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    Menschen- und Organhandel hochprofitabel - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 06.09.05 00:45:55 von
    neuester Beitrag 29.09.05 07:59:51 von
    Beiträge: 2
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      schrieb am 06.09.05 00:45:55
      Beitrag Nr. 1 ()
      aber noch nicht börsennotiert, ganz im Gegensatz zum boomden Geschäftsfelder Waffenhandel

      Babys in Ukraine gestohlen

      Gesandte des Europarats bestätigt Verdacht gegen Kliniken / Eltern fordern Aufklärung

      In der Ukraine werden nach Einschätzung des Europarats zahlreiche Neugeborene ihren Müttern im Krankenhaus entwendet und für Organtransplantationen missbraucht. Ihre Recherchen vor Ort hätten dies bestätigt, sagte Europa-Abgeordnete Ruth-Gaby Vermot-Mangold.

      Kiew · "Ich bin überzeugt, dass in der Ukraine tatsächlich Kinder gestohlen werden", teilte die Berichterstatterin des Europarates, die Schweizerin Vermot-Mangold, in Kiew mit. Solche Fälle seien aus mehreren Städten gemeldet worden, sagte sie in einem am Freitag veröffentlichten Interview der ukrainischen Tageszeitung Kommersant. In den Jahren 2001 bis 2003 waren nach Medienberichten allein in der ostukrainischen Stadt Charkow vermutlich bis zu 300 Babys aus einer Geburtsklinik verschwunden.


      "Netz von Verbrechern"

      Die Abgeordnete hatte in Charkow diese Fälle nachrecherchiert. Der ukrainische Generalstaatsanwalt müsse herausfinden, zu welchem Zweck die Organe der Neugeborenen entwendet worden seien, forderte Vermot-Mangold. In der Ukraine gebe es ein Netz von Verbrechern, die Neugeborene entführten und deren Organe entwendeten, sagte die Schweizer Abgeordnete. Über das Schicksal der verschwundenen Kinder ist bislang allerdings nichts bekannt. Es wird vermutet, dass viele von ihnen an wohlhabendere Adoptiveltern im Westen verkauft wurden.

      Zahlreiche ukrainische Eltern hatten Anzeige erstattet, nachdem ihnen noch im Krankenhaus die Nachricht vom Tod ihres neugeborenen Kindes überbracht worden war, die Ärzte den Eltern aber den Leichnam verweigerten. Nach Einschätzung von Vermot-Mangold werden die Organe Neugeborener kranken Kindern eingepflanzt.

      "Das ist aber nicht die Hauptsache. Solche Organe eignen sich auch für Hauttransplantationen und für die Entnahme von Stammzellen", betonte die Schweizer Sozialdemokratin, die sich in ihrer Heimat als Expertin für internationalen Organhandel einen Namen gemacht hat. In der Ukraine war unter anderem aus den Großstädten Charkow, Kiew und Lwiw (Lemberg) das Verschwinden von Neugeborenen gemeldet worden.

      Ruth-Gaby Vermot-Mangold wurde daraufhin von der Parlamentarischen Versammlung des Europarats mit der Untersuchung der Gerüchte beauftragt. In einem Krankenhaus in Charkow sollen nach ihren Erkenntnissen mindestens zwei Kleinkinder von der Säuglingsstation verschwunden sein. Kinderschutzorganisationen sprechen von mehreren hundert Fällen und werfen dem Krankenhaus vor, die Neugeborenen an Kinderhändler verkauft zu haben.


      Forderung an die Regierung

      Vermot-Mangold hatte schon vor der Abreise gefordert, die Affäre müsse geklärt werden: Die ukrainischen Gesundheits- und Justizbehörden müssten den Fall neu aufrollen. DiePolitikerin erinnerte den neuen Präsidenten Viktor Juschtschenkow an dessen Zusage, die Untersuchungen des Europarats zu unterstützen. dpa/ap/koshttp://www.fr-aktuell.de/ressorts/nachrichten_und_politik/au…
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      schrieb am 29.09.05 07:59:51
      Beitrag Nr. 2 ()
      28. September 2005
      19:28 Das Geschäft mit der Ware Mensch
      Der Traum von Europa endet für viele Frauen im Bordell - Zwei Millionen Menschen werden jährlich Opfer von Händlern

      Von Eva Linsinger

      Kinder in Kakaoplantagen an der Elfenbeinküste. Männer auf Baustellen in Westeuropa. Frauen in illegalen Textilfabriken. Männer in Diamantenminen Afrikas. Kinder als Kameljockeys in arabischen Staaten. Menschenhandel hat viele Gesichter, das häufigste ist aber jung, weiblich - und im Sexbusiness zu finden.

      Rund zwei Millionen Menschen, so schätzt die UN, werden jährlich verschleppt. Die Angaben über die Zahlen schwanken je nach Organisation - und sind, naturgemäß beim illegalen Business Menschenhandel, überaus vage.

      Verschleppt werden vor allem Frauen
      Schon klarer sind die Hotspots und die Routen des Menschenhandels: Verschleppt werden vor allem Frauen aus Osteuropa, Afrika und Asien - in die Zielregionen Westeuropa, USA und Naher Osten. Das Schicksal der Verschleppten differiert nach Zielregion: In Afrika müssen Opfer von Menschenhandel als Arbeitssklaven arbeiten, in der EU und den USA vor allem im Sexbusiness, analysiert die UN-Behörde gegen Menschenhandel.

      Das schmutzige Geschäft mit der Ware Mensch ist hochprofitabel: Irena Omelaniuk von der Weltbank beziffert die Gewinne für Händler mit jährlich 15 Milliarden Dollar. Was aber dagegen tun? Wie Opfer schützen und Händler bekämpfen? Darüber wurde diese Woche auf einer Konferenz in Haifa, Israel, diskutiert.

      Kunden Diplomaten
      Ein Teilaspekt des Frauenhandels wäre vergleichsweise leicht zu bekämpfen, ist die Finnin Elisabeth Rehn überzeugt. Die Ex-UNO-Beauftragte für Bosnien resümiert bitter: "Ich habe den Satz, dass Männer ihre Bedürfnisse haben, zu oft von internationalen Organisationen gehört. Überall dort, wo es internationale Missionen gibt, steigt der Menschenhandel an. Die Kunden sind Diplomaten, Peacekeepers und internationale Hilfskräfte. Im Kosovo etwa gibt es so viele Bordelle, dass man sie kaum zählen kann."

      Die UN hat seit einigen Jahren strenge Regeln: Wenn Mitarbeiter zu Prostituierten gehen, müssen sie nach Hause fliegen. Nun hat auch die Nato diese Null-Toleranz-Politik übernommen. Rehn begrüßt das - fordert aber weitere Schritte: "Alle internationalen Organisationen sollen nachziehen. Zweitens sollen die Regeln so verschärft werden, dass Bordellbesucher auf keine anderen Missionen mehr geschickt werden." Auch Männern außerhalb internationaler Organisationen den Besuch bei Prostituierten zu verbieten, das bringe wenig - dränge das Sexbusiness nur in den Untergrund und mache es noch schwerer kontrollierbar, sind sich alle Experten einig.

      Wenig Schutz für Opfer
      Ein Weg im Kampf gegen Menschenhandel ist, mit Opfern zu kooperieren und so an Händler heranzukommen. Derzeit werden Opfer oft wie Täter behandelt und prompt als illegale Einwanderer abgeschoben. "Wir müssen die Opfer schützen - und auch ihre Familien. Denn oft bedrohen die Händler die Familien", erzählt Theodora Suter von der "Organisation für Migration", die 126 Projekte gegen Menschenhandel betreut. An sich gibt es seit 2000 ein UN-Protokoll, das Opfer von Menschenhandel unter besonderen Schutz stellt. Unterschrieben haben es 117 Staaten, mit der Umsetzung hapere es aber, beklagt Suter.

      Für besonders wichtig hält sie, dass Opfer nicht sofort abgeschoben werden: "Eine zumindest vorübergehende Aufenthaltsgenehmigung würde die Aussagen von Opfern und damit die Verurteilung von Tätern erleichtern."

      Österreichs Frauenministerin Maria Rauch-Kallat, die bei der Konferenz in Israel die Arbeitsgruppe gegen Menschenhandel leitete, spricht sich dafür aus, den Schutz für Opfer zu verbessern: "Wir müssen sie vor Verfolgung schützen und psychologische und gesundheitliche Hilfe anbieten." Von der Idee, Opfern automatisch Aufenthaltsbewilligungen zu geben, hält sie aber wenig: "Das wäre wohl teils auch eine Einladung." (DER STANDARD, Printausgabe 29.09.2005)


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