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Dax fehlt Kraft für weitere Gewinne
FRANKFURT (dpa-AFX) - Dem Dax hat nach seinem jüngsten Kurssprung die Kraft für weitere Gewinne gefehlt. Am Donnerstagnachmittag stand der deutsche Leitindex nur noch 0,03 Prozent im Plus bei 12 630,15 Punkten. Tags zuvor hatte er dank beruhigender geldpolitischer Signale der amerikanischen Notenbankpräsidentin Janet Yellen um gut anderthalb Prozent zugelegt und deutlich über der psychologisch wichtigen Marke von 12 500 Punkten geschlossen.
Auch die jüngst veröffentlichten US-Konjunkturdaten dürften die Marktteilnehmer in ihrer Einschätzung bestätigen, dass die US-Geldpolitik nur zögerlich gestrafft werde, schrieben die Experten der Landesbank Helaba. Während die Erzeugerpreise im Juni leicht stärker als erwartet gestiegen waren, gingen die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe etwas zurück.
Besser als der Dax schlugen sich am Donnerstag die anderen Indizes: Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es um 0,43 Prozent auf 25 058,33 Punkte hoch. Der Technologiewerte-Index TecDax gewann 0,53 Prozent auf 2287,22 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 0,34 Prozent auf 3527,31 Punkte.
DAIMLER DÄMMT MINUS EIN - UMSATZPROGNOSE BEFLÜGELT NORMA
Daimler-Aktien litt nur wenig unter neuen Vorwürfen in der Diesel-Abgasaffäre: Die Titel des Autobauers dämmten ihr deutliches Anfangsminus auf 1,04 Prozent ein.
Im MDax beflügelte eine angehobene Umsatzprognose Norma : Die Aktien des Verbindungstechnikherstellers schossen um 7,35 Prozent auf 50,90 Euro hoch und näherten sich ihrer gut anderthalb Jahre alten Rekordmarke von 53,30 Euro.
Gerresheimer-Titel verloren 2,86 Prozent. Die Zurückhaltung der US-Pharmakonzerne belastete den Verpackungshersteller auch im zweiten Quartal. Zudem reagierten die Anleger verschnupft auf die eingedampften Jahresziele.
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METRO IM FOKUS - OSRAM PROFITIERT VON KOOPERATIONSGESPRÄCHEN
Beim Handelskonzern Metro stand die nun vollzogene Aufspaltung in einen Lebensmittelhändler mit Metro-Großmärkten und Real-Supermärkten und einen Elektronikanbieter mit Media Markt und Saturn im Fokus. Die Kurse der beiden neuen Unternehmen entwickelten sich unterschiedlich: Während die Aktien des abgespaltenen Lebensmittelzweigs nach einem ersten Kurs von 20,00 Euro auf zuletzt 18,81 Euro sanken, ging es für die Titel des künftig unter Ceconomy firmierenden Elektronikhandelskonzerns von anfangs 9,320 Euro auf 9,582 Euro hoch. Für einen Tag sind beide Aktien im MDax gelistet, danach fliegt der Lebensmittel-Zweig zunächst raus.
Die Südzucker-Titel rutschten trotz eines gut gelaufenen ersten Geschäftsquartals um 2,57 Prozent ab und setzten so den Zickzack-Kurs der vergangenen Tage fort.
Dagegen verteuerten sich die Aktien des Lichtkonzerns Osram dank Kooperationsgesprächen mit dem Autozulieferer Continental um 0,85 Prozent auf 72,23 Euro. Damit näherten sie sich weiter ihrem Rekordhoch von 73,50 Euro aus dem Juni. Conti legte ähnlich zu.
GFT BLEIBT UNTER DRUCK
Bei den Technologiewerten litt GFT Technologies immer noch unter der zu Wochenbeginn veröffentlichten Umsatz- und Gewinnwarnung: Die Aktien des IT-Dienstleisters setzten mit einem Minus von 1,60 Prozent auf 15,38 Euro ihre Talfahrt fort und erreichten den tiefsten Stand seit Februar 2015.
Beim Medizin- und Sicherheitstechnik-Hersteller Drägerwerk sorgte die Zahlenvorlage für eine Eindämmung der Kursgewinne auf 0,63 Prozent.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 0,35 Prozent am Vortag auf 0,32 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,13 Prozent auf 140,51 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,17 Prozent auf 161,13 Punkte. Der Eurokurs stand bei 1,1418 US-Dollar. Am Mittwoch hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,1449 (Dienstag: 1,1405) Dollar festgesetzt./gl/das
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---