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    EU Delegation bei Prozess in Türkei verprügelt ! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 17.12.05 21:45:45 von
    neuester Beitrag 18.12.05 13:42:19 von
    Beiträge: 18
    ID: 1.027.216
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      schrieb am 17.12.05 21:45:45
      Beitrag Nr. 1 ()
      Dass man sich ernsthaft mit dem Gedanken beschäftigt dieses Land in die EU aufzunehmen ist unglaublich ..... :rolleyes::mad:

      Aus der Welt von heute:

      "Ein schwarzer Tag für die Türkei"
      Richter vertagt das Verfahren gegen Orhan Pamuk - Nationalisten greifen den Wagen des Schriftstellers und britischen Abgeordneten an
      von Boris Kalnoky


      Istanbul - Es ist kurz vor zehn Uhr morgens, und die Flure des Istanbuler Bezirksgerichtes Sisli füllen sich mit grinsenden, witzelnden, auffallend wohlgekleideten Gestalten. Es sind die Damen und Herren der westlichen Presse, internationaler Organisationen, diverse Parlamentarier, und eine Delegation des Europa-Parlaments. Sie alle sind gekommen, um einer totalen Blamage des türkischen Rechtswesens beizuwohnen, und danach süffisant darüber zu be0richten, im Fernsehen, in den Zeitungen, in Parlamentsausschüssen und Außenministerien.


      Ich auch. Die Sätze bilden sich von selbst, wie ich da stehe und warte: "Im Prozeß gegen den Schriftsteller Orhan Pamuk ... angeklagt, weil er die Wahrheit sprach.... Richter und Justizminister schieben sich die Verantwortung zu... Verfahren aus Feigheit vertagt..."


      Allmählich wandern andere, ernstere Menschen herbei, unaufdringlich, still, ohne Witze und Lächeln. Hrant Dink, der bekannteste armenische Publizist des Landes, kürzlich verurteilt wegen Beleidigung des Türkentums, dasselbe Verbrechen, dessen Pamuk angeklagt ist. Felhat Tunc, legendärer kurdischer Sänger, mehrfach im Gefängnis wegen Beleidigung des Türkentums. Baskin Oran, derzeit angeklagt, weil er im Auftrag des Ministerpräsidentenamtes eine Studie zur Lage der Menschenrechte schrieb, deren Inhalt der Regierung dann leider mißfiel. Und wer sitzt dort unbemerkt in einer Ecke, als sei das Gewissen der Türkei persönlich gekommen, um stumm aufzuzeichnen was hier passiert? Es ist der greise Literatur-Nobelpreisträger Yasar Kemal, vielleicht der bewegendste Erzähler, den die Türkei je hervorbrachte, ein ruhiger Schilderer einfacher, absurder und sinnlos grausamer Schicksale. Der Doyen der türkischen Literatur meidet seit Jahren die Öffentlichkeit. Zuletzt gab er 1999 ein Interview. Mehrfach verurteilt und inhaftiert.


      Irgend jemand hat ihn nun bemerkt, ein Strom ehrfürchtiger Verehrer bewegt sich auf ihn zu. Spätestens jetzt ist klar - die feinsten Geister der Türkei sind gekommen, ihre Solidarität zu zeigen. Sie witzeln nicht, denn sie wissen, daß es kein Witz ist, wenn die Justiz gegen Andersdenkende zuschlägt. Sie glauben auch nicht, daß es Grund zur Freude gibt. Selbst dann nicht wenn, wie erwartet, der Prozeß am Ende fallengelassen wird. "Es wird noch lange weitergehen", so Hrant Dink.


      Und nun drängt eine dritte Gruppe ins Gebäude: Der Pöbel. Plötzlich wird geschrieen, Beleidigungen fallen, Handzettel voller geistigem Unrat werden verteilt, gegen Pamuk, gegen die Regierung, gegen die Ausländer. "Alles Juden und Verräter hier, kein einziger echter Türke", brüllt ein Patriot. Die Stimmung lädt sich auf.


      Im Korridor stehen jetzt an die 200 Menschen. Ein mörderisches Gedränge, als die Tür zum winzigen Gerichtssaal aufgeht. Die Wenigsten passen hinein. Drinnen steht ein Dutzend Gestalten, die aussehen wie Henkersknechte. Wüst schreien sie die Ausländer an: "Ausländer raus hier, Türken zuerst." Einer von ihnen boxt den britischen Abgeordneten und Ex-Europaminister Denis MacShane ins Gesicht, setzt mit dem Ellenbogen nach.


      Seltsam, die Horde Finsterlinge ist in Rechtsanwaltsroben gekleidet. Es stellt sich heraus, daß sie die Nebenkläger sind, eine Vereinigung nationalistischer Rechtsanwälte. Daß der Richter ihnen erlaubt, als Kläger ihre Roben anzubehalten, das ist eben Türkei.

      Die EU-Delegation hat es in den Raum geschafft, auch Yasar Kemal und eine Handvoll Journalisten. Alle bestaunen die pöbelnden Kläger, es wird gekichert. Da bricht es aus einem von ihnen heraus: "Seht ihr wie sie uns auslachen! Sie wollen die türkische Justiz kontrollieren! Nie werden wir das erlauben! Wie Atatürk schon sagte, sie werden gehen, wie sie gekommen sind" (Anm. d. Red.: Atatürk meinte die Besatzungsmächte 1919-1923). Haß verzerrt sein Gesicht, überall zuckt es darin, Schweiß fließt von der Stirn. Es ist derselbe Kerl, der MacShane geboxt hat. Da erhebt Yasar Kemal die Stimme: "Was schreist Du hier herum", ruft der Nobelpreisträger.


      Endlich kommt der Richter, und dann Pamuk. Schwarze Jacke, weißes Hemd, ein amüsierter Blick aus blauen Augen. Er stellt sich dem Richter gegenüber, schlaksig und stumm, den Kopf leicht zur Seite geneigt. So wird er bis zum Ende verharren und kein Wort sprechen.


      Die Posse beginnt. Der Richter verkündet die Vertagung des Verfahrens auf den 7. Februar, weil der Justizminister nach dem bis vergangenen April geltenden Gesetzbuch entscheiden muß, ob es überhaupt einen Prozeß geben soll. Der Minister hat sich nicht gemeldet. Alle im Raum wissen, daß er sich vermutlich auch nie melden wird, womit der lästige Fall eingeschläfert wäre, ohne abgewiesen oder abgeschlossen zu sein.


      Pamuks Rechtsanwalt fordert, seinen Mandanten sofort freizusprechen, und dann beginnt die Horde der Nebenkläger zu bellen.

      Das könnte nun das langweilige Ende sein, aber die Herren Nebenkläger sorgen für Kurzweil. Kaum sind sie draußen auf der Straße, beginnen sie im Rudel Jagd auf Journalisten zu machen, offenbar mißfiel einem von ihnen die Frage eines CNN-Korrespondenten. Es wird getreten und geschlagen, auf der anderen Straßenseite skandieren Nationalisten "Pamuk Verräter, Verräter". Sie machen das Wolfszeichen dabei, drei Finger als Kralle, das Erkennungszeichen der faschistischen "Grauen Wölfe".


      Derweil hat einer von ihnen Denis MacShane erwischt. Zum zweiten Mal an diesem Tage trifft es den britischen Abgeordneten und langjährigen Verfechter eines EU-Beitritts der Türkei. Unter Fußtritten teilt man ihm mit, wie man über ihn denkt: "Du M******** du bist nichts weiter als ein H******* Du F*****", man könnte weiterzitieren wenn die vielen Sternchen nicht langweilten.


      Die Nebenkläger sind mittlerweile von Bereitschaftspolizisten zu ihren Gesinnungsgenossen von den Grauen Wölfen gedrängt worden, allmählich kehrt Ruhe ein.


      Zwei Dinge sollten zum Abschluß des Tages nicht unerwähnt bleiben. Joost Lagendijk, Türkei-Berichterstatter des Europaparlaments, befindet nach der Verhandlung, daß Artikel 301, Grundlage der Anklage, gestrichen und überhaupt das ganze türkische Gesetzbuch erneut reformiert werden muß. "Ein schwarzer Tag für die Türkei" sei dies gewesen, sagt er.


      Aber man sollte immer die gute Seite des Lebens sehen. Wir haben versucht, den Gerichtsdiener zu bestechen, um als erste im Saal zu sein. Er wies die Offerte gelangweilt ab. Kopf hoch also, er wenigstens war so, wie es in der türkischen Justiz idealerweise sein sollte. Das ist doch ein Anfang.
      Avatar
      schrieb am 17.12.05 22:51:56
      Beitrag Nr. 2 ()
      Bravo ! :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 17.12.05 23:15:21
      Beitrag Nr. 3 ()
      Das hat ihnen bestimmt gut getan.

      Wieso muss ich diese Lustreise überhaupt finanzieren? :mad:
      Avatar
      schrieb am 17.12.05 23:21:31
      Beitrag Nr. 4 ()
      Och, da hat`s bestimmt nicht die Falschen getroffen.
      Da konnten sich diese vergeistigten Ideologen mal hinab begeben in die Niederungen des gemeinen Volkes.
      Vielleicht klärt das ihre Sicht der Dinge etwas. Aus den Brüsseler Glasbunkern sieht die Welt ja so schön heil aus! :laugh:
      Avatar
      schrieb am 17.12.05 23:40:34
      Beitrag Nr. 5 ()
      Die haben doch bestimmt provoziert, anders ist doch das Verhalten nicht zu erklären. :laugh::laugh::laugh:

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      Avatar
      schrieb am 17.12.05 23:47:54
      Beitrag Nr. 6 ()
      Da sage noch einer prügel würden nicht zu erkenntnissen führen,leiderr war die Claudia Roth nicht anwesend.:cry:
      Avatar
      schrieb am 17.12.05 23:54:58
      Beitrag Nr. 7 ()
      [posting]19.325.566 von endaxi am 17.12.05 23:47:54[/posting]Claudi hätte sich für ein Schauer Schläge bestimmt noch bedankt. :laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 18.12.05 00:09:52
      Beitrag Nr. 8 ()
      ...hilft es , wenn man zum x-ten male feststellt, dass
      99,99... % der Türken dran nicht beteiligt waren, und es
      sozusagen eine Einzeltat war ? Komisch, dass dauernd Türken
      zu 99,999 % an irgendwas nicht beteiligt sind.
      Avatar
      schrieb am 18.12.05 00:11:30
      Beitrag Nr. 9 ()
      [posting]19.325.566 von endaxi am 17.12.05 23:47:54[/posting]Unsere Claudi wäre mit dem kloppenden Orientalen unverzüglich in einen "kritischen Dialog" getreten und hätte ihm erzählt, dass wir Deutschen sehr tolerante Menschen sind. Und wenn er mal Asyl brauche: bei ihr auf der Couch ist noch ein Plätzchen frei - jede Wette, dass es so gelaufen wäre. Ich kenne sie doch, unsere Wuchtbrumme (oder wie Harald Schmidt sagte: unser "Eichhörnchen auf Ecstasy").

      Die Claudi, die macht uns vor, wie Multi-Kulti geht! Einfach spitze, die Frau! Schade, dass wir sie jetzt nicht mehr so oft vor Kameras sehen...

      LM
      Avatar
      schrieb am 18.12.05 01:07:20
      Beitrag Nr. 10 ()
      Auch wenn jetzt alle auf mich einprügeln werden:
      Ich zweifele nicht daran, dass sich die Geschehnisse wie beschieben ereignet haben. Dennoch ist der Artikel sehr polemisierend geschrieben. Hätte fast im Spiegel erscheinen können :D


      Wie ich schon in einem anderen Thread schrieb: ich wäre froh, wenn wir hier unbeschwert über den Umgang mit Ausländern, insbes. Türken diskutieren könnten. Ich kenne sehr viele Türken und habe sowohl schlechte wie auch gute Erfahrungen gemacht. Wie bei jeder anderen Bevölkerungsgruppe halt auch.

      Mir geht nur diese einseitige Meinungsbildung - sowohl in die eine als auch in die andere Richtung - gewaltig auf die Nerven. Der Redakteur wäre gut beraten gewesen, erst mal eine Nacht über die Ereignisse zu schlafen.
      Avatar
      schrieb am 18.12.05 01:17:39
      Beitrag Nr. 11 ()
      #10 Mann was bin ich froh das du viele Türken kennst,da tut sich der einseitige schmerz der geschlagenen schon nicht mehr so weh aus meiner sicht.
      Werd jetzt mal in ruhe darüber schlafen und hoffe ich träume nicht einseitig schlecht von dir.:look:
      Avatar
      schrieb am 18.12.05 03:18:00
      Beitrag Nr. 12 ()
      Jo, schlaf gut und träum von mir :p
      Avatar
      schrieb am 18.12.05 06:08:16
      Beitrag Nr. 13 ()
      [posting]19.325.482 von Neonjaeger am 17.12.05 23:40:34[/posting]Alleone ihre überflüssige Anwesenheit war eine einzige Provokation.

      :mad::mad::mad:
      Avatar
      schrieb am 18.12.05 09:03:42
      Beitrag Nr. 14 ()
      Wie hiessen noch die User, die auch für Deutschland Nationalismus und Patriotismus fordern?? :rolleyes:

      Einfältiger Mob! :cry:
      Avatar
      schrieb am 18.12.05 09:38:58
      Beitrag Nr. 15 ()
      [posting]19.325.897 von ConnorMcLoud am 18.12.05 06:08:16[/posting]Eben !!! Alles Provokateure !!! :rolleyes:

      Leute die die Vernichtung der Armenier leugnen, wie Pamuk, kriegen da unten schon einen fairen Prozess. Da muss man doch nichts beobachten :rolleyes:
      Mann (die EU) kann denen ja ruhig mal ein paar Milliarden hinterher schmeissen und dann erst schauen wie Sie sich entwickeln. Sich vorher ein Bild machen ist übelste Provokation !!!
      Avatar
      schrieb am 18.12.05 09:47:00
      Beitrag Nr. 16 ()
      Naja, die haben halt ein anderes Temperament als wir! :confused:
      Avatar
      schrieb am 18.12.05 13:25:33
      Beitrag Nr. 17 ()
      die können doch noch froh sein, dass die türken nicht noch das messer gezogen haben
      Avatar
      schrieb am 18.12.05 13:42:19
      Beitrag Nr. 18 ()
      [posting]19.324.815 von Maigret am 17.12.05 21:45:45[/posting]Guten Tag Maigret

      bitte füge in Zukunft die passenden Links hinzu.

      http://www.welt.de/data/2005/12/17/818797.html und
      http://www.welt.de/data/2005/12/17/818797.html?s=2

      Guten Tag @all

      einige Teilnehmer in diesem Thread sollten aufpassen, dass sie selbst nicht polemisch werden. Sowohl zum Thema Türkeikritik als auch beim Kritisieren der Türkeikritiker.

      Gruß
      CaveModem


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