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    FU und auch noch keine Steuern zahlen ? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 15.07.05 22:56:32 von
    neuester Beitrag 18.07.05 13:37:24 von
    Beiträge: 8
    ID: 993.697
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      Avatar
      schrieb am 15.07.05 22:56:32
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hallo zusammen,
      folgendes würde mich wirklich mal interessieren.

      Gibt es hier im Forum sogenannte "echte" finanziell unabhängige, die keiner geregelten Arbeit nachgehen und nur
      von Ihren Kursgewinnen leben ohne groß Steuern zu zahlen ?

      Es ist ja schließlich vorstellbar, dass gemand sein Geld hauptsächlich in z.B. Bonuszertifikaten(ohne Dividenden zu erhalten)anlegt und diese dann länger als 1 Jahr hält um der Steuer zu entgehen.
      Ich will mal so sagen, hier im Board wird ja oft vom großen
      Ziel der FU gesprochen aber hat es denn der Eine oder Andere nun wirklich geschafft und schreibt mal wie seine Strategie
      ausgesehen hat und war diese FU jemals in Gefahr wieder verloren zu gehen ?
      Wäre ja mal schön von den Leuten zu hören die das schon länger erfolgreich praktizieren.

      Gruß
      Lord
      Avatar
      schrieb am 16.07.05 19:29:45
      Beitrag Nr. 2 ()
      hallo lord,

      schwieriges thema. die fu´ler sind da eher zurückhalten und hängen das nicht an die grosse glocke....

      wie sie es geschafft haben, erfährt man aber trotzdem, nämlich auf den persönlichen 50-er treffen.

      ein 50-er fu´ler, der nach der fu seinen traum erfüllt hat, hat auf unsere homepage seine geschichte erzählt.

      ich kopiere sie mal hier rein.

      liebe grüsse

      rolf
      ----------------------

      Wie wird man FU ?

      Ich war (1985) 20 Jahre alt und studierte BWL. In einer Vorlesung zur Finanzmathematik rechnete ich "spaßeshalber" mal aus, wieviel man monatlich sparen müsste, um soviel Kapital zu haben, dass man von den Erträgen leben kann.
      Ich ging damals von einem sparsamen Leben als Student aus und kam auf einen Betrag, der gar nicht so hoch war.
      Der Gedanke war geboren und lies mich nicht mehr los. Weitere Berechnungen wurden angestellt und verfeinert bis ich schließlich überzeugt war man kann die FU vielleicht innerhalb von 25 Jahren erreichen und 750.000,- DM anhäufen. Ich rechnete mit ca. 8% Ertrag p. Anno und 2,5 % Inflation.
      In den nächsten Wochen besuchte ich nur noch Vorlesungen und Übungen über Finanzmathematik, Börsenwesen, Steuerrecht, Unternehmensrechnung etc. auch von höheren Semester. Vorlesungen wie Produktion, Marketing, Personalwesen etc. wurden gestrichen.

      Mein ganzes Vermögen bestand aus einem alten Auto und 2.500,- DM. Von dem Geld kaufte ich die ersten Aktien, damals fünf VW-Aktien .

      Ein Finanz- und Sparplan wurde erstellt und privat die doppelte Buchführung eingeführt. So war es leicht möglich, Sparpotenzial zu erkennen und zu nutzen.

      Um Kapitalerträge zu erzielen ist natürlich Kapital notwendig, aber das hatte ich nicht und auch nicht in Aussicht (keine vermögenden Eltern oder Erbschaften etc.), also musste irgendwie Kapital geschaffen werden, mir blieb nur arbeiten übrig bzw. ich sah nur diese Möglichkeit.
      Ich begann mit Nachtschichten in einer Stanzerei und geizte noch mehr mit meinen Ausgaben. Meine Frau war aus der Familie die einzige die meinen Willen zur FU nachvollzog und meinen Schritt, dass Studium abzubrechen und einen Hilfsarbeiterjob zu machen verstand und mich unterstütze. Meine Eltern hatten gar kein Verständnis und entzogen jegliche Unterstützung. Jeder sagte mir, mit Arbeit ist noch niemand reich geworden und stempelte mich als Spinner ab. Als Hilfsarbeiter Millionär werden, wenn das so einfach wäre, wären ja alle Millionär.
      Ich arbeitete weiter als Hilfsarbeiter in der Stanzerei, fragte den Meister nach Überstunden und fuhr Nachts Zeitungen aus. Am Wochenende reinigte ich bei einer Reinigungsfirma Maschinen und Werkshallen.
      Das Geld legte ich in Aktien an, mit durchschnittlichem Erfolg. Wenn die Börse lief, lief auch mein Depot, brach die Börse zusammen war ich mit dabei.

      Eine Strategie musste her, die mich etwas unabhäniger von der Aktienentwicklung an den Börsen macht, zudem sollte es möglich sein, den Index zu schlagen.

      Ich beschäftigte mich mit verschiedenen Strategien und war von Termingeschäften begeistert, denn da hies es, dass die meisten Optionen wertlos verfallen und der Investor ein Totalverlust erleidet. Doch wer macht den Gewinn ? Natürlich der Verkäufer der Option, in der Regel Banken und Versicherungen und genau diese Position wollte ich auch einnehmen, ich wollte Optionen ausgeben oder verkaufen.

      1987 war es dann soweit. Ich machte mein erstes Geschäft mit Optionen. Ich verkaufte einen Put auf Hoesch. (Damals war ein Kontrakt noch 50 Aktien) wobei die Schwierigkeit darin bestand, eine Bank zu finden, die dieses Geschäft mit einem Hilfsarbeiter macht, denn es gab noch keine Eurex und auch den Vorläufer DTB gab es noch nicht. Jedes Geschäft bedeutete eine irrsinnige Prozedur mit Unterschriften und Absegnung vom Vorstand usw.
      Die Geschäfte entwickelten sich sehr gut und ich entwickelte eine Strategie mit Optionen, die ich bis heute verfolge.
      Ich verkaufe auf Aktien mit günstigem KGV und guter Dividendenrendite Puts und auf die Aktien im Depot entsprechend Calls.

      1989 im Alter von 23 Jahren waren die ersten 100.000,- DM auf dem Konto und mein Finanzplan weit übertroffen. Es war abzusehen das es keine 20 Jahre dauern würde bis das Ziel erreicht ist.
      Im Alter von 30 Jahren hätten wir von den Erträgen leben können, aber ich hatte immer noch Angst das es eventuell doch zu wenig sei und machte weiter.
      Mit 33 Jahren habe ich dann endgültig alle Jobs (immer noch Hilfsarbeiter) gekündigt und lebe jetzt seit 1998 Jahren als Privatier.

      Im Nachhinein kann ich folgende Tipps geben:

      - Mit Arbeit ist noch niemand reich geworden, aber es ist der Grundstein des Reichtums.
      - Besonders in der Anfangszeit sparen wo es nur geht und Nebenjobs suchen.
      - Sich nicht von Freunden beeinflussen lassen und zu Ausgaben (neue Autos etc.) bewegen lassen
      - einen genauen Finanz- und Sparplan erstellen.

      Wer mehr erfahren will kann sich ja mal melden.

      Bimbesverwalter, Januar 2003
      Avatar
      schrieb am 16.07.05 21:34:37
      Beitrag Nr. 3 ()
      hallo Learner6,

      dank Dir für Deine Zeilen.
      Das dieses Thema ja wohl ganz interessant ist sehe ich ja schon daran , dass sich in der kurzen Zeit so viele Leute
      reingeklickt haben.
      Da dieses Forum ja auch davon lebt, dass möglichst viele hier Ihre Meinung zu Finanzangelegenheiten kund tun, wäre es ja eigentlich sehr schade wenn die echten FU´ler sich nicht auch mal über die Schulter blicken lassen würden. Ich kann mir ganz gut vorstellen dass die Leute nicht immer nur von irgendwelchen Prognosen und Plänen hören wollen wie es geht, sondern einfach nur klare Fakten darüber, wie es in der Vergangenheit wirklich erfolgreich paraktiziert wurde.Hatte jemand schon die FU und ist dann gescheitert oder hat sich herausgestellt, dass der Betrag für die FU zu niedrig angesetzt war? Sind entscheidende Fehler gemacht worden die dazu geführt haben oder war es einfach Pech? Und hat es bei irgendwem sehr gut geklappt und würde er es wieder mit dieser Strategie tun und und und.
      Auch wenn jemand als FU`ler keine Steuern zahlt, ist es ja
      schließlich nicht illegal, es sei denn er arbeitet da in einer Grauzone und will nicht darüber schreiben. Aber ich denke alle Anderen würden sich über eine Hilfestellung in Sachen Finanzangelegenheiten von Insidern sehr freuen.
      Hoffe dass jemand das Thema mal aufgreift und ne schöne Diskussion in Gang kommt.
      In diesem Sinne,

      Lupo77
      Avatar
      schrieb am 16.07.05 23:24:47
      Beitrag Nr. 4 ()
      Hi, Lupo oder Lord77, :)

      ich denke, entscheidend ist, ab welcher Summe jemand sich selbst als FU betrachtet.
      Und das kann sehr unterschiedlich sein.

      Desweiteren die Aufstellung eines Finanzplanes, um diese Summe in einem selbst gesteckten Zeitrahmen zu erreichen.

      Über Erfolg oder Nichterfolg entscheidet letztendlich die Selbstdisziplin.

      Nicht mehr, nicht weniger.

      Ich betrachte mich noch nicht als FU.
      Auch wenn ich die nach Learners Charakterisierung schon erreicht habe.

      Gruß und viel Erfolg

      die Igelin
      Avatar
      schrieb am 16.07.05 23:50:34
      Beitrag Nr. 5 ()
      Hallo Lord, :)

      Die wahren, treuen 50er sind meistens Menschen die nicht nur „ eher zurückhaltend sind“, wie Rolf es so schön gesagt hat, auch keine Angeber und deswegen Wort, besser gesagt Schreibkarg sind. Aber dafür umsomehr, im direkten persönlichen Kontakt bei den zahlreichen Treffen, offen und hilfsbereit.

      Das zeichnet SIE aus.

      Du weißt sicher: Papier ist geduldig aber Augen lügen nicht.

      Ich habe in der letzte Zeit Dein letzten Thread mit Interesse verfolgt und möchte sagen:

      bewundere euer Engagement
      befürworte eure Pläne
      bestaune manche Leichfertigkeit ( oder ist es Leichtsinn )
      betrachte mit Erstaunen eure Kalkulationen
      beobachte die Entwicklung
      bewerte nicht euere Methoden
      befestige euch aber in eurem Glauben
      doch kann mir ab und an,, ein Schmunzeln nicht unterdrücken

      Ich möchte mir eine Bemerkung erlauben. Bisher habt Ihr, meiner Meinung nach, die FU falsch definiert. Was Ihr geschildert habt ist keine finanzielle Unabhängigkeit sondern eine vollkommene Abhängigkeit von den Erträgen des erwirtschafteten Vermögens. :eek: Sollten die nämlich ausfallen, was dann?

      Denkt mal darüber nach.

      FU bedeutet für mich: ich habe soviel Geld wie ich brauche um bis zu meinem Abschied würdevoll zu leben. Wobei jedem selbst überlassen ist, wie viel es sein MUSS.

      Ich bin sehr beeindruckt über die Zahlen, Beträge und noch mehr über wie viel Rendite / % / Zinsen einige der FU Anwärter in der Zukunft erwirtschaften können:confused: ( nicht wollen ) teilweise mit Leichtigkeit:O. Habt Ihr aus den vergangen 10 Jahre nichts gelernt? Bin schon erstaunt.

      Vielleicht darf ich an dieser Stelle an ein deutsches Sprichwort erinnern:

      Ersten kommt es anders und zweitens als man denkt.

      Mein Ziel war nicht direkt die FU, sondern in meinen Augen noch ein Höheres. Ich wollte DIE FREIHEIT. Frei zu sein, zu tun und zu lassen was ich will, wann ich will, und das in jeder Beziehung. Auch frei zu sein von Börsennachrichten und dem „ Zittern, bangen und hoffen“, dass meistens dazu gehört.

      Das war und ist für mich DAS ERSTREBENSWERTESTE.

      Ich habe vor 15 Jahre und 1 Monat aufgehört zu arbeiten und mein letztes Gehalt bekommen.

      Und ich genieße mein Leben jeden Tag maximal, wenn auch anders als früher und mit weniger Geld im Portemonnaie – bis die Rente kommt;). Falls es noch eine gibt.:D

      So, das wär´s für Heute.

      Gute Nacht und Grüße

      Gérard

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      Avatar
      schrieb am 16.07.05 23:58:17
      Beitrag Nr. 6 ()
      Hallo Lord77,

      Dich scheint ja das Thema FU ziemlich zu beschäftigen.

      Wie immer - das Problem (der FU) wird um so vielschichtiger, je mehr man sich damit beschäftigt.
      Jeder hat, abhängig vom Alter, Lebenssituation, Ansprüchen, usw., eine eigene Vorstellung, ab wann er FU ist.
      Das von Learner in #2 genannte Beispiel dürfte sicher nicht nach dem Geschmack eines jeden sein. Sicher nicht nach meinem!
      Studienabbruch, mehrere Jobs, auch am Wochenende, Organisation des Privatlebens wie eine Firma mit doppelter Buchführung - das hört sich nicht nach Lebensfreude sondern danach an, als würde man alles dem Gott des Geldes weihen - nur die Jahre, den Spaß, die sozialen Kontakte, die man damit verliert, kann einem kein Geld zurückkaufen.

      Du wirst hier auch wenige finden, die bereit sind zu erklären, daß sie FU sind und wie sie es geworden sind - denn das erzeugt Neid, Mißgunst und warum sollte man sich das antun? -

      Und sicher liegt es auch am Forum WO, - hier tummeln sich doch die meisten, weil sie auf der Jagd nach Chancen, nach Geld und der FU sind
      - oder anders gesagt
      - in der Lottoannahmestelle wirst Du kaum den Lottomillionär finden, sicher aber alle anderen, die diesen Traum noch träumen;).

      Gruß,

      C.
      Avatar
      schrieb am 17.07.05 12:27:36
      Beitrag Nr. 7 ()
      Hat noch jemand Kontakt zu Bimbesverwalter? Mich würde sehr interessieren, wie seine Strategie des Put-Verkaufens im Crash abgeschnitten hat. Hoffe, er ist auch heute noch FU.
      Avatar
      schrieb am 18.07.05 13:37:24
      Beitrag Nr. 8 ()
      bist du eigentlich vom finanzamt lord 77? :look:

      Lord77
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      nun ja, frage hat sich wohl erübrigt ;)


      gruss
      der shakes - während der siesta mal wieder online :)


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