Chipbranche zittert
TSMC gibt Entwarnung nach Taiwan-Erdbeben, bestätigt Prognosen
Wenn der weltgrößte Chiphersteller stolpert, verfällt die ganze Welt in Panik. Denn die Halbleiter von TSMC sind von Handys über Rüstungsgüter und Waschmaschinen in unzähligen Geräten enthalten. Die Lage.
- TSMC ist weltgrößter Chiphersteller mit Marktanteil über 50%
- Erdbeben in Taiwan löste weltweite Sorge um Chip-Produktion aus
- TSMC bestätigt Umsatzerwartungen trotz Evakuierung nach Beben
Das Erdbeben in Taiwan in der vergangenen Woche hat seine Schockwellen über die ganze Welt ausgebreitet, nachdem Befürchtungen aufkamen, die Chip-Produktion von Taiwan Semiconductor Manufacturing Co (TSMC) könnte in Mitleidenschaft gezogen worden sein.
TSMC ist der weltweit größte Hersteller von Halbleiterchips mit einem Marktanteil von über 50 Prozent. Bei den fortschrittlichsten Chips, die für iPhones, künstliche Intelligenz, Elektrofahrzeuge und Kampfjets benötigt werden, entfallen sogar schätzungsweise 90 Prozent der Produktion auf das Unternehmen. Globale Technologiegiganten wie Apple und Nvidia lassen ihre hochmodernen Halbleiter von TSMC herstellen.
Wenn also die Chipproduktion von TSMC stockt, zittert die ganze Welt. Tatsächlich evakuierte das Unternehmen nach dem schweren Erdbeben vom 3. April einige Mitarbeiter der Zentrale in Hsinchu, die weniger als 200 Kilometer vom Epizentrum entfernt steht. Nach wenigen Stunden konnten sie jedoch an ihren Arbeitsplatz zurückkehren, wie das Unternehmen bekannt gab. Demnach haben die Produktionsanlagen kaum ernsthaften Schaden genommen. Auch die Lieferketten sollen betroffen sein.
Der Konzern bestätigte am Freitag seine Erwartungen und zerstreute damit Befürchtungen über eine Beeinträchtigung der weltweiten Versorgung mit Halbleitern. "TSMC hält an seiner Umsatzprognose für das Gesamtjahr mit einem Wachstum im niedrigen bis mittleren Zwanzigprozentbereich fest, die auf der Konferenz für institutionelle Investoren im Januar gegeben wurde", erklärte der weltweit größte Auftragsfertiger von Chips.
Taiwan spielt eine wichtige Rolle in der globalen Chip-Lieferkette, und das stärkste Erdbeben, das das Land am Mittwoch seit mindestens 25 Jahren erschüttert hat, hat Befürchtungen über mögliche Störungen geschürt. Neben TSMC sind auch UMC, Vanguard International Semiconductor und Powerchip Semiconductor Manufacturing auf der Insel ansässig.
Abgesehen von einigen Produktionslinien in Gebieten, die stärker betroffen waren, seien die Anlagen in den taiwanesischen Fabriken bis Freitag fast vollständig wiederhergestellt worden, teilte das Unternehmen mit. TSMC sagte, es werde eine vollständige Bewertung der Auswirkungen vornehmen und seine Kunden über notwendige Aktualisierungen informieren.
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Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion
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