Mining: Große Produzenten investieren massiv in Junior-Explorer
Die Arbeitsteilung in der Rohstoffindustrie funktioniert. Aufgrund der schwierigen Lage an den Kapitalmärkten spielen aber die großen Produzenten dabei eine immer wichtigere Rolle für kleine Junior-Explorer.
Traditionelle Arbeitsteilung
In der Mining-Industrie gibt es eine klare Arbeitsteilung. Die großen Goldproduzenten wie Barrick Gold, Newmont Mining oder Newcrest gehen das Risiko der Exploration einer Neuentdeckung nur noch in Ausnahmefällen ein. Sie explorieren lieber nahe bestehender Minen und versuchen so die Lebenszeit dieser Vorkommen zu verlängern. Das risikoreichere Geschäft mit der Entwicklung neuer Vorkommen bleibt dagegen den Junior-Explorern vorbehalten. Diese haben allerdings das Problem, dass sie sich alle zwei oder drei Jahre neu finanzieren müssen. Die Finanzierungen über die Ausgabe neuer Aktien hat aber gerade erst einen neuen Tiefpunkt erreicht, wie diese von der PDAC zusammengetragenen Zahlen zeigen. So haben 2018 alle an der TSX und TSX Venture gelisteten Rohstofffirmen zusammen gerade einmal 6,5 Mrd. Dollar durch die Ausgabe neuer Aktien eingenommen. Das sind 29 Prozent weniger als im Vorjahr und der tiefste Wert seit dem Boomjahr 2011.
Keine Euphorie
Das erklärt, warum trotz der zuletzt wieder steigenden Rohstoffpreise (Gold, Kupfer, Zink, Nickel) keine Euphorie in diesem Sektor aufkommt. Allerdings hat diese Entwicklung auch ihre Vorteile. Schlechte Rohstoffprojekte verschwinden weitgehend aus dem Markt, niemand will diese finanzieren. Die Qualität der übrig gebliebenen Projekte steigt dagegen tendenziell. Zudem lässt sich noch ein weiterer Trend feststellen. Die Produzenten spielen eine immer wichtigere Rolle bei der Finanzierung der Juniors. Wie die folgende Graphik zeigt, haben diese 2017 rund 1,4 Mrd. Dollar in die kleinen Explorer investiert, das Kapital teilte sich auf insgesamt 118 Transaktionen auf. Es ist der mit Abstand höchste Wert seit dem Jahr 2011.
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Auch 2018 etliche Deals
Wer das Jahr 2018 intensiv verfolgt hat, wird feststellen, dass dieser Trend sich wohl fortgesetzt hat. So hatte beispielsweise McEwen Mining an einer 10 Mio. Dollar-schweren Platzierung von Great Bear Resources im vergangenen Sommer teilgenommen. Corvus Gold wiederum konnte im Dezember mühelos weitere 2 Mio. Dollar bei seinem Großaktionär AngloGold Ashanti einsammeln. Daneben lassen sich eine ganze Reihe weiterer Deals dieser Art finden. Für die Explorer sind sie wie kostenlose Werbung. Denn bevor ein Major, wie die großen Produzenten genannt werden, in einen kleinen Explorer investiert, führt er eine intensive Due Dilligence durch. Das strahlt dann auf die kleinen Firmen ab. Zudem werden viele Juniors zu einem späteren Zeitpunkt oftmals von ihren Finanziers und Großaktionären übernommen. Bis dahin müssen sie ihr Vorkommen „de-risken“, wie es in der Branche heißt. Gelingt das, ist eine Übernahme wahrscheinlich.