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Die Top-Formation im DAX vor dem Hintergrund des Verfallstages - Seite 3
Noch eine kleine Anmerkung zu der Bedeutung dieser Top-Formation: Wie im genannten Beitrag erwähnt, handelt es sich um keine reguläre Chartformation - keine SKS, kein Diamant oder welches Muster auch sonst. Das ist aber noch kein Grund an ihrer Bedeutung zu zweifeln. Nichtsdestotrotz wäre ein Rückfall unter die grüne Zone im obigen Chart definitiv als ein sehr bearishes Signal zu werten!
Zwischen einer regulären und einer „irregulären“ (aus Sicht der Charttechnik-Theorie!) Top-Formation gibt es nur den Unterschied, dass z.B. eine SKS, Kursziele und Erfolgswahrscheinlichkeiten hat. Entsprechend ist hier das Trading solcher Formationen auf Erreichen des Kursziels möglich. Da es hingegen bei „irregulären“ Formationen keine Kursziele und Wahrscheinlichkeiten gibt, eignen sich diese auch nur schwerlich für das Trading. Natürlich können sich diese aber trotzdem nach ihrer Vollendung wie die ihnen ähnlichen regulären Formationen bewegen und deren theoretisches Kursziel ansteuern. Dafür gibt es aber keine statistisch relevante Erfolgsquote, da solche „irregulären“ Formationen viel zu selten einheitliche Merkmale haben (die regulären sind ja schon sehr selten).
Kursziel ist nicht unbedingt das Ende
An dieser Stelle möchte ich dann passend dazu noch über einen weiteren weitverbreiteten Irrtum aufklären. Denn einige Leser stellten die Frage, ob man im Anschluss des Kursrutsches bei Vollendung der Top-Formation im DAX am Kursziel wieder einsteigen könne. Ungeachtet dessen, dass kein Kursziel existiert (siehe oben), handelt es sich bei solchen Kurszielen in der klassischen Charttechnik in der Regel um Mindest-Kursziele. Das heißt, dass es eine bestimmte Erfolgswahrscheinlichkeit für das Erreichen dieses Zieles gibt. Das bedeutet aber nicht, dass deswegen auch die Abwärtsbewegung, die mit Vollendung der Top-Formation begonnen hat, dort enden muss.
Häufigen sinken die Kurse im Anschluss noch weiter. Vor allem dann, wenn eine solche Top-Formation einen großen übergeordneten Aufwärtstrend in einem reifen Bullenmarkt beendet, kann man dies beobachten. Genau das könnte auch diesmal der Fall sein. Daher hier nochmal ganz deutlich: Reguläre charttechnische Top-Formationen, denen laut Theorie ein Kursziel und eine entsprechende Erfolgswahrscheinlichkeit zugesprochen wird, haben für (mittelfristige) Trader eine hohe Relevanz. Für Langfristanleger sind diese Details ohne Bedeutung oder dienen bestenfalls als eine Kontrollinformation zur Beurteilung der Marktlage.
Dementsprechend ist es für Langfristanleger kein Problem, dass es sich bei der derzeitig möglichen Top-Formation im DAX um eine „irreguläre“ Formation handelt. Für sie ist nur die neuralgische Marke wichtig - die grüne Unterstützungszone um 11.800 Punkte im Bereich der 2018er Jahreshochs des DAX. Sollte diese durchbrochen werden, kann der endgültige Trendwechsel eingeleitet werden. Sollten Sie noch mehr Hinweise benötigen, finden Sie diese in dem Beitrag der Vorwoche.
Mit besten Grüßen
Ihr Torsten Ewert
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(Quelle: www.stockstreet.de)