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     3062  0 Kommentare Interview mit Johannes Hirsch über das Coronavirus und individuelle Anlagestrategien

    Johannes Hirsch, der Geschäftsführer der antea Vermögensverwaltung, ist bereits seit über 30 Jahren in der Branche tätig und hat dementsprechend ein hohes Maß an Erfahrung. Ich habe ihn zu der aktuellen Lage und verschiedenen Anlagemöglichkeiten befragt.


    Interview mit Johannes Hirsch über das Coronavirus und individuelle AnlagestrategienJohannes Hirsch (antea Vermögensverwaltung)

    Herr Hirsch, derzeit nehmen Aktien auf Grund des Corona Virus eine negative Entwicklung. Sollten Aktien dennoch weiterhin in das Anlagekonzept mit einbezogen werden oder müssen wir uns zukünftig auf niedrigere Renditen oder sogar Verluste einstellen?

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    Johannes Hirsch: Es ist das erste Mal – zumindest in den letzten hundert Jahren – dass die Börsen wegen eines Virus so deutlich unter Druck geraten. Da kann im Grunde niemand auf Erfahrung zurückgreifen. Nahe liegt ein Vergleich mit vergangenen Virusepidemien, zum Beispiel die SARS-Epidemie, Ebola oder das Zika-Virus, aber die aktuelle Situation ist eine ganz neue Konstellation. Was auch hilft, ist die Erfahrung im Umgang mit Crashsituationen, zu antizipieren wie sich andere Menschen verhalten, wie Panik entsteht, welche Auswüchse Gier haben kann. Momentan ist verdammt viel Panik im Markt.

    Das sind dann Konstellationen, in denen die Erfahrung zeigt, dass die Chancen größer als die Risiken sein können, über die man spricht. Und vor dem Hintergrund habe ich durchaus im Hinterkopf, dass es momentan eher ungünstig sein könnte zu verkaufen und ich in einer solchen Situation eher zum Kauf tendiere. Je tiefer die Kurse sind, umso hellhöriger sollte der echte Anleger mit einem Anlagehorizont von einem Jahr, drei Jahren, fünf Jahren plus sein. Und je tiefer es diesem Anleger gelänge einzusteigen, umso größer wären auch dessen Renditechancen.

    Es ist ziemlich genau einen Monat her, dass der DAX seinen Höchstkurs gesehen hat – bei 13.800 – wir stehen jetzt aktuell, während wir hier sprechen, bei 9.600. Das wäre also ein Anstieg von über 40 Prozent bis zum Allzeithoch bzw. zu den Kursen, die wir noch vor vier Wochen gesehen haben. Jetzt sind die Chancen größer als noch vor einem Monat. Wie gesagt – im niedrigen Einstand sind die Chancen da. Das heißt, wer jetzt einsteigt – und das wohlgemerkt als echter Anleger, nicht als Daytrader – der hat womöglich gute Chancen, auf lange Sicht wirklich gute Gewinne zu erzielen. Wobei das natürlich keine direkte Anlageempfehlung ist. Die Anlageentscheidung treffen wir als Vermögensverwalter stets unter Berücksichtigung der persönlichen Situation des Mandanten, dessen Risikoneigung und der mit ihm abgestimmten Anlagestrategie.

    Wie beurteilen Sie die aktuelle und künftige Situation von Edelmetallen?

    Johannes Hirsch: Wegen des Coronavirus schränken wir uns ein – und das hat Auswirkungen auf die Wirtschaft. Kurzfristig werden daher desaströse Daten kommen. Solange diese Maßnahmen laufen, wird die Wirtschaft richtig durchhängen. Bei den Börsen geht es darum, wie lange sie sich auf die kurzfristigen negativen Meldungen konzentrieren und ab wann sie die Zeit nach Corona fokussieren.

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    Alles mit Geldwert steht gerade am Pranger. Und da bietet es sich natürlich an, eine andere Währung zu berücksichtigen: Gold. Wenn der Realzins, also die Rendite abzüglich der Inflation, weniger wird, spricht das für Gold. Gold zahlt keine Zinsen, das ist ein Nachteil. Es zahlt aber auch keine Minuszinsen, was ein Vorteil ist. Vor diesem Hintergrund ist Gold weiterhin eine sehr wichtige Position im Depot. Bei Palladium haben wir eine Sondersituation, bedingt dadurch, dass wir einen Umschwung im Automarkt hatten. Palladium kommt vor allem in Katalysatoren von Benzinern zum Einsatz. Ich habe allerdings Schwierigkeiten, den letzten Kursanstieg dazu nachzuvollziehen.

    Silber oder Platin gelten als Alternative zu Gold. Gold kostet aktuell aber ungefähr hundertmal so viel wie Silber, und das ist ein Verhältnis, das wir so noch nie gesehen haben. Silber ist aktuell im Vergleich zu Gold ausgesprochen günstig und Gold kostet gerade außerdem doppelt so viel wie Platin. Historisch betrachtet kostet Platin mehr als Gold. Denken wir doch an Plattenverkäufe: Wenn man viel verkauft, kriegt man eine goldene Platte, wenn man noch mehr verkauft, gibt es Platin. Das aktuelle Verhältnis ist ausgesprochen extrem. Ich stehe Gold grundsätzlich weiterhin positiv gegenüber. Anleger, die gerade Silber oder Platin kaufen, könnten ebenfalls gute Chancen haben. Aber auch hier kommt es ganz auf die individuelle Situation des Anlegers, die Risikoneigung und seine langfristigen Ziele an.

    Wie gehen Sie auf die unterschiedlichen Bedürfnisse und Anforderungen eines Anlegers ein?

    Johannes Hirsch: Die wichtige Arbeit ist zu tun, bevor man anlegt, weshalb wir auch „antea” heißen – lateinisch für „vorher”. Wir legen großen Wert darauf, die Ausgangskonstellation zu klären, bevor überhaupt eine Entscheidung getroffen wird. Welche Ziele verfolgt der Anleger, wann benötigt er Geld, wie viel Risiko will und kann er eingehen? Wichtig finde ich auch, nicht einfach einen Fragebogen zu haben, weil sich die Dinge stetig verändern. Was der Anleger sagt, ist die eine Sache; die andere ist, was er meint. Und wenn man das herausfindet, kann man eine Strategie entwickeln, so dass der Anleger sich freut, wenn die Aktien steigen, aber auch keine schlaflosen Nächte hat, wenn sie sinken.

    Natürlich denken jetzt auch Anleger darüber nach, ihre Strategie zu ändern. Meine Aufgabe ist dann dafür zu sorgen, dass es keine Übersprungshandlungen gibt, und dass die Überlegungen gut abgewogen werden. Viele Anleger machen den Fehler, zu niedrigen Kursen zu verkaufen. Da steht oftmals die menschliche Psyche im Weg –da hilft auch kein Fragebogen, sondern ein Berater. Denn die Risiken sind vor einem Kursrutsch höher als danach.

    Welche Steuervorteile gibt es bei den verschiedenen Anlagemöglichkeiten und wie können Anleger davon profitieren?

    Johannes Hirsch: Es ist aktuell recht einheitlich – ob es nun um Kursgewinne, Dividenden oder Zinsen geht. Es gibt im Moment eine Ausnahme, bei der man nach einem Jahr Haltefrist die Erträge steuerfrei vereinnahmen kann: Gold. Das gilt allerdings nur, wenn man einen Bezug zum physischen Gold hat. Das ist momentan ein Vorteil. Zum Vergleich: Bei Immobilien hat setzt erst nach zehn Jahren die Steuerfreiheit ein.

    Worauf sollte man bei der Wahl des richtigen Vermögensverwalters achten?

    Johannes Hirsch: Im Endeffekt geht es natürlich darum, ob der Vermögensverwalter in der Lage ist, die Strategie umzusetzen. Wenn jemand Daytrading machen möchte, passt diese Person zum Beispiel nicht zu uns, weil wir eher auf lange Sicht planen. Grundsätzlich sollte sich der Anleger fragen: Passt der Stil des Vermögensberaters zu mir? Darauf sollte man auf jeden Fall achten. Ist es mir wichtig, dass der Vermögensberater auch andere Anlageklassen wie Gold, Platin oder Rohstoffe im Programm hat?  Welche Qualifikationen hat der Vermögensberater und hat er eine Erlaubnis vom Bundesaufsichtsamt? Ist der Vermögensberater im Verband unabhängiger Vermögensberater? Das gehört nämlich schon zum guten Ton. Einige Dinge lassen sich schon von außen feststellen – wie eben Qualifikationen – man vertraut demjenigen ja immerhin sein Geld an. Und natürlich muss es menschlich passen. Unser Ansatz ist es, ein möglichst passendes, individuelles Depot zu erstellen.

    Wodurch zeichnet sich insbesondere die antea Vermögensverwaltung aus?

    Johannes Hirsch: Uns zeichnet aus, dass wir wirklich sehr breit orientiert sind. Aktien, Renten, Liquidität – da fangen wir überhaupt erst an. Und wir gehen weit darüber hinaus. Edelmetalle und Rohstoffe hat auch nicht jeder Vermögensverwalter mit im Programm, wir schauen aber auch auf Absolute Return, Wald, Immobilien, nicht börsennotierte Unternehmen, Wandelanleihen...Wir haben mehr als zehn verschiedene Anlageklassen auf dem Radar. Und das unterscheidet uns. Es kommt uns auf Individualität an, darauf, dass das Angebot auf jeden Einzelnen zugeschnitten wird. Individualität und viele Anlageklassen – diese Punkte verfolgen wir seit gut 15 Jahren.

     




    Seyit Binbir
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    Seyit Binbir ist Börsenexperte und Wegbereiter vieler Unternehmen im digitalen Sektor. Seine Erfahrungen und Analysen veröffentlicht er als Redakteur in verschiedenen Börsenpublikationen, damit auch andere von seiner Leidenschaft für Aktien profitieren.
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    Verfasst von Seyit Binbir
    Interview mit Johannes Hirsch über das Coronavirus und individuelle Anlagestrategien Johannes Hirsch, der Geschäftsführer der antea Vermögensverwaltung, ist bereits seit über 30 Jahren in der Branche tätig und hat dementsprechend ein hohes Maß an Erfahrung.

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