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    Ursache für Kinderlosigkeit - das könnte ein Grund sein: - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 13.12.05 17:07:43 von
    neuester Beitrag 20.12.05 13:59:37 von
    Beiträge: 20
    ID: 1.026.259
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      schrieb am 13.12.05 17:07:43
      Beitrag Nr. 1 ()
      Immer mehr Paare klagen über ungewollte Kinderlosigkeit, in Deutschland mittlerweile jedes 5. - 6. Paar. Das ist eine gesellschaftliche Katastrophe ungeheuren Ausmaßes. Die Samenqualität des Mannes in den sog. westlichen Zivilisationen ist in den letzten 50 Jahren je nach Erhebung um 70 - 80 % zurück gegangen - ein evolutionär einmaliger Vorgang, mal begründet mit der Einnahme der Pille und dem sich erhöhenden Östrogenanteil im Grundwasser, mal allgemein mit "Umweltgiften" umschrieben.

      Horrormeldungen ist man ja gewöhnt und hakt sie wie die täglich eingetricherte Nachrichtensendung einfach ab - es sind einfach zu viele um sich emotional damit zu belasten. Hier nun trotzdem ein erster wissenschaftlicher Beleg für das Gift, das sich die angeblich so fortschrittliche und zivilisierte Welt täglich verabreicht - und letzten Endes mitverantworlich für ihren Untergang sein wird:

      13. Dezember 2005

      LEBENSMITTELVERPACKUNGEN

      Weichmacher könnte Hirngewebe schädigen

      Von Vlad Georgescu und Marita Vollborn

      Ein Weichmacher in Lebensmittel-Verpackungen steht seit Jahren im Verdacht, die Gesundheit zu gefährden. Jetzt stellt sich heraus, dass schon winzige Mengen der Substanz namens Bisphenol A die Hirnentwicklung bei Kindern und Ungeborenen stören könnten. Behörden sind alarmiert.......

      Ein Forscherteam um Scott Belcher von der University of Cincinnati konnte erstmals im Tierversuch zeigen, dass BPA gerade in kleinsten Dosierungen die Hirnentwicklung beeinflusst. Offensichtlich blockiert die über die Nahrung aufgenommene Chemikalie die Aktivität des körpereigenen Hormons Östrogen, das für die Entwicklung bestimmter Hirnregionen unerlässlich ist.

      Doch der neurotoxische Effekt, den BPA auf das hormonelle System ausübt, dürfte weitaus größer sein als bislang angenommen. Um welche Größenordnungen es sich handelt, verdeutlich ein Vergleich. Die von Belcher ausgemachte toxische Dosis entspricht in etwa der Menge eines Fünftel Würfelzuckers, der in einem Stausee mit 2,7 Milliarden Litern Wasser aufgelöst ist. Chemisch ausgedrückt sind das etwa 0,23 Teile pro Trillion (ppt) oder 0,23 Nanogramm Bisphenol A pro Kilogramm Trägermaterial........

      Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hatte sich schon 2003 mit derartigen Fällen befasst und den Stand der Dinge unmissverständlich bewertet. Es gebe "Anlass zur Besorgnis", da die Untersuchungen "auf ein mögliches erbgut- und fortpflanzungsgefährdendes Potential von BPA hindeuten", heißt es in einer am 17. April 2003 veröffentlichten Stellungnahme des BfR.

      Überraschend sei, dass die Schädigung des Erbguts schon bei einer "außerordentlich niedrigen Dosierung" von 0,02 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht gefunden worden sei.


      Über Geschirr, Besteck und Einwegflaschen aus Kunststoff sowie die Innenbeschichtung von Dosen gelangt Bisphenol A in den menschlichen Körper.


      SPIEGEL ONLINE

      ----------------------------------------

      Im Prinzip kann man also sagen, dass alles was in Kunststoff verpackt ist und konsumiert wird zur Aufnahme von BPA führt. Dann guten Appetit.
      Avatar
      schrieb am 13.12.05 17:34:39
      Beitrag Nr. 2 ()
      Horrormeldungen ist man ja gewöhnt und hakt sie wie die täglich eingetricherte Nachrichtensendung einfach ab - es sind einfach zu viele um sich emotional damit zu belasten. ;)
      Avatar
      schrieb am 13.12.05 18:15:25
      Beitrag Nr. 3 ()
      Kinderlosigkeit ist oft für die Betroffenen
      eine persönliche Katastrophe, aber mit
      Sicherheit keine gesellschaftliche.

      Es gibt derzeit etwa 6.000.000.000 Menschen auf
      unserem Planeten, und damit so viele wie nie zuvor,
      so dass eher eine Überbevölkerung mit den bekannten
      Folgen für Ernährung, Klima, Artensterben, Umwelt,
      Gesundheit zu einem gesellschaftlichen Problem
      geworden ist.
      Avatar
      schrieb am 13.12.05 18:36:14
      Beitrag Nr. 4 ()
      #3: Das ist sicher richtig, der Begriff "gesellschaftliches" Problem war von mir so gemeint, dass die westeuropäischen Völker komplett überaltern, mit all den bekannten Problemen der Sozialkassen etc. Deine Betrachtungsweise geht darüber hinaus. Allerdings sehe ich das von Dir angesprochene Problem eher bei Ländern wie China, Indien etc., die sich durch die schnelle Industrialisierung bei fehlenden ökologischen Standards keinen Gefallen tun bzw. den Raubbau am Planeten um ein vielfach Stärkeres betreiben als es eine sich vielleicht zahlenmäßig "nur" erhaltende Bevölkerung eines westeuropäischen Staates tun würde.

      On topic:

      Betrachtet man den Körper als eine Maschine mit begrenzter Laufzeit, sollte es eigentlich nur logisch sein, dass die Laufzeit nicht nur von der Bauweise (DNA) sondern zum größten Teil wohl vom zugeführten Kraftstoff abhängt.

      Erbgutschädigende Weichmacher, hormonverseuchtes Fleisch, gesundheitsgefährdende Pestizidrückstände in Obst, Gemüse - dafür wird der Preis zu bezahlen sein bzw. wird schon bezahlt. Für jeden Quadratmeter eines Neubaugebietes wird einem vorgeschrieben wo welche Pflanze zu stehen hat, aber da wo es lebenswichtig wäre versagen die Bürokratiebehörden allesamt. Traurig - und ich wiederhole mich gerne: Ein Rückgang männlicher Fertilität von durchschnittlich 70 % (!) in nur 50 Jahren dürfte evolutionstechnisch ein Novum darstellen.
      Avatar
      schrieb am 13.12.05 19:04:09
      Beitrag Nr. 5 ()
      Falls jemand an hochwertigem Ejakulat Interresse haben sollte; unter Angabe der Adresse und Vorab-Überweisung auf mein Konto erfolgt prompte Lieferung im Kühlbehälter per DHL oder UPS..:D

      Und ihr seid Euer persönliches, demographisches Problem los.:D :D

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      Avatar
      schrieb am 13.12.05 19:31:24
      Beitrag Nr. 6 ()
      [posting]19.277.369 von derdieschnautzelangsamvollhat am 13.12.05 19:04:09[/posting]Nein Danke.
      Aber an 250.000€.
      Das kostet ein Kind, bis es das Elternhaus verläßt. ;)
      Avatar
      schrieb am 13.12.05 20:25:16
      Beitrag Nr. 7 ()
      [posting]19.277.369 von derdieschnautzelangsamvollhat am 13.12.05 19:04:09[/posting]Wie teuer?
      Avatar
      schrieb am 13.12.05 20:41:18
      Beitrag Nr. 8 ()
      7,

      :laugh::laugh:

      Hunni plus Verpackung und Versand.:D

      Oder soll ichs Dir persönlich geben`? :laugh:

      (sorry, hab meinen witzigen Tag heute;))
      Avatar
      schrieb am 14.12.05 00:04:10
      !
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      Avatar
      schrieb am 14.12.05 00:11:02
      Beitrag Nr. 10 ()
      [posting]19.280.815 von pure_escalation am 14.12.05 00:04:10[/posting]Noch leichter als bei Boris :D:laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 14.12.05 01:31:04
      Beitrag Nr. 11 ()
      wenns nix wird, dann uß eben ein kind adoptiert werden; ist doch egal oder?
      cura, finde, es gibt eh schon genug menschen.
      Avatar
      schrieb am 14.12.05 08:02:57
      Beitrag Nr. 12 ()
      Deutschland ist eh sehr dicht besiedelt, ein Gesundschrumpfen wäre in Ordnung!

      Leider gibt es da einige Bevölkerungsgruppen die sich vermehren wie die Karnickel!
      Avatar
      schrieb am 14.12.05 09:00:38
      Beitrag Nr. 13 ()
      Anfang 2007 wird es einen Babyboom in Deutschland geben, denn dann kommt das neue ELterngeld, bis dahin werde sich noch einige zurückhalten, kenne einige Leute die nur darauf warten bis das Gesetz durch ist...
      Avatar
      schrieb am 14.12.05 09:23:58
      Beitrag Nr. 14 ()
      [posting]19.277.702 von 789456123 am 13.12.05 19:31:24[/posting]250.000€

      das sind immer so tolle zahlen, die ich so aber nicht unterschreiben würde. (hab auch schon mal 1 mio gehört)

      mal unterstellt, dass die kinder mit dem 18. lj das elternhaus verlassen, wären das pro kind rund 1.160 € im monat :rolleyes:
      selbst bei 27 jahren sind es noch 770 €.

      ich habe zwei kinder - das wären pi mal daumen 2.000 € im monat die ich für die beiden aufwende .... ;)
      Avatar
      schrieb am 14.12.05 09:49:54
      Beitrag Nr. 15 ()
      [posting]19.282.145 von greatmr am 14.12.05 09:23:58[/posting]Ob es nun 250.000€ oder nur 176.000€ sind, darüber will ich mich nicht streiten. :look:

      Bedenke aber:

      Wer keine Kinder hat, kann den entsprechenden Betrag sparen bzw. anlegen ;)

      Die daraus resultierende Zinseszinsrechnung lässt die Erträge
      mit zunehmender Laufzeit stark ansteigen.

      In diesem Artikel werden sogar 285.000€ genannt:

      http://www.aerztlichepraxis.de/artikel?number=1047318301
      Avatar
      schrieb am 14.12.05 13:11:53
      Beitrag Nr. 16 ()
      Kinder sind mehr wert als ALLES GELD! :cool:
      Avatar
      schrieb am 14.12.05 23:57:34
      Beitrag Nr. 17 ()
      alles beklagt sich über den wenigen nachwuchs, der mal unsere renten finanzieren soll....nur.....was bringt uns der nachwuchs , wenn dieser keine rentenbeiträge zahlen kann, wegen fehlender arbeit!?( ein kind kostet im schnitt ca.250.000 €, bis es 18 jahre alt ist..).....wer müsste für diese kinder aufkommen?....der steuerzahler!
      (...irgendwie ne milchmädchen rechnung ...nicht wahr?)
      Avatar
      schrieb am 15.12.05 16:15:24
      Beitrag Nr. 18 ()
      #8 Hunni? Nothing to be sneezed at ... bei meinem Aktienerfolg. :D

      Nicht, dass ich dergleichen fest plane, aber würde es eigentlich Zusicherungen bezüglich der Verwendung geben?

      Die EU hat ein großes Forschungsprojekt über die Aussichten und Probleme bei der Herstellung von Mensch-Tier-Chimären gestartet ...
      http://www.heise.de/tp/r4/artikel/21/21569/1.html
      Also das wäre doch irgendwie unlustig, oder?
      Avatar
      schrieb am 15.12.05 18:41:34
      Beitrag Nr. 19 ()
      [posting]19.285.167 von timekiller am 14.12.05 13:11:53[/posting]"Kinder sind mehr wert als ALLES GELD! "

      Habe heute Nachmittag unsere zwei Kinder(1.:2 Jahre 2.:2 Monate) betreut, war das ein Geschreie und Geheule :cry: - hab mir gewünscht wieder Single zu sein :rolleyes:, mittlerweile freue ich mich zur Arbeit gehen zu dürfen :D, keine Ahnung wie meine Frau das hinbekommt :eek:
      Avatar
      schrieb am 20.12.05 13:59:37
      Beitrag Nr. 20 ()
      Der wahre Grund für die Kinderlosigkeit?


      Scheidungsväter ohne Rechte
      Im Namen des Erzeugers
      Von Andreas Rosenfelder


      20. Dezember 2005 Für diese Tage kündigt ein Kleinstverlag aus Schrobenhausen ein Taschenbuch mit dem Titel „Die Ohnmacht der Väter” an. Es zeigt auf dem Titel einen Mann mit tränenüberströmtem Gesicht und trägt eine Bauchbinde mit der Aufschrift „Frauen Leseverbot”. Die Kapitel tragen Überschriften wie „Männer in der Scheidungsfalle”, „Unterhalt/Sklavenmoral”, „Kindesentfremdung” oder sogar „Handbuch der Rache”. Das Buch eines Feuerwehrmanns aus Pfaffenhofen speist sich offenbar teils aus Lebenserfahrung, teils aus Internetquellen und fällt wohl in die obskure Gattung des grauen Textes.


      Keine Frage, so sieht ein Manifest im Geschlechterkampf aus. Doch wer eine Antwort darauf sucht, warum laut einer jüngst veröffentlichten Studie des Familienministeriums nur noch jeder zweite Mann die Vaterschaft als notwendigen Teil des Lebensglücks betrachtet, darf solche Pamphlete nicht reflexhaft als frauenfeindliche Ausfälle verbuchen. Handkopierte Broschüren aus den Frühzeiten des Feminismus, als Lohn für Hausarbeit und Entwaffnung von Vergewaltigern gefordert wurden, lasen sich ganz ähnlich.

      Symbolische Martyrien und viel Skurriles


      Demonstration vor dem Europäischen Gerichtshof
      Bislang dringt das Unbehagen geschiedener und getrennter Väter meistens in klandestinen und skurrilen Formen an die Öffentlichkeit. Zwar existieren medienwirksame Lobbys wie die britischen „Fathers 4 Justice”, die im Frühjahr ein Banner mit der Parole „Im Namen des Vaters” an der Kuppel der Londoner Saint Paul`s Cathedral anbrachten, um für ein gerechteres Umgangsrecht zu demonstrieren. Auch marschieren Prominente wie der James-Bond-Darsteller Pierce Brosnan oder der Schauspieler Mathieu Carriere in den Reihen der Väterbewegung.

      Carriere ging im vergangenen Winter sogar für zehn Tage ins Gefängnis, anstatt ein Ordnungsgeld von 5000 Euro zu zahlen: Seine Exfrau hatte ihn verklagt, weil er sich in der Öffentlichkeit mit der gemeinsamen Tochter ablichten ließ. Doch diesseits solcher symbolischer Martyrien besteht die sichtbare Welt der Scheidungsväter aus unübersichtlichen Internetseiten, aufgeheizten Diskussionsforen und Sammlungen anonymer Fallgeschichten.

      Fast die Hälfte sieht die Kinder kaum noch

      Allerdings sollte der Wildwuchs dieser selbstgebastelten Protestkultur niemanden dazu verleiten, das Thema als Randgruppenanliegen abzutun. Da fast jede zweite Ehe geschieden wird und die Kinder nur in jedem siebten Fall beim Vater verbleiben, kann sich jeder Mann das mit dem Zeugungsakt eingegangene Risiko ausrechnen, später zur Kategorie der Scheidungsväter zu gehören.

      Der Bremer Soziologe Gerhard Amendt, Zwillingsbruder des linken Sexualforschers Günter Amendt, legte vor einem Jahr die erste empirische Studie zum Thema vor. Fast die Hälfte der 3600 befragten Männer sieht die eigenen Kinder nach der Trennung nur noch selten oder gar nicht mehr. 42,1 Prozent betrachten sich als bloße „Wochenendväter”, 24,9 Prozent empfinden sich als „Zahlväter”, und zehn Prozent fühlen sich ihrer Vaterrolle vollständig beraubt.

      Spätfeministische Vorurteile wirken nach

      Amendt sieht im Extremfall der Scheidung den „Kristallisationspunkt” eines sozialen Klimas, das im Normalfall nicht ins Leben hineinstrahlt. „In der Partnerschaft spielt der Genderdiskurs keine Rolle, verdichtet sich nicht zur sozialen Erfahrung.” Erst mit dem Eintreten der Trennung manifestiere sich eine „ideologische Präferierung von Frauen und Müttern”, deren Wurzeln in der Geschlechterpolitik der siebziger Jahre liegen. Während die Ernährerfunktion nach der Scheidung juristisch aufrechterhalten werde, stehe die „Selbstverständlichkeit der Väterlichkeit”, welche die Sorge für die eigenen Kinder einschließe, plötzlich in Frage.

      Obwohl seit der Liberalisierung des Familienrechts im Jahr 1998 auch bei unverheirateten Paaren das gemeinsame Sorgerecht möglich ist, prägen laut Amendt immer noch „spätfeministische Vorurteile” die Praxis auf Jugendämtern und bei Familiengerichten. Als Gutachterinnen träten durch die Genderforschung sozialisierte Sozialpädagoginnen auf, die besonders Unterschichtmännern stets die Rolle der Täter zuwiesen. Während juristisch längst das „Zerrüttungsprinzip” in Kraft sei, bilde das „Täter-Opfer-Denken” immer noch das gängige Schema zur Handhabung von Scheidungsfällen. Alleinerziehende Mütter werden pauschal als Opfer betrachtet.

      Scheidung perfektioniert Rollenteilung

      Amendt sieht in dieser Asymmetrie einen wichtigen Grund für sinkende Geburtenraten: „Die Widerwärtigkeit, welche die Scheidung im öffentlichen Diskurs hat, wirkt abschreckend.” Mit der Ehe beträten Mann und Frau einen „ideologischen Raum”, der „etwas unglaublich Bedrohliches” habe. Tatsächlich bringt das praktizierte Mutterrecht nach der Scheidung genau jene Rollenteilung zur Perfektion, welche das von der Emanzipationsbewegung bekämpfte Ehemodell vor der Scheidung vorsah: Die Mutter hütet als sorgende Instanz den Innenraum, der Vater kreist als reiner Versorgungsfaktor im Außenraum.

      Der Berliner Filmschaffende Holger Schuster (alle Namen geändert), erst seit wenigen Monaten getrennt von seiner Exfreundin und der gemeinsamen Tochter, meidet - wie wohl die Mehrheit der Trennungsväter - die einschlägigen Internetforen und Männerkreise. Nicht, weil er ihr Anliegen nicht teilen würde. Sondern weil er die eigene Verbitterung nicht kultivieren möchte: „Wut ist eine Katastrophe.” Der Enddreißiger hat am Wochenende ein Seminar für Iyengar-Yoga besucht. Er beschäftigt sich mit Zen, übt sich im Schweigen und in der Entleerung des Bewußtseins. Seit der Trennung gestattet ihm seine Expartnerin, die zweijährige Tochter jede Woche für anderthalb Tage zu sehen und einmal zum Kindergarten zu bringen. Würde er bei dieser Regelung nicht mitspielen, entzöge ihm die Mutter das Sorgerecht. „Es ist der totale Albtraum. Ich leide sehr, weil ich ganz anders leben wollte.”

      Keine Rechte und ein Katalog von Pflichten

      Als unverheirateter Vater befindet sich Schuster in einer juristischen Randposition. Nur per Zufall erfuhr er während der Schwangerschaft, daß Nichtverheiratete zum Amt müssen, um das gemeinsame Sorgerecht zu vereinbaren. „Ich habe immer gedacht, das wäre ein grundlegendes Menschenrecht.” Tatsächlich aber sei durch die Vaterschaft ausschließlich ein „Katalog von Pflichten” garantiert: Das Sorgerecht muß die Mutter dem Vater ausdrücklich verleihen. Schon während der Schwangerschaft führte dieses Machtgefälle zu einer schweren Krise: Nachdem ein Streit um den Kindesnamen und die Taufe nur mühsam eine Einigung gefunden hatte, wollte die Mutter das gemeinsame Sorgerecht aus Angst vor weiteren Konflikten nicht einräumen. Nur mit der Ankündigung, die Beziehung andernfalls zu beenden, erstritt sich der Vater sein Recht auf Vaterschaft.

      Nach der Geburt teilten Holger Schuster und seine Exfreundin die Sorge auf und schufen, beide Freiberufler, „fast eine Fifty-fifty-Situation” - mit leichtem Ungleichgewicht durch die Stillzeiten. Jeden Tag trug Schuster seine Tochter ein paar Stunden durch die Wohnung. Sofort nach der Trennung aber setzte sich die Exfreundin mit der Tochter für zehn Tage zu ihren Eltern nach Süddeutschland ab und beanspruchte trotz des gemeinsamen Sorgerechts, das weder Vater noch Mutter privilegiert, die alleinige Zuständigkeit.

      Vom Alltagsvater zum Besuchsvater

      Da Schuster weder jene besitznehmende Gewalt ausüben wollte, mit welcher die Mutter vollendete Tatsachen schuf, noch sein Sorgerecht auf Kosten der Tochter vor Gericht einklagen wollte, lebt er seine Vaterschaft jetzt in schmalen Zeitfenstern aus: „Ich war ein Alltagsvater, jetzt bin ich ein Besuchsvater.” Die subtile Sprachentwicklung der Tochter zieht im Zeitraffer an ihm vorbei, und für Erfahrungen wie einen gemeinsamen Gang zur Post bleibt in den kostbaren Stunden kein Raum. „Ich versuche jetzt, meine Gedanken zu ändern”, sagt Schuster und kommt wieder beim Buddhismus und beim Christentum an: „Ja zu sagen, als hätte ich selber es so gewollt.” Vielleicht ändere ja die Tochter als schwächster Teil des Dreiecks eines Tages das Ungleichgewicht.

      Daß die kulturelle Praxis die Scheidungsväter in Paradoxien zwingt, die nur durch geistige Exerzitien aufzulösen sind, weiß auch der Philosophielehrer Thomas Berg aus Köln. „Wer sagt, daß er sich nicht um das Kind kümmern will, hat die besten Karten. Aber wehe, du gibst das Signal, daß du bereit bist!” Der Mittfünfziger, der fünf Monate nach der Geburt seines Sohnes von Frau und Kind verlassen wurde, hat in „albtraumhaften Nächten” versucht, den Wunsch nach Nähe zu seinem Sohn abzutöten: „Ich kann es nicht, ich bleibe bei der Wahrheit.” Selbst wenn er von den anderthalb Stunden pro Woche spricht, welche die Exfrau ihm anfangs zugestand und in denen er nur eine „olfaktorische Beziehung” zum meistens schlummernden Kind aufbauen konnte, ist das Glück dieser unwirklich kurzen Zeiträume zu spüren.

      „Papa, Lukas hat gekämpft!”

      Berg besitzt zwei dicke Leitz-Ordner, die den juristischen Schriftverkehr im Streit um das Umgangsrecht enthalten. Er hebt sie auf für den Fall, daß sein Kind später einmal nachfragt. „Psychoanalytisch gesehen, haben Kinder auch das Gefühl, daß derjenige, der ohnmächtig diesem Treiben zusieht, sie im Stich läßt.” Im Sommer zog sein sechsjähriger Sohn mit der Mutter ins Ausland - für viele Scheidungsväter die größte Angst. Ein Wochenende im Drei-Wochen-Turnus gestand das Gericht Berg zu. Die Flugkosten zehren die letzten Mittel auf, die dem Beamten nach Zahlung des Unterhalts verbleiben. Kürzlich kam der Sohn, nachdem die Mutter seine Reise wegen schlechten Wetters absagen wollte, am Düsseldorfer Flughafen an und sagte: „Papa, Lukas hat gekämpft!” Die Rede in der dritten Person zeigte dem Lehrer, daß sein Sohn sich zwischen den geschiedenen Eltern wie ein Fremder vorkommt.

      Berg hatte vor der Geburt seines jüngsten Sohnes schon eine Scheidung hinter sich und hat kein sehr romantisches Vaterschaftsbild mehr, zur familienrechtlichen trete die sozialökonomische Erniedrigung. Seinen Kindern aus erster Ehe konnte er nach der Scheidung nur Zelturlaub und Nudeln auf dem Campingkocher anbieten, während sie mit der Mutter zum Urlaub auf einer Finca flogen. „Die Emanzipation ist auf diesem Feld zu einem reinen Machtfaktor geworden.” Thomas Berg hat seine Konsequenzen gezogen: Er ließ sich nach der schmerzhaften Erfahrung sterilisieren.


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