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     474  0 Kommentare Das Ende des 11-monatigen Bärenmarktes - US-Inflationsrückgang zündet Feuerwerk - Seite 2



    2022-11-Leitzinskurve
    Abbildung 1: Erwartetes US-Leitzinsniveau


    Und wenn das Zinsniveau nicht erst bei 6%, sondern schon bei 5% ausreichen sollte, die Inflation einzufangen, dann schwindet auch die Angst vor einer scharfen Rezession. Vielleicht gelingt der Spagat und die US-Wirtschaft kommt mit einem Konjunkturabschwung, schlimmstenfalls einer leichten Rezession davon.

    Aufgrund dieser einen Ziffer, 7,7% Inflation statt erwarteter 8,0%, schossen die Aktienmärkte weltweit nach oben. Der Dow Jones legte allein letzten Donnerstag um 3,7% zu, der Nasdaq sogar um 7,3%. Der DAX schoss um 3,4% nach oben und konnte dieses Niveau am Freitag halten, obwohl der Freitag veröffentlichte VPI für Deutschland eine Inflationsrate von 10,4% für Oktober anzeigt (nach 10,0% für September).

    Die Renditen vor Staatsanleihen sind in den USA am Donnerstag stark gefallen. Bei der 10 Jahre laufenden US-Staatsanleihe brach die Rendite binnen weniger Minuten von 4,16% auf 3,82% ein.

    Seither sprang der US-Dollar Wechselkurs um 3% auf 1,025 USD/EUR. Wenn die Zinsen in den USA künftig langsamer steigen, wird der Zinsvorteil der USA gegenüber dem Euro nicht mehr so stark ausgeweitet. Die Wende am Devisenmarkt hin zu einem stärkeren Euro für die kommenden Monate, die ich Ende Oktober im Heibel-Ticker punktgenau unter "US-Dollar am Wendepunkt" angekündigt hatte, nimmt Form an.

    Und, ebenfalls wie von mir angekündigt, der Goldpreis ist gestern um 3,4% angesprungen. Wenn Jay Powell sein Tempo der Zinserhöhungen drosselt, wächst wiederum die Gefahr, dass sein Vorhaben, die Inflation einzudämmen, scheitert. Entsprechend ist der sichere Hafen des Goldes als Alternative zu unserem Papiergeld am Donnerstag wieder angesprungen.

    Am Aktienmarkt können insbesondere Industrieaktien (+12%) zulegen, angeführt von Pfeiffer Vakuum mit +26% und Heidelberger Druck mit +30%. Die Industrie gilt als besonders konjunkturanfällig und profitiert von den gesunkenen Rezessionsängsten.

    Fast genauso stark, wenn auch aus anderem Grund, profitieren die Technologieaktien mit +11,8%. Hier sticht Delivery Hero mit +27% hervor. Wachstumsunternehmen werden aufgrund der in der fernen Zukunft erwarteten Gewinne bewertet. Diese werden stärker abgewertet, je höher das Zinsniveau liegt. Wenn die Zinsen nun nicht mehr so stark ansteigen, profitieren Wachstumsunternehmen.

    Mit einem Plus von "nur" 4,7% bildet die Chemiebranche das Schlusslicht letzter Woche. Offensichtlich ließen sich die Preise für Grundstoffe besonders leicht erhöhen, während die Produktionskosten erst mittelbar die Inflation zu spüren bekommt.

    Dies war ein Teil aus unserem wöchentlichen Börsenrückblick. Die komplette Ausgabe mit den folgenden Themen gibt es unter https://www.heibel-ticker.de/heibel_tickers/2034#ch01

    Die Kryptowelt versinkt im Chaos. Die zweitgrößte Kryptobörse steht vor der Insolvenz. Ich zeige, wie es dazu kommen konnte, sowie was das Ganze für den Bitcoin bedeutet.

    Die aktuelle Sentimentanalyse verzeichnet einen Stimmungsimpuls, der in der Vergangenheit häufig ein Vorläufer weiterer Kursgewinne war. Was genau das bedeutet, erläutere ich in Kapitel 3.

    Der Börsen Ausblick (Kapitel 4) beschäftigt sich kurz mit einer Branchenübersicht. Meiner Ansicht nach müssen wir jetzt aufpassen, nicht in die falschen Branchen zu investieren, denn sonst werden wir in den kommenden Monaten trotz gegebenenfalls steigender Aktienmärkte wenig Freude haben.

    Neun Updates habe ich letzte Woche zu unseren Portfoliotiteln geschrieben. Wir haben einen Biotech-Titel verkauft, einen Ölkonzern ins Portfolio geholt, Quartalszahlen einer Versicherung, eines Bauunternehmens sowie eines Pharmaunternehmens kommentiert, die Vorgänge im Kryptomarkt ausführlich erläutert und vieles mehr. Bitte versäumen Sie daher die Updates nicht.

    Die Leserfragen drehen sich um einen Vergleich zwischen Stanley Black & Decker mit Snap-On, um den Schweizer Franken als Absicherung und um eine Einschätzung zu Big Tech.

    Ich wünsche eine anregende Lektüre,

    take share, Ihr Börsenschreibel

    Stephan Heibel

    Chefredakteur und Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefs

     

     

     

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    Stephan Heibel
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    Seit 1998 verfolge ich begeistert die Börsen der USA und Europas. Mittlerweile schreibe ich wöchentlich für mehr als 25.000 Leser über Hintergründe zum Aktienmarkt und Ursachen für Kursbewegungen von Aktien. Meine Leser schätzen meine neutrale, vereinfachende und unterhaltsame Art. Als Privatanleger nutzen sie meine Einschätzungen und Investmentideen zur selbstständigen Portfolio-Optimierung.
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    Verfasst von Stephan Heibel
    Das Ende des 11-monatigen Bärenmarktes - US-Inflationsrückgang zündet Feuerwerk - Seite 2 Ein Rückgang in der US-Inflation sorgte letzte Woche für ein Kursfeuerwerk. Was die US-Zwischenwahlen nicht vermochten, gelang den Konjunkturdaten. Ich zeige, warum wir es tatsächlich mit einer bedeutenden Wende zu tun haben. Die US-Notenbank kann erste Erfolge verzeichnen.

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