Project Titan - Apple iCar
Darum baut Apple auf gar keinen Fall ein Auto!
Bauen sie es oder bauen sie es nicht? Die Gerüchte um das Apple Car reißen nicht ab. Lesen Sie hier 6 Gründe, warum Apple auf gar keinen Fall an einem Auto tüftelt.
Eine Nachricht, die einschlägt wie eine Bombe: Apple baut ein eigenes Auto. Die Gerüchteküche brodelt, täglich werden neue Details zum vermeintlichen Apple Car bekannt. Auch wallstreet:online war mittendrin, berichtete vom nächsten „One more thing“-Kultobjekt, das Apple-Tüftler unter dem Decknahmen „Titan“ schmieden sollen. Gemessen an dem Hype um die angeblichen Autofrage, stellte w:o außerdem die Frage: Zwingt Apples iCar die deutschen Autobauer in die Knie?
Wenn es nach Lance Ulanoff von der Social-Media-Nachrichtenwebsite „Mashable“ geht, sollte die Frage allerdings viel eher lauten: Baut Apple überhaupt ein Auto? Seine Antwort: Ganz klar, nein! Seiner Meinung nach gibt es sechs Gründe, die eindeutig dagegen sprechen:
1. Ein Auto ist kein iPhone!
Ein Auto besteht aus 5.000 bis 6.000 Einzelteilen, schreibt Ulanoff. Ein komplexes Gebilde also, das sich nicht eben mal schnell bauen lässt. Und Apple schon gar nicht. Sein Argument: Würde Apple sein Apple Car auf die gleiche Weise bauen wie seine iPhones, hieße das, viele Zulieferer liefern viele kleine Einzelteile – die Sitze von Toyota, die Spiegel von Hyundai, die Reifen aus Detroit und so weiter und so weiter. „Aber an diesem Punkt wäre es nicht mehr wirklich ein Apple Car, oder?“ Ulanoff bezweifelt, dass Apple wirklich die Macht über die etablierten Autobauer besäße, um deren Autoteile zu seinem Auto zu machen.
2. Auto-Gewerkschaft ist kein Zuckerschlecken!
Die Amerikaner und ihr Patriotismus, das ist so eine Sache – und für den Mashable-Autor ein weiterer Grund, wieso Apple kein Auto baut. Apple werde als quasi Ur-amerikanischen Unternehmen kein Auto verkaufen können, dass außerhalb der USA hergestellt wurde, so seine These. Bliebe also noch die Möglichkeit, die Apple Cars in Detroit bauen zu lassen. Aber auch das hält er für abwegig. Apple habe keine Erfahrung im Umgang mit Gewerkschaften, es sei also unwahrscheinlich, dass sich Apple ausgerechnet mit der starken US-amerikanischen Automobil-Gewerkschaft United Auto Workers (UAW) auseinandersetzen wolle.
Lesen Sie auch
3. Ein Apple-Store ist kein Autohaus!
Ein Auto kauft man nicht einfach so. Die Entscheidung will wohl überlegt sein. Entsprechend wichtig ist es für die Automobilhersteller, ihr Fahrzeug richtig zu präsentieren. Am besten in einem großzügigen Autohaus mit viel Platz und geschultem Personal, dass die noch unentschlossenen Interessenten überzeugen kann. Aber wie will Apple genau das bewerkstelligen, fragt Ulanoff. Ein Apple Store, ausgelegt für Laufkundschaft und schnelle Kaufentscheidung, sei sicher nicht der geeignete Ort, um das Apple Car an die Frau oder den Mann zu bringen. Darüber hinaus ist Apple auf Massenware spezialisiert. Heißt: Innerhalb von Minuten gehen zig tausend iPhone den Ladentisch. Und ein iCar? Laut Ulanoff sei ein Apple Fahrzeug nicht nur eine teures Produkt, sondern obendrein auch eins, das Apple höchstens ein paar Mal im Monat verkaufen könne.
4. Der Auto-Markt ist kein Apple-Markt!
Ein schwächelnder oder noch nicht ausgereifter Markt – das ist Apples Metier, so Ulanoff. Denn hier kann das Unternehmen ein „Markt-definierendes“ Produkt platzieren und damit zum Platzhirsch werden. Das alles klingt nun aber so gar nicht nach dem Automobilmarkt. Dieser ist weder am schwächeln noch befindet er sich in den Kinderschuhen. Was also könnte ein Apple Car bieten, das ein Ford, GM, Toyota oder Tesla-Auto nicht hat?
5. Ein Auto-Experte ist kein Autobauer!
Der ultimative Beweis, dass Apple an einem Auto baut, heißt Johann Jungwirth. Wieso sonst hätte Tim Cook den früheren Mercedes-Manager einstellen sollen? Weil Apple die Autos verstehen will – etwa um sein CarPlay zu optimieren, aber nicht, weil es selbst Fahrzeuge bauen will, sagt Ulanoff und verdeutlicht sein Argument mit einem Vergleich: Wenn er eine Pfanne kaufe, so bedeute das nicht zwangsläufig, dass er Koch werden wolle, sondern lediglich, dass er kochen möchte.
6. Steve Jobs ist kein Auto-Typ!
Apple, das ist für viele noch immer eng verbunden mit dem Namen Steve Jobs. Der inzwischen verstorbene Apple-Gründer hat das Unternehmen zu dem gemacht, was es heute ist: Kult. Und noch immer folgt Apple in der Produktentwicklung Jobs Philosophie. Das wiederum ist für Ulanoff der sechste und letzte Grund, wieso Apple kein Auto baut: Steve Jobs war kein Auto-Typ. All die Dinge, für die Jobs geschwärmt habe, seien schon längst im Apple-Regal zu finden, so der Mashable-Autor mit Blick auf das iPhone oder den iPod. Ein Gerät, das dort jedoch bis heute fehlt, ist der Apple-Fernseher. Und das, obwohl Jobs Ulanoff zufolge ein wahrer TV-Narr gewesen sei. „Ich frage mich, ob das so ist, weil die TV-Industrie ein bisschen so ist wie die Automobilindustrie. Groß, undurchdringlich und nicht unbedingt Apples Zeit und Überlegungen wert.“
Na, überzeugt? Diskutieren Sie mit uns, ob Sie diese Argumente wirklich überzeugen oder ob Sie nach wie sagen: Ganz klar, Apple baut ein Auto und das iCar mit Codename "Titan" wird das nächste "One more thing"!