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    Jede 2. Nutte macht’s ohne Kondom (Süddeutsche Zeitung) Rot-Grün ist schuld - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 12.01.05 00:16:21 von
    neuester Beitrag 05.03.05 10:42:08 von
    Beiträge: 41
    ID: 942.705
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      schrieb am 12.01.05 00:16:21
      Beitrag Nr. 1 ()
      " Wir wollen unseren Bockschein wieder haben"

      überschrieb gestern die Süddeutsche Zeitung einen Artikel mit folgenden Highlights:
      1) und 3)Geilheit verdrängt Risikobewußtsein
      2) Zeitungsanzeigen
      4) Rolle der Politik
      5) Bockschein entfiel 2001
      6) Jede zweite Nutte macht´s ohne Kondom
      7) Dumping – Angebote von Ost-Prostituierten
      8) Forderung nach Bockschein (= Zwang zur Kondombenutzung)
      9) Gummipflicht gemäß bayerischer Hygieneverordnung wirkungslos da nicht strafbewehrt
      10) Rot-Grüne Hurenbewegung schaffte Bockschein ab
      11) Fehlende Aufklärung von Huren und Freiern
      12) Aids-kranke Hure rächte sich an Freiern

      Kursiver Text von mir eingefügt
      ==============================================================
      Freier lehnen Präservative ab, doch die monatliche Prostituierten-Untersuchung (=Bockschein) ist nicht mehr Pflicht
      ----------------------------------------------------------------------------------------------------------
      1) Geilheit verdrängt Risikobewußtsein
      Die Geilheit der Freier, man muss es so deutlich sagen, schaltet bisweilen ihr Gehirn aus. Und bei den Frauen, die sich prostituieren, betäubt der Geruch des Geldes den Verstand.
      -----------------------------------------------------------------------------------------------------------
      2) Zeitungsanzeigen
      " Tabulos und verschmust, von hinten bis vorne. Französisch natur (Oral o. Mundverkehr)." So lockt Luisa, und Marlene bietet " total tabulos, hemmungslos" . Man kennt diese Anzeigen, sie sind klein, manchmal locken schlanke Frauenbeine oder pralle Busen. Zu finden sind sie zu Hunderten in so mancher Zeitung, auch in München. " Tabulos" scheint in der Szene das neueste Reizwort zu sein. " Ich mache alles" , heißt: auch ohne.
      ----------------------------------------------------------------------------------------------------------
      3) Geilheit verdrängt Risikobewußtsein
      Wenn sich Freier und Prostituierte treffen, treiben sie es immer öfter ungeschützt. Ohne Kondome. Sie riskieren, sich mit schweren Krankheiten zu infizieren, viele spielen mit ihrem Leben und mit dem ihrer Partner zu Hause. Syphilis, Hepatitis, Aids. Die Angst vor den Krankheiten, die sich im Rotlichtmilieu nach dem Schneeballprinzip verbreiten können, verflüchtigt sich.
      ----------------------------------------------------------------------------------------------------------
      4) Rolle der Politik
      Nur langsam werden es mehr, die vor den Folgen warnen. In München haben Prostituierte den Selbsthilfeverein " Mit-Schutz" gegründet. Sie kämpfen gegen den Schwund der Vernunft in den Betten der Clubs und Bordelle. Und in der Politik. Denn die Politiker sehen Melissa, Alex und Susi, die an diesem Abend in der Kanzlei ihres Rechtsberaters, des Anwalts Florian Ufer, zusammen sitzen, als Mit-Verursacher des Übels.
      ----------------------------------------------------------------------------------------------------------
      5) Bockschein entfiel 2001
      Als 2001 das Bundesseuchengesetz zum Infektionsschutzgesetz wurde, fiel die regelmäßige Gesundheitskontrolle der Huren weg. (Meines Wissens in Hessen und Berlin schon vor 2001) Bis dahin musste jede Sex-Arbeiterin einmal im Monat aufs Gesundheitsamt und sich dort ihre Gesundheit bescheinigen lassen. " Bockschein" haben sie die Lizenz zum Arbeiten genannt. Den Bockschein gibt es nicht mehr, und seither, sagen die drei Frauen von Mit-Schutz, werde immer öfter ohne Schutz gearbeitet. Tabulos eben. " Die Frauen" , sagt Ufer, " fühlen sich von der Politik im Stich gelassen, und die Polizei ist machtlos."
      ----------------------------------------------------------------------------------------------------------
      6) Jede zweite Nutte macht´s ohne Kondom
      Jede zweite, so schätzen die Aktivistinnen, mache es mittlerweile ohne, egal ob Geschlechts-, Anal- oder Oralverkehr inklusive Aufnahme von Sperma im Mund. ..
      ----------------------------------------------------------------------------------------------------------
      7) Dumping – Angebote von Ost-Prostituierten
      Seit sich die EU gen Osten erweitert hat, wanderten noch mehr Frauen nach Deutschland, … Seit Mai vergangenen Jahres sei die Zahl der Prostituierten in München um 40 Prozent gestiegen, jede dritte der 2130 legal arbeitenden Prostituierten stamme aus dem Ausland. (Anm. Und was ist mit den Illegalen?) Die Zahl der Frauen aus den osteuropäischen Beitrittsländern habe seit Mai im Vergleich zum Vorjahr um die Hälfte zugenommen.
      So nehme nicht nur der Konkurrenzkampf zu, viele Ost-Prostituierte böten für wenig Geld sehr viel - viel mehr als Deutsche, weil für eine Polin oder Tschechin auch zwanzig, dreißig Euro eine Menge Geld ist. " Viele lassen für 50 Euro alles über sich ergehen" , sagt Gabriel Scharnagel, auch Mitglied bei Mit-Schutz.
      ----------------------------------------------------------------------------------------------------------
      8) Forderung nach Bockschein (= Zwang zur Kondombenutzung)

      Die Forderung des Vereins an die Politik ist klar: Der " Bockschein" muss wieder eingeführt werden, nur die regelmäßige Gesundheitsprüfung veranlasse viele Dirnen, den Freierwunsch nach ungeschütztem Sex abzulehnen. Früher wurde eine Prostituierte aus dem Verkehr gezogen, sobald im Gesundheitsamt eine ansteckende Krankheit festgestellt wurde. Heute weiß niemand, wie viele infizierte Frauen Sex verkaufen.
      ----------------------------------------------------------------------------------------------------------
      9) Gummipflicht gemäß bayerischer Hygieneverordnung wirkungslos da nicht strafbewehrt
      Dass die bayerische Hygieneverordnung Kondome vorschreibt, hält Ufer nur für eine Farce. " Mit" ist zwar Pflicht, aber " ohne" bleibt folgenlos, der Gummiverzicht ist nicht strafbewehrt …Und ganz nebenbei täte sich auch die Polizei leichter beim Aufspüren von illegalen Prostituierten, wenn sich alle regelmäßig melden müssten.
      …. Die Staatsregierung, sagt Kinateder (bayerisches Gesundheitsministerium), habe die Abschaffung des Bockscheins nie gut geheißen … Denn ohne Pflicht lasse die Sorge der Frauen spürbar nach: Zwar bieten die Gesundheitsämter die Untersuchungen noch immer an, anonym und kostenlos, doch es kommen kaum mehr Frauen.
      ----------------------------------------------------------------------------------------------------------
      10) Rot-Grüne Hurenbewegung schaffte Bockschein ab
      … Es sei seinerzeit ein Verlangen der politischen Hurenbewegung (Anm. von Rot-Grün unterstützte Bewegung deren Ziel u.a. das inzwischen verabschiedete Prostituierten-Gesetz war) die Zwangstests abzuschaffen, schließlich hätte sich gezeigt, dass Prostituierte nicht mehr und nicht weniger von Geschlechtskrankheiten betroffen gewesen seien als der Durchschnitt der Bevölkerung. Den monatlichen Gang zum Amt hätten viele als diskriminierend empfunden. ….
      ----------------------------------------------------------------------------------------------------------
      11) Fehlende Aufklärung von Huren und Freiern
      " Es fehlt an der Aufklärung (der Frauen)" …. So manche berichte .., dass sie es natürlich nur mit Kondom mache. Bis auf Französisch, weil " Französisch ohne" viel Geld bringe. Französisch, sagen sie dann, ist ja nicht so schlimm. Ein fataler Irrtum.
      … Viele Freier … gingen noch immer davon aus, dass die Frauen getestet seien. Informiere man sie, was Sache ist, reagierten sie erstaunt. " Die meisten wissen nicht, dass es die Pflichtuntersuchung nicht mehr gibt." Und dass eine Frau pro Tag zehn, zwanzig, dreißig Kunden bediene, viele davon womöglich ohne, das vergisst der Mann offenbar, wenn die Lust drängt.
      ----------------------------------------------------------------------------------------------------------
      12) Aids-kranke Hure rächte sich an Freiern
      Vor kurzem haben die Mit-Schutz-Frauen eine Anzeige in Münchner Zeitungen geschaltet, auch in denen, die mit den Tabulos-Inseraten viel Geld verdienen. Es war eine Todesanzeige. Iris, eine Kollegin, war verstorben, sie ist nicht alt geworden. Als sie noch gesund war, sah sie aus wie ein Topmodel, erzählen die Frauen, gestorben ist sie ausgemergelt. In der Szene erzähle man sich, dass Iris in ihren letzten Monaten immer mehr Service für immer weniger Geld angeboten habe, manchmal angeblich alles umsonst. " Kann es sein" , fragen die Frauen in ihrer Anzeige, " dass es Iris gar nicht mehr ums Geld ging, sondern vielmehr darum, sich an den Männern zu rächen, die sie zu ihrer Arbeitsweise getrieben und sie vielleicht auch infiziert haben?"
      Vielleicht. Ganz sicher aber, appellieren die Frauen, sollten sich Iris´ Kunden möglichst bald untersuchen lassen, um nicht ein weiteres Opfer zu provozieren, womöglich in der eigenen Familie. " …

      Quelle: Süddeutsche Zeitung (Deutschlandausgabe) 11. Januar 2005, Seite 35
      Avatar
      schrieb am 12.01.05 00:32:08
      Beitrag Nr. 2 ()
      Das geht ja mit dem Lesen wie beim Brezeln backen.
      0.16 uhr schon 20 Leser
      Avatar
      schrieb am 12.01.05 00:38:23
      Beitrag Nr. 3 ()
      Warum soll man das denn gesetzlich regeln? Die Beteiligten sind doch alt genug um selbst entscheiden zu können.
      Avatar
      schrieb am 12.01.05 00:45:43
      Beitrag Nr. 4 ()
      #3 von Fuller81
      Warum soll man das denn gesetzlich regeln? Die Beteiligten sind doch alt genug um selbst entscheiden zu können.

      Das sieht aber die Regierung des bayrischen Musterländles aber anders:

      9)
      Die Staatsregierung, sagt Kinateder (bayerisches Gesundheitsministerium), habe die Abschaffung des Bockscheins nie gut geheißen
      -----------------------------

      Frag sich was machen die mit den vielen Bayern in Berlin und denen die ins Nachbarland Tschechien fahren.
      Avatar
      schrieb am 12.01.05 01:01:08
      Beitrag Nr. 5 ()
      .. ich kann mich in dem zusammenhang noch gut an den letzten bundestagswahlkampf zurückerinnern .. die CSU forderte ein verbot schwedische western in videotheken zu verleihen (ohne weitere kommentierung).

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      schrieb am 12.01.05 01:23:15
      Beitrag Nr. 6 ()
      Und die Folgen zahlt die solidarische Krankenversicherung.
      Avatar
      schrieb am 12.01.05 06:50:38
      Beitrag Nr. 7 ()
      1. Um die Freier tut es mir nicht leid

      2. Die Nutten können sich gegen diese Arbeitsbedingungen meist
      nicht wehren, da sie von ihren Zuhältern gezwungen werden alles
      zu tun was Kohle bringt. Von daher höre ich mit Erstaunen, daß die
      Pflicht zur regelmäßigen Gesundheitsprüfung abgeschafft wurde.
      Avatar
      schrieb am 12.01.05 07:28:40
      Beitrag Nr. 8 ()
      #7 von RRichter

      1. Um die Freier tut es mir nicht leid

      Was haben Sie gegen Freier? Warum haben Sie etwas gegen Freier?
      Etwa weil diese häufig Geschlechtsverkehr mit verschiedenen Partnern haben?
      Weil diese durch den Gang zur Prostituierten ihre feste Partnerin betrügen?

      Warum wird nicht über Frauen diskutiert. Auch diese haben häufig Geschlechtsverkehr mit wechselnden Partnern.
      Auch diese betrügen durch Verkehr mit einem anderen Mann ihren festen Partner.

      Sie glauben das nicht?
      Dann sind sie ein Opfer der veröffentlichten Meinung.

      Frauen und Männer unterscheiden sich diesbezüglich nicht voneinander.

      Nur Frauen können besser lügen und verschleiern, sie sprechen meist nie ehrlich über einen anderen Partner. Das zeigt sich z.B. an der aktuellen Diskution über heimliche Vaterschaften.

      Allerdings einen Unterschied gibt es:
      Für Sex zu bezahlen haben Frauen nicht nötig, da sie ihn immer umsonst kriegen können wenn sie es denn wollen.

      Fazit:
      Eine Diskussion über das riskante Verhalten von Frauen beim häufigen Geschlechtsverkehr mit wechselnden Partnern würde auch mal gut tun.
      Avatar
      schrieb am 12.01.05 07:33:26
      Beitrag Nr. 9 ()
      @RRichter und Fuller81

      1. Um die Freier tut es mir nicht leid
      Verlangt auch keiner. Aber auch Freier haben oft Familien die durch diese Entwicklung ahnungslos in Mitleidenschaft gezogen werden. Und moralisch auf dem hohen Ross sitzen schafft die Sexualität nicht ab, hat es in dem ältesten Gewerbe noch nie getan. Hier ist mit knallharter Pragmatik heranzugehen und nicht mit verlogener Moral(z.B. Prostituion, pfui!) oder praxisferner Ethik (Diskriminierung)

      Erfahrene und Altgediente, Sozialarbeiter und Dienstleister an und für dieses Gewerbe haben über diese Blödheit von Anfang an die Hände über den Kopf zusammen geschlagen.
      Das mit der Diskriminierung ist ausgemachter Quatsch von Ahnungslosen. Keine dieser Frauen wurde auf den Gesundheitsämtern irgendwie menschenunwürdig behandelt, ganz im Gegenteil, für viele von ihnen war es die erste Anlauf- und Vermittlungsstelle (zu Sozialarbeitern z.B.)wenn sie Probleme hatten, mit denen sie sich an keinen aus dem Milieu wenden konnten. Allein schon die Regelmäßigkeit (irgendwann kennt man sich dann) schaffte ein nicht zu unterschätzendes Vertrauensverhältnis.

      Diese Abschaffung war eine typisch hirnrissige Kopfgeburt von Gutmenschen, welche vollkommen an der Lebensrealität vorbeiging.
      Avatar
      schrieb am 12.01.05 07:37:04
      Beitrag Nr. 10 ()
      #7 Bin ebenfalls erstaunt. Und wenn ich an die Aidshysterie in den 80ern zurückdenke, finde ich es auch erstaunlich, daß es hier noch keinen Aufschrei gegeben hat. Ungeschützter Sex mit wechselnden Partnern ist der klassische Verbreitungsweg für Aids. Die monatliche Gesundheitsuntersuchung hätte man nie abschaffen dürfen und solle man unbedingt wieder fordern. Und da traue ich den Beteiligten, die ja angeblich alt genug sind, als letzten zu, daß die das selbst regeln können. Wo das Geld und der eigene Schwanz im Spiel sind, hat das Gehirn nichts mehr zu melden...
      Avatar
      schrieb am 12.01.05 07:41:13
      Beitrag Nr. 11 ()
      Avatar
      schrieb am 12.01.05 07:58:13
      Beitrag Nr. 12 ()
      #7 von RRichter

      2. Die Nutten können sich gegen diese Arbeitsbedingungen meist
      nicht wehren, da sie von ihren Zuhältern gezwungen werden alles
      zu tun was Kohle bringt.


      In Berlin z.B. gibt es Nutten die ohne Zuhälter arbeiten, auf die trifft das nicht zu.
      Weiterhin gibt es Nutten, die konspirativ im Internet ihre Dienste anbieten.
      Die Arbeiten auch ohne Zuhälter.

      Von vielen dieser Nutten wird auch unsafer Sex (ohne Kondom) angeboten, obwohl sie keine Zuhälter haben.
      Avatar
      schrieb am 12.01.05 08:04:44
      Beitrag Nr. 13 ()
      #7 von RRichter

      2. Von daher höre ich mit Erstaunen, daß die
      Pflicht zur regelmäßigen Gesundheitsprüfung abgeschafft wurde


      Also in Hessen wurde die Gesundheitsprüfung schon Anfang der 1990er in der Anfangszeit der rot-günen Landesregierung abgeschafft.
      In Berlin wurde sie ebenfalls durch den rot-grünen Senat unter Momper abgeschafft.
      Avatar
      schrieb am 12.01.05 08:32:51
      Beitrag Nr. 14 ()
      Von der vorhandenen Aidsproblematik mal abgesehen.

      #12 Von vielen dieser Nutten wird auch unsafer Sex (ohne Kondom) angeboten, obwohl sie keine Zuhälter haben.

      Das stimmt, auch hier muss man die Sozialromantikbrille absetzen. Nicht alle Frauen gehen diesem Gewerbe nach, weil schreckliche Lebensumstände sie dazu zwingen, sondern weil sie einfach Spaß daran haben, nicht wenige weil sie gerne schicke Klamotten tragen, ein schnuckeliges Auto fahren und mal gerne da und dorthin jetten und dabei (da werden die Gutmenschen wieder aufheulen) schlicht zu doof sind, die sozialen und gesundheitlichen Risiken richtig einzuschätzen.

      Auf der anderen Seite war der geforderte Bockschein, für viele die der Zwangsprostitution ausgesetzt waren, die einzige Möglichkeit auch mal jemanden unbewacht zu treffen und um evtl. Hilfe zu bitten ohne gleich eine in die Fresse zu bekommen.
      Avatar
      schrieb am 12.01.05 11:23:45
      Beitrag Nr. 15 ()
      #1

      Und der Steuerzahler zahlt die AIDS-Behandlung... :mad:
      Avatar
      schrieb am 12.01.05 13:12:18
      Beitrag Nr. 16 ()
      Was ist hier bloß los?

      Warum diese Ruhe?

      Keine aufgeregte Diskussion wie sonst bei SEX Themen oder wenn man auf Rot-Grün eindreschen kann.

      Aber die rot-grün Verteidiger haben sich auch noch nicht zu Wort gemeldet.

      Die Liberalen, die den Einzelnen immer frei entscheiden lassen wollen, fällt nichts ein zur Verteidigung ihrer Positionen, sie üben sich lieber in vornehmer Zurückhaltung.

      Obwohl viele den Thread gelesen haben (595 Leser bis 13 Uhr) herrscht betretenes Schweigen.


      Ich würde das alles hier
      ALS EINE OPERATION AM OFFENEM HERZEN DES KAPITALISMUS oder wegen mir der BÜRGERLICHEN GESELLSCHAFT
      bezeichnen.
      Avatar
      schrieb am 12.01.05 13:33:11
      Beitrag Nr. 17 ()
      Sauerei!!!

      Dafür wirft Rot-Grün ja in anderen Ländern mit Geld um sich, um AIDS zu bekämpfen.

      Im eigenen Land scheints egal zu sein. :mad:

      Deutschland - das Land der fickenden Zeitbomben!:mad::mad:
      Avatar
      schrieb am 12.01.05 14:04:19
      Beitrag Nr. 18 ()
      Thema: One-Night-Stands ohne Kondom

      Stell dir vor, du lernst am Wochenende auf einer Party oder in der Disco einen tollen Typen kennen, mit dem du munter herumflirtest. Du bist einem One-Night-Stand nicht abgeneigt und lässt dich auf sein eindeutiges Angebot ein. Als es dann zur Sache gehen soll, möchte er aber den Sex mit dir unbedingt ohne Kondom machen. Was hältst du davon und was würdest du tun? Kommen für dich One-Night-Stands auch ohne Kondom in Frage? Oder hast du für solche Fälle immer ein Päckchen Gummis dabei?
      Kommentare von jungen Mädchen zu diesem Thema:
      „Ich habe immer Kondome dabei! Man weiß doch gar nicht, ob dieser Typ irgendwelche Krankheiten hat. Das Risiko würde ich nicht eingehen. Ich bin in Sachen Verhütung auch schon sehr oft zu leichtsinnig gewesen, aber mit einem wildfremden Typ? - Nein danke!“ - Nina, 17 Jahre
      „One-Night-Stands sind eigentlich gar nicht mein Fall! Mir ist das erst einmal passiert, und da war ich betrunken. Wir haben es ohne Kondom gemacht, obwohl ich nicht mal die Pille nehme! Dumm, ich weiß, auch wenn nichts passiert ist.“ - Sandra, 15 Jahre
      „Ich würde mit einem mir noch fremden Jungen nicht gleich die erste Nacht ins Bett gehen. Den Jungen möchte ich schon besser kennen lernen.“ - Anja, 14 Jahre
      „Ich finde One-Night-Stands zwar nicht besonders toll, habe aber trotzdem immer Kondome für alle Fälle mit dabei - auch für meine Freundin!“ - Kerstin, 16 Jahre
      „Weil man selten Mädchen kennt, die vom Sex krank geworden sind, aber öfter welche, die schwanger geworden sind, denkt man an Schutz vor Krankheiten weniger. Hauptsache, nicht schwanger werden. Deshalb verzichtet man leider oft auf Kondome, wenn man sowieso die Pille nimmt. Auch wenn es nur ein One-Night-Stand ist. Ich spreche aus eigener Erfahrung...“ - Sandy, 16 Jahre
      „Ohne Gummi kommt bei mir garantiert kein Schwanz rein! Wenn der Typ das nicht schnallt, kann er abziehen und sich selber einen rubbeln!“ - Steffi, 17 Jahre
      „Ich finde, man sollte sich erst besser kennen, bevor man Sex miteinander hat, und nicht mit jedem gleich poppen, der einen anmacht. Ein One-Night-Stand käme für mich nie in Frage! Ohne Kondom schon gar nicht.“ - Kim, 14 Jahre
      „Zwei Kondome habe ich immer im Geldbeutel dabei. Man weiß ja nie, wen man so trifft...“ - Vanessa, 15 Jahre
      „Ich hatte in den letzten zwei Jahren mindestens zehn oder noch mehr One-Night-Stands, weil’s einfach Fun bringt - immer ohne Kondom! Ein Typ würde nie von sich aus ein Gummi rausholen und drüberziehen. So sieht’s aus! Das sind meine Erfahrungen.“ - Karin, 16 Jahre
      „Würde es nur mit Kondom machen.“ - Christine, 17 Jahre
      „Kondome habe ich immer selbst dabei. Aber bisher bin ich noch nie so weit gegangen, gleich am ersten Abend mit einem Jungen zu schlafen, den ich kaum kenne. Falls es doch mal passieren sollte, werde ich es bestimmt nicht ohne machen!“ - Chrissie, 16 Jahre
      „Wenn einer es mit mir ohne Kondom machen möchte, dann bestimmt auch mit anderen Mädchen. So einen Typen lasse ich sicher gar nicht bei mir ran!“ - Sandra, 16 Jahre
      „One-Night-Stands mache ich sowieso nicht. Mit meinem Freund schlafe ich immer ohne Kondom.“ - Manu, 14 Jahre
      „Zu Silvester hatte ich Sex mit einem Jungen, den ich da erst kennen gelernt habe. Weil er den totalen Riesenschwanz (geil!) hatte und das Kondom nicht drüber ging, haben wir es ohne gemacht. Hinterher habe ich mir dann aber schon überlegt, ob das nicht zu leichtsinnig war.“ - Sabrina, 15 Jahre
      „Ich verstehe diese Discoschlampen wirklich nicht, die sich jedes Wochenende von einem anderen Kerl abschleppen lassen und ohne Kondom in der Gegend rumvögeln! Denen liegt offenbar nichts an ihrer Gesundheit oder sie sind einfach total naiv!“ - Tanja, 17 Jahre
      „Ich mag keine Kondome! Aber ich mag auch keine schnelle Nummer mit Jungs, die nur auf Sex aus sind.“ - Barbara, 16 Jahre
      „Bisher hatte ich erst zwei One-Night-Stands, beide Male ohne Kondom. Mit Kondom finde ich nämlich irgendwie nicht so gut. Außerdem nehme ich die Pille!“ - Tine, 14 Jahre
      „Ich habe eigentlich ganz gern mal einen One-Night-Stand, wenn ich Lust auf Sex habe, aber ich würde es nie ohne Kondom machen! Letztes Jahr auf der Love Parade hab ich auch mit `nem Typen rumgemacht, der wollte es ohne machen. Er hatte einen gepiercten Penis und gemeint, da würde das Kondom sowieso reißen. Als er gemerkt hat, dass ich es wirklich nicht ohne mache, hat er nachgegeben. Doch da war mir die Lust dann schon vergangen. Tja, Pech für ihn! Leider kenne ich aber viele Mädchen in meinem Alter, die jedes Wochenende die Sau rauslassen und ohne Gummi poppen, als hätten sie noch nie was von AIDS gehört.“ - Meike, 16 Jahre
      „Natürlich sollte man es lieber mit Kondom machen, sogar wenn man die Pille nimmt. Aber das tun doch nur wenige, oder? Meistens redet man doch nicht einmal über Verhütung, wenn man nur mal so einen One-Night-Stand hat. Dafür geht doch alles zu schnell.“ - Verena, 15 Jahre
      „Mit 14 und 15 hatte ich ganz oft One-Night-Stands, aber ich habe es wirklich nie ohne Kondom mit jemandem gemacht. Einmal musste sogar eine Freundin mit einem Kondom aushelfen, weil ich keins mehr hatte. Wer es ohne macht, muss sich nicht wundern, wenn er Aids oder so kriegt!“ - Annika, 17 Jahre

      http://www.8ung.at/teenagerliebe/liebe_und_sex.html?sextalk&…
      Avatar
      schrieb am 12.01.05 16:54:46
      Beitrag Nr. 19 ()
      #1
      Den vollständigen Artikel aus der Süddeutschen Zeitung gibt es hier:http://www.sueddeutsche.de/sz/2005-01-11/muenchen/artikel/sz…
      Avatar
      schrieb am 12.01.05 16:55:46
      Beitrag Nr. 20 ()
      #18

      Erinnert mich irgendwie an "Dr. Sommer"!!! ;)
      Avatar
      schrieb am 12.01.05 17:15:24
      Beitrag Nr. 21 ()
      #20 von BIG.M

      Ja, habe ich nur mal so reingestellt. Zur Unterhaltung mit hier der Thread nicht einschläft.
      Ist die erste Seite, wenn man bei google "ohne Kondom" eingibt.
      Interessant ist übrigens, daß in #1 erstmals die Codeworte für die verschidenen Dienstleistungen öffentlich genannt werden, die in den Zeitungsanzeigen stehen.

      Seit vielen Jahren druckt der "Berliner Kurier" (Ostberliner Boulevardblatt von Gruner und Jahr) sowohl die Begriffe "tabulos" und "total tabulos" in den diversen Anzeigen.
      Die Springer - BZ (das andere Boulevardblatt in Berlin) druckt nur den Begriff "tabulos".
      "Total tabulos" durfte in den Anzeigen nicht erscheinen.

      In der Berliner Szene bezieht sich "tabulos" auf OV und "total tabulos" auf GV.
      Avatar
      schrieb am 12.01.05 17:26:28
      Beitrag Nr. 22 ()
      Im "Kölner Express" gibts auch : "alles geht", tabulos, natur, Französisch beidseitig ohne, Analwunder, usw.:D
      Avatar
      schrieb am 12.01.05 17:42:50
      Beitrag Nr. 23 ()
      Allerdings gab es in den Berliner Medien eine Art Verschleierungstaktik diesbezüglich.

      So berichtete die TAZ über den Gerichtsprozeß gegen die Zuhälter der Friedman - Affäre.
      Dabei wurden die entsprechenden Begriffe und die Zeitungen verdreht beschrieben.
      Avatar
      schrieb am 12.01.05 19:26:26
      Beitrag Nr. 24 ()
      @ #8 von Erstausgabe

      Ganz klare Antwort: wenn jemand Geschlechtsverkehr mit häufig wechselnden Parntnern oder Partnerinnen oder meinetwegen auch beiden hat, ist das seine ganz persönliche Entscheidung. Dagegen habe ich nichts einzuwenden, und ich meine daß da auch keinem ein moralisches Urteil ansteht.

      Im Bereich der Prostitution argumentieren hier einige, daß sich da zwei erwachsene Menschen auf einen Deal einließen. Das ist Quatsch. Es geht ums Geld, und die Nutte ist meist nicht selbst im Geschäft sondern oft ein Opfer von Zuhälterbanden und Schleusern. Der Freier nutzt das aus und kommt sich dann auch noch toll vor, weil er mit dem Scheinchen wedeln konnte. Das finde ich verwerflich, und deshalb tut es mir um die Freier nicht leid.

      @#9 von Kaperfahrer
      Um nicht mißverstanden zu werden: Angehörige von Freiern, die infiziert werden, tun mir auch leid. Begründen muß ich das wohl nicht.

      Moral ist aus meiner Sicht ein Herrschaftsmittel und sonst nichts. Ich finde, unsere Gesellschaft sollte Frauen im "Milieu" den Ausstieg ermöglichen. Und ich frage mich wem damit gedient wurde, daß
      1. Dirnenlohn heute eingeklagt werden kann
      2. Die ärztlichen Untersuchungen abgeschafft wurden

      Mein Eindruck ist, daß rot-grün hier eine Rechtslage geschaffen hat, die primär den Zuhältern dient und bei der die Nutten auf der Stecke bleiben. Nicht gut!

      @ #12 von Erstausgabe
      Daß Nutten wirklich ohne Zuhälter arbeiten glaube ich nicht. Auch selbständige Nutten müssen sich in einen gewissen "Schutz" begeben, um nicht von anderen Zuhältern erpresst zu werden. So sieht das Spiel aus.
      Avatar
      schrieb am 12.01.05 20:34:11
      Beitrag Nr. 25 ()
      @Richter
      Bist Du aus dem Milieu? ;)

      @erstausgabe
      Hmm, hatte mich nur an meine jugendliche Bravo-Pickel-Zeit erinnert! ;)

      Wenn man das so liest denke ich wirklich das nur die 14jährigen Mädchen evtl. die Wahrheit sagen.
      Da darf man das noch!

      Ich mein, wer sagt schon mit 16,17 ich bin vollkommen jungfräulich und warte auf den Richtigen! Jesus hilft mir! ;)

      In dem Alter sollte man doch heute schon dermassen sexuell ausgelutscht sein das bei der Frage nach dem Kondom nur noch ein müdes Lächeln über die Lippen kommt. Jedenfalls vor anderen um zu beeindrucken! Am besten schon alle Stellungen des KamaSutra bis 16 durchgetestet! ;)




      Ansonsten ist man ja nur uncool!!! Du Nonne!

      American Beauty hat da ein tolles Beispiel gesetzt! :D
      Avatar
      schrieb am 12.01.05 21:02:03
      Beitrag Nr. 26 ()
      @25: Nö. Hatte mal beruflich mit jemandem zu tun, der da ausgestiegen war. Mußte mich daher etwas mit dem Thema beschäftigen, um das mal oberflächlich anzudeuten. War aber früher, in einem anderen Leben...

      Da ist einiges durch die Machenschaften des Herrn Paolo Pinkel bei mir wieder in Erinnerung gekommen. Der mag jetzt brav und bürgerlich sein, aber in Frankfurt war er früher mal einschlägig bekannt. Nicht nur als Kunde...
      Avatar
      schrieb am 13.01.05 06:51:09
      Beitrag Nr. 27 ()
      #24 von RRichter
      1)
      Daß Nutten wirklich ohne Zuhälter arbeiten glaube ich nicht. Auch selbständige Nutten müssen sich in einen gewissen " Schutz" begeben, um nicht von anderen Zuhältern erpresst zu werden. So sieht das Spiel aus.

      Soll ich jetzt auf WO den Thread „Wie man als Nutte erfolgreich im Rahmen einer Ich AG tätig ist“ veröffentlichen und mich ausführlich darüber auslassen?

      Ich weiß
      1. nicht ob das auf wo gern gesehen wird und
      2. ...
      Die von mir oben gemachten Andeutungen sollen dazu genügen.

      --------------------------------------------------------------------------------------------------------
      2)
      Der Freier nutzt das aus und kommt sich dann auch noch toll vor, weil er mit dem Scheinchen wedeln konnte. Das finde ich verwerflich, und deshalb tut es mir um die Freier nicht leid.

      Gibt es den Freier?

      --------------------------------------------------------------------------------------------------------

      1) und 2) sind im Zusammenhang zu sehen.
      Da es wie in 1) erwähnt neue Formen der Prostitution gibt, gibt es auch verschiedene Arten von Freiern. Man kann nicht alle Freier über einen Kamm scheren.
      Avatar
      schrieb am 13.01.05 08:38:07
      Beitrag Nr. 28 ()
      Warum wurde hier das Bild reingestellt?
      Avatar
      schrieb am 13.01.05 13:49:36
      Beitrag Nr. 29 ()
      Es war immer Ziel der Münchner "Huren-Politik" die Preise für die Dienstleistungen hoch zu halten.
      Damit über die Preise der Umfang der Prostitution in Grenzen gehalten wurde.

      Dem diente eine restriktiv angewendete Sperrgebietsordnung. Dies führte zur Verknappung der entsprechend nutzbaren Immobilien. Die Mietpreise für die Appartments wurden dadurch hoch gehalten.
      Die hohen Mietpreise erhöhten dann die Preise für den Service.

      Anders in Berlin dort, gab es auf Grund einer Anordnung der Siegermächte des 2. Weltkrieges keine ausgewiesenen Sperrgebiete.
      In Berlin findet man über die Stadt verteilt diverse Sex-Kinos und Massagesalons, die auch von außen gut erkennbar sind.
      Klar, daß das nicht ohne Auswirkungen auf die Preise in Berlin ist (--> billig).


      Dank der EU Osterweiterung nähern sich also jetzt in München die Preise dem Berliner Niveau an.
      Avatar
      schrieb am 14.01.05 08:45:19
      Beitrag Nr. 30 ()
      zu #8 von Erstausgabe und Antwort dazu
      #24 von RRichter

      Ganz klare Antwort: wenn jemand Geschlechtsverkehr mit häufig wechselnden Partnern oder Partnerinnen oder meinetwegen auch beiden hat, ist das seine ganz persönliche Entscheidung. Dagegen habe ich nichts einzuwenden, und ich meine daß da auch keinem ein moralisches Urteil ansteht.


      Mir geht es auch nicht um Moral, sondern nur um Mathematik. Wie breiten sich Geschlechtskrankheiten aus. Wie lange dauert es bis sich, na sagen wir mal 10 % angesteckt haben.
      Wie war das nach dem 2:Weltkrieg in Deutschland mit der Syphilis.
      Und auf dem Schwarzmarkt gab es dann das Penicillin.

      Da wäre schon mal interessant wie viele Männer zu einer Nutte gehen. Wieviel Prozent sind es ? Gehen 10 %, 20% oder 70%, 80% zu einer Nutte.


      Im Bereich der Prostitution argumentieren hier einige, daß sich da zwei erwachsene Menschen auf einen Deal einließen. Das ist Quatsch. Es geht ums Geld, und die Nutte ist meist nicht selbst im Geschäft sondern oft ein Opfer von Zuhälterbanden und Schleusern. Der Freier nutzt das aus und kommt sich dann auch noch toll vor, weil er mit dem Scheinchen wedeln konnte. Das finde ich verwerflich, und deshalb tut es mir um die Freier nicht leid.

      Im der Ehe gibt es auch so einige Zwänge, die von Frauen ausgeübt werden. Das finde ich verwerflich. ...

      Mit wem treiben es untreue Frauen.
      Seitenspringen sie nur mit Männer, die nie zu einer Nutte gehen?
      Avatar
      schrieb am 14.01.05 13:06:26
      Beitrag Nr. 31 ()
      # 3 Fuller:

      Der Gesundheitszustand dieser Frauen scheint mir ein meritorisches Gut zu sein, daher is ein Pflicht zur Untersuchung durchaus angebracht!

      MfG
      Ingmar (KCD)
      Avatar
      schrieb am 14.01.05 19:54:28
      Beitrag Nr. 32 ()
      Mr.Bucket
      warum nur die Frauen untersuchen?
      Auch die Männer, die diese Dienste in Anspruch nehmen sollten regelmäßig beim Amtsarzt antreten müssen :D
      Avatar
      schrieb am 14.01.05 20:47:05
      Beitrag Nr. 33 ()
      Die Frage ist vor dem Hintergrund der Gesundheit als meritorisches Gut nicht so unbegründet, dürfte sich aber mit der Organisierbarkeit und der damit verbundenen Existenzangst der Prostituierten erledigen! Als Kunde bin ich eben nicht gewerblich gebunden.

      In der Pornoindustrie z.B. müssen sich bei vielen Firmen auch die Männer diesen Tests regelmäßig unterziehen!



      MfG
      Ingmar (KCD)
      Avatar
      schrieb am 14.01.05 20:55:57
      Beitrag Nr. 34 ()
      #32 von StellaLuna
      warum nur die Frauen untersuchen? Auch die Männer, die diese Dienste in Anspruch nehmen sollten regelmäßig beim Amtsarzt antreten müssen
      Genau dieser Gedankengang war ja der Grund weswegen durch rot-grün, der Bockschein abgeschafft wurde.
      Man sah in der Untersuchung der Nutten eine diskriminierung gegenüber den Freiern.
      Nur wenn man den Artikel aufmerksam liest, kommt die Forderung nach dem Bockschein von den Freudenmädchen selber.
      Avatar
      schrieb am 16.01.05 08:57:21
      Beitrag Nr. 35 ()
      Artikel vom 10.12.2004

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      HAMBURGS HUREN SCHLAGEN ALARM

      Gummi? Freier machens lieber ohne
      STEPHANIE LAMPRECHT

      Dramatische Folge / Geschlechtskrankheiten nehmen immer mehr zu

      Hamburgs Freier spielen russisches Roulette: Immer mehr Männer fordern ungeschützten Sex von Prostituierten. Huren, die auf Kondome bestehen, haben einen schweren Stand, klagen über massive Einkommenseinbußen. Es gibt genug Kolleginnen, die für wenig Geld ihre Gesundheit riskieren. Drei Hamburger Huren schildern die dramatische Situation auf dem Liebesmarkt.


      Nina (39, alle Namen geändert) ist seit fast 20 Jahren im Geschäft, arbeitet in einer Modelwohnung in Harvestehude. Was die elegante Blondine erzählt, lässt nicht nur Ehefrauen die Haare zu Berge stehen: "Zu mir kommen Männer mit Ehering am Finger und Kindersitz im Auto und weigern sich, ein Kondom überzuziehen."


      "Natur" heißt das Codewort in den einschlägigen Annoncen. "Naturmund" bedeutet ungeschützten Oralverkehr. Ein gefährliches Spiel: "Syphilis hat in den vergangenen fünf Jahren in Hamburg deutlich zugenommen", sagt Professor Andreas Plettenberg vom Institut für interdisziplinäre Infektiologie und Immunologie (IFI). Syphilis kann durch Oralverkehr übertragen werden, ebenso Herpes und Gonorrhö ("Tripper").


      Ob alt oder jung, ärmlich oder im Business-Anzug, fast jeder Freier, bestätigen Ninas Kolleginnen Nicole (36) und Sabine (38), verlangt mittlerweile ungeschützten Sex. Kein Wunder, dass die Verkaufszahlen von Kondomen von 2002 auf 2003 bundesweit um acht Prozent zurückgegangen sind.


      Die schützenden Überzieher waren nicht immer verpönt, erinnert sich Nicole: "Als Aids noch ein öffentliches Thema war, waren Kondome selbstverständlich."


      Und heute? Nina winkt ab: "Die glauben, weil sie verheiratet sind, betrifft sie das nicht." Ein möglicherweise tödlicher Trugschluss: Für 2004 rechnet das IFI mit bis zu 200 HIV-Neuinfektionen in Hamburg.


      Eigentlich müsste Sicherheit für Hurengänger das beste "Verkaufsargument" sein. Ist es aber nicht. An manchen Tagen, erzählt Nina , schicke sie "zehn, elf Männer" wieder weg, weil die Kunden Sex mit Kondom kategorisch ablehnten. Verdienst: Null. "Es gibt ja genug Frauen, die es ohne Kondom machen."


      Seit Prostituierte aus dem ehemaligen Ostblock hier arbeiten und "französisch ohne" ab 30 Euro anbieten, sei die Nachfrage nach "Safer Sex" praktisch nicht mehr vorhanden, klagen die langjährigen Sex-Profis.


      Laut Deutscher Aids-Stiftung stellen Migrantinnen die Hälfte der neu-infizierten Frauen. Sabine: "Die Freier gehen als Zeitbomben zu ihren Familien."


      Jörg Korell von der Aids-Hilfe Hamburg sieht das Problem vor einem gesellschaftlichen Hintergrund: "Wäre Prostitution ein anerkannter Beruf, könnten auch Standards kontrolliert werden." Stattdessen würden Männer die Not von drogensüchtigen und illegalen Prostituierten ausnutzen.


      Wenn sich die Stimme der Vernunft doch noch meldet, ist die Panik groß. Aids-Experte Korell: "Wir führen im Jahr 900 anonyme Telefonberatungen, davon sind bestimmt 80 Prozent Männer, die ungeschützt mit einer Prostituierten geschlafen haben."


      Für Nicole, Teilzeit-Hure und Mutter eines zehnjährigen Sohnes, kommt Sex ohne Gummi nie in Frage: "Ich will mein Kind ohne Angst in die Arme nehmen können." Und leise sagt sie: "Das müssten die Freier sich für ihre Kinder doch eigentlich auch wünschen."


      --------------------------------------------------------------------------------
      URL: http://archiv.mopo.de/archiv/2004/20041210/nachrichten/hambu…
      Avatar
      schrieb am 16.01.05 10:48:38
      Beitrag Nr. 36 ()
      #1 Der ungekürzte Artikel aus der Süddeutschen Zeitung:
      ------------------------------------------------
      Highlights
      1) und 3)Geilheit verdrängt Risikobewußtsein
      2) Zeitungsanzeigen
      4) Rolle der Politik
      5) Bockschein entfiel 2001
      6) Jede zweite Nutte macht´s ohne Kondom
      7) Dumping – Angebote von Ost-Prostituierten
      8) Forderung nach Bockschein (= Zwang zur Kondombenutzung)
      9) Gummipflicht gemäß bayerischer Hygieneverordnung wirkungslos da nicht strafbewehrt
      10) Rot-Grüne Hurenbewegung schaffte Bockschein ab
      11) Fehlende Aufklärung von Huren und Freiern
      12) Aids-kranke Hure rächte sich an Freiern
      --------------------------------------------------------------------
      "Wir wollen unseren Bockschein wieder haben";
      Freier lehnen Präservative ab, doch die monatliche Prostituierten-Untersuchung ist nicht mehr Pflicht
      Die Geilheit der Freier, man muss es so deutlich sagen, schaltet bisweilen ihr Gehirn aus. Und bei den Frauen, die sich prostituieren, betäubt der Geruch des Geldes den Verstand.
      "Tabulos und verschmust, von hinten bis vorne. Französisch natur." So lockt Luisa, und Marlene bietet "total tabulos, hemmungslos". Man kennt diese Anzeigen, sie sind klein, manchmal locken schlanke Frauenbeine oder pralle Busen. Zu finden sind sie zu Hunderten in so mancher Zeitung, auch in München. "Tabulos" scheint in der Szene das neueste Reizwort zu sein. "Ich mache alles", heißt: auch ohne.
      Wenn sich Freier und Prostituierte treffen, treiben sie es immer öfter ungeschützt. Ohne Kondome. Sie riskieren, sich mit schweren Krankheiten zu infizieren, viele spielen mit ihrem Leben und mit dem ihrer Partner zu Hause. Syphilis, Hepatitis, Aids. Die Angst vor den Krankheiten, die sich im Rotlichtmilieu nach dem Schneeballprinzip verbreiten können, verflüchtigt sich.
      Nur langsam werden es mehr, die vor den Folgen warnen. In München haben Prostituierte den Selbsthilfeverein "Mit-Schutz" gegründet. Sie kämpfen gegen den Schwund der Vernunft in den Betten der Clubs und Bordelle. Und in der Politik. Denn die Politiker sehen Melissa, Alex und Susi, die an diesem Abend in der Kanzlei ihres Rechtsberaters, des Anwalts Florian Ufer, zusammen sitzen, als Mit-Verursacher des Übels.
      Als 2001 das Bundesseuchengesetz zum Infektionsschutzgesetz wurde, fiel die regelmäßige Gesundheitskontrolle der Huren weg. Bis dahin musste jede Sex-Arbeiterin einmal im Monat aufs Gesundheitsamt und sich dort ihre Gesundheit bescheinigen lassen. "Bockschein" haben sie die Lizenz zum Arbeiten genannt. Den Bockschein gibt es nicht mehr, und seither, sagen die drei Frauen von Mit-Schutz, werde immer öfter ohne Schutz gearbeitet. Tabulos eben. "Die Frauen", sagt Ufer, "fühlen sich von der Politik im Stich gelassen, und die Polizei ist machtlos."
      Jede zweite, so schätzen die Aktivistinnen, mache es mittlerweile ohne, egal ob Geschlechts-, Anal- oder Oralverkehr inklusive Aufnahme von Sperma im Mund. Man brauche nur die Anzeigenseiten zu lesen, die seien ein Indiz, aber auch die unzähligen E-Mails begeisterter Freier in Internet-Foren. "Die geile Eva schluckt auch", schreibt einer. Andere werden noch deutlicher. Einer immerhin gibt zu bedenken: "Die Malu ist ne Zeitbombe. (. . .) Sie macht alles ohne (. . .), und da sollte man, sofern man gesund bleiben will, die Hände davon lassen."

      Seit sich die EU gen Osten erweitert hat, wanderten noch mehr Frauen nach Deutschland, beobachten Melissa, Alex und Susi, allesamt Mitte 30. Die Polizei sagt dasselbe: Seit Mai vergangenen Jahres sei die Zahl der Prostituierten in München um 40 Prozent gestiegen, jede dritte der 2130 legal arbeitenden Prostituierten stamme aus dem Ausland. Die Zahl der Frauen aus den osteuropäischen Beitrittsländern habe seit Mai im Vergleich zum Vorjahr um die Hälfte zugenommen.
      So nehme nicht nur der Konkurrenzkampf zu, viele Ost-Prostituierte böten für wenig Geld sehr viel - viel mehr als Deutsche, weil für eine Polin oder Tschechin auch zwanzig, dreißig Euro eine Menge Geld ist. "Viele lassen für 50 Euro alles über sich ergehen", sagt Gabriel Scharnagel, auch Mitglied bei Mit-Schutz.
      Die Forderung des Vereins an die Politik ist klar: Der "Bockschein" muss wieder eingeführt werden, nur die regelmäßige Gesundheitsprüfung veranlasse viele Dirnen, den Freierwunsch nach ungeschütztem Sex abzulehnen. Früher wurde eine Prostituierte aus dem Verkehr gezogen, sobald im Gesundheitsamt eine ansteckende Krankheit festgestellt wurde. Heute weiß niemand, wie viele infizierte Frauen Sex verkaufen.

      Dass die bayerische Hygieneverordnung Kondome vorschreibt, hält Ufer nur für eine Farce. "Mit" ist zwar Pflicht, aber "ohne" bleibt folgenlos, der Gummiverzicht ist nicht strafbewehrt - von den praktischen Schwierigkeiten bei der Kontrolle mal ganz abgesehen. Außerdem, sagt Ufer: Würde die Kondompflicht, die seit 1987 existiert, funktionieren, hätte es auch früher schon keines Bockscheins bedurft. Und ganz nebenbei täte sich auch die Polizei leichter beim Aufspüren von illegalen Prostituierten, wenn sich alle regelmäßig melden müssten.
      "Mehr als gar nichts", sagt Andrea Kinateder zur offiziellen Gummi-Pflicht. Für die Sprecherin des bayerischen Gesundheitsministeriums ist sie immerhin ein "wichtiges Signal", die die Position der Prostituierten gegenüber dem Freier stärke. Mehr aber auch nicht. Die Staatsregierung, sagt Kinateder, habe die Abschaffung des Bockscheins nie gut geheißen und wolle bei der Novellierung des Bundesinfektionsschutzgesetzes für seine Wiedereinführung kämpfen. Denn ohne Pflicht lasse die Sorge der Frauen spürbar nach: Zwar bieten die Gesundheitsämter die Untersuchungen noch immer an, anonym und kostenlos, doch es kommen kaum mehr Frauen.
      Allein, aus den Infektionszahlen der letzten Jahre lasse sich noch keine Dramatik herauslesen, heißt es im Gesundheitsamt und im Ministerium. Seit 2001 seien in Bayern die Fälle von Hepatitis und HIV nur leicht, die von Syphilis allerdings deutlich angestiegen, von 267 auf 337 im dritten Quartal 2004 - aber nicht im Bereich der Prostituierten und Freier, sondern fast ausschließlich bei schwulen Männern, betont Kinateder.
      Das ist auch der Grund, warum die Forderung nach strengen Gesundheits-Checks in der Szene umstritten ist. Heike Schütte leitet "Mimikri", die Beratungsstelle für Prostituierte des Evangelischen Hilfswerks. Auch bei ihnen, sagt sie, meldeten sich immer mehr Frauen, die sich den Bockschein zurücksehnen. Aber, sagt Schütte: Es sei seinerzeit ein Verlangen der politischen Hurenbewegung die Zwangstests abzuschaffen, schließlich hätte sich gezeigt, dass Prostituierte nicht mehr und nicht weniger von Geschlechtskrankheiten betroffen gewesen seien als der Durchschnitt der Bevölkerung. Den monatlichen Gang zum Amt hätten viele als diskriminierend empfunden. Dass jede zweite Prostituierte mittlerweile ohne Schutz arbeite, hält sie für übertrieben und den Bockschein für einen "trügerischen Schutz", der vor allem von Männern missverstanden werden könnte: Mit der kann ich auch ohne, die ist ja gesund.
      Heike Schütte würde gerne woanders ansetzen: Bei den Männern. Sie seien es doch, die tabulosen Verkehr begehrten, und sie seien es, die ihre womöglich aufgeschnappten Krankheiten über andere Kontakte verbreiteten, viele von ihnen geben sie weiter an ihre ahnungslosen Partnerinnen. Also wünscht sich die Mimikri-Chefin Freier-Arbeit. Doch es gebe niemanden, der das macht.
      Was bleibt, ist eine verstärkte Information der Frauen über die Risiken ihres Tuns ohne. "Es fehlt an der Aufklärung", sagt Schütte. So manche berichte ihr unter vier Augen, dass sie es natürlich nur mit Kondom mache. Bis auf Französisch, weil "Französisch ohne" viel Geld bringe. Französisch, sagen sie dann, ist ja nicht so schlimm. Ein fataler Irrtum.
      Mehr Aufklärung - an diesem Punkt treffen sich die Forderungen von Mimikri und Mit-Schutz. Viele Freier, sagt Susi, gingen noch immer davon aus, dass die Frauen getestet seien. Informiere man sie, was Sache ist, reagierten sie erstaunt. "Die meisten wissen nicht, dass es die Pflichtuntersuchung nicht mehr gibt." Und dass eine Frau pro Tag zehn, zwanzig, dreißig Kunden bediene, viele davon womöglich ohne, das vergisst der Mann offenbar, wenn die Lust drängt.
      Vor kurzem haben die Mit-Schutz-Frauen eine Anzeige in Münchner Zeitungen geschaltet, auch in denen, die mit den Tabulos-Inseraten viel Geld verdienen. Es war eine Todesanzeige. Iris, eine Kollegin, war verstorben, sie ist nicht alt geworden. Als sie noch gesund war, sah sie aus wie ein Topmodel, erzählen die Frauen, gestorben ist sie ausgemergelt. In der Szene erzähle man sich, dass Iris in ihren letzten Monaten immer mehr Service für immer weniger Geld angeboten habe, manchmal angeblich alles umsonst. "Kann es sein", fragen die Frauen in ihrer Anzeige, "dass es Iris gar nicht mehr ums Geld ging, sondern vielmehr darum, sich an den Männern zu rächen, die sie zu ihrer Arbeitsweise getrieben und sie vielleicht auch infiziert haben?"
      Vielleicht. Ganz sicher aber, appellieren die Frauen, sollten sich Iris´ Kunden möglichst bald untersuchen lassen, um nicht ein weiteres Opfer zu provozieren, womöglich in der eigenen Familie. "Wischt euch die Tränen aus den Augen, wacht auf und fangt an, euren Verstand zu benutzen."

      Fotounterschrift:
      Oft begehren Männer "tabulosen Verkehr", ein Synonym für "ohne Präservativ". Mit solchem Leichtsinn gehen Freier und Prostituierte jedoch ein hohes Risiko ein.

      Süddeutsche Zeitung 11. 1. 2005
      Avatar
      schrieb am 16.01.05 18:39:24
      Beitrag Nr. 37 ()
      erstausgabe, das ist ein Diskussionsforum und keine Textwüste.
      Avatar
      schrieb am 16.01.05 23:34:16
      Beitrag Nr. 38 ()
      #37 von kohelet: Darüber kann nie genug geschrieben werden.
      Avatar
      schrieb am 22.01.05 12:08:48
      Beitrag Nr. 39 ()
      Puff zeigt Flagge
      Wiesbadener Bordell mit hoheitlichem Fahnenschmuck
      FRANKFURT AM MAIN taz
      Fahnenappell vor dem verstaatlichten Puff "Sauna 2001" in Wiesbaden zum Wechsel von der Nacht- auf die Tagschicht: Die "Sexarbeiterinnen" (HWG) sind komplett angetreten. Und ein bezopfter Zuhälter, dessen Camaro in den deutschen Farben in der Morgensonne funkelt, spielt dazu auf der Trompete: "Freude, schöner Götterfunken". Die Europa-, Deutschland- und Hessenflagge werden feierlich gehisst.
      Und die "Touristen" aus dem benachbarten Asylbewerberheim applaudieren. Nach Informationen dieser Zeitung soll das Bordell zu gleichen Teilen in den Besitz des Bundes, des Landes und der Stadt Wiesbaden übergegangen sein - auf Initiative von Hessens Finanzminister Karlheinz Weimar (CDU), der Lederfetischist sein soll. In der Staatskanzlei jedoch verweigerte der sonst so eloquente Staatssekretär Dirk Metz jede Stellungnahme. KPK
      taz Nr. 7374 vom 4.6.2004, Seite 20, 30 TAZ-Bericht KPK
      http://www.taz.de/pt/2004/06/04/a0221.nf/text
      Avatar
      schrieb am 25.01.05 10:32:53
      Beitrag Nr. 40 ()
      :lick:1801:)
      Avatar
      schrieb am 05.03.05 10:42:08
      Beitrag Nr. 41 ()
      Leipzigs Prostitiuerte werben für Sex ohne Kondom

      Gefährliche Liebe


      Es ist eine alte Wahrheit, dass bei vielen Männern der Verstand dort aufhört, wo der Sex anfängt. Auch in Leipzig werben neuerdings immer mehr Prostituierte für Geschlechtsverkehr ohne Kondom. Ob sie dies tatsächlich umsetzen und damit lebensgefährliche Krankheiten riskieren, ist bei Fachleuten umstritten.

      Genaue Daten existieren nicht. Denn die Bundesregierung hat 2001 die Pflicht zu regelmäßigen Gesundheitstests abgeschafft.

      Bislang gibt es keinerlei Anzeichen dafür, dass die in Leipzig arbeitenden Huren besonders von Geschlechtskrankheiten betroffen wären, betont Aspasia M.. Die Ärztin leitet seit vielen Jahren die Aids-Beratung des Gesundheitsamtes in der Gustav-Mahler-Straße 3. Dort kann sich jeder Einwohner anonym und kostenlos zu sämtlichen Geschlechtskrankheiten informieren und untersuchen lassen. "Im Vorjahr haben wir 244 Tests bei Frauen vorgenommen, die sich als Prostituierte zu erkennen gaben. Darunter war kein einziger Fall von Syphilis oder HIV."

      Dennoch lassen die einschlägigen Kleinanzeigen - meist in Boulevard- und Gratisblättern - Schlimmes befürchten. Da wirbt zum Beispiel eine "tabulose Schwester" für "französisch total" und ihre Leipziger Adresse. Gleich daneben wird von einer "Sexy Anfängerin" mit 0341-Vorwahl "Französ. PUR od. Total" feilgeboten. Kaum eine Annonce, die nicht auf "pur" oder "tabulos" setzt - die aktuellen Codeworte für kondomfrei. Ein Leipziger Blättchen hat die diversen Hausbesuche-Anzeigen sogar schon in zwei Rubriken unterteilt. Unter "Erotik" werben elf Damen für ihre Dienste, unter "Erotik pur" sind es 40 - einige von ihnen drücken sich unmissverständlich aus.

      Kriminalrat Detlef R. gehört zu den Polizisten, die das horizontale Gewerbe überwachen. "Dass eine Frau so dumm ist, ohne Kondom zu arbeiten, dürfte die Ausnahme sein." Bei zehn bis 20 Freiern pro Schicht käme das einem Spiel mit dem eigenen Leben gleich. Zudem hätten die Bordell-Betreiber großes Interesse daran, dass der Ruf ihres Etablissements nicht leidet. Meist seien die "Franz. pur"-Versprechen nur Lockmittel, glaubt der Kripo-Experte: "Wenn es ernst wird, zücken die Professionellen dann das Kondom. Natürlich können wir so was praktisch nicht kontrollieren. Wenn eine Prostituierte unter hohem Druck steht, wird es eine Frage des Preises sein."

      Richtige Sorgen bereitet Detlef R. in diesem Punkt der Straßenstrich am Nordplatz. Zwar schafften dort derzeit nur noch etwa zehn Frauen regelmäßig an, weitere 50 ab und zu. Jedoch seien die Verbliebenen mehrheitlich drogensüchtig und "gesundheitlich völlig am Boden". Die Polizei wisse, dass sie "teils ungeschützten Geschlechtsverkehr in Autos" ausüben, um Geld für den nächsten Schuss zu bekommen. Genauere Informationen zur Ausbreitung von Krankheiten scheiterten aber schon daran, dass Prostitution in Sachsen als sittenwidriges Gewerbe eingestuft wird. Folglich melden sich die Sex-Arbeiterinnen nicht als solche an, um in die Sozial- und Rentenversicherung zu gelangen, sondern als Modeberaterin oder Internetdienstleister.

      Außerdem erfüllte die rot-grüne Bundesregierung im Jahr 2001 eine alte Forderung der politischen Hurenbewegung und schaffte den so genannten Bockschein ab. Zuvor mussten sich alle Prostituierten regelmäßig im Gesundheitsamt untersuchen lassen - in den meisten Bundesländern alle vier Wochen. Bei ansteckender Krankheit wurden sie aus dem Verkehr gezogen und zum Arzt geschickt. Die Hurenbewegung empfand dies jedoch als diskriminierend und argumentierte, ihre Berufsgruppe sei nicht mehr oder weniger von Aids, Syphilis oder Hepatitis betroffen als der Durchschnitt der Leute.

      Durch den Wegfall der Pflicht kommen nun "deutlich weniger in die Gesundheitsämter", weiß Heidrun B. vom Infektionsschutz im sächsischen Sozialministerium. Auch die Frequenz der Besuche habe stark abgenommen. "Alles in allem hat sich die gesundheitliche Situation der Prostituierten, vor allem der ausländischen, verschlechtert. Bei Ausländerinnen waren die Pflichtuntersuchungen oftmals die einzige Möglichkeit einer ärztlichen Untersuchung." Mit dem Hinweis auf den Bockschein ließ sich früher auch mancher Zuhälter überzeugen, Nachfragen nach ungeschütztem Sex strikt abzulehnen.

      Eine Zunahme der Aids- und Syphilis-Fälle wird jedoch sowohl in Leipzig als auch im ganzen Land vornehmlich bei schwulen oder bisexuellen Männern registriert, berichtet Aspasia M.. Weil in der Aids-Beratungsstelle seit 2001 deutlich weniger Huren hereinschauen, besucht eine Sozialarbeiterin die Frauen seither in den Clubs, Wohnungen und Bordellen und berät sie. 500 bis 1000 Frauen gehen in Leipzig regelmäßig oder gelegentlich der Prostitution nach, viele ohne aktuellen Aids-Test.

      Aspasia M. bezweifelt dennoch, dass eine Wiedergeburt des Bockscheins ihnen viel helfen würde: "Das Problem sind eigentlich die idiotischen Freier, die Sex ohne Kondom verlangen. Mit Bockschein könnten die sich in einer äußerst trügerischen Sicherheit wiegen."

      Leipziger Volkszeitung vom Freitag, 4. März 2005
      http://www.lvz-online.de/aktuell/content/159574.html


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      Jede 2. Nutte macht’s ohne Kondom (Süddeutsche Zeitung) Rot-Grün ist schuld