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    Deutschland - Quo vadis - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 22.09.05 00:38:54 von
    neuester Beitrag 22.09.05 21:37:31 von
    Beiträge: 15
    ID: 1.008.925
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      schrieb am 22.09.05 00:38:54
      Beitrag Nr. 1 ()
      Deutschland liegt beim Wachstum hinter allen anderen Industrieländern


      Washington - Deutschland ist in der Konjunkturprognose 2006 des Internationalen Währungsfonds (IWF) so stark abgesackt wie kein anderes Land der Welt. Der IWF rechnet nur noch mit 1,2 Prozent Wachstum und korrigierte seine Prognose vom Frühjahr damit drastisch um 0,7 Prozentpunkte nach unten. Damit wäre Deutschland Schlußlicht unter den großen Industrieländern, wie aus der Weltwirtschaftsanalyse hervorgeht. Für dieses Jahr erwartet der IWF unverändert 0,8 Prozent Wachstum.

      IWF-Chefökonom Raghuram Rajan lobte den begonnen Reformweg in Deutschland, vor allem im Arbeitsmarkt. "Diese Reformen müssen zu Ende gebracht werden", sagte er. Vor allem müßten die Arbeitgeber entlastet werden, um Anreize für Neueinstellungen zu schaffen. Der Finanzsektor müsse weiter liberalisiert werden. "Es liegt auf der Hand, was getan werden muß", sagte Rajan. "Ich hoffe, daß die neue Regierung, wie immer sie aussieht, dazu in der Lage ist."

      "Die Europäer scheinen noch nicht überzeugt zu sein, daß die bittere Medizin fortgesetzter Strukturreformen den Stillstand im größten Teil des Kontinents aufheben kann", sagte Rajan. "Je stärker die Menschen an der attraktiven europäischen Lebensweise festhalten wollen, desto deutlicher müssen sie ihre Arbeitseinstellung ändern. Die Politik hat versagt, wenn die Menschen das nicht einsehen."

      Welt
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      schrieb am 22.09.05 00:42:39
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hängepartie kostet Wirtschaftswachstum
      Arbeitgeber und Forschungsinstitute fordern rasche Regierungsbildung und Fortsetzung der Reformen

      Berlin - Arbeitgeber und Wirtschaftsinstitute haben vor Gefahren für Konjunktur und Arbeitsplätze gewarnt, falls nicht schnell eine reformwillige, stabile Bundesregierung gebildet wird. Sollte sich die Regierungsbildung verzögern, werde dies das Wachstum in diesem, vor allem aber im nächsten Jahr drücken, sagte Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt.

      Auch nach Einschätzung des Essener Forschungsinstituts RWI würde eine schwache Bundesregierung den ohnehin schleppenden wirtschaftlichen Aufschwung gefährden. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) legte ein umfassendes Reformkonzept vor, das nach seiner Ansicht am besten von einer großen Koalition umgesetzt werden sollte. "Eine schwächliche Regierung halten wir für unverantwortlich", sagte IW-Direktor Michael Hüther.


      Dagegen präferieren laut einer Blitzumfrage der Arbeitgemeinschaft Selbstständiger Unternehmer (ASU) 50 Prozent aller Unternehmer die "Jamaika-Koalition" aus CDU/CSU, FDP und Grünen. Nur elf Prozent sehen in einer großen Koalition die beste Lösung.


      Das RWI erwartet für dieses Jahr ein Wirtschaftswachstum von 0,9 Prozent, und 2006 von 1,4 Prozent. Als Konjunkturrisiko sieht das Institut neben den hohen Energiepreisen auch die unklare Lage nach der Bundestagswahl. Die Wirtschaftsforscher warnen vor langen Koalitionsverhandlungen und einer neuen Bundesregierung, die sich nur auf brüchige oder gar wechselnde Mehrheiten stützen könne. Dies würde zu einer erheblichen Verunsicherung der Investoren und Verbraucher führen.

      IW-Direktor Hüther forderte rasche Reformen, "um auch das Ausland zu überzeugen, daß der mit der Agenda 2010 eingeleitete Reformprozeß weitergeht". Als Sofortmaßnahme schlug er eine Senkung des Beitrags zur Arbeitslosenversicherung und der Unternehmenssteuern sowie die Abschaffung des Solidarbeitrags vor. Dafür müsse die Mehrwertsteuer um zwei Prozentpunkte erhöht werden. 2006 sollten weitere Reformen am Arbeitsmarkt, bei Rente und Gesundheit folgen. Ein solches Konzept könne das Wachstum bis 2009 auf zwei Prozent steigern. Dazu bedürfe es aber einer starken Regierung. "Von daher habe ich eine deutliche Präferenz für eine große Koalition", sagte Hüther.

      Arbeitgeberpräsident Hundt wollte sich nicht zu einer Koalitionspräferenz äußern. Alle Parteien außer der Linkspartei hätten "genügend Schnittmengen" für eine Regierungsbildung. Komme es zu einer langen Hängepartie drohten Beeinträchtigungen für das Wirtschaftswachstum, warnte Hundt.

      Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet 2005 mit einem deutschen Wachstum von 0,8 Prozent. Als großes Risiko bezeichnet der IWF in seinem Wirtschaftausblick den hohen Ölpreis. phn/svb


      Jamaika oder Große Koalition - Das ist die Frage. Ist die Große Koalition erfolgreich, so sehe ich keine Probleme. Gelingt es ihr allerdings nicht, an einem Strang zu ziehen, droht die Gefahr der Stärkung der links- und auch rechtsextremen Ränder.
      Avatar
      schrieb am 22.09.05 00:51:49
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antifor

      mich würde mal folgendes interssieren:

      Die Engländer bauen weniger Autos als die Deutschen, weniger Maschinen, weniger Schiffe, produzieren weniger Stahl, haben fast ihre Chemie-Industrie verloren, importieren fast alle Computer und Fernseher und Kühlschränke und´......... und haben auf dem Papier immer ein höheres Wachstum als Deutschland, das in allen Bereichen deutlich mehr produziert und beispielsweise in neuen Bereichen (Wind-Energie, Solar-Energie) wieder die Weltspitze erreicht hat.


      Gleiches gilt fast für Ami-Land, das außer in der Kohlen-Wasserstoff-Industrie und der Rüstungs-Industrie nur noch in Spezial-Bereichen der Bio- und Pharma-Technik die über die größten Produktionsstätten verfügt. Die PC´s importieren die Amis auch schon fast alle aus China und die Automobil-Industrie ist ähnlich stark wie in Deutschland vertreten.

      Das Wachstum in China spiegelt sich darin wieder, dass ganze Landstriche von rückständigen Agrar-Gebieten in Industrie-Reviere umgewandelt werden und selbst in entlegenen Gebieten plötzlich moderne Straße und Bahnen führen...........

      In China sieht man also dass das Land über mehr und mehr Produktionspotential verfügt. In den USA, GB u.a. Ländern sieht man es aber kaum!

      Was läuft da in den Statistiken falsch, wenn Wohlstand dauerhaft nur dadurch entsteht, dass man einen höheren Anteil an der weltweiten Produktion erobert. Macht der Bau von Häusern incl. deren Infrastruktur wirklich den großen Unterschied im Wachstum aus?

      mfg
      thefarmer
      Avatar
      schrieb am 22.09.05 00:52:51
      Beitrag Nr. 4 ()
      jeden tag, den sich angie an den traum vom kanzleramt klammert, kostet uns 1000 arbeitsplätze.
      Avatar
      schrieb am 22.09.05 01:02:34
      Beitrag Nr. 5 ()
      [posting]17.987.852 von thefarmer am 22.09.05 00:51:49[/posting]Großes Problem ist, daß es sich derzeit einfach nicht lohnt, auch nur einen Cent in Deutschland zu investieren. Da sind andere Standorte einfach attraktiver. Deshalb produziert man in den USA, England oder auch China. Obwohl China eine Ausnahme darstellt. Nicht nur Ausländer sehen das so, sondern leider auch immer mehr Deutsche. Und das hat mit den politischen Rahmenbedingungen zu tun. Es wird zudem viel zu oft der Kurs gewechselt. Es gibt keine politische Verläßlichkeit. Die Wankelmütigkeit von Rot-Grün ist doch schon berüchtigt. Etwa auf dem Feld der Stammzellforschung. Erst sind alle dagegen, Schröder plötzlich dafür. War der Mann nicht die letzten sieben Jahre Kanzler, der laut Gesetzestext "die Richtlinien der Politik" bestimmt? Nicht mal auf eine Ablehnung ist Verlaß. Das verunsichert und läßt das scheue reh lieber nach anderen Wäldern Aussschau halten.

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      Avatar
      schrieb am 22.09.05 01:05:36
      Beitrag Nr. 6 ()
      Wir Deutsche werden es nie kapieren.
      Stillstand in der derzeitigen Lage bedeutet, sich nicht mehr zu verbessern, bzw der Resignation Vorrang zu geben.

      Welcher Unternehmer will schon in der derzeitigen Situation weiter expandieren? Den Unternehmern wird momentan wirklich jedes erdenkliche Risiko aufgebürdet - ohne entsprechende Kompensation.
      Dass die aktuelle (bzw die zukünftige ex- ;) )Regierung diesen Trend verstärkt hat, erkennt man im Vergleich zum Wirtschaftsaufschwung anderer europäischer Staaten.

      Deutschland hat fertig. Es wird Zeit für einen Neuanfang - ökologische Impulse können dabei nicht schaden ;)
      Avatar
      schrieb am 22.09.05 01:14:16
      Beitrag Nr. 7 ()
      [posting]17.987.904 von kniebeisser am 22.09.05 01:05:36[/posting]Tja, es hat schon einen Grund, warum sich 50% der von der Arbeitsgemeinschaft Selbständiger Unternehmer Befragten für eine sogenannte Jamaika-Koalition aussprechen. Das käme dem notwendigen Politikwechsel nämlich am nächsten. Und wenn hier und dort ökologische Fußnoten gesetzt werden, bitte, ich habe ebenfalls absolut nichts dagegen. Wirschaftlicher Erfolg und Ökologie schließen sich ja nicht automatisch aus. Problem war nur, daß diese beiden Punkte in den letzten Jahren nicht genügend in Einklang liefen. Beides darf sich nicht gegenseitig behindern.
      Avatar
      schrieb am 22.09.05 08:22:24
      Beitrag Nr. 8 ()
      Da bin ich völlig eurer Meinung, immerhin sind wir in Windkraft und Solartechnik tatsächlich Weltspitze und in diesen Branchen gibt es auch zahlreiche Arbeitsplätze. Ich weiss zwar nicht in welchem Verhältnis diese zu den Subventionen stehen, aber zunächst einmal schaffen solche Zweige Arbeit und zwar sowohl in der Produktion als auch ganz besonders in der Forschung.
      Avatar
      schrieb am 22.09.05 08:28:50
      Beitrag Nr. 9 ()
      Thefarmer, Du klammerst den Dienstleistungsbereich völlig aus. Dabei wird hier ein Großteil der Wertschöpfung erzielt. Gerade in den entwickelten Ländern mit hohem Wachstum. Und genau hier liegt eines der Probleme Deutschlands. Niemand bestreitet unsere Leistungsfähigkeit bei Werkzeugmaschinen, Oberklasseautos, Spezialstählen und Spezialchemie. Da holen wir auch unsere Exporterfolge. Aber ein Binnenmarkt kann davon allein nicht leben.

      Zu Heizkessel: es ist Schröders Weigerung, endlich einem Regierungswechsel Platz zu machen nach Mißtrauensvotum des Parlaments und Verlust der Mehrheit in der Wahl, die täglich weitere Arbeitsplätze kostet.
      Avatar
      schrieb am 22.09.05 10:44:45
      Beitrag Nr. 10 ()
      [posting]17.987.852 von thefarmer am 22.09.05 00:51:49[/posting]Volle ZUstimmung,
      Man sollte mehr in der Dimension der Güterwirtschaft denken.

      Was machen denn z.B. die Russen mit ihren Öl-Dollars?

      Die brauchen keine chinesischen Kosumgüter, die müssen in ihre Infrastruktur investieren, und da gibt es viele Möglichkeiten für die deutsche Wirtschaft.
      Avatar
      schrieb am 22.09.05 12:00:44
      Beitrag Nr. 11 ()
      Ich denke, man sollte mal die verschiedenen Marktwirtschaftsmodelle vergleichen:


      List auf der einen Seite

      und

      Smith auf der anderen.


      Bei List, Hamilton, Schumpeter, Hayek, etc. steht stets das Produktionspotential im Vordergrund, die Schaffung von Werten in Form von Fabriken und Infrastruktur.

      Bei Smith dagegen steht rein das Geld im Vordergrund. Der Denkansatz hier - wird schon irgendwo, irgendwie verdient werden.

      Ich denke, die beiden Weltkriege haben verdeckt, dass der Listsche Denkansatz eigentlich der bessere ist,

      denn die beiden Weltkriege, wurden, aufgrund der deutlich größeren Ländereien und Bevölkerungen von den Smith-Mächten (England/USA) gewonnen und den List-Mächten (Deutschland/Japan) verloren.

      Die USA wurden übrigens als List-Macht zur führenden Industrie-Nation - China nun ebenfalls!

      Es gilt deshalb für Deutschland: Die Industrie-Produkiton, mit Klauen und Zähnen zu verteidigen.

      Meine Fingernägel kann ich mir selber schneiden, meinen Rasen selber mähen, ....

      mfg
      thefarmer
      Avatar
      schrieb am 22.09.05 14:06:33
      Beitrag Nr. 12 ()
      [posting]17.991.902 von thefarmer am 22.09.05 12:00:44[/posting]"Meine Fingernägel kann ich mir selber schneiden, meinen Rasen selber mähen, ...."

      Klar man sich selbst die Fingernägel schneiden, selbst den Rasen mähen und auch selbst die Schuhe putzen. Aber das waren einst angesehene Berufe, die heute gänzlich in Deutschland verschwunden sind, eben weil sie nicht mehr den Stellenwert innehaben. Das empfinde ich als Nachteil. In den USA ist das überhaupt keine große Sache, ja eine Selbstverständlichkeit. Da wird auch nicht auf diese Leute herabgesehen. Das Gegenteil ist eher der Fall. Nur in Deutschland meinen wir, bedingt durch unser Gutmenschentum solche Dienstelistungen nicht mehr zulassen zu dürfen.
      Avatar
      schrieb am 22.09.05 17:07:48
      Beitrag Nr. 13 ()
      Das Thema wird für ein Wirtschaftsforum außerordentlich wenig diskutiert.

      Bedauerlich, daß offensichtlich das Niveau hier sehr nachgelassen hat.
      Avatar
      schrieb am 22.09.05 17:51:35
      Beitrag Nr. 14 ()
      Hi, Antifor, liegt wahrscheinlich daran, dass es ne Menge Threads mit dem selben Thema gibt:).

      Also, was D braucht, sind Jobs mit hohen Einkommen, die über die Abgaben den Sozialstaat retten. Die könne sowohl im Dienstleistungs (Rechtsanwälte, Steuerprüfer und ähnliche Businnesgschichtn, davon leben z.B London oder N.Y) als auch im produzierenden Bereich liegen (da ist D zwar noch stark, aber am absteigenden Ast).

      Was D braucht, sind auch Niedriglohnjobs, die die Arbeitslosigkeit in Grenzen halten. Im produzierenden Gewerbe wirds da ein bisschen schwer werden, mit China mitzuhalten:laugh:, aber im Dienstleistungssektor müssen die Strukturen verbessert werden. Ich möchte nicht wissen, welche Hürden ich zu überwinden hätte, wenn ich als Schuhputzer in D arbeiten wollte. Wahrscheinlich hätte ich dann als Selbstständiger noch höhere Abgaben und weniger Sozialleistungen als vergleichbare Angestellte:laugh:.
      Avatar
      schrieb am 22.09.05 21:37:31
      Beitrag Nr. 15 ()
      Ich denke, ohne exportfähige Produkte kann keine Region dauerhaft reich werden, somit kann keine Region nur von Dienstleistungen, die es nur innerhalb der Region erbringt, leben.

      Das sieht man an den armen Regionen in Europa aber auch den USA. Dort, wo exportfähige Industrien sind, seien es nur Rohstoffe oder Agrarprodukte, kommt Geld herein, macht die Region wohlhabend.

      Wohlstand entsteht auch dort, wo man mit exportfähigen Dienstleistungen Geld macht - sprich wo Geld oder Wissen "veredelt" wird - wie an der US-Ostküste von Boston bis NewYork oder in Californien.

      Aber in Regionen, wo kein zusätzliches Geld von außerhalb rein kommt, ja sogar Geld nach außerhalb abfliest um die nötigsten Produkte zu importieren, kann durch Dienstleistungen nicht recht viel Wohlstand entstehen. Würde es so sein, dann müßten sich ja die armen Völker in Afrika nur gegenseitig die Füße waschen und dazu unsere Preise verlangen und schon wären sie reich.

      mfg
      thefarmer


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