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    Warum es in Thailand keinen Alarm gab - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 31.12.04 01:16:06 von
    neuester Beitrag 07.01.05 03:01:50 von
    Beiträge: 37
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      schrieb am 31.12.04 01:16:06
      Beitrag Nr. 1 ()
      die NZZ berichtet heute, 21:24:

      Warum gab man in Thailand keinen Alarm?

      Unangenehme Fragen von Feriengästen und Presse
      In Thailand ist kein Tsunami-Alarm ergangen, weil die verunsicherte zuständige Behörde die Tourismusindustrie nicht unnötig stören wollte. Ministerpräsident Thaksin hat jetzt einen altgedienten Experten zu seinem Berater ernannt. Das Königreich wird wohl bald als erstes Land der Region über ein Vorwarnsystem verfügen.

      Am Donnerstag sind in Bangkok zahlreiche von der schwer geschädigten Insel Phuket evakuierte Feriengäste angekommen, die von der kostenlosen Luftbrücke der thailändischen Fluggesellschaften Gebrauch gemacht haben. Zum Teil wollen sie sich in den besser ausgerüsteten hauptstädtischen Kliniken pflegen lassen, zum Teil auch von hier aus direkt in die Heimat zurückfliegen. Zu ihnen gehörte auch das ursprünglich holländische, nun in San Francisco lebende Ehepaar M., das die Katastrophe von Sonntag unversehrt überlebt hat. Wie praktisch alle Touristen sind die beiden des Lobes voll über den Einsatz der einheimischen Retter und Helfer, die gute Koordination der Bergungsarbeiten und der Evakuierung der Opfer und vor allem auch über die unglaubliche Hilfsbereitschaft und die vielen Zeichen der Anteilnahme von Seiten der thailändischen Bevölkerung. Diese sei umso rührender, wie Frau M. anfügt, wenn man sich vor Augen halte, dass viele dieser Thailänder selber Angehörige verloren hätten und häufig wegen der von den Flutwellen angerichteten Schäden vor dem totalen Ruin stünden.

      Kurzfristige Warnung hätte viel verhindert
      Ganz zum Schluss aber werfen die M.s eine Frage auf, die auch von anderen Überlebenden immer wieder gestellt wird: Warum eigentlich ist vor den Flutwellen kein Grossalarm ausgelöst worden. Die M.s als Wahlkalifornier sind mit Erdbeben bestens vertraut und wussten am Sonntag um acht Uhr früh sogleich genau, was sie in ihrem Hotel in Patong auf Phuket unsanft geweckt hatte. Als sie kurz darauf am Strand gewahr wurden, dass dieser plötzlich viel breiter geworden war, weil das Meer sich ungewohnt weit zurückgezogen hatte, wussten sie auch gleich, dass dies das untrügliche Anzeichen bevorstehender Tsunami-Wellen war. Doch als sie andere Spaziergänger warnten, ernteten sie mehrheitlich nur ungläubiges Lachen. Jene fuhren mit dem Sammeln von zahlreichen sichtbar gewordenen Muscheln fort. Sich der eigenen Gefahr bewusst, gaben die M.s ihre Überzeugungsversuche auf und brachten sich gerade noch rechtzeitig in die weit hinter dem Strand gelegene höhere Region Patongs in Sicherheit. Nach dem kurz danach ausgebrochenen Inferno halfen die M.s noch zwei Tage lang, verletzte Überlebende zu bergen und in Lazarett-Stationen zu bringen.

      Im Gespräch beharrt das Ehepaar M. darauf, dass ein geballter Einsatz der Behörden, die danach so gute Arbeit leisteten, vor der Katastrophe viel Leid hätte verhindern können. Sicher, so räumt das Paar ein, hätten die strandnahen Bungalows und Hotels, die Boote und all die Stände und anderen Anlagen entlang der Strände nicht gerettet werden können. Von den Menschen und Einrichtungen auf den kleinen, der Andamanenküste vorgelagerten Inseln ganz zu schweigen. Dennoch hätte ihrer Ansicht nach mit Alarmdurchsagen über alle Radio- und Fernsehstationen, selbst wenn sie nur 20 Minuten vor dem Eintreffen der ersten Tsunami-Welle erfolgt wären, und mit dem Einsatz der omnipräsenten Polizei in Thailand verhindert werden können, dass es Hunderte oder Tausende von Todesopfern gab.

      Folgenschwere Fehleinschätzung
      Tatsächlich haben schon von Dienstag an auch einige der hiesigen Zeitungen die Frage zu thematisieren begonnen, warum kein Alarm gegeben wurde. Dabei ist Peinliches ans Licht gekommen. Laut Zeitungsberichten hatte das für solche Alarme zuständige Meteorologische Departement am frühen Sonntagmorgen eine Sitzung einberufen; seine Angehörigen waren in Minutenschnelle über das Seebeben vor der Küste Sumatras sowie über dessen Stärke informiert und wussten auch um die Tsunami-Gefahr. Sie beschlossen, nicht zu handeln, weil sie laut einem Bericht in der englischsprachigen Bangkoker Zeitung «The Nation» befürchteten, dass ein überflüssiger Alarm in den vollbesetzten Hotels «unnötige Angst» hätte auslösen und das Ansehen Thailands als Ferienziel schädigen können. Einer der Beamten des Büros ging so weit, der «Nation» gegenüber offen zu erklären, sie hätten gefürchtet, in einem solchen Fall ihre Arbeitsplätze zu verlieren.

      In einem Leserbrief zu diesem Thema an die «Nation» beschuldigt Anantachai Hansasuta, ein pensionierter Oberstleutnant der Polizei, den Ministerpräsidenten, Thaksin Shinawatra, genau für diese Ängste direkt verantwortlich zu sein. Demnach hatte das Meteorologen-Büro im Jahr 2002 anlässlich eines Seebebens ebenfalls vor den Küsten der indonesischen Insel Sumatra einen Alarmruf über die elektronischen Medien erlassen; zu Tsunamis kam es dann aber nicht. Laut dem Leserbrief des Polizisten rügte Thaksin daraufhin das Meteorologen-Büro scharf, weil es die Tourismusindustrie unnötig gestört habe. Dem habe Thaksin angefügt, in Thailand habe es seit 300 Jahren keine Tsunamis mehr gegeben und es werde auch in naher Zukunft keine geben.

      Neuer Tsunami-Berater ernannt
      Inwiefern sich Thaksin von diesen Fragen und Kritiken beeinflussen liess, ist unklar, jedenfalls hat er am Donnerstag Smith Thamasaroj zum Mitglied seines persönlichen Beraterstabes ernannt. Dieser ist ein ehemaliger Chef des Meteorologen-Büros, der schon 1998 erstmals vor dem Tsunami-Risiko an der Andamanenküste gewarnt hatte - mit der Folge, dass ihm damals aus Kreisen der Hotellerie in Phuket ziemlich unverblümt mit Mord gedroht wurde, falls er es wagen sollte, diese Insel je wieder zu besuchen. Beobachter werteten am Donnerstag seine Ernennung zum Berater Thaksins als Anzeichen dafür, dass Thailand nun wohl zum ersten Anrainerstaat des Indischen Ozeans werden könnte, der ein richtiges Tsunami-Vorwarnsystem installiert.
      Avatar
      schrieb am 31.12.04 01:27:58
      Beitrag Nr. 2 ()
      Ich mag Thaksin nicht besonders-aber....
      sollte dies wirklich wahr sein , hat er endlich mal
      Flagge gezeigt.:cool:
      Avatar
      schrieb am 31.12.04 03:08:30
      Beitrag Nr. 3 ()
      @Stella

      Diese Frage stellte ich schon im Thread von AttiMichael
      und wurde nicht beachtet oder schnell abgebügelt.

      Schön das auch andere sich dieser Frage stellen.
      Avatar
      schrieb am 31.12.04 11:28:08
      Beitrag Nr. 4 ()
      Ich verstehe nicht deren Sorgen um eine Panik bzw. die negativen Auswirkungen auf die Tourismusindustrie im Falle einer Tsunami Warnung.
      Der Schaden und das menschliche Leid, durch die unterlassene Warnmeldung, sind ja wohl um ein vielfaches höher.
      Avatar
      schrieb am 31.12.04 12:38:04
      Beitrag Nr. 5 ()
      # 1 ist leider sehr normal: Man sieht die kurzfristigen Vorteile gefährdet, will nichts verlieren, und hofft, daß es schon nicht so schlimm kommt.

      Wie an der Börse - den kleinen Anfangsverlust will man nicht realisieren, und dann wächst er sich zur Katastrophe aus, wenn man kein Stop-loss anwendet.

      So verhält es sich aber gradezu grundsätzlich. Politikbeispiel Türkei-Beitritt - die absehbare Katastrophe, aber man will sich HEUTE keinen Ärger einhandeln, um später dann mit unlösbaren Problemen aus den Träumen aufzuwachen.

      Oder Beamtenpension, Sozialausgaben - unfinanzierbar !!!!
      Aber lieber macht man so weiter, vergrößert das Problem bis zum Staatsbankrott, nur um den Zoff in der Gegenwart aufzuschieben.

      Und so könnte man dutzende Probleme aufzählen, deren Lösung man aufschiebt für den kurzfristigen Vorteil.

      Spricht man offensichtliche, bevorstehende Probleme und Katastrophen an, kommen die Demagogen und Besitzstandswahrer, und nennen es Brandstiftung und Panikmache, wenn man nicht bereit ist die Augen zu verschließen vor offensichtlichen destruktiven Entwicklungen.

      Solche Tabuisierungen sind die Wegbereitung für künftige Katastrophen. Wer notwendige Erörterungen moralisch diffamiert und verhindert, trägt Verantwortung für das daraus resultierende Leid.

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      Avatar
      schrieb am 31.12.04 13:38:03
      Beitrag Nr. 6 ()
      Denali
      was hat das Geschehen in Thailand bitte mit einem evtl. Beitritt der Türkei zur EU zu tun?
      Avatar
      schrieb am 31.12.04 13:41:38
      Beitrag Nr. 7 ()
      Oder mit Beamtenpensionen?
      Oder mit der wirtschaftlichen Situation in Deutschland?

      Könnte es sein, dass Du Beamte und Türken einer Naturkatastrophe größten Ausmaßes gleichsetzt?

      Irgendwie scheint das Augenmaß abhanden gekommen zu sein!
      Avatar
      schrieb am 31.12.04 14:08:07
      Beitrag Nr. 8 ()
      Stella, so wie man in Thailand zum Zweck kurzfristigen Profits fahrlässig gehandelt hat, tut man es auch auf anderen Gebieten, beispielsweise in unserer Gesellschaft.

      Es ging lediglich darum, den psychologischen Mechanismus solchen Handelns aufzeigen, und

      1. daß dieser sehr weit verbreietet ist - die Norm darstellt
      2. Verdrängung und Leugnung der Realität sich rächt, mal früher (Tsunami), mal später (Staatsbankrott)

      Es gibt haufenweise weitere Beispiele für Realtitätsverweigerung, und deren absehbare Folgen:

      Umweltvernichtung vs. Artensterben, Klimaveränderung
      Überbevölkerung vs. Hungernöte und Seuchen
      politisch-religiöse Radikalisierungen in fast jedem Kulturkreis vs. Krieg und Tyrannei
      drohender Kollaps der Finanzsysteme vs. Armut und politische Instabilität
      usw. usw.

      und was tut man dagegen - NICHTS.

      Weil es unbequem ist und kurzfristige Profite gefährdet.
      Avatar
      schrieb am 31.12.04 15:20:26
      Beitrag Nr. 9 ()
      Und was ist mit Atomstrom ???
      Avatar
      schrieb am 31.12.04 19:00:13
      Beitrag Nr. 10 ()
      Die thailändische Regierung hat dementiert, dass die Behörden gewarnt wurden. Die Informationen, die die Presse verbreitete wurden als Gerücht bezeichnet.
      Avatar
      schrieb am 01.01.05 13:15:48
      Beitrag Nr. 11 ()
      Thai-Regierung vertuscht Ausmaße des Unglücks
      Dario Azzellini 01.01.2005

      Falsche Zahlen, ausgebliebene Hilfe und das Warten auf die Verschwundenen

      Ein Bericht aus Surat Thani, Thailand. In dem kleinen Restaurant für Touristen läuft der Fernseher, abwechselnd BBC oder CNN, den ganzen Tag lang. Viele Touristen setzen sich gebannt von den Überblicksmeldungen an die kleinen Tische der "Sandee Familiy" und bestellen ein Getränk oder gleich Essen. Doch auch viele Thais bleiben stehen und schauen sich die Berichte der internationalen TV-Kanäle an.

      "Im Thai-Fernsehen wird nicht viel berichtet und auch stets abgewiegelt", erzählt Lee, Mitte 30 und Mutter eines achtjährigen Jungen. Sie massiert am Strand Touristen auf die recht schmerzvolle traditionelle Thai-Art. "Und in den Zeitungen steht auch nicht viel, die meisten Medien gehören doch Thaksin oder stehen unter seiner direkten Kontrolle", so Lee weiter.

      Thaksin Shinawatra ist der Premierminister Thailands. Der Multimillionär Shinawatra verfügt über ein riesiges Wirtschaftsimperium. Er ist eine Art Berlusconi Thailands. Ihm gehören TV-Anstalten, Zeitungen, Satelliten-Netzwerke, Supermarktketten und vieles mehr im Land des Lächelns. Und da Thailand vom Tourismus lebt und Thaksin – die meisten Thais nennen ihn beim Vornahmen – letztlich auch, wird verschwiegen was nicht sein darf. Niemand kennt die genauen Opferzahlen. Zu Beginn sprach die thailändische Regierung von nur 200 Toten im Land und nur allmählichen sickerte durch, dass dafür zigtausend "Vermisste" gezählt wurden. Nur langsam stiegen die Opferstatistiken. Während alle anderen Länder die Zahlen schnell sehr hoch ansetzten und das wahrscheinlich schreckliche Ausmaß des Unglücks verwiesen, das viel mehr Tote erwarten lasse, übte sich die Thairegierung im Herunterreden des Ausmaßes des Unglücks. Auch die englischsprachige "Bangkok Post" täuschte noch am dritten Tag nach dem Unglück "business as usuall" vor.

      Von offiziellen Stellen bestätigt wurden bis 31.12.2004 3.689 Tote. Gemäß der Angaben von Anuwat Maytheevibulwut – Gouverneur der am stärksten betroffenen Provinz Phangnga, zu der auch Phuket, Krabi und die James-Bond-Filmkulisseninsel Ko Phi Phi zählt – sind 2.027 davon Ausländer und 1.662 Thailänder. Mittlerweile spricht die thailändische Regierung von 7.000 Vermissten. "Wir gehen davon aus, dass 80 Prozent der als verschwunden gemeldeten Personen tot sind", so der thailändische Premierminister Thaksin Shinawatra in einer seiner letzten Aussagen vor Jahresende. Doch auch diesen Zahlen ist wohl wenig Vertrauen zu schenken. Denn – Thailänder nicht mitgezählt – melden allein die Botschaften 30 verschiedener Länder insgesamt 6.121 Verschwundene.

      Im Jahr 2001 gewann Shinawatra mit seiner rechtspopulistischen Partei Thai Rak Thai ("Thais lieben Thais"). Er versprach allen Thais, so reich zu werden wie er selbst, verkaufte ihnen den Traum des "selfmade man". Seitdem geht es mit den ohnehin beschränkten demokratischen Rechten und der limitierten Pressefreiheit in der formal konstitutionellen Monarchie mit Mehrparteiensystem und Wahlen weiter bergab. Dabei genießt das Parteiensystem ohnehin nicht viel Vertrauen. Seilschaften, Korruption, schmutzige Geschäfte, Betrug, Entführungen und sogar Mord charakterisieren Wahlen und die Machtaufteilung unter den Kandidaten, die meist aus Armee, Polizei und Oberschicht stammen.

      Bereits die Finanzkrise 1996/1997 rüttelte zutiefst am Vertrauen in das politische System, Shinawatra stolperte schließlich von Vertuschungsskandal zu Vertuschungsskandal und 2004 erhöhte die brutale Repression der Armee im Zuge der Suche nach vermeintlichen Al-Qaida-Ablegern im mehrheitlich muslimischen Süden des Landes weiter die Spannungen. Die Armee ging selbst gegen friedliche Demonstrationen mit Gewalt vor und ließ zudem hunderte verhafteter Demonstranten im Oktober 2004 in LKWs zusammen gepfercht ersticken. Sogar der König und seine Frau, die sich sonst jeden politischen Kommentars enthalten, mahnten die Regierung zur Mäßigung.

      Doch eine von der Regierung eingesetzte Untersuchungskommission stellte natürlich fest, dass die Armee keine Schuld am Tod hunderter Demonstranten traf. Diese waren "einfach erstickt". Unglückliche Umstände eben. Die Regierung Thaksin ist ein Meister im Vertuschen, nicht nur im Fall der Tsumami-Opfer. Über Thailand wacht – so der Eindruck der vergangenen Jahre, glaubt man den offiziellen Regierungsverlautbarungen – eine schützende Hand, die es von sämtlichen Katastrophen der Region verschont.

      So zuletzt als die gesamte Region ab Ende 2003 von der Geflügelgrippe betroffen war. Während in Vietnam und Kambodscha Hühnerfarmen geschlossen wurden, der Verkauf von Geflügel vorrübergehend eingeschränkt und Informationskampagnen gestartet wurden, war in Thailand alles bestens. Die Regierung leugnete hartnäckig die Präsenz des Virus H5N1 im Land und die Menschen, die ihm erlagen, starben offiziell aus anderen Ursachen. Das Touristikziel sollte nicht gefährdet werden und ebenso wenig die Rolle Thailands als einer der größten Hähnchenexporteure der Region.

      Nach zwei Monaten gab die Regierung schließlich das vereinzelte Auftauchen der Geflügelgrippe im Land zu. Nur 40 Tote soll sie in Thailand offiziell verursacht haben. Ob die Geflügelgrippe noch im Land kursiert, ist unklar. Die Bekanntgabe ihrer Existenz verband Thaksin mit der Drohung, alle verantwortlichen Minister rauszuschmeißen, wenn "die Epidemie nicht innerhalb von einem Monat ausgelöscht" wird. Doch seitdem wurde darüber kein Wort mehr verloren, Monate sind vergangen, die Minister sind noch auf ihren Posten. "Thaksin musste erst seine Hühnerfarmen verkaufen und seine Investitionen in dem Sektor umschichten", berichtet Lee abgeklärt, "für ihn ist alles nur Geschäft, die Menschen interessieren ihn nicht".

      Ebenso versucht die thailändische Regierung aktuell die wahren Ausmaße des Unglücks zu verschweigen. Damit hat sie Hilfsmaßnahmen verzögert. Ganze Regionen wurden in Stich gelassen und damit die Anzahl der Opfer in die Höhe getrieben. Mittlerweile ist klar, dass nicht nur die Insel Phuket (wie zunächst behauptet) und einige weitere Orte und Inseln in der Gegend (wie später zugegeben) vom Tsumami betroffen waren. Die gesamte Westküste, von Ko Lanta an Grenze zu Malaysia, Krabi, der Phangnga-Bucht (mit Phuket), über die Strände der Khao-Lak-Küste bis hinauf zur Grenze nach Myanmar (Burma) war von der Zerstörung betroffen. In der Provinz von Ranong gruben die Überlebenden tagelang mit bloßen Händen nach Vermissten und Verschütteten.

      Dabei steht Thailand als relativ modernes Land nicht vor dem Problem Sri Lankas, nicht über Mittel und Ausrüstung für ein schnelles Eingreifen zu verfügen. Das Vorgehen der Regierung muss als kalkuliert angesehen werden, um den internationalen Tourismus nicht zu verschrecken. So verschwieg die Regierung auch die Horrorgeschichte der Fünf-Sterne-Ferienanlage "Magic Lagoon” von Sofitel an der Küste von Khao Lak, unter deren Trümmer an die 2.000 Touristen und Thai-Angestellte von der Riesenwelle begraben wurden. Erst nach drei Tagen und durch die Enthülllungen eines französischen Radiosenders (Europe 1) erfuhr die Öffentlichkeit von dem Luxusmassengrab, das bis dahin von keiner Hilfsmannschaft aufgesucht worden war.
      Doch im Februar finden in Thailand Wahlen statt und Premier Thaksin ist besorgt um seine Wiederwahl. "Keiner weiß, ob er noch mal Premier wird, aber jeder weiß, dass er sich wohl ins Ausland absetzen wird, wenn es nicht klappt. Ohne Protektion von höchster Stelle ist er bei seinen ganzen obskuren Machenschaften nicht mehr sicher in Thailand" erzählt Lee. Denn während das Bruttoinlandsprodukt des Landes in Thaksins Amtszeit um 16 Prozent fiel, stiegen die Aktien der familieneigenen Holding um satte 70 Prozent.
      www.heise.de/tp
      Avatar
      schrieb am 01.01.05 13:29:56
      Beitrag Nr. 12 ()
      Gottseidank stehen die Sextempel noch - deutsche Touiristen also weiterhin aktiv.
      Welle war leider nicht groß genug.
      Avatar
      schrieb am 01.01.05 13:36:58
      Beitrag Nr. 13 ()
      und die Regierung hätte sie auch gleich mit wegspülen müssen, die Welle :mad:

      Dass in diesen Ländern der Mensch nichts wert ist, ausser er ist Tourist und bringt Devisen, ist mir bekannt, aber dass Zerstörungen verchwiegen und dadurch Rettungsversuche verhindert werden, um den Tourismus nicht zu beeinträchtigen, das übersteigt meine Vorstellungskraft.

      Wer zukünftig in diesem Land Urlaub macht, der muss schon eine große Portion Menschenverachtung mitbringen, um sich dort wohl zu fühlen!
      Avatar
      schrieb am 02.01.05 13:25:55
      Beitrag Nr. 14 ()
      Warnungen vor der Todeswelle wurden verzögert
      Geologischer Dienst der USA berichtete auf seiner Internetseite schon Minuten nach dem Seebeben über möglichen "Tsunami". Bulletin ging nicht an Indien, Sri Lanka und die Malediven. Pannen auch in Thailand und Indien

      Die Todeswelle

      Nach der Flutkatastrophe in Süd- und Südostasien mehren sich Hinweise, daß das verheerende Seebeben möglicherweise hätte rechtzeitig erkannt werden können. Wie die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ berichtet, hatte der Geologische Dienst Amerikas (U.S. Geological Survey) auf seiner Internetseite schon Minuten nach dem Beben vor der Entstehung eines „Tsunami im Erdbebengebiet“ gewarnt. Im US-Kongreß gibt es demnach mittlerweile Vorbereitungen, ein mögliches Versagen der Behörde für Meeres- und Atmosphärenforschung (NOAA) zu untersuchen. Der zuständige Ausschuß wolle prüfen, warum die Behörde nicht in der Lage gewesen sei, „wertvolle, lebensrettende Informationen“ über die Flutwelle an die betroffenen asiatischen Länder weiterzugeben.

      Die NOAA teilte der Zeitung zufolge mit, sie habe 16 Minuten nach dem Empfang von Informationen über das Seebeben Warnungen vor einer möglichen Flutwelle an die Staaten herausgegeben, die dem Warnsystem für den Pazifischen Ozean angeschlossen seien. Da Indien, Sri Lanka und die Malediven nicht dazugehörten, sei das entsprechende Bulletin jedoch nicht an diese Länder versandt worden.

      Auch in Thailand diskutierten führende Meteorologen laut dem Bericht fast zwei Stunden, bevor die Welle Phuket erreichte, ob nicht aufgrund des Erdbebens tödliche Wellen drohten. Offenbar um der Tourismusindustrie nicht zu schaden, sei eine Warnung jedoch ausgeblieben. Aus Indien wurde demnach ebenfalls über Pannen berichtet. Mehr als eine Stunde, bevor die Welle auf die indische Festlandküste schlug, habe die Luftwaffe gewußt, daß ihr Stützpunkt auf den östlicher liegenden Nikobaren überflutet worden sei. Der Meteorologische Dienst in Indien habe das Seebeben innerhalb von Minuten registriert. Ein Fax mit einer entsprechenden Warnung sei jedoch erst zweieinhalb Stunden später an den Minister für Wissenschaften und Technologie gegangen, allerdings an den Vorgänger des seit dem Regierungswechsel im Sommer amtierenden Ministers. Welt.de
      Artikel erschienen am So, 2. Januar 2005
      Avatar
      schrieb am 02.01.05 16:37:08
      Beitrag Nr. 15 ()
      "...Indische Zeitungen merkten unterdessen an, die Luftwaffe habe mehr als eine Stunde bevor die Welle auf die indische Festlandküste schlug, gewußt, daß ihr Stützpunkt auf den östlicher liegenden Nikobaren überflutet worden sei. Zudem wird berichtet, der Meteorologische Dienst des Landes habe innerhalb von Minuten das Erdbeben registriert. Ein Fax mit einer Warnung indes sei an diesem Sonntag erst zweieinhalb Stunden später an den Minister für Wissenschaften und Technologie gegangen - aber leider an den Vorgänger des seit dem Regierungswechsel im Sommer amtierenden Ministers.

      „Ein Land, das führend bei den Call-Centern der Erde ist, schafft es nicht einmal, in einem solchen Fall Telefone einzusetzen", äußert ein Kommentator bitter. Dabei scheint Indien doppelt Pech zu haben: Zum einen gibt es entlang der betroffenen Küste ein gut ausgebautes Taifun-Warnsystem, was aber in diesem Fall nicht greifen konnte. Zum anderen gaben die Behörden am Donnerstag eine Warnung vor einem neuen Tsunami heraus - doch war das ein falscher Alarm, der zur Panik führte." www.faz.net

      ----------------

      Mitarbeiter in deutschen CallCentern dürfen nicht privat telefonieren und ich vermute, auch in Indien ist das nicht erlaubt. Jedes Telefonat das in CallCentern geführt wird muss Umsatz bringen und eine telefonische Flutwarnung kostet Geld und bringt keinen Umsatz!
      Avatar
      schrieb am 02.01.05 17:25:30
      Beitrag Nr. 16 ()
      Nach der Flut

      Indische Bunkermentalität

      Die Koordination ist mangelhaft, es fehlt am Überblick — doch die Regierung in Delhi lehnt einen internationalen Krisenstab ab.

      Von Manuela Kessler
      Es ist ein heilloses Durcheinander. Ambulanzen, Lastwagen voller Hilfsgüter, Ochsenkarren beladen mit Wassertanks und Schiebewagen, auf denen sich Kochutensilien türmen, verstopfen die Straßen.

      Berge von Kleidern, die Hilfswerke in Eile verteilt haben, sind da und dort im Straßengraben gelandet. Beige Schachteln, die Reisrationen enthalten, liegen in manchen Dörfern an der südindischen Ostküste am Boden, während Bewohner anderer über Hunger klagen.

      73.000 Obdachlose haben Zuflucht in den Auffanglagern gefunden, welche die indische Regierung in den Schulen, Gemeindezentren und Tempeln von Nagapattinam eingerichtet hat, dem Hauptort jenes Distrikts, der die Mehrheit der amtlich ausgewiesenen Flutopfer Indiens zu beklagen hat: 8000 Tote.

      Großflächige Impfaktion
      Die Menschen stehen Schlange vor Kleinbussen, die das Kinderhilfswerk Unicef mobilisiert hat für eine großflächige Impfaktion gegen Masern und Tetanus. Die Situation in Tamil Nadu ist „anständig,“ wie der Unicef-Einsatzleiter Vinod Chandra Menon sagt.

      2237 Wassertanks, 170.000 Salzrationen und drei Millionen Chlortabletten, 30000 Schlafmatten und 40.000 Leintücher sind bereits verteilt worden, Nachschub ist unterwegs.

      An gutem Willen mangelt es nicht in Nagapattinam, das 300 Kilometer südlich von Chennai (Madras) liegt, der Hauptstadt des Bundesstaats. Die erste Hilfe erreichte den von haushohen Wellen geschlagenen Küstenstreifen bereits in der Nacht nach der Katastrophe, nun arbeiten Tausende Helfer in Khaki im regionalen Krisenzentrum rund um die Uhr.

      Die indische Armee ist im Großeinsatz. Reiche Geschäftsleute aus Mumbai und Bangalore senden Konvois voller Lebensmittel ins Krisengebiet. Eine US- Software-Firma hat ein Informationssystem eingerichtet, und doch ist die Koordination der Hilfe noch mangelhaft. Niemand scheint den Überblick zu haben, wer was wohin liefert.

      Hilfe nur unter indischer Leitung
      Der Unicef-Einsatzleiter spricht diplomatisch von „Herausforderungen und Schwierigkeiten“. Die Zeitung Indian Express macht die „Bunkermentalität“ der eigenen Regierung für die „skandalösen Verhältnisse“ verantwortlich. Delhi will nichts von einem internationalen Krisenstab wissen, aus Angst, das Milliardenvolk könnte Unabhängigkeit einbüßen. Die ausländischen Hilfswerke dürfen helfen, aber nur unter indischer Leitung.

      Die Andamanen und Nikobaren, jene indische Inselgruppen, die vor der burmesischen Küste liegen, bleiben weitgehend verbotener Boden für Helfer und Journalisten. Lediglich auf der Hauptinsel dürfen sie sich bewegen, wo aufgebrachte Flüchtlinge die indische Regierung beschuldigen, das Ausmaß der Not herunterzuspielen.

      Weder Wasser noch Essbares sei mehr auf den total überschwemmten Inseln im Süden zu finden, und keine Hilfslieferungen hätten die Überlebenden erreicht, berichten die Evakuierten.

      Das Internationale Rote Kreuz befürchtet, dass auf den Andamanen und Nikobaren allein 30.000 Menschen vermisst werden, fast ein Zehntel der Bevölkerung. Der Polizeichef des Gebiets geht von 10.000 Toten und Vermissten aus, die indische Regierung von 6500. Die meisten Eingeborenen haben die Wellen im Dschungel angeblich überlebt.

      Einzig der größte Stamm der Nikobaresen hat der Küstenwache zufolge viele Tote zu beklagen. Die indische Armee hat die Evakuierung abgeschlossen. Die Soldaten widmen sich jetzt vorrangig der Bergung der Leichen. „Die Rettungsmannschaften arbeiten sich schrittweise vor“, erklärt der verantwortliche General Basudev Rao. „Sie folgen dem Gestank der Verwesung in den Dschungel.“
      www.sueddeutsche.de
      Avatar
      schrieb am 02.01.05 17:43:35
      Beitrag Nr. 17 ()
      der Sex-Tourismus fordert seine Opfer, auf beiden Seiten...

      die Vogelgrippe in Asien hat m.E. noch zu geringe Ausmaße, aber es war mit Sicherheit auch noch nicht das Ende...


      ...und alle diese Völker beten zu Göttern, verehren sie, geben ihnen Opfergaben .... nur wer die Gesetze der Götter missachtet muß sich nicht wundern... die Opfergaben sind eben auf Dauer nicht nur misshandelte und ausgeblutete Tiere...
      Avatar
      schrieb am 02.01.05 17:49:36
      Beitrag Nr. 18 ()
      ...und man möge mir ( mit Hilfe unserer Schuldenuhr .. ) mal bitte aufzeigen welches Land mittlerweile das ärmste auf dieser Welt ist...

      die anderen armen Länder haben zwar effektiv auch nichts, aber nicht noch weniger als wir, nämlich noch weniger als nichts, rein rechnerisch versteht sich... aber selbst mit Billionen von Schulden gehört man lt. Bundesregierung noch zu den reichsten Ländern der Welt... ich weiß nicht welche Schule diese Typen besucht haben ... in meinem persönlichen Matheunterricht vor vielen Jahren wurde anders gerechnet...
      Avatar
      schrieb am 02.01.05 18:03:39
      Beitrag Nr. 19 ()
      Vor allem haben sie mit ihrer Stimme dagegen protestiert, dass jene zwei Drittel der indischen Bevölkerung vom indischen Aufschwung unberührt blieben, die, meist ohne Strom und Wasser, unter härtesten, durch die Globalisierung noch verschärften Bedingungen auf dem Land oder in den Armenvierteln der Großstädte leben. - sollten die Deutschen Deiner Meinung auf Strom, Wasser, Bildung etc. verzichten, um die Staatsverschuldung zu reduzieren?
      Avatar
      schrieb am 02.01.05 18:04:34
      Beitrag Nr. 20 ()
      mögen bitte die spenden die sich billig all der netten Damen in ihrer Armut angenommen haben, vielleicht lässt sich ja in der jetzigen Situation die ein oder andere auch noch zum Sonderangebot mit nach Hause schleppen....
      Avatar
      schrieb am 02.01.05 18:05:59
      Beitrag Nr. 21 ()
      Spenden entlasten das Gewissen habe ich mir sagen lassen, weiß ich aber auch nur vom Hörensagen...
      Avatar
      schrieb am 02.01.05 18:25:05
      Beitrag Nr. 22 ()
      ja, es ist alles so schrecklich ... wahrscheinlich fahren jetzt extra noch einige von uns hin um sich das Elend vor Ort anzuschauen und Beileid zu bekunden, die Hände vorm Kopf zusammenschlagen kommt immer gut an, ein kleines Schulterklopfen, ein kleiner Trost .... und dann kann man ja wieder nach Hause fahren mit einem guten Gewissen ... man ist ja so machtlos und kann auch schließlich nichts dafür....


      wir sind die Guten...
      Avatar
      schrieb am 02.01.05 18:30:56
      Beitrag Nr. 23 ()
      ich glaube man nennt so etwas Abenteuertourismus...


      alle Götter dieser Welt sind gerecht, wir haben es nur noch nicht erkannt weil wir blind sind....

      ...und die, die gerade mal noch so davongekommen sind denen geben eben diese Götter nochmal eine Chance, man sollte sie wahrnehmen...
      Avatar
      schrieb am 02.01.05 18:51:02
      Beitrag Nr. 24 ()
      Hinfliegen sollten möglichst viele.
      Und den Leuten ihre Kohle bringen.

      Und wenn sie gut aufpassen, kriegen sie auch
      noch mehr dafür als Essen und Trinken.

      Nämlich die Erkenntnis,
      dass man mit positivem Denken
      weiter kommt, als mit Jammern. :)
      Avatar
      schrieb am 02.01.05 19:19:46
      Beitrag Nr. 25 ()
      ....das Programm "Ärzte ohne Grenzen... " ... ist mir persönlich übrigens nicht unbekannt, allerdings halte ich es für nicht besonders gemeinnützig...


      ...ein paar Krankenschwestern in ihrer Einfalt mögen das evt. so sehen, aber nicht jeder ist schließlich mit Blindheit geschlagen...
      Avatar
      schrieb am 02.01.05 19:50:37
      Beitrag Nr. 26 ()
      "Ärzte ohne Grenzen" hat 1999 den Friedensnobelpreis erhalten!

      ******

      "Ärzte ohne Grenzen ist eine private internationale Organisation. Die meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind Ärzte und Pflegekräfte, aber auch Vertreter zahlreicher anderer Berufe unterstützen aktiv die Arbeit. Sie verpflichten sich auf folgende Grundsätze:

      • Ärzte ohne Grenzen hilft Menschen in Not, Opfern von natürlich verursachten oder von Menschen geschaffenen Katastrophen sowie von bewaffneten Konflikten, ohne Diskriminierung und ungeachtet ihrer ethnischen Herkunft, religiösen oder politischen Überzeugung.

      • Im Namen der universellen medizinischen Ethik und des Rechts auf humanitäre Hilfe arbeitet Ärzte ohne Grenzen neutral und unparteiisch und fordert völlige und ungehinderte Freiheit bei der Ausübung seiner Tätigkeit.

      • Die Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen verpflichten sich, die ethischen Grundsätze ihres Berufsstandes zu respektieren und völlige Unabhängigkeit von jeglicher politischen, wirtschaftlichen oder religiösen Macht zu bewahren.

      • Als Freiwillige sind sich die Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen der Risiken und Gefahren ihrer Einsätze bewußt und haben nicht das Recht, für sich und ihre Angehörigen Entschädigungen zu verlangen, außer diejenigen, die Ärzte ohne Grenzen zu leisten imstande ist."

      *****
      Avatar
      schrieb am 02.01.05 20:01:49
      Beitrag Nr. 27 ()
      ...so steht es geschrieben, die gute Absicht will ich auch nicht verleugnen @Stella, unser Ansehen wird dadurch nicht besser, bzw. die ganzen Hilfeleistungen und Spenden heftet sich ja unsere bundesregierung an die Backe - denen werden die Hände geschüttelt, denen wird für die Hilfe gedankt, auch wenn sie es dem eigenen Volk abknapsen oder aus ihrer privaten Schatulle nicht einen einzigen Cent gespendet haben....

      aber dafür gibt es dann ein Staatsbankett, mindestens....

      ja, unsere Staatsoberhäupter sind die Guten...

      P.S. ... mein Beitrag was "Ärzte ohne Grenzen " anbetrifft ... war reine Satire.... :)
      Avatar
      schrieb am 02.01.05 20:09:34
      Beitrag Nr. 28 ()
      sheeta
      Sorry, für Satire bin ich bei diesem Thema nicht empfänglich!

      Es gibt User, die die deutsche Regierungsspende für Steuerverschwendung halten,
      es gibt User, die der Meinung sind, dass die Flutwelle der Überbevölkerung Einhalt geboten hat,
      es gibt User, und damit meine ich Dich, die die Armut in einigen dieser Länder der deutschen Staatsverschuldung vorziehen.
      Avatar
      schrieb am 02.01.05 20:51:22
      Beitrag Nr. 29 ()
      liebste @Stella ... mit Deinem Betroffenheitsgeschreibsel bist Du natürlich sofort in die Liste der Guten aufgenommen worden...

      ich werde eine Eingabe machen dass Du zu dem Staatsbankett der Thailändischen Bevölkerung geladen wirst, Bundesverdienstkreuz nicht ausgeschlossen....

      Herzlichen Glückwunsch.... :)

      * ... es war mir wichtig es zu korrigieren, es soll nicht ins lächerliche abgleiten....


      P.S. ... mein PC spinnt ein bisschen, ich nehme in Kauf es ein drittes mal zu schreiben....
      Avatar
      schrieb am 02.01.05 21:13:42
      Beitrag Nr. 30 ()
      frage mich ernsthaft was einige dazu bewegt berichte, thesen und haltlose vorwürfe -einseitig und voller vorurteile hier reinzukopieren.das weglassen von fakten und realitäten lässt vermuten das es dabei wohl gezielt um bewusste negative stimmungsmache geht.

      "warum es in thailand keine warnungen gab" um der tourismusbranche nicht zu schaden ! über 5000 opfer und jedes 2. opfer war ein tourist ! hätte wirklich jemand geahnt oder gar gewusst welche katastrophe da auf die thailändische ostküste zukommt - er/sie wären für den grösst möglichen schaden-nicht nur für die tourism.branche mitverantwortlich !kopfschüttel-kann ich nicht glauben

      seit hunderten von jahren gab es in diesem gebiet(ostküste) keinen tsunami !!!thailand verfügt übrigens an der westküste über ein aktives tsunami frühwarnsystem (nur zur info)!!!

      wer thailand auf den sextourismus reduziert hat von diesem land und seinen menschen soviel ahnung wie ne kuh vom eierlegen.wer im glashaus sitzt sollte in punkto sex-tourism.,kindesmisshandlung oder sex mit abhäng. +++ nicht mit steinen we.....perverse gibt es in jedem land !
      und armutsprostit. soll es auch in deutschland geben !

      auf n24 gab es in den letzten tagen mehrfach zu diesem thema tsunamis einen sehr aufschl.reichen bericht.die gefahr einer solchen katastrophe besteht lt. diesem bericht weltweit !
      ob mittelmeer,norwegen,usa,kanaren,alska, +++ !!

      passiert so etwas im mittelmeer - wird spanien und/oder portugal betroffen sein ! ein tsunami frühwarnsystem gibt es dort übrig. auch nicht ! nur zur info
      Avatar
      schrieb am 02.01.05 21:26:01
      Beitrag Nr. 31 ()
      @teller ... schaue mal etwas über Deinen eigenen Rand....

      ich persönlich reduziere Thailand auf den Sex-Tourismus, wer als Ehepaar dahin fährt, keine Ahnung was sie motiviert .... ich weiß aus Erzählungen derer die schon da waren dass es dort erbärmlich zugeht in der Bevölkerung ... was aber unsereins die Möglichkeit gibt sich aufzuwerten ... man wohnt ja schließlich in mindestens einem 4-Sterne-Hotel.... und für ein paar Cent ( in unserer Währung kann so ein armes Kind schließlich seine ganze Familie ernähren.... )



      ...wir sind die Guten.... :)
      Avatar
      schrieb am 02.01.05 21:32:29
      Beitrag Nr. 32 ()
      #30

      :rolleyes:.. darin liegt sicher auch ein Körnchen Wahres.
      Avatar
      schrieb am 02.01.05 23:48:00
      Beitrag Nr. 33 ()
      so,so du weisst aus "erzählungen" ......

      "opfere" 1 woche deines jahresurlaubes - und buche 1 woche bangkok (incl. 4 sterne natürlich).motivation : land + leute kennen zu lernen !

      es wird deinen horizont über den tell...rand enorm bereichern ! da bin ich mir sicher.

      1 woche bangkok zu fuss mit dem tuk,tuk oder was auch immer ! was du da siehst und erlebst wirst du nie mehr vergessen !

      und wird jeden urlaub auf malle,portugal,kanaren oder wo auch immer in den schatten stellen ! auch da bin ich mir sicher.
      Avatar
      schrieb am 03.01.05 00:29:46
      Beitrag Nr. 34 ()
      teller1
      die Artikel, die ich hier reingestellt habe, dienen der Information. Wenn der eine oder andere sich seine Meinung bildet, so ist das aus meiner Sicht zulässig. Sollte er sich eine negative Meinung bilden, so ist das genauso zulässig wie eine positive!
      Avatar
      schrieb am 03.01.05 11:52:11
      Beitrag Nr. 35 ()
      TSUNAMI-KATASTROPHE

      Wie Geologen reagierten und Behörden versagten

      Nach dem Seebeben vor Sumatra rechneten viele Experten zunächst nicht mit einem Tsunami. Andere wussten nach Recherchen der "Los Angeles Times" von dem Unheil, das übers Meer heranrollte - konnten oder wollten jedoch nichts unternehmen. Viele Menschen hätten gerettet werden können, wenn Behörden die Warnsignale ernst genommen hätten.

      Hamburg - Als sich die Erdkruste vergangenen Sonntag im Indischen Ozean Kilometer unter der Meeresoberfläche hob, verkantete und schließlich verrutschte, so dass es zu einem Beben der Stärke 9 auf der Richterskala kam, registrierten dies Wissenschaftler auf der ganzen Welt. Sie saßen an ihren hochempfindlichen Beobachtungsgeräten und Warnsystemen - doch nach Recherchen der "Los Angeles Times" waren sie blind für die tödliche Gefahr nach dem gewaltigen Beben, für die riesige Flut, die sich über den gesamten Indischen Ozean ausbreiten und mehr als 150.000 Menschen in den Tod reißen sollte. SPIEGEL ONLINE gibt den Bericht der Zeitung in Auszügen wieder:

      Alarm auf Hawaii

      Auf Hawaii war es ein verregneter Weihnachtsnachmittag. Stuart Weinstein nutzte die ruhige Zeit, um an seinem Forschungsprojekt weiterzuarbeiten. Der 43-jährige New Yorker befand sich im Computerraum des Tsunami-Warnzentrums für den Pazifik, ein Raum voller Hightech-Geräte, Bildschirme und Karten, als ein Computer seine Aufmerksamkeit erregte. Er sah eine Aufzeichnung mit starken Ausschlägen. Sie wurden verursacht von einem seismographischen Fühler, der Tausende Meilen von Hawaii entfernt auf den Cocos-Inseln angeschlagen hatte. Die Inseln liegen südwestlich von Sumatra im Indischen Ozean unweit des Epizentrums des gewaltigen Bebens.

      Weinstein beriet sich mit seinem Kollegen Andrew Hirshorn. Ihren Messungen zufolge gingen sie von einem Beben der Stärke 8 aus. Sie stuften es als schwer aber nicht gewaltig ein. Es lag zudem außerhalb ihres Zuständigkeitsbereichs.

      Weitere 15 Minuten vergingen, bis die Computer die Daten, die das Erdbeben lieferte, verarbeitet hatten. Dann verschickten die beiden Wissenschaftler einen Bericht an ihre Kollegen, die rund um den Pazifik stationiert sind: "Tsunami Bulletin Nummer 001. Pazifik-Tsunami-Warnzentrum NOAA/NWS, herausgegeben um 0114Z 26 Dez 2004. Dieser Bericht ist für alle Gebiete des Pazifiks außer Alaska, Britisch-Kolumbien, Washington, Oregon, Kalifornien. Diese Nachricht dient allein zur Information. Es wurde keine Tsunami-Warnung ausgelöst."

      Ferner teilte die Station auf Hawaii mit: "Dieses Erdbeben ereignete sich außerhalb des Pazifik. Empirischen Erdbeben- und Tsunami-Daten zufolge besteht keine zerstörerische Tsunami-Bedrohung."

      Diese Nachricht wurde versandt, als die tödliche Welle sich bereits rund 100 Meilen weit ausgebreitet hatte. In Indonesien wurden die ersten Menschen ins Meer gespült.

      Alarm auf den Nikobaren

      Etwa zur gleichen Zeit rollte die Welle über die Nikobaren, eine kleine Inselgruppe nordwestlich von Sumatra. Indien unterhält dort einen Luftwaffenstützpunkt. Mehr als 100 Soldaten wurden von der 10 bis 15 Meter hohen Welle ins Meer gerissen. Einem Funker gelang es jedoch, einen Notruf abzusetzen. Dieser kam zwar nie beim zuständigen Militärposten an, doch wurde der Spruch auf einem zivilen Flughafen nahe dem indischen Madras aufgefangen, von wo er zur Tambaram-Airbase weitergeleitet wurde.

      Nach Angaben von Offizier Anup Ghosh entsandte die Luftwaffe innerhalb von 20 Minuten Transportflugzeuge zu den Andamanen, einer den Nikobaren benachbarten Inselgruppe. Was die Offiziere nicht taten: Sie informierten die zivilen Behörden nicht darüber, dass die zerstörerische Welle sich weiter ausdehnte und auf dem Weg zur indischen Ostküste war.

      "Der erste Bericht beinhaltete lediglich, dass es auf der Insel ein Erdbeben gab und eine Flutwelle", sagte Ghosh laut "Los Angeles Times" später in einem Interview, "von Tsunamis war keine Rede." Mahesh Upasani, ein Sprecher der Luftwaffe sagte: "Die Aufgabe der indischen Luftwaffe ist es, Krieg zu führen und im Kriegsfalle auch Hilfsoperationen zu organisieren, jedoch nicht Tsunamis vorherzusagen."

      An einem weiteren Ort in Indien hatte man Indizien für die bevorstehende Katastrophe. In seinem Büro in Madras beobachteten Chandrashekhar Rao und zwei seiner Kollegen den Seismographen, der in der Ecke seines Büros stand. Die Nadel schlug wild aus auf dem weißen Papier.

      Obwohl das Epizentrum des aufgezeichneten Bebens Hunderte Meilen entfernt war, dachte Rao gleich an die Gefahr eines Tsunami. Er wusste allerdings nicht genug darüber, als dass er irgendetwas in die Wege zu leiten gewagt hätte. Pflichtgemäß meldete er seine Beobachtung an die Zentrale in Neu-Delhi. Zu einem Austausch zwischen ihm und dem Luftwaffenstützpunkt in Madras kam es nicht.

      Erdbebenzentrale in Golden, Colorado

      In Golden, Colorado, war der Geophysiker Don Blakeman gerade dabei, sein Weihnachts-Dinner einzunehmen, als sein Alarmgerät losging. In Golden befindet sich das US-Erdbeben-Informationszentrum. Dort gehen über Satellit Daten von 350 Messstationen aus aller Welt ein. Diese nehmen nahezu jedes Erdbeben wahr, dessen Wellen sich durch die Erde fortbilden.

      Nach und nach zeigte sich, dass das Beben im Indischen Ozean eine Stärke von 8,5 hatte. Blakeman löste ein Computerprogramm aus, wodurch das Weiße Haus, das Außenministerium und die wichtigsten Hilfsorganisationen über das massive Beben benachrichtigt wurden.

      Die Warnung aus Colorado ging automatisch an das Tsunami-Alarmzentrum auf Hawaii. Dort war inzwischen der Leiter des Instituts, Charles McCreery, eingetroffen. Er stellte fest, dass das Beben wesentlich stärker war als zunächst angenommen. Die Tsunami-Gefahr war gegeben. Er setzte einen zweiten Bericht ab: "Empirischen Erdbeben- und Tsunami-Daten zufolge besteht für den Pazifik keine zerstörerische Tsunami-Bedrohung. Die Möglichkeit eines Tsunamis nahe des Epizentrums besteht."

      Seit dem Beben war inzwischen rund eine Stunde vergangen - ohne dass Experten mit Sicherheit klar war, dass die tödliche Welle ihren Weg über den Indischen Ozean bereits zur Hälfte hinter sich hatte.

      Debatten in Sri Lanka

      Beim Nationalen Meteorologischen Amt in Colombo verfügt man nicht über teure Seismographen, sondern muss sich ganz auf Informationen verlassen, die von außen die Hauptstadt Sri Lankas erreichen. Meteorologe Sarath Premalal war gerade am Ende einer 24-Stunden-Schicht als das Telefon klingelte und er erste Informationen von dem gewaltigen Naturereignis erhielt. Er setzte sich an seinen PC und ging ins Internet. Einer Website des Erdbeben-Informationszentrums in Golden/Colorado entnahm er, dass die Erschütterungen, die er selbst wahrgenommen hatte, von dem Beben vor Sumatra herrührten.

      Premalal und sein Chef Jayatilaka Banda, der stellvertretende Amtsleiter, befürchteten einen Tsunami. Einen solchen hatten sie zwar noch nie erlebt, doch sie wussten, dass ein Unterwasser-Beben zerstörerische Wellen verursachen kann. Doch trotz dieser Erkenntnis handelten sie nicht. Banda überlegte, Radio- und Fernsehstationen zu informieren, damit diese eine Tsunami-Warnung hätten publik machen können. Doch er dachte, er sei dazu nicht befugt, zumal er keinen eindeutigen Beweis einer Bedrohung hatte.

      Als Blakeman in den USA bereits das Weiße Haus alarmierte, diskutierten die beiden Meteorologen auf Sri Lanka noch immer, was zu tun sei. Die Welle rollte näher und näher. Dann gingen Telefonate von der Küste Sri Lankas ein. Die Wetterbeobachtungsstation Trincomalee meldete, die Stadt stehe einen halben Meter unter Wasser.

      Zögerlichkeit in Thailand

      Auch in Bangkok wusste man von dem Bulletin, das vom Tsunami-Warnzentrum auf Hawaii herausgegeben worden war. Doch Regierungsbeamte in der thailändischen Hauptstadt rangen sich ebenso wenig dazu durch, eine Tsunami-Warnung herauszugeben. Was wäre, wenn es ein falscher Alarm wäre? Zweifellos wäre dies dem Tourismus wenig zuträglich, wenn während der Hauptsaison die Touristen unnötig verunsichert würden.

      Währenddessen informierten McCreery und seine Kollegen auf Hawaii die amerikanischen Konsulate in weiteren Ländern, die von der Welle getroffen werden könnten. Sie kontaktierten Madagaskar und Mauritius. Von dort aus sollten Warnungen nach Somalia und Kenia gehen. Weitere technische Daten gingen auf Hawaii ein. Die Wissenschaftler sprachen nun davon, das Beben habe die Stärke 9 erreicht. Damit war es neun- bis zehnmal so stark wie zunächst angenommen.

      In Kenia und Somalia zeigten die Warnungen, die von Hawaii ausgingen, Wirkung. Die Küstenregionen wurden größtenteils evakuiert. Eine vergleichsweise kleine Opferzahl ist dort zu beklagen.

      Eine Nachricht traf Weinstein vom Tsunami-Warnzentrum auf Hawaii besonders hart, nachdem alles zu spät war. Es war diejenige von der Frau, die auf Nordsumatra ihre elf Kinder suchte, die allesamt ins Meer gespült worden waren. "Das war ein Schlag in den Unterleib", sagte der Wissenschaftler zur "Los Angeles Times", "wie kann man so etwas je verarbeiten?" Und sein Kollege Hirshorn kommentierte seine künftige Arbeit mit den Worten: "Das ist die Narbe, die immer da sein wird."
      www.spiegel.de
      Avatar
      schrieb am 07.01.05 02:29:51
      Beitrag Nr. 36 ()
      #34 stella

      no problem
      Avatar
      schrieb am 07.01.05 03:01:50
      Beitrag Nr. 37 ()
      sorry für den labsus ost/westküste !!

      thailand verf. natürlich über ein tsunami frühw.system
      an der ostküste ! und nicht an der westküste.

      thailand war eine stunde nach dem see/meerbeben betroffen !

      null chance diese katastrophe zu verhindern .


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      Warum es in Thailand keinen Alarm gab