checkAd

    Proletarisierung in Ostdeutschland und die CDU - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 22.08.05 06:53:57 von
    neuester Beitrag 23.08.05 11:08:48 von
    Beiträge: 13
    ID: 1.001.535
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 425
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 22.08.05 06:53:57
      Beitrag Nr. 1 ()
      Alle können sich noch an den Wirbel erinnern, den der brandenburgische Inneminister Schönbohm (CDU) kürzlich mit seinen Äußerunegn über die Proletarisierung der Ostdeutschen ausgelöst hat. Dieser versuchte dafür die SED verantwortlich zu machen.
      Man kann es aber auch anders sehen, wie z.B. der Schriftstell Hochhuth der im Artikel "Mord als Hilfsmittel" zu Wort kommt.
      Anm. Der Artikel entstammt dem Hamburger Abendblatt vom 24.1.2004, er dürfte aber wg. Schönbohm nach wie vor aktuell sein.

      ---------------------------------------------------------------------
      [...]Ein ebenfalls beispielloses Wirtschaftsverbrechen hat mich veranlasst, vorige Woche vor der Dahlemer CDU gegen die Nominierung Schäubles zum Bundespräsidenten zu sprechen. Denn Herr Schäuble hat federführend seine ohne Ironie "Treuhand" genannte Mafia ermächtigt, zu verhindern, dass auch nur ein einziger Ossi im Radius von zwanzig Kilometern um die Friedrichstraße einen Milchladen kaufen konnte! Weil Schäuble sämtliche Bauten von Wert wie allen Boden in der DDR allein den Westeuropäern samt uns Wessis verhökern ließ. Wenn BWB das Palais Liebermann, Wand an Wand mit dem Brandenburger Tor, sich untern Nagel riss, schenkte der Kohlstaat BWB dazu noch 50 Prozent Steuern!

      Herr Schäuble soll von Glück sagen, noch auf freiem Fuß zu sein, statt Bundespräsident auch über die von ihm zu Parias gemachten 17 Millionen werden zu wollen. Er hat die Ostzone, die allein vierzig Jahre lang unter den Stiefeln der Rotarmisten die Ruchlosigkeiten der Deutschen Wehrmacht in Russland abgebüßt hat, auch für uns Westzonen-Deutsche, allein an Wessis oder meist sogar an Ausländer verschleudert.

      Dagegen hat ein anständiger Mensch wie Havel in Prag nur erlaubt, dass allein Tschechen - wie das die Schweizer seit Generationen auch tun - Land und Häuser der CSSR zu kaufen und dank der Grundstücke selber "kreditwürdig" werden. Schäuble dagegen hat siebzehn Millionen seiner Nation zu Proletariern gemacht! (Proletarier heißt der Besitzlose, wie ich dem Lexikon noch heute glaube).

      Schäuble hat somit durch den Ausverkauf zwischen Werra und Oder allein an Landfremde samt uns Wessis verhindert, dass ein einziger Ossi mitbieten konnte. Er hat sich damit an den Ossis vergangen, wie die Amerikaner es getan hätten - das haben sie aber nicht, weil sie unter Truman und Eisenhower die weitaus anständigste Besatzungsmacht der ganzen Weltgeschichte gewesen sind - wenn sie ihre Marshall-Plan-Milliarden nicht uns geschlagenen Kriegsverbrechern zum Wiederaufbau geschenkt hätten -, sondern ihren eigenen Geschäftsleuten. Und hätten die ermutigt: Fliegt mit den Dollars nach Frankfurt, und kauft euch Siemens und die IG-Farben und das Ruhrgebiet und die süddeutschen Rittergüter und die Hotels und die Werften: Die liegen jetzt alle angebombt im Dreck, aber eben deshalb kriegt ihr die für `n Appel und ein Ei. Die europäische Geschichte kennt kein Beispiel, dass die Hälfte einer Nation die andere Hälfte jemals um ihr gesamtes nennenswertes Eigentum geprellt hat wie der Kohlstaat die Honecker-Untertanen.

      http://www.abendblatt.de/daten/2004/01/24/254805.html

      ------------------------------------------------------------------

      Schäuble und Kohl sind Mitglieder der CDU.


      Leserbrief dazu:

      ------------------------------------------------------------------------

      Gedemütigt


      Die klare Tatsachenbeschreibung Hochhuths zum Beispiel der Vorgänge in der Deutschen Bank und in der DDR, zeugen vom Verfall der staatlichen Ordnung und korruptivem Gebaren unserer so genannten Eliten in Wirtschaft und Politik. Dennoch betrachte ich eine Befreiung dieser Zustände durch Ermordung der Drahtzieher als absolut verwerflich. Auch Hochhuth hat sich nicht meuchelmord-befürwortend geäußert. Ich kann aber nachvollziehen, wenn sich frustrierte und über Jahre gedemütigte und verstoßene Arbeitslose zum Äußersten entscheiden.

      http://www2.abendblatt.de/daten/2004/01/27/255472.html
      Avatar
      schrieb am 22.08.05 07:07:16
      Beitrag Nr. 2 ()
      Sicher werden die CDU-Granden Merkel und Althaus auch diese Wahrheit im Wahlkampf verschweigen. Interessant ist die Handhabungsweise in der Schweiz und der ehemaligen CSSR.
      Avatar
      schrieb am 22.08.05 09:30:00
      Beitrag Nr. 3 ()
      Da hat der Hochhuth ja mal wieder unter Beweis gestellt, was für ein elender Schmierant er ist. So eine gemeine und dümmliche Hetze blamiert auch die Zeitung (ist die nicht auch Teil des SPD-Medienbeteiligungsnetzwerks?).

      Naja, es ist Wahlkampf, jetzt fühlen sich viele bemüßigt, mit Dreck zu werfen. Aber Hochhuth könnte mal darüber nachdenken, daß rein rechtlich kein Ostdeutscher vom Bieterverfahren ausgeschlossen war und die gleiche Chance darauf hatte, mit DDR-Unternehmen pleite zu gehen, wie andere. Aber es haben offensichtlich nur selten Ostdeutsche das Kapital, die Risikobereitschaft und die Erfahrung mitgebracht, um Treuhandunternehmen zu erwerben. Hochhuth, dem die Wahrheit bei seinen ideologischen Verklemmungen schon imemr nur ein überwindbares Hindernis war, dürften auch hier solceh "Details" nicht gestört haben.
      Avatar
      schrieb am 22.08.05 09:46:23
      Beitrag Nr. 4 ()
      For4zim, wie immer!
      Lese:
      Aber Hochhuth könnte mal darüber nachdenken, daß rein rechtlich kein Ostdeutscher vom Bieterverfahren ausgeschlossen war

      Richtig, rein rechtlich , aber in Wirklichkeit doch! Und damit wurde bewußt veräußert, was nicht niet- und nagelfest war!

      Weiter.Aber es haben offensichtlich nur selten Ostdeutsche das Kapital, die Risikobereitschaft und die Erfahrung mitgebracht, um Treuhandunternehmen zu erwerben

      Was soll man zu solch einer Darstellungsweise nur sagen?
      Keine Erfahrung - Ossis sind dumm!
      Kein Kapital - eine D-Mark besaßen sie auch!
      Risikobereitschaft? Ach so, Ossis sind feige Burschen, die sich nicht einmal auf die Straße getraut haben und eine fiedliche Revolution gemacht haben!
      Friedliche Revolution machen nur Feiglinge ohne Risikobereitschaft!?

      For4zim, es ergibt sich die Frage, wer der elender Schmierant ist!
      Für mich steht der Schmierant fest!
      Avatar
      schrieb am 22.08.05 09:55:36
      Beitrag Nr. 5 ()
      "SPD-Medienbeteiligungsnetzwerk"

      Das ist ja fast eine Verschwörungstheorie, die for4zim auftischt. :laugh: Aber wie ein Blick ins Impressum lehrt:

      Das Hamburger Abendblatt gehört zu den "Guten".

      Trading Spotlight

      Anzeige
      Nurexone Biologic
      0,4000EUR -1,96 %
      NurExone Biologic: Das sollten Sie nicht versäumen! mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 22.08.05 10:10:59
      Beitrag Nr. 6 ()
      Man möchte mal bitte hier Unternehmen nennen, bei denen Ostdeutsche mitgeboten haben, das bessere Gebot abgaben und trotzdem nicht zum Zuge kamen. Die muß es ja laut Hochhuth zahlreich geben.

      Was, die gibt es nicht zahlreich? Es fallen keine Beispiele ein? Da hat Hochhuth womöglich nur gehetzt und gelogen? Aber die Hauptsache, er ist hier mal wieder als Zeuge für den Wahlkampf verwendet worden...
      Avatar
      schrieb am 22.08.05 10:16:16
      Beitrag Nr. 7 ()
      [posting]17.637.459 von for4zim am 22.08.05 09:30:00[/posting]#3 von for4zim

      So eine gemeine und dümmliche Hetze blamiert auch die Zeitung (ist die nicht auch Teil des SPD-Medienbeteiligungsnetzwerks?).

      Das Hamburger Abendblatt ist eine 100% ige Springerzeitung ebenso wie BILD, Welt und Berliner Morgenpost.
      Aber Sie haben schon Recht ein wenig schämt man sich bei der Zeitung, weil man den Artikel nicht zum Googeln freigibt.
      Avatar
      schrieb am 22.08.05 10:50:56
      Beitrag Nr. 8 ()
      Vortrag von Dr. Norman van Scherpenberg (Staatssekretär a. D., ehem. Treuhandanstalt)
      auf dem Symposion "Russland in der Krise" des Dialog e. V.

      ...

      4. Schnelle Privatisierung

      Rasche Privatisierung war für die Treuhandanstalt ein Wert an sich. Wir wussten, dass
      für die meisten unserer Unternehmen galt, dass ihr Wert mit der Zeit nicht steigen,
      sondern fallen würde und die Sanierung schwieriger werden könnte. Wir haben also
      keine Reihenfolge für die Privatisierung festgelegt, wenn auch immer wieder
      Arbeitsschwerpunkte gebildet wurden. Aber auch unerwartete Privatisierungsgele-
      genheiten konnten schnell und komplikationslos realisiert werden. Wir haben versucht,
      hierbei einen Wettbewerb der Investoren herzustellen. Wir haben notfalls aber auch
      ohne Wettbewerb privatisiert, wenn der Eindruck bestand, dass das Konzept stimmte
      und der angebotene Kaufpreis vertretbar war.

      5. Gleichbehandlung aller Interessenten

      Es gab keine Präferenzen für bestimmte Käufer oder Käufergruppen. Alle Interes-
      senten waren im Wettbewerb gleichgestellt. Dies galt auch für die Herkunft, allerdings
      haben wir uns besondere Mühe gegeben, im Ausland um Investoren zu werben.
      - Und
      wenn Ostdeutsche als Investoren in Frage kamen, haben sie zwar keine Präferenzen bei
      den Vertragsbedingungen erhalten, wohl aber Unterstützung bei der Finanzierung.

      6. Zerlegung der Unternehmen

      Wir haben das Prinzip gehabt, dass wir Kombinate und größere Betriebe auch in ein-
      zelnen betrieblichen Einheiten veräußert haben, wenn dies sich vom Markt her anbot
      und eine Trennung betriebswirtschaftlich vertretbar war. Denn generell haben wir die
      Erfahrung gemacht, dass kleine Betriebe bzw. Unternehmen nach der Privatisierung
      eher die Tendenz zur Expansion hatten. Größere Betriebe dagegen neigten dazu, ihre
      Wirtschaftlichkeit durch Stilllegung von Betriebsteilen und Abbau von Belegschaft zu
      verbessern.

      7. Haftungsfreistellung für eigene Mitarbeiter

      Ein wichtiges Instrument für die schnelle Privatisierung war, dass wir die verant-
      wortlichen Privatisierer von der Haftung für Fehler (anfangs für grobe Fahrlässigkeit,
      später für leichte Fahrlässigkeit) freigestellt haben. Bei den erheblichen Risiken, die
      in der Bewertung von Unternehmen in dieser besonderen Situation liegen, haben wir
      das als zwingend erforderlich angesehen. Wir haben das Risiko der Verluste durch
      Handeln als geringer geachtet als das Risiko der Verluste durch Unterlassen auf Grund
      übergroßer Vorsicht.

      Quelle: pdf-datei
      Avatar
      schrieb am 22.08.05 10:59:03
      Beitrag Nr. 9 ()
      Die Herausstellung ist falsch - das hätte man herausstellen müssen: "Es gab keine Präferenzen für bestimmte Käufer oder Käufergruppen. Alle Interes-
      senten waren im Wettbewerb gleichgestellt. "

      "Und
      wenn Ostdeutsche als Investoren in Frage kamen, haben sie zwar keine Präferenzen bei
      den Vertragsbedingungen erhalten, wohl aber Unterstützung bei der Finanzierung."

      Kohelet, lasse mich gerne belehren. Habe die Zeitung wohl mit einer anderen verwechselt. Eine Werbung ist der Beitrag trotzdem nicht für die Zeitung. Dort verweist wohl der Redakteur auf die namentliche Zeichnung des Kommentars, der die Verantwortlichkeit signalisiert.
      Avatar
      schrieb am 22.08.05 11:23:59
      Beitrag Nr. 10 ()
      #9 von for4zim

      Warum sollte die Herausstellung falsch sein? Sie liegt im Auge des Betrachters, in diesem Fall in meinem Auge.

      Ich stimme dir zu, ich hätte noch

      Es gab keine Präferenzen für bestimmte Käufer oder Käufergruppen. Alle Interes-
      senten waren im Wettbewerb gleichgestellt.


      Hier lässt sich durchaus nichts Zweideutiges ableiten.

      Und wenn Ostdeutsche als Investoren in Frage kamen, ...

      herausstellen sollen.

      Hier schon, es könnte ausdrücken, dass es, möglicherweise, nur sehr selten zu ostdeutschen Investoren kam. Das Warum steht da leider nicht.

      allerdings haben wir uns besondere Mühe gegeben, im Ausland um Investoren zu werben.

      Hinter dieser Aussage könnte eine bevorzugte Behandlung ausländischer Investoren stehen, denen, gab es gleichzeitig ostdeutsche Investoren, Vorrangigkeit gewährt wurde.

      Den genauen Sinn oder Unsinn dieser Aussagen sollte jeder selbst herauslesen.

      Das ist meine Interpretation.

      Anna
      Avatar
      schrieb am 22.08.05 11:53:41
      Beitrag Nr. 11 ()
      Jetzt wird die Springer-Presse schon als Teil des "SPD-Imperiums" bezeichnet.:laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 23.08.05 11:01:57
      Beitrag Nr. 12 ()
      [posting]17.638.595 von for4zim am 22.08.05 10:59:03[/posting]#9 von for4zim

      Eine Werbung ist der Beitrag trotzdem nicht für die Zeitung. Dort verweist wohl der Redakteur auf die namentliche Zeichnung des Kommentars, der die Verantwortlichkeit signalisiert.

      Der Artikel ist mit Hochhuth unterzeichnet!
      Avatar
      schrieb am 23.08.05 11:08:48
      Beitrag Nr. 13 ()
      #12, eben, genau das sage ich.


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Proletarisierung in Ostdeutschland und die CDU