EE274C81BCD3621EF555C83C/Doc…
      Avatar
      schrieb am 04.11.04 22:40:53
      Beitrag Nr. 20 ()


      Doch Jobs und Mäuse

      Kommentar von Gottfried Mehner

      Wenn nicht alles täuscht, gehen jetzt die Streitereien darüber los, ob VW wirklich den Durchbruch geschafft hat oder sich nur wieder verbal nach vorne bringt. Hinter vorgehaltener Hand heißt es, dass bei Europas größtem Autohersteller demnächst endlich die Konditionen auf dem Niveau des Metall-Flächentarifs lägen, die IG Metall dies aber noch nicht eingestehen könne. Nun ja. Es war gestern schon auffällig, dass beide Seiten nicht gemeinsam nach einem 48-stündigen Verhandlungsmarathon den Kompromiss verkündeten.

      Die für 28 Monate verabredete Lohnpause sprengt in jedem Fall die üblichen Laufzeiten. Was stört, ist die enorme Einmalzahlung im kommenden März von 1 000 Euro. Das ist für einen Konzern, der derzeit bei jedem verkauften Fahrzeug gerade mal so 6 Euro verdient, schon ein gewaltiger Schluck aus der Pulle.

      Hinsichtlich der anvisierten Milliardeneinsparung fühlt man sich an die Zeiten von L¢pez erinnert, der auch immer fantastische Einsparpotenziale ausmachte, die dann aber später in den Büchern nie auftauchten. Kostenmäßig kam dieser Konzern in den vergangenen zehn Jahren nicht wirklich vom Fleck.

      Flinke Analysten haben ausgerechnet, dass dieser Einmalbatzen von 1 000 Euro, umgelegt auf die Laufzeit, einer Erhöhung um rund 1 % entspricht. Aber eine Einmalzahlung - ein bei VW immer gern benutztes Adjustierungsinstrument - ist im engeren Sinne natürlich keine laufende Leistung, so dass bei enger Auslegung eben doch von einer Nullrunde gesprochen werden kann. Das nötigt Respekt ab.

      Andererseits hat sich der Konzern bis 2011 auf eine überraschend lange Zeit hinsichtlich eines Verzichts auf betriebsbedingte Kündigungen selbst gebunden. Damit wurde das Disziplinierungsinstrument von Outsourcing-Lösungen aus der Hand gegeben. Nur eine kleine Erinnerung: Weil im Nutzfahrzeugwerk Hannover die Produktivität so lausig war, hatte Altmeister Piëch vor Jahren damit gedroht, die neue Transportergeneration T 5 komplett outzusourcen.

      Früher galt zudem so etwas wie Industriedarwinismus: Die kostengünstigsten Werke wurden mit Volumen belohnt, und für die Schlafmützen mit dem Riesenwerk Wolfsburg an der Spitze wurde es enger. Klar, das blieb Theorie. Sobald die Kostenrelationen stimmten, wurde Produktion zurückgeholt. Auch dies half aber nicht wirklich. Dass sich neu eingestellte Mitarbeiter künftig mit den Konditionen auf dem Niveau des Metall-Flächentarifs begnügen müssen, war der leichtere Teil der Übung. Auf das Eingemachte kommt es an. Die von VW behauptete künftige stärkere Leistungsorientierung muss sich erst noch konkretisieren. Skepsis bleibt.

      http://www.boersen-zeitung.de/online/redaktion/aktuell/bz214…
      Avatar
      schrieb am 05.11.04 08:01:08
      Beitrag Nr. 21 ()


      Experten streiten um Zukunft der Autobranche

      Frankfurt am Main/Chemnitz. Ungeachtet der Krisen bei VW und Opel sieht der Verband der Automobilindustrie die Branche weiter als Jobmotor. In den vergangenen zehn Jahren habe die Branche mehr als 130 000 Arbeitsplätze geschaffen, während die Industrie insgesamt 850 000 Stellen abgebaut habe, sagte Verbandschef Bernd Gottschalk gestern in Frankfurt am Main. Neue Werke im Ausland seien nicht zu Lasten der deutschen gegangen.

      Der Verband widersprach dem Automobilwissenschaftler Ferdinand Dudenhöffer. Er war zu dem Ergebnis gekommen, dass die deutsche Autoindustrie in den kommenden Jahren keine neuen Stellen in Deutschland mehr schaffen werde.

      Der Opel-Betriebsrat machte dem Mutterkonzern gestern Zugeständnisse bei der Arbeitszeit. Der Chemnitzer Motorenentwickler Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr GmbH erhielt gestern laut Regierungsbehörde die Zusage über 1,6 Millionen Euro Fördergeld. Er will 50 Stellen schaffen. (dpa/AP/SZ)

      http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=712500][u


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      VW-Vorstand Peter Hartz droht mit Personalabbau