checkAd

    Aktienrente  333  0 Kommentare Investieren auf Pump - Seite 2

    Ein großer Wurf in der Rentenreform?

    Der Finanzminister spricht bereits selbstbewusst von der „vielleicht größten Rentenreform seit Bismarck“. Das Echo der meisten Fachleute dagegen ist eher verhalten. Denn mit der noch im Wahlkampf propagierten „Aktienrente“ hat das derzeitige Modell nichts mehr viel zu tun. Denn der Beitragszahler bleibt außen vor. Ursprünglich sollten die Beitragszahler sich direkt mit eigenen Beiträgen daran beteiligen und von den Renditen profitieren können. Es sollte echtes Eigentum für die Altersvorsorge über die Investition in Aktien aufgebaut werden und damit höhere Altersrenten generiert werden. Ähnlich zum Model in Schweden wäre das ein wirklicher Paradigmenwechsel in der gesetzlichen Rentenversicherung gewesen. Für viele Verantwortliche in der derzeitigen Regierungskoalition ist eine Investition in Aktien allerdings immer noch „Teufelszeug“. So wurde aus der Aktienrente nur eine Aktienrücklage. Dabei bedarf die gesetzliche Rentenversicherung in Deutschland einer dringenden Reform. Das derzeitige Umlageverfahren ist nicht mehr in der Lage, eine auskömmliche Rente für die Beitragszahler zu garantieren.

    Anzeige 
    Handeln Sie Ihre Einschätzung zu DAX Performance!
    Short
    20.518,42€
    Basispreis
    18,06
    Ask
    × 10,32
    Hebel
    Long
    16.908,61€
    Basispreis
    18,28
    Ask
    × 10,31
    Hebel
    Präsentiert von

    Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf das Disclaimer Dokument. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung.

    Das Generationenkapital ist zu niedrig dimensioniert

    Hinzukommt, dass das Generationenkapital viel zu niedrig dimensioniert ist, um einen nennenswerten Betrag zur Stabilisierung der zukünftigen Renten zu leisten. Zehn Milliarden Euro sind eine mickrige Summe, gemessen daran, was tatsächlich nötig ist, um das deutsche Rentensystem aus der Schieflage zu holen. Fachleute haben errechnet, dass mindestens eine dreistellige Milliardensumme notwendig wäre, um den Anstieg der Rentenbeiträge um nur ein Prozent zu vermeiden. Dabei sind die zehn Milliarden Euro im Jahr 2023 erst das Startkapital. Ob es tatsächlich über einen Zeitraum von weiteren 15 Jahren fließt, bleibt Gegenstand weiterer Koalitionsverhandlungen. Viele Beobachter haben berechtigte Zweifel, dass der eingeschlagene Weg weitergeführt wird.

    Das traditionelle Konzept des Sparens für den Ruhestand ist einfach

    Es war ein glücklicher Zufall, dass am Tag der Präsentation des Generationenkapitals der deutsche Leitindex DAX erstmals nach langer Zeit wieder die 15.000 Punkte Grenze übersprang. Der deutsche Aktienmarkt sorgt derzeit wieder für positive Nachrichten. Vielleicht hilft das Generationenkapital dabei, die Aktienphobie der Deutschen etwas zu überwinden. Denn nach wie vor halten nur knapp 12 Millionen Menschen in Deutschland Aktien. Den Großteil ihres Geldvermögens horten private Haushalte nach wie vor in Form von Bargeld oder parken es auf Giro- und Tagesgeldkonten. Weder Nullzinsphasen noch eine anziehende Inflation konnte daran bis jetzt etwas ändern. Es ist zwingend notwendig das jeder Bürger privat für sein Alter vorsorgt. Idealerweise baut sich jeder sein eigenes Generationenkapital mit Aktien auf. Denn das traditionelle Konzept des Sparens für den Ruhestand ist einfach. Es sieht vor, früh anzufangen, konstant zu sparen und dem Zinseszins die meiste Arbeit im Zeitablauf zu überlassen. Man muss ab dem Alter von 25 Jahren nur monatlich 300 Euro zurücklegen und man ist mit 65 Jahren Millionär. Bei einem jährlichen Ertrag von 8 Prozent (ohne Berücksichtigung von Steuern). Das funktioniert dann auch ohne Leverage Effekt. Denn investieren auf Pump ist nur etwas für Profis oder den Staat.

    Seite 2 von 3


    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte


    Markus Richert
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Seit 2010 ist Markus Richert als Vermögensverwalter und Finanzplaner bei der Portfolio Concept Vermögensmanagement GmbH in Köln beschäftigt. Bereits während des Studiums der Betriebswirtschaftslehre in den USA und an der Universität Bielefeld, arbeitet er freiberuflich als Finanzmakler. Nach dem Abschluss als Diplom Kaufmann 1996 arbeitete er einige Jahre bei einem großen deutschen Finanzdienstleister. Von 2003 bis 2004 studierte er Finanzökonomie an der European Business School (EBS) und ist seit 2004 als certified financial planner (cfp) zertifiziert. Neben der Finanzplanung und der Kundenbetreuung in der Vermögensverwaltung verantwortet er seit 2011 als Autor eine wöchentliche Finanzkolumne. Weitere Informationen finden Sie unter www.portfolio-concept.de.
    Mehr anzeigen

    Weitere Artikel des Autors


    Verfasst von Markus Richert
    Aktienrente Investieren auf Pump - Seite 2 Neues Jahr, neues Glück, zumindest für zukünftige Rentner. Denn in diesem Jahr soll sie endlich starten, die Aktienrente. Oder das, was von dem ursprünglichen Konzept übriggeblieben ist. Zur Stabilisierung der Rente will die Bundesregierung auf den Kapitalmarkt setzen. Ab dem Jahr 2023 sollen zehn Milliarden Euro pro Jahr über einen Zeitraum von mindestens 15 Jahren in einen Fonds fließen. Damit soll ein Generationenkapital aufgebaut werden, womit zum Ende der 2030er-Jahre an das Rentensystem stabilisiert wird. Die ersten Erträge aus den Wertpapieren sollen dann ab 2037 in die Rentenversicherung fließen.

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer