Kryptowährungen
Die Bitcoin Blase
Das neue Jahr startet spektakulär. Bereits am 8. Januar erreichte die Kryptowährung Bitcoin ihr bisheriges Rekordhoch bei 41.942 Dollar. Anfang des Jahres 2020 lag der Bitcoin noch bei 7.200 Dollar. Bereits im November w
Gestartet mit einem ersten Kurs war die Kryptowährung im Jahr 2010. Der erste Wechselkurs für Bitcoin lag bei 0,08 Cent (= 0,0008 US-Dollar). Man hätte nach dieser Kalkulation mit einem Dollar ungefähr 1310 Bitcoins kaufen können. Rückblickend ein gutes Geschäft. Sofern man sein Passwort nicht vergisst. Dem deutschen Programmierer Stefan Thomas ist leider genau das passiert. Der Verlust des Passwortes verwehrte ihm den Zugang zu 7.002 Bitcoins. Diese wären beim bisherigen Höchststand immerhin rund 300 Millionen Dollar wert gewesen.
Die BaFin warnt
Ähnliche Geschichten gab es auch 2017 beim letzten Hype um das sagenumwogende Digitalgeld. Vergessene Passwörter scheinen ein häufiges Problem bei Kryprowährungen zu sein. Beobachter gehen davon aus, dass von den derzeit 18,5 Millionen Bitcoins rund 20 Prozent in vergessenen oder nicht zugänglichen Wallets liegen. Immerhin ein Wert von etwa 140 Milliarden Dollar. Bei anderen, nicht so populären Kryptowährungen mag der Anteil sogar noch höher liegen. Trotz solcher Geschichten steigt das Anlegerinteresse immer wieder sprunghaft.
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, kurz BaFin, sah sich daher auch genötigt vor dem Handel mit Kryptowährungen zu warnen. Am 13. Januar gab das Amt folgende Warnung heraus: „Sie sollten sich nicht von den in der jüngeren Vergangenheit zu verzeichnenden Preisanstiegen bekannter Kryptowährungen wie etwa Bitcoin, Ether, XRP, Bitcoin Cash und Litecoin blenden lassen.[…] Bei allen diesen Anlagen können Verbraucherinnen und Verbraucher erhebliche Kapitalverluste erleiden. Auch ein Totalverlust ist möglich.“
Wie hoch ist der „innere Wert“?
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Gerade in Krisenzeiten sind Kryptowährungen beliebt. Vor allem Krisenpropheten sehen darin ein Allheilmittel. Aber auch renommierte Anleger wie die Stiftungen der Universitäten Harvard, Yale und Stanford sowie Hedgefonds-Legenden wie Paul Tudor Jones oder Stanley Druckenmiller investieren publikumswirksam in Kryptowährungen. Häufig wird der Vergleich zu Edelmetallen wie Gold herangezogen. Den die Anzahl der Bitcoins, die erzeugt werden können, ist durch den Algorithmus auf 21 Millionen Stück begrenzt. Der letzte Bitcoin wird erst im Jahre 2130 „geschürft“. Vorher wird der maximal mögliche Zuwachs alle vier Jahre halbiert. Dabei entsteht ein Bitcoin als reine Zahlenkombination und ist durch keinen realen Wert gedeckt. Anders als bei Aktien, deren Grundlage Unternehmen sind die Güter oder Dienstleistungen herstellen, die sich verkaufen lassen, und anders als bei Immobilien, die Mieteinnahmen erzeugen gibt es beim Bitcoin keine werthaltigen Absicherungen. Der innere Wert eines Bitcoins ist null. Damit fehlt Bitcoins die wichtigste Eigenschaft, die für werthaltiges Geld auf Dauer notwendig ist. Die Eigenschaft als Ware, die einen intrinsischen Wert hat oder in eine solche getauscht werden kann.