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    "Die zwischenmenschliche Ebene knistert nicht mehr" - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 09.05.05 18:11:31 von
    neuester Beitrag 09.05.05 23:54:53 von
    Beiträge: 3
    ID: 980.013
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      schrieb am 09.05.05 18:11:31
      Beitrag Nr. 1 ()
      09.05.2005 |
      "Die zwischenmenschliche Ebene knistert nicht mehr"
      Bestseller-Autorin Claudia Keller bedauert Fall der Tabus - Berufsschüler gelöchert: Wie ist das so mit Liebesbriefen per SMS?

      Noch Fragen, Frau Keller? Jede Menge. Zum Beispiel: "Wie läuft das mit den SMS-Botschaften? Schreiben Sie so Ihre Liebesbriefe?" Die etwas andere Lesung in der Berufsschule: Das Publikum löchert nicht die Schriftstellerin, sondern umgekehrt.

      Beststeller-Autorin Claudia Keller will`s ganz genau wissen von den angehenden Industriekaufleuten und Steuerfachangestellten. Also, wie halten es die jungen Leute mit der Liebe in modernen Zeiten, mit modernen Mitteln?

      "So `ne SMS geht rundherum im Freundeskreis", erzählt eine Berufsschülerin. Treffpunkte würden vereinbart, und wer Lust habe zu kommen, der kommt. Wer nicht, der nicht. "Einfach, weil`s einem langweilig ist, schreibt man den anderen eine SMS."

      Sammelt da eine Schriftstellerin schon wieder Stoff für den nächsten Roman? Es ist ja dieser ganz normale zwischenmenschliche Wahnsinn, den die 60-Jährige in ihren Büchern ironisch ausbreitet.

      Mit hohem Unterhaltungswert - auch fürs Fernsehen: Unter anderem die Verfilmung von "Ich schenk Dir meinen Mann!" (mit Kellers Freundin Hannelore Elsner in der Hauptrolle) bescherte dem ZDF Traumquoten. Die Werke handeln von "Kinder, Küche und Karriere" oder "Windeln, Wut und wilde Träume". "Hochbrisante Themen", wie Deutsch-Fachbetreuer Josef Weilheimer findet.

      Vor den 30 Berufsschülern liest die Frankfurterin jedoch eine Passage aus dem bereits 1997 erschienenen Roman "Einmal Himmel und retour" - ganz kurz und eigentlich nur, um eine Diskussion in Gang zu bringen. Es geht um eine Schmuddel-Talkshow, in der Teilnehmer damit prahlen, ihre Sexpartner nach Lust und Laune zu wechseln.

      Die Autorin klappt das Buch zu. "Mich würde jetzt interessieren: Finden Sie das gut, diese totale Freiheit?" Will jetzt natürlich keiner zugeben. Außerdem sind wir hier ja in Weiden und nicht in Frankfurt. Dort zumindest, in der Großstadt, sei "alles so tabulos" geworden, bedauert Claudia Keller. Beziehungen zerbrächen bereits beim ersten Streit, Kleinkinder seien "ausgestorben" in der Metropole. "Die zwischenmenschliche Ebene knistert nicht mehr."

      Dann dürfen die Jugendlichen doch noch fragen. Na klar: "Warum sind Sie Schriftstellerin geworden?" Antwort: "Weil ich gar nix anderes kann. Eine Notlösung, aber vererbt. Mein Vater wurde auch Schauspieler, weil er in der Schule saumäßig war." In den 70ern begann Claudia Keller, über das zu schreiben, worüber sie am besten Bescheid wusste - "das Hausfrauenleben".

      Ihr Arbeitstag ist geordnet und nicht den Launen der Muße unterworfen. 8 bis 12 Uhr: Bestseller-Tippen am Computer. "Man muss das Schreiben so betreiben wie jeden anderen Beruf", sagt sie. "Sonst wird man lahm."

      Und man muss ständig versuchen, die moderne Welt zu verstehen. Aus den Schriftsteller-Biographien, die sie zur Zeit "am liebsten liest", zieht sie Lehren: Die Kollegen seien im Alter "zu versponnen geworden, um zu merken, dass sich die Zeiten ändern". Ein Handy besitzt Claudia Keller nicht, SMS ist ihr "suspekt". "Aber ein bisschen moderner geworden bin ich auch: Ich liebe Anrufbeantworter."
      Avatar
      schrieb am 09.05.05 19:11:22
      Beitrag Nr. 2 ()
      gratuliere Hans :)

      sieh zu, dass du in der richtigen Position bleibst.

      http://www.e-catering.at/ecat-05hochImg/Bettina%20und%20Hans…
      Avatar
      schrieb am 09.05.05 23:54:53
      Beitrag Nr. 3 ()
      Um es zwischenmenschlich knistern zu lassen mag es notwendig erscheinen, seine eigene Batterie erstmal wieder aufzuladen.

      Dann mag ein Funke knisternd ueberspringen.


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