checkAd

    "Der Junge war nur ein Niemand“ - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 07.04.05 10:22:47 von
    neuester Beitrag 07.04.05 17:12:09 von
    Beiträge: 58
    ID: 972.830
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 1.186
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 10:22:47
      Beitrag Nr. 1 ()
      "Der Junge war nur ein Niemand“
      Von FRIEDEMANN DIEDERICHS

      06.04.2005 21:08 Uhr


      HOUSTON. Als der fünf Monate alte Sun Hudson am 15. März dieses Jahres seinen letzten Atemzug tat, standen vor dem Kinder-Hospital in Houston (Texas) weder Demonstranten noch Fernsehkameras. Anders als im Fall Terri Schiavo gab es auch keine Stellungnahme des Präsidenten oder den Versuch, mit einem Eilgesetz die künstliche Beatmung des kleinen Jungen weiterzuführen. Und: Sun Hudson war ein Kind, dessen Gehirn - anders als bei Schiavo - noch voll funktionsfähig war.
      Der Junge litt an einem unheilbaren genetischen Defekt, der zu Zwergenwuchs führt und aufgrund stark unterentwickelter Lungen fast immer irgendwann tödlich endet. Seine Mutter Wanda, eine von Sozialhilfe lebende allein erziehende Farbige, kämpfte bis zuletzt um das Leben ihres Sohnes: „Bitte gebt ihm Zeit, sich zu entwickeln.“ Doch ihr Appell stieß auf taube Ohren.

      Die Ärzte und Verwaltungsbeamten des Hospitals entschieden gegen den Willen der Mutter, den Beatmungsschlauch zu entfernen und damit eine Behandlung zu beenden, die für die Klinik nur Kosten, aber keine realistische Heilungschance versprach. 60 Sekunden dauerte der Todeskampf, dann war Sun Hudson in den Armen seiner Mutter erstickt. „Er hat gestrampelt und wollte leben,“ beschreibt sie seine letzte Minute.

      Die Kinderklinik hatte damit erstmals von einem bisher wenig bekannten Gesetz Gebrauch gemacht, das 1999 ausgerechnet jener Gouverneur unterzeichnet hatte, der sich vor wenigen Tagen noch als US-Präsident massiv für Terri Schiavo und eine Wiederaufnahme ihrer künstlichen Ernährung stark gemacht hatte: George W. Bush. Dieses Gesetz ermöglicht es dem „Ethik-Ausschuss“ eines Krankenhauses, bei entsprechender Empfehlung der Ärzte auch gegen den Willen der Angehörigen lebenserhaltende Maßnahmen einzustellen. Den Angehörigen muss allerdings zuvor die Option gegeben werden, den Kranken in ein anderes Hospital verlegen zu lassen.

      Doch Wanda Hudson hatte diese Möglichkeit nicht. Innerhalb der vom Krankenhaus gesetzten Zehntages-Frist wurden rund 40 andere Hospitäler kontaktiert, doch keines war bereit, Sun Hudson aufzunehmen. Ein von der Mutter noch angerufenes Gericht gab der Klinikleitung Recht: Hier werde auf Grundlage des von Bush verabschiedeten Gesetzes gehandelt. Die Klinik habe nachvollziehbar argumentiert, dass von einer Fortsetzung der Beatmung niemand profitiere.

      Eine Aussage, die Wanda Hudson, aber auch neutrale Beobachter, nicht nachvollziehen können: „Wie kann man sagen, dass eine künstliche Beatmung unsinnig ist, wenn sie das Kind in den letzten Monaten am Leben gehalten hat?“ fragt beispielsweise der Kommentator des „Houston Chronicle“. Der Versuch der Mutter, die US-Medien noch für das Schicksal ihres Sohnes zu interessieren, scheiterte: Am Tag, als ein Arzt in Houston den Beatmungsschlauch entfernte, hielt der Kongress gerade seine spektakuläre Nachtsitzung ab, um ein Gesetz nur für Terri Schiavo zu verabschieden. „Wanda Hudson hatte kein Geld, keine Arbeit, keine politischen Verbindungen und war auch noch eine Farbige,“ urteilt der Ethik-Experte Larry Jones. „Damit war ihr Sohn ein Niemand.“

      http://www.rundschau-online.de/kr/KrCachedContentServer?ksAr…




      wo seid ihr "christen", moraleiferer und gutmenschen?
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 10:25:55
      Beitrag Nr. 2 ()
      Lehren aus dem Tod eines schwarzen Jungen

      06.04.2005 20:33 Uhr

      Wo sind sie bloß, die Moralwächter, die Hüter des Lebens. Kein Präsident, kein prominenter Bürgerrechtler weit und breit. Kaum ist Terri Schiavo beerdigt, wird ein Fall bekannt, der mit gutem Grund als weit größerer Skandal bezeichnet werden kann. Ein amerikanischer Junge, geistig und emotional völlig gesund, aber abhängig von einer Beatmungsmaschine, die seine Mutter nicht bezahlen kann, musste sterben, weil die Klinik keine Heilungschancen sah.
      Die Beatmung wurde gegen den Willen der Mutter abgeschaltet, der Junge erstickte. Das alles ist völlig legal, weil gedeckt durch ein Gesetz, das ein Gouverneur George W. Bush im Jahr 1999 unterzeichnete. Es räumt im Prinzip den wirtschaftlichen Interessen eines Krankenhauses größeres Gewicht ein als dem Leben eines Kindes.

      Die Geschichte widert an. Doch sie lehrt mehr als nur eine neue Lektion über Medienmanipulation und Wahltaktik. Sie lehrt etwas über das Wesen des Skandals und seine Abhängigkeit vom Zeitgeist.

      Dass das Leben eines Kindes puren unternehmerischen Zielen eines Krankenhauses geopfert wird, noch dazu mit dem Segen einer politischen Führung in der sich demokratisch nennenden Welt, hätte in früheren Jahrzehnten weitaus größeren Aufruhr verursacht. Doch heute sind wir so weit, solche Vorgänge leichter zu akzeptieren - nicht den Einzelfall wie den von Sun Hudson in Texas, nein, aber das Prinzip, das solche Einzelfälle dann eben als „tragisch“ verbucht. Als Kollateralschaden einer Politik, die so tut, als wären ethische Schranken des freien Unternehmertums ein Folterinstrument. Dies jedenfalls tut Bush.

      Und die amerikanische Öffentlichkeit reagiert weitaus verhaltener als im Fall Schiavo. Weil es „nur“ um einen armen schwarzen Jungen geht? Nein, sie reagiert so, weil sie die für Millionen Menschen brutale soziale Wirklichkeit in ihrem eigenen Land als geringeren Skandal empfindet als die Tatsache, dass ein Ehemann seine Frau nach 15 Jahren im Wachkoma sterben lassen will.

      Es gibt Beispiele dafür, dass uns in Deutschland diese Sichtweise nicht mehr fremd ist. Wie sehr berührt uns die Nachricht, dass alle drei Sekunden ein Kind in der Welt an leicht vermeidbaren Ursachen wie Durchfall stirbt? Wer schreit hier „Skandal“?





      aber bestimmt wird der christ g.w. bush ganz doll für den jungen beten. und die millionen in rom auch, da bin ich mir ganz sicher. - verlogenes pack!
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 10:29:31
      Beitrag Nr. 3 ()
      den fall kann man so nicht beurteilen.
      die mutter bezog sozialhilfe und das kind war 5 monate alt :rolleyes:.vermutlich war keine krankenversicherung vorhanden.

      sicherlich ein tragischer fall,aber eine so verantwortungslose mutter hat nicht opfer zu spielen.


      in deutschland hat man natürlich immer geld für sowas.dafür sterben dann unsere urururenkel eben früher weil dann der staat für niemanden mehr eine krankenversicherung hat.oder sie werden erst gar nicht geboren (schon jetzt 120 000 abtriebungen im jahr) und geringe geburtenrate.

      mescnhlich klingt das schlimm,kann man aber so nicht wirklich beurteilen.
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 10:33:09
      Beitrag Nr. 4 ()
      es wird trotzdem immer so bleiben das die einen sich darüber beschweren das sie wegen hartz 4 umziehen müssen,den ganzen tag rumsitzen und nix tun.

      während andere im busch verhungern.


      aber wehe das kind aus dem busch,gerade dem hungertod entkommen schafft es als asylbewerber nach europa.in kurzer zeit ist es mit protestschildern auf der strasse,fordert mehr bargeld,dauerndes aufenthaltsrecht und bessere krankenversicherung,während sein ehemaliger nachbar im kongo verreckt und verhungert.


      das interessiert dann das ehemals hungernde kind EINEN SCHEISSDRECK.
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 10:35:59
      Beitrag Nr. 5 ()
      die mutter ist verantwortungslos weil sie sozialhilfe bezieht ??? :confused:

      dein nick sagt schon alles "whitehawk". ekelerregend

      get a brain

      Trading Spotlight

      Anzeige
      InnoCan Pharma
      0,1775EUR -7,07 %
      CEO lässt auf “X” die Bombe platzen!mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 10:36:30
      Beitrag Nr. 6 ()
      sicherlich ein tragischer fall,aber eine so verantwortungslose mutter hat nicht opfer zu spielen.

      #3

      so früh schon Drogen genommen?

      Wenn dein Gehrin wird gereinigt sein sollte, dann kannst du mir ja mal den Unterscheid zwischen den beiden Fällen erklären.
      Warum hat sich die konservative US - Elite für Schiavo eingesetzt, für den Jungen aber nicht?
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 10:37:26
      Beitrag Nr. 7 ()
      in den usa wo es keine krankenversorgung für alle gibt,finde ich das etwas verantwortungslos als sozialhilfebezieher ein kind in die welt zu setzen.

      ein klitzekleines bischen finde ich es auch als kongolesischer bauer verantwortungslos kinder in die welt zu setzen die man nciht ernähren kann.

      aber ich weiss ich bin wirklich ein unmensch :D
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 10:40:43
      Beitrag Nr. 8 ()
      #7

      du bist kein Unmensch; nur bei der Verteilung der Intelligenz etwas zu kurz gekommen!
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 10:43:14
      Beitrag Nr. 9 ()
      die öffentlichkeit ist nie objektiv,es ist immer medienhype egeal um welches thema es geht.oder wir erklärt sich in deutschland generell das aufblasen minithemen wie bürokratieabbau oder mautgebühr während existenzielle fragen wie zuwanderung bagatellisiert werden?


      ich will das jeder mensch,egal wie alt er ist ,die bestmögliche versorgung bekommt,ich finde den fall wirklich erschreckend.aber eine mutter die in den usa sozialhilfe bezieht weiss doch das sie keine krankenversicherung hat.
      heuchelei ist nicht mein thema,ich will das abtreibungen verboten werden und alle menschen soviel gesunde kinder bekommen können wie sie möchten,ok abtreibung sollte die mutter entscheiden.
      allen sollte ein job,eine rente,ein würdiges leben und ein würdiges sterben ermöglicht werden.


      jedem menschen das gleiche.

      leider brüllte der antihartzler hier schon los das er umziehen muss,also fehlt letzlich geld für die entwicklungshilfe,auch rentner und arbeitnehmer wollen mehr geld.
      ich habe die raffgesellschaft nicht erfunden,aber sie hat zur folge das eben nicht jeder würdig leben und sterben kann.so ist es nunmal.

      natürlich bin ICH dafür das jedes leben erhalten wird.ich brülle ja auch nicht nach mehr sozialleistungen oder beschwere mich über steuererhöhungen etc oder zuzahlung bei den kassen....


      dieselben die hier gutmensch spielen schreiben in anderen thread wild drauflos und zeigen ihre habgier.

      dabei ist es doch genau diese habgier die in den usa zb verhindert das eine krankenversicherung für alle möglich wird.
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 10:47:26
      Beitrag Nr. 10 ()
      die sozialgesetzgebung der konservativen regierung in den usa ist verantwortungslos.

      wenn diese frau abbtreibt dann stehen die "litlle white haws" vor der abtreibungsklinik und fanatisch läuft ihnen der schaum vorm mund.


      die ursachen für die krisen in afrika und südamerika sind hauptsächlich der weltbank und dem weltwährungsfond anzulasten.

      übrigens profitiert europa und amerika super von den kongolesischen resourcen.
      stellt euch mal vor, dort würde frieden herschen, und der korupte statt hätte nicht unsummen an schulden bei der weltbank. dann könnten kongolesiche eltern kinder kriegen ohne vom whhitetrash so angepöbelt zu werden.
      denn dann würden die ressourcen zum angemessen preis auf dem weltmarkt angeboten.
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 10:53:13
      Beitrag Nr. 11 ()
      jetzt muss ich auch noch mit gernDabei einer Meinung sein.

      übrigens kann man an einem solchen Fall die Scheinheiligkeit der Amerikaner ganz gut aufzeigen ..
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 10:58:29
      Beitrag Nr. 12 ()
      mir ist zar die kritik zu polemisch aber klar ist die politik verantwortunglslos,nur


      die slogans im wahlkampf die ziehen (auch hier9 sind doch. steuersenkungspartei,oder auch mehr sozialleistungen etc.


      die raffgier-slogans gewinnen.
      daher ist der papst ja auch ein phänomen,er war unter millionen einer der wenigen die nicht habgierig oder raffgierig (nicht nur materielle gesehen) waren.dies spüren die menschen.

      vielleicht sollte man mal weniger an seinen kontostand oder an ackermann denken,und sich als steuerhinterzieher,spitzenverdiener,arbeitsloser,sozialhilfeempfänger mal fragen was man für andere tun kann,welche werte man schaffen kann,welchen fortschritt,damit nicht immer noch kinder verhungern und sterben müssen bzw nicht geboren werden müssen.und man sollte auch bescheiden erstmal seine bilogoischen familienplanungspläne nicht anderen aufzwingen.

      ein wenig mehr mitdenken,wertschöfpung von allen,ein bisschen weniger unsinn und krieg,und es wäre das paradies auf erden.
      der mensch ist wohl noch nciht so weit.


      also liebe kongolaner freut euch,hier wird dafür plädiert am vormittag das ihr mehr geld von der industrie für euere rohstoffe bekommt.

      ein gnädiger akt von leuten die noch am abend auf gewerkschaftsdemos gnadenlos mehr sozialhilfe für mehr theaterbesuche fordern,obwohl die preise eben nicht höher sind für rohstoffe.schuld sind nicht die gewerkschaftsbrüller,sondern die industrie :) amen.
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 11:12:33
      Beitrag Nr. 13 ()
      die argumentaion der weissen falken folgt immer demselben muster.

      bezeichnet alle als kommunisten und faule arbeitslose die kritik äußern.

      eine interessante lektüre:

      Bekenntnisse eines Wirtschaftskillers
      John Perkins offenbart die Machenschaften der Weltbank

      Der heute 60-jährige Amerikaner John Perkins hat in seinem neuen Buch "Bekenntnisse eines Economic Hit Man" ungeheuerliches enthüllt. Im Alter von 26 Jahren wurde er von der National Security Agency der USA rekrutiert und bereiste im Auftrag der internationalen Beratungsfirma Main die Welt. Seine Aufgabe bestand darin, mit Hilfe manipulierter, scheinbar wissenschaftlich fundierter Machbarkeitsstudien und Wirtschaftsprognosen politische Maßnahmen umzusetzen, um die Interessen der US-amerikanischen und internationalen Koalition von Regierungen, Banken und Unternehmen zu fördern.

      "Wirtschaftskiller, das sind hochbezahlte Profis, die Staaten um Billionen betrügen", sagt Autor John Perkins. "Sie leiten Gelder von Organisationen wie der Weltbank und Entwicklungshilfe in die Taschen von Groß-Unternehmen. Ihre Methoden: gefälschte Finanzberichte, Bestechung, Erpressung, Sex und Mord. Ich muss es wissen. Ich war ein Wirtschaftkiller." In "Bekenntnisse eines Economic Hit Man" packt John Perkins über seine Zeit als Wirtschafts-Killer aus. In den 70er Jahren wurde er jüngster Partner von Main, einer der großen Firmen in der Grauzone von Beratung, Bestechung und der Vergabe von Bau-Aufträgen. Seine Spezialität: Entwicklungs-Länder mit geschönten Gutachten für Großkredite begeistern. Oft ist das der Beginn einer Schuldenspirale.

      "Nach einiger Zeit sind wir in die Länder zurück und haben gesagt: Seht doch, ihr schuldet uns eine Menge Geld, ihr könnt eure hohen Schulden nicht bezahlen", erklärt der ehemalige Wirtschaftskiller. "Deshalb: gebt uns billiges Öl. Oder stimmt bei der nächsten Uno-Versammlung mit uns. Oder unterstützt uns militärisch. Kurz gesagt: Wir forderten unsere Beute." Perkins beschreibt ein reibungsloses Zusammenspiel von Unternehmen, Banken und US-Regierung auf der Jagd nach Geld und Einfluss.

      den rest könnt ihr hier nachlesen:
      http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/kulturzeit/le…
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 11:17:10
      Beitrag Nr. 14 ()
      mir sollen die drecksäcke weder von lins noch von rechts, von keiner kirche oder sonst einem "wirhabendiemoralaufunsererseite"-verein kommen. alle gleich!
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 11:20:14
      Beitrag Nr. 15 ()
      # 1 interessanter Fall.

      1. zeigt er, was Medienhype, also Vermarktung von Emotionen für ein Geschäft ist. Was das Publikum am meisten anspricht, das wird am ehesten vermarktet.
      Hinzu kommt, daß Medien Bilder brauchen, die Emotionen wecken. Im Fall Shivo waren die vorhanden. Dazu eine dramatische Familiensoap - pfeffriger kann es kaum sein.

      Politische Repräsentanten nutzen die Gunst der Stunde, um sich darzustellen - aber zugleich wird von ihnen auch Stellungnahme erwartet !!!

      Man sieht hier im Mediensektor ein Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage, die sich gegenseitig beeinflussen. Das Niveau des Publikums bestimmt das Niveau der Nachrichten. Umgekehrt beieinflusst das Niveau der Nachrichten auch wieder das Niveau des Publikums mit.
      Es ist also ein wechselseitiges Verhältnis, das irgendwo seinen Gleichgewichtszustand findet zwischen Versorgung mit Information wie auch Emotion beim Mehrheitspublikum, und den maximal möglichen Verdienstmöglichkeiten der Medien.

      So wie die Menschen nunmal sind, interessiert sie der Fall Shivo mehr, als der des Negerjungen, aus oben genannten Gründen.


      2. die Kosten für die Behandlung
      Es ist legitim für das Krankenhaus, sich vor Verlusten zu schützen. Ansonsten würden die Krankenhäuser nach und nach pleite gehen, und es gäbe kaum noch medizinische Versorgung.
      Das Krankenhaus könnte auch hergehen, und die Gehälter seines Personals nach und nach kürzen, zur Gegenfinanzierung - nur suchen sich die Leute dann irgendwann andere Jobs. Wieder bräche die medizinische Versorgung zusammen.

      Warum verlangt man denn ausschließlich vom Krankenhaus, die Kosten zu tragen ?

      Warum richtet sich dieser Vorwurf nicht auch an andere, etwa die Kirchen, oder Organisationen, die sich für maschinelle Lebenserhaltung einsetzen ?

      Wer von anderen Opfer verlangt, die letztlich bis zum Ruin führen können, sollte sich fragen, wieviel er selbst zu opfern bereit ist. Hätten sich genügend Geldgeber für den Fall aus # 1 gefunden, hätte das Krankenhaus gewiß nicht abgeschaltet, sondern das getan, wozu ein Unternehmen nunmal da ist: Geld verdient.

      Der Vorwurf an das Krankenhaus, hier im höchsten Grade unsozial gehandelt zu haben, richtet sich an die falsche Adresse.
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 11:30:21
      Beitrag Nr. 16 ()
      @denali

      leider ist deine ausführung zum zusammenspiel von angebot und nachfrage, im meddiensektor nicht ganz richtig.
      dazu rate ich einfach zur lektüre der schriften noam chomskys.
      er ist der wichtigeste lebende linguist und beschäftigt sich seit den 70ern mit der macht der medien und ihr einfluß auf das denken der menschen.
      während der watergate-afärre waren über 400 us-journalisten von der regierung gekaufte propagandisten.
      heutzutage ist es nicht anders.
      und denkt bloß nicht daß es in deutschland besser aussieht.
      ich sag nur: vox, haim saban, springerpresse.....

      den vorwurf nur an das krankenhaus zu richten, ist sicher nicht richtig, aber sie von jeglicher schuld freizusprchen ist ebenso falsch.
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 11:49:38
      Beitrag Nr. 17 ()
      Das Krankenhaus mag objektiv aus seiner Sicht ökonomisch gehandelt haben.

      Ich frage aber mal in die Runde hier: Wer von uns würde einem Menschen, der atmet, lebt, einen anschaut, den Beatmungsschlauch herausziehen? Wer das gutheißt, soll auch selbst dazu bereit sein, einen Menschen zu töten, denn nichts anderes lief hier ab.

      Das ist Euthanasie, der gute Tod. Mir dreht sich der Magen um.

      Die Argumentation, die Mutter hätte sich ja krankenversichern können (vorausgesetzt, sie war es nicht), ist handbüchen! Was kann das Kind dafür? Das Kind mußte sterben, nicht die Mutter.
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 11:58:26
      Beitrag Nr. 18 ()
      Wer nicht zahlt stirbt - wo ist euer Problem im Börsenforum der Nation? Alles andere ist kommunistische Gleichmacherei. Oder, wie Kardinal Lehman es in seinem Hirtenbrief einmal ausdrückt, "Solidarität braucht Eigenverantwortung".
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 12:06:38
      Beitrag Nr. 19 ()
      deshalb bewundere ich die katholische kirche.
      verhütung verbieten, abtreibung als mord bezeichnen und wenn es um ethnische minderheiten geht, von eigenverantwortung reden. :D

      "Was rissen sie sich alle die Beine aus, um beim römischen Todesmarathon vorn mit dabei zu sein. Der Herrscher der Gläubigen katholischen Zuschnitts hatte seinen letzten Furz gelassen, die mediale Welt nahm ihn voll auf Lunge und behauptete stolz, es handele sich um Weihrauch. Beschmiert und stinkend vor Dummheit standen die Medientrompeter da und dachten, sie verströmten die Aura von Pietät und Würde. Da sie alle das Identische taten, hielten sie den Karneval mit Karol Wojtyla für ganz große Kondolenz. So funktioniert Massenhypnose. Wer seinen Kopf so zugerichtet hat, dass er die eigene Propaganda unerschütterlich für die Wahrheit hält, kann in den USA Präsident werden. In Deutschland wird er Journalist und spricht gern von Pressefreiheit, einem Konsumartikel zu Einsneunundneunzig.(..) So viel Unisono-Geblöke wie nach dem Erlösungsgewürge des obersten katholischen Hasspredigers war sogar im Kernland der freiwilligen Gleichschaltung selten zu hören."

      taz-Kolumnisten Wiglaf Droste
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 12:18:12
      Beitrag Nr. 20 ()
      Sollte nicht doch mehr geknuddelt werden?
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 12:20:43
      Beitrag Nr. 21 ()
      Na wenn sich dieses Thema nicht eignet auf der Scheinheiligkeit der Amerikaner herumzuhacken - welches dann ?

      Kleine Frage am Rande: Wer sind eigentlich die Amerikaner ?

      Aber schauen wir doch mal ins eigene Land, lohnt sich auch.
      Also da haben wir eine Regierung, die, sagen wir es mal vorsichtig, relativ gleichgültig irgendeinem Fabelwesen gegenübersteht, welches kleine Kinder und alte Omas auch "Gott" nennen.
      Um nicht schwören zu müssen daß man als Minister auch dem Volke gegenüber seine Pflicht tut geht man auch schon mal zum Hemden kaufen.

      Aber oh Wunder, oh göttliches Zeichen, die scheinheiligen Berliner Könige eilen nach Rom, angeblich um einem Papst, der ihnen nun wirklich nicht besonders nahe stand, die letzte Ehre zu erweisen ? Zu schauen ob er auch wirklich tot ist ?
      Oder ist es ganz profan der Wahlkampf in NRW ?

      Aber irgendeine unheilige Fügung hat noch eines draufgesetzt und die Scheinheiligkeit fast ein wenig zu deutlich konterkariert:
      Genau heute, am Tage der Pilgerfahrt unserer politisch tiefgläubigen Kasperltruppe (so hieß doch auch einer der Heiligen 3 Könige ?) wird bekannt daß die rotrote Allianza idiota totale, den Religionsunterricht in Berlin abschaffen will.

      Wow, das ist natürlich der klare Beweis daß wir nicht scheinheilig sind, sondern nur den Papst - im Gegensatz zu den Amerikanern - richtig verstanden haben.
      Hat doch bereits Petrus, der erste Papst, nicht seinen Herrn verleugnet, sondern nur das schlechte aramäisch eines römischen Söldners nicht verstanden, als der ihn fragte: bist Du nicht einer von seinen Jüngern ? Da hat er verstanden: bist Du nicht eine seiner Tucken ?

      Nun war Petrus eindeutig hetero und verneinte diese dämliche Frage dreimal, was im übrigen bei der Übersetzung ins arabische wieder zu einem Missverständnis führte, denn der Islam machte aus dem Verleugnen ein Verstossen und - schwupps- hatte der große Prophet eine Frau weniger.

      Da wir also gelernt haben daß im Wahlkampf die Dinge nur erklärt werden müssen, fliegt die ganze Truppe in einem einzigen Flieger zum toten Papa.

      Mmmh - da bekomme ich einen blasphemischen Gedanken. alle in einem Flieger ................?
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 12:22:19
      Beitrag Nr. 22 ()
      Warum ist es so vielen eigentlich eine so große Lust, sich in extrem persönliche Entscheidungen einzumischen, nämlich, ob man eine angehörige oder betreute Person weiter leben läßt oder nicht? Was gehet es denn alle die Menschen, die sich darüber aufregen, an? Das sind alles schwierige Einzelfallentscheidungen, die nur die direkt Betroffenen bei Kenntnis aller Einzelheiten treffen können.

      Was das Baby angeht, das aufgrund einer Erbkrankheit von vorn herein keine Überlebenschance hatte, bereitete es mir überhaupt kein Problem, hier den Beatmungsschlauch selbst herauszuziehen, denn es ist absurd, für die gleiche Summe ein todgeweihtes Baby einige Monate länger leben zu lassen, für die man in Afrika mehrere 1000 Kinder gegen die gängigen Infektionskrankheiten durchimpfen könnte.

      Ich hätte aber auch verstanden, wenn man anders entschieden hätte, weil dies nun einmal Gewissensentscheidungen sind, die nur die etwas angehen, die diese zu fällen haben.

      Ob ein Gesetz gut ist, das einer Klink erlaubt, gegen den Elternwillen zu entscheiden, darüber kann man natürlich lange diskutieren. Allerdings wird man nach diesem Fall schwer dafür argumentieren können, wenn aber das nächste Mal ein Kind von Sektenangehörigen nur durch Intervention einer Klinik oder staatlicher Stellen eine angemessene Versorgung erhält, wird man plötzlich wieder für den umgekehrten Fall leichter sprechen können. Da haben wir es wieder: kein Gesetz kann jeden Einzelfall vorsehen, und das vorliegende hat wohl genug gute Gründe für sich, daß man es nicht leichtfertig aburteilen sollte.
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 12:22:30
      Beitrag Nr. 23 ()
      smartclever #16

      nicht nur über die Medien entwickelt sich die Meinungs- und Wertebildung, sondern auch über zwischenmenschlichen Austausch und Erziehung.

      Die letzte US-Wahl hat gezeigt, daß die Wähler sehr gut über die Mängel der Bush-Politik informiert waren, aber ihr Wertesystem bei einem Großteil der republikanischen Wähler in den Kirchen beeinflußt und gefestigt wurde.
      Somit war die letzte US-Wahl für einen Großteil der Wähler eine Bekenntnisangelegenheit, weil Bush die selben ethischen Werte vertritt wie sie selbst, und diese Kirchen.

      Das ist bei uns vom Prinzip her nicht anders, am ausgeprägtesten bei der Wählerschaft der Grünen.

      In den USA sind religiös-orientierte Menschen nunmal deutlich in der Mehrzahl, und es ist nur logisch, daß sich die Medien u.a. an diesem Markt ausrichten in Thematik und Darstellung, obwohl das Thema Sterbehilfe ect. natürlich jeden berührt, weil jeder in solch eine Situation geraten könnte wie die Beteiligten im Fall Schiavo. Und darin liegt der Reiz in der Vermarktung - hier boten sich für ein breites Publikum Identifitkationsfiguren an.
      Reality-Soap auf Leben und Tod !!!!

      Im Gegensatz zum Fall des schwarzen Jungen und der Sozialhilfemutter, die für eine Randgruppe steht.

      So gesehen, ist das viel höhere Interesse am Fall Schiavo nur logisch und menschlich, wenngleich ethisch natürlich sehr fragwürdig, sogar bedenklich.

      Was die US-Medienlandschaft angeht, bin ich der Meinung, daß man hier genauer hinsehen muß.
      Speziell überregionale Zeitungsmedien gelten überwiegend als liberal, TV insgesamt eher neutral bis rechtskonservativ, und Radio-Talk extrem rechtskonservativ.

      Der Kampf um die Vormacht bei der Massenbeeinflussung ist nur logische Folge einer Demokratie, wo eben um jede Stimme "gekämpft" wird, möglichst schon lange vor dem Wahltermin.
      Man weiß in den USA davon - und stört sich wenig daran. Denn jeder sucht sich eben das aus, was seinen Neigungen am ehesten entspricht - wie beim Musiksender auch.

      Da sind die Öffentlich-Rechtlichen und die Mehrzahl der Printmedien genauso bedenklich, die eine Skandalfigur wie Fischer zum beliebtesten Politiker aufbauten, und jahrelang keinerlei kritische Details zu dessen Amtsführung, Weltanschauung veröffentlichten und seine Vita permanent nur verharmlost wurde. (Nur ein Beispiel von vielen)
      Eine Form der Geleichschaltung - ohne Bezahlung !!!, und viel gefährlicher, weil die Schere im Kopf nicht als gezielte Beeinflussung erkannt wird, sondern bei den Medienschaffenden wie auch dem Publikum bereits normativ institutionalisiert war (ist) !!!!

      Auch bei uns gibt es eine Form gezielter Beeinflussung, wird nur über das groß berichtet, was als politisch korrekt gilt oder entsprechend versucht zu beeinflussen.
      Das dumme ist nur: Über die GEZ werden wir auch noch zwangsenteignet für unsere eigene Manipulation. Da ist mir das US-System lieber.
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 12:30:58
      Beitrag Nr. 24 ()
      finde auch daß das baby mehr eigenverantwortung hätte zeigen sollen.
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 12:58:36
      Beitrag Nr. 25 ()
      Farniente,

      bei `die Amerikaner` verhält es sich wie bei `die Politiker`

      Ich weiss, dass dir das mit dem Scheinheilig nicht gefällt. Aber sobald ich bessere Erfahrungen gemacht habe, werde ich es in meine Meinung einfliessen lassen. Dir zur Liebe schreibe ich schon nicht mehr `Amis` ..
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 13:05:43
      Beitrag Nr. 26 ()
      @denali

      die wählerschaft der grünen mit den bushwählern gleichzustzen ist ein gewagter vergleich.
      es ist eine beliebte strategie der deutschen medien, erst einen hochzujubeln um ihn dann umso tiefer fallen zu lassen.
      die sache mit der GEZ seh ich genauso kritisch wie du.

      Der Kampf um die Vormacht bei der Massenbeeinflussung, als logische folge der demokratie zu bezeichnen kann ich nicht nachvollziehen. nicht um jeden preis denn sonst wäre göbbels ein vorzeigedemokrat gewesen.

      die flutwelle in südostasien war über ungefähr 3 wochen die einzige nachricht die in den westlichen medien vorherschtte.
      zur selben zeit wurde in irak die stadt faludscha (eine große stadt) komplett zerstört. kein sender hat darüber berichtet
      auch nicht von der gezielten ermordung von einheimischen ärtze und westliche journalisten durch die us-armee.

      die überwiegende zahl der journalisten ist sich dessen bewusst daß sie lieber das richtige berichten sollten, wenn sie ihren job behalten möchten.

      siehe fall esaon jordan, news-chef bei cnn

      Er hatte auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos behauptet, das amerikanische Militär habe im Irak mehrere Journalisten getötet. Ein Geschäftsmann aus Florida griff die außerhalb des offiziellen Programms gemachte Bemerkung auf und publizierte sie im Weblog der Veranstaltung.

      daraufhin war der altgediente propagandist seine stelle los.

      nach dan rather solltest du auch mal googlen. ist ziemlich interessant was er nach seinem rücktritt alles erzählt. der alte schmierfink. ;)
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 13:47:15
      Beitrag Nr. 27 ()
      Kabbes

      Schreib ruhig weiter wie Du denkst, ich verstehe Dich schon.
      Wenn Du mein Posting bis zum Ende gelesen hättest, hättest Du gemerkt daß es eigentlich eine ziemlich ätzende Satire ist.

      Nichts für ungut, alter Freund
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 14:06:51
      Beitrag Nr. 28 ()
      # 21 farnie,

      ;) ja, das fällt schon auf, wessen Anteilnahme das Ableben des Papstes plötzlich erregt.
      Der Pilgerzug der Politiker nimmt schon mittelalterliche Züge an, als ein fehlendes Bekenntnis politisch gefährlich wurde - offenbar wagt es kaum mehr jemand, sich hier nicht zu zeigen.

      Keine gute Entwicklung, wenn jemand, der von einem Kardianalsgremium zum Vorsitzenden gewählt wird, einen solchen Nimbus, bzw. dieses Amt eine solche Aufwertung erhält. Und das nicht durch konkrete Taten, sondern durch mediale Omnipräsenz und einseitige Darstellung.

      Auch hier werden Emotionen bedient, und diese kann man sich nutzbar machen an den Schalthebeln der Macht.
      Und natürlich kann man Emotionen befriedigen - das ist das Geschäft der Medien.
      Lady Di, Tsunami, Papst - kollektive Rauschstimmung wird hier ausgekostet und vermarktet. Im kollektiven emotionalen Gleichklang liegt Bedürfnis und Befriedigung der Massen zugleich.



      # 22 for4zim

      ein wichtiges Thema das hier angesprochen wird.
      WER beansprucht so auffällig häufig, sich in intimste Dinge anderer einzumischen ?

      Vordergründig geht es um Sterbehilfe - ja oder nein, oder Abtreibung, Verhütung, ... ect.
      Lebenslagen, wo es oft keine klaren Abgrenzungen mehr gibt, jede Seite gute Argumente hat - und dennoch muß man Entscheidungen treffen, die immer teils gravierende Nachteile beinhalten.

      Einerseits muß jede Gesellschaft einen tragfähigen Konsens finden, um überhaupt zu funktionieren.
      Andererseits bedeuten Regelungen auch Gängelung, Entmündigung - und Macht für jene, die die Normen definieren, nach denen gelebt werden soll.

      Die Kirchengeschichte kennzeichnet u.a. die Tendenz, dem Individuum Freiheit zu entziehen.
      Das moralische Druckmittel hierzu war der Sündenbegriff.

      Auffällig oft ist der Sündenbegriff gegen die Selbstbestimmung gerichtet.
      Der Freitod ist darum aus kirchlicher Sicht inakzepabel, weil man sich als Individuum dem vorgeblich göttlichen Willen nicht unterwirft - denn nur Gott, dem man angeblich das Leben verdankt (nicht Mutter und Vater?), hat auch das Recht, es wieder zu nehmen.

      Tatsächlich ist ein Mensch, der zum Freitod bereit ist, auch viel weniger sozial kontrollierbar, und verweigert sich obendrein dem Gedanken, sein Leben einem göttlichen Wesen anzuvertrauen.

      Dieses geistige Konstrukt wird widersinnig an dem Punkt, wo man medizinisch eingreift - ein menschlicher Akt, der dann aber irreversibel sein soll, denn lebenserhaltende Maßnahmen abzuschalten, gilt dann plötzlich als gegen den göttlichen Plan gerichtet.

      Es geht nur vordergründig um Sterbehilfe ect, sondern um die Durchsetzung eines bestimmten Wertesystems mittels moralischer Parameter, mit dem Ziel Selbstbestimmung einzuschränken.

      Selbstbestimmung ist jedoch der natürliche Gegenpol zu normativer Anpassung und Unterwerfung, und Individualismus wurde daher von dogmatischen Religionen immer, teils vehemment, bekämpft.

      Dort wo es um Menschenleben geht, ist der Beherrschungsmechanismus am besten getrant. Es ist nun legitim, Sterbehilfe abzulehnen, aber genauso legitim ist es, diese zu befürworten. Will man hier eine Regelung verbindlich durchsetzen, setzt man automatisch auch das dahinter stehende Weltbild durch.

      Es fällt auf, daß konservativ-religiöse Gruppierungen stets moralisch sehr bestimmend und die Definitionsmacht beanspruchend auftreten. Das liegt in der Natur derer Religionsgeschichte, und war Grundlage für die zeitweise totale Durchdringung der Gesellschaft und der unangefochtenen ethisch-moralischen Autorität dieser Institionen.

      Mit der Entscheidung, wie man mit Sterbehilfe oder Abtreibung umgeht, etabliert sich auch die moralische Autorität der Verfechter des jeweiligen Standpunktes.
      Aus diesem Grund kann und will man es nicht dem Einzelnen überlassen, wie er sich in diesen Fragen entscheidet.
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 14:26:56
      Beitrag Nr. 29 ()
      Farniente, ich wusste doch nicht, dass der Rest auch noch für mich war :cry:
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 14:43:08
      Beitrag Nr. 30 ()
      Denali

      Mit der Entscheidung, wie man mit Sterbehilfe oder Abtreibung umgeht, etabliert sich auch die moralische Autorität der Verfechter des jeweiligen Standpunktes.
      Aus diesem Grund kann und will man es nicht dem Einzelnen überlassen, wie er sich in diesen Fragen entscheidet.


      Was du in deinem Plädoyer für die Selbstbestimmung nicht ansprichst, ist die Tatsache, daß gesellschaftliche Normen aus gesellschaftlichen Notwendigkeiten entspringen, nicht nur aus religiösen Werten. Abtreibungsgegner können nicht nur mit göttlichem Willen argumentieren, sondern auch z.b. in Deutschland mit zurückgehenden Geburtenraten. Persönliche Selbstbestimmung hat in einer Gesellschaft Grenzen. Und das ist richtig so, denn das ist Zivilisation.
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 14:57:18
      !
      Dieser Beitrag wurde vom System automatisch gesperrt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an feedback@wallstreet-online.de
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 14:59:32
      Beitrag Nr. 32 ()
      #30

      das ist nicht zivilisation, sondern viehhaltung.
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 15:08:24
      Beitrag Nr. 33 ()
      #32

      Was nennst du Viehhaltung? Wenn ich nochmal nachfragen darf. Ich glaube du begibst dich da gerade auf ganz glattes Eis.
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 15:13:30
      Beitrag Nr. 34 ()
      #33

      Abtreibungsgegner können nicht nur mit göttlichem Willen argumentieren, sondern auch z.b. in Deutschland mit zurückgehenden Geburtenraten. Persönliche Selbstbestimmung hat in einer Gesellschaft Grenzen. Und das ist richtig so, denn das ist Zivilisation.


      die von gott gesandten abtreibungsgegner und keuschheitsprediger vertreten die modernen menschenviehhaltung, lassen aber gleichzeitig jeden tag 30.000 kinder unter erbärmlichsten bedingungen verrecken.

      wer befindet sich da auf dünnem eis?
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 15:17:58
      Beitrag Nr. 35 ()
      #34

      Ehrlich gesagt ist mir jemand, der auch einen kranken Menschen als "Menschen Gottes" betrachtet, und nicht als Vieh, tausendmal lieber als du.
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 15:24:02
      Beitrag Nr. 36 ()
      #35

      ach ja? wo waren die denn im fall von #1? oder konnte man da nicht frömmelnd seine "botschaften" medienwirksam verbreiten?

      terry schiavo hat diese reaktionären widerlinge einen sch..ß interessiert.
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 15:29:21
      Beitrag Nr. 37 ()
      Natürlich ist der hier geschilderte Fall schlimm, aber das macht Terri Schiavo noch lange nicht zu Vieh!
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 15:32:05
      Beitrag Nr. 38 ()
      ach so, jetzt verstehe ich.

      dann haben wir aneinander schwer vorbeigeredet.

      mit "viehhaltung" meinte ich nicht t.schiavo.

      das bezog sich auf deinen abtreibungsgegenereinwurf. alles weitere erklärt sich dann wieder aus meiner #34
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 15:34:42
      Beitrag Nr. 39 ()
      also im klartext:

      nix verhütung, nix abtreibung, viele "kinder gottes", aber wenn sie dann da sind, dann kümmert es diese reaktionären menschenverachter einen scheiß was mit den "gotteskindern" passiert.

      es sei denn, sie lassen sich medial ausschlachten - wie terri schiavo.
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 15:35:57
      Beitrag Nr. 40 ()
      mit " viehhaltung" meinte ich nicht t.schiavo.

      das bezog sich auf deinen abtreibungsgegenereinwurf.


      Sondern? Was haben Abtreibungsgegner mit Viehhaltung zu tun?
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 15:39:20
      Beitrag Nr. 41 ()
      #40

      lesen und verstehen bringt neue einsichten.
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 15:47:02
      Beitrag Nr. 42 ()
      @newnoise

      tmwwt hat die menschen nicht als vieh bezeichnet.
      du stellst "gesellschaftlichen Notwendigkeiten",über das selbstimmungsrecht der menschen, dessen man sie berauben kann.
      damit degradierst du die menschen zu deckvieh und gebärmaschinen.

      mir graust es vor solch fundamentalistischen denkguts.

      ein tipp von mir: fahr nach saudi-arabien, die sehen das mit dem selbstbestimmungsrecht der menschen ähnlich.
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 15:47:52
      Beitrag Nr. 43 ()
      #41

      Dir gehen anscheinend die Manieren flöten.

      "die von gott gesandten abtreibungsgegner und keuschheitsprediger vertreten die modernen menschenviehhaltung"

      Was meinst du damit?
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 15:50:01
      Beitrag Nr. 44 ()
      #42

      genau so war es gemeint.





      #43

      wenn du #42 auch nicht verstehst, dann könnte das an deinem weltbild liegen.
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 15:51:04
      Beitrag Nr. 45 ()
      #42

      Nein ich degradiere nicht Menschen zu Vieh, sondern ich bin der Meinung, daß Menschen in einer Gesellschaft auch Pflichten haben.

      Jedes funktionierende gesellschallschaftliche Zusammenleben beruht darauf, daß Menschen von ihren persönlichen Freiheiten etwas zurücknehmen.
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 15:54:24
      Beitrag Nr. 46 ()
      #45

      und was man an persöhnlichen freiheiten zurücknehemen soll bestimmt die kirche? oder die regierung? oder die medien?
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 15:56:48
      Beitrag Nr. 47 ()
      #45

      Nur wenn ich in einer Gesellschaft nicht einmal mehr frei entscheiden soll oder bald darf, wann und wie oft ich ein Kind aufziehe, dann sind wir nicht mehr weit von der Viehhaltung entfernt (und das Problem ist, die Menschen haben keine PETA).
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 15:59:37
      Beitrag Nr. 48 ()
      so hast du das aber nicht ausgedrückt newnoise.
      das gehört zum glück, zu der abendländischen geschichte daß menschen das machen mussten, was der monarch oder der krchenfürst, für geselschaftlich sinnvoll hielten.
      diese dunklen zeiten haben wiir zum glück hinter uns.

      wenn es dir wirklich um die geburtenrate geht, dann funktioniert das höchstens als appel, oder indem man die politischen und geselschaftlichen rahemnbedingungen dafür schafft.
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 16:11:20
      Beitrag Nr. 49 ()
      #46 Ja, das bestimmt eine demokratisch gewählte Regierung auf dem Boden der Verfassung. Ist doch alltägliche Praxis.

      #47#47

      Stellt euch mal vor, es gab Jahrzehnte lang kein Möglichkeit abzutreiben. Ich glaube nicht, daß das die Menschen groß belastet hat. ;)
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 16:16:36
      Beitrag Nr. 50 ()
      abtreibungen gibts schon viel länger.
      früher hiessen die leute die das machten, engelmacher.
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 16:29:57
      Beitrag Nr. 51 ()
      #49

      stell dir vor, es gab jahrzehnte lang auch keine maßnahmen zur künstlichen lebenserhaltung.
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 16:30:39
      Beitrag Nr. 52 ()
      #49

      "Die Vernichtung der weisen Frauen - Hexenverfolgung, Menschenproduktion, Kinderwelten" mal bei Gelegenheit lesen. Dort wird sehr anschaulich geschildert, wie die Abtreibungsfrage im Mittelalter gelöst wurde. Und dabei nicht vergessen, daß in den USA bereits Ärzte erschossen wurden.
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 16:33:21
      Beitrag Nr. 53 ()
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 16:38:09
      Beitrag Nr. 54 ()
      ihr macht es euch zu einfach.

      jeder ist entsetzt und geschockt über ein verhungertes kind.immer und weltweit.
      abgesehen davon das journalisten ungeniert abkassieren bei katastrophenberichterstattung (was ich ebenso ablehne wie das verdienen von "normalen" gehältern in hilfsorganisationen)

      kommt das ja nicht von ungefähr.
      es geht um ressourcen.diese sind nicht unendlich vorhanden.


      also sollten sich alle an die nase fassen die mehr davon wollen.
      ob antihartzschreier oder steuerhinterzieher,wri alle sind mörder wenn wir ressoucen abziehen die damit anderen nicht zugute kommen.


      aber in einem land wo moral wohl friedmann-like bedeutet sich wirklich ,ehrlich betroffen zu fühlen am holocaust-mahnmal und sich abends den mund abzuputzen und knackige ukrainerinnen zu bestellen ist moral eben nur ein augenblickspiel.es wird nicht gelebt.


      jeder will wohl das jeder mensch würdig leben kann.mir selbst dreht sich in dem moment auch der magen um,ich finde das unendlich traurig.
      trotzdem poste ich hier in diesem moment anstatt noch mehr zu forschen und werte zu schaffen und ich schaue fussball im tv anstatt ehrenamtlich armen nebenbei zu helfen.damit ziehe ich ressourcen ab.
      ich habe eine mitschuld am tod tausender hungernder,das zu bestreiten wäre lächerlich.

      es geht nicht um arbeitslose oder topmanager.jeder der nicht wie zb der papst rund um die uhr für seine werte kämpft hat blut an den händen.

      sprüche klopfen und aufrichte betroffenheit im augenblick zu empfinden reicht nicht aus.man muss auch bei gehaltsverhandlungen oder beim anti-hartzbrüllen an die schwachen zuerst denken ...
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 16:43:12
      Beitrag Nr. 55 ()
      "jeder der nicht wie zb der papst rund um die uhr für seine werte kämpft hat blut an den händen."

      das ist an dummdreister verzerrung der wirklichkeit wohl nur schwer zu übertreffen.
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 16:47:27
      Beitrag Nr. 56 ()
      #54

      was für ein konfuses geschreibsel.
      ich erspare mir eine antwort drauf.

      get a life
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 16:58:24
      !
      Dieser Beitrag wurde vom System automatisch gesperrt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an feedback@wallstreet-online.de
      Avatar
      schrieb am 07.04.05 17:12:09
      !
      Dieser Beitrag wurde vom System automatisch gesperrt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an feedback@wallstreet-online.de


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      "Der Junge war nur ein Niemand“