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    Wo bleibt der Protest der muslimischen Verbände? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 08.02.06 13:34:06 von
    neuester Beitrag 09.02.06 14:54:46 von
    Beiträge: 18
    ID: 1.038.805
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      schrieb am 08.02.06 13:34:06
      Beitrag Nr. 1 ()
      Ich frage mich, wo der offene und deutliche Protest der muslimischen Verbände in Dänemark, Frankreich, Norwegen, aber auch in Deutschland gegen diese abscheulichen Taten bleibt.


      Gut, Muslime mögen sich durch die Karikaturen beleidigt sehen, aber das ist noch lange kein Grund für Gewalt.


      Und warum sollten wir Europäer uns nicht auch beleidigt fühlen, wenn unsere Landsleute entführt und ihnen die Köpfe abgetrennt werden? Dürfen wir dann auch Botschaften anstecken, auf türkische, iranische, irakische, afghanische oder syrische Fahnen spucken, uns an ihnen die Schuhe abputzen und sie in Brand stecken? Nein, das dürfen wir nicht. Aber Verständnis sollen wir aufbringen.


      Und überhaupt, wie steht es um Entschuldigungen für die ewigen Hasstiraden gegen Israel und das Jundentum? Wie um eine, wenn Jesus verunglimpft wird oder auch dafür, wenn buddhistische Statuen in Afghanistan gesprengt werden?


      Muslime fordern Toleranz, aber wo ist deren Toleranz?


      Ich bin wirklich nicht gerade intolerant, aber irgendwann muß ein Schlußstrich gezogen werden. Wenn das einen "Kampf der Kulturen" bedeutet, dann soll es eben so sein.
      Avatar
      schrieb am 08.02.06 13:41:04
      Beitrag Nr. 2 ()
      Protest-Ticker (3)
      Damaskus. Eine Welle der Empörung fegt heute nachmittag durch die Straßen von Damaskus: Per SMS-Kette war in der muslimischen Gemeinde das Gerücht umgegangen, der Mufti sei am Morgen verkehrtherum in seine Hose gestiegen, habe diese daraufhin verbrannt und sei auf verschiedenen anderen Hosen herumgehüpft. Überall in Syrien zündeten daraufhin gläubige Moslems ihre Hosen an und hüpften herum, zum Teil, weil sie die Hosen vor dem Anzünden nicht ausgezogen hatten. Die Frankfurter Rundschau äußerte dazu, Hosen zu tragen sei zwar geschmacklos, aber man könne es nicht rundweg verbieten.

      [06.02.2006]
      Protest-Ticker (2)
      Kabul. Islamische Proteste wurden gegen die Mittagszeit in Kabul laut, wo ein Imam mit dem Fahrrad über eine Glasscherbe gefahren war und daraufhin einen zerschnittenen Fahrradreifen wechseln mußte. Ein wütender Mob zündete Minuten später überall in Afghanistan Fotos von Fahrrädern an und hüpfte auf Bildern von Glasscherben herum, mehrere Fahrradläden brannten völlig aus. Die taz in einem Kommentar: "Es muß weiterhin erlaubt sein, Fahrrad zu fahren, sicher. Aber nicht alles, was man tun darf, sollte man auch tun!"

      [Protest-Ticker (1)
      Beirut. In einem Beiruter Frühstückscafé entzündete sich heute morgen spontan muslimischer Protest, als ein Gast mit den Worten "Das habe ich nicht bestellt" aufsprang, das Büro des Cafébesitzers anzündete, ein Bild des Cafés verbrannte und anschließend darauf herumtrampelte. Wenig später protestierten Hunderttausende in den Straßen Beiruts gegen die schlecht organisierte Gastronomie im Allgemeinen und schwerhörige Bedienungen im Speziellen.
      Avatar
      schrieb am 08.02.06 13:52:44
      Beitrag Nr. 3 ()
      Und warum sollten wir Europäer uns nicht auch beleidigt fühlen
      weil wir nicht DÜRFEN!
      ...ohne gleich als Nazi abgestempelt zu werden.
      Islamisten, Selbstmordattentäter sind verblödete Kreaturen, mißbraucht durch ihre eigene Religion.
      Avatar
      schrieb am 08.02.06 13:53:46
      Beitrag Nr. 4 ()
      Und ferner, diese Gewaltentladungen sind keineswegs so "spontan" wie von Seiten muslimischer Organisationen behauptet wird.

      In einem Land wie Syrien, in dem sich nicht mal drei Leute treffen können, ohne daß der Staat es merkt. Hunderte und Tausende treffen sich vor Botschaften und sogar vor Einrichtungen von Hilfsorganisationen, um diese in Brand zu stecken. Das muß man sich erstmal vorstellen. Da versuchen wir denen zu helfen und die wollen unsere Landsleute dafür niederfackeln.

      Und eben mal ganz spontan treffen sich ganze Scharen verhüllter Frauen mit Maschinengewehren bewaffnet um auf Plakate des dänischen Ministerpräsidenten zu feuern. Normalerweise darf eine Muslimin ohne Begleitung garnicht auf die Straße.


      Ich wette, viele dieser "Protestanten" haben die Karikaturen nicht mal gesehen, sondern werden schlicht und einfach von oben gesteuert und instrumentalisiert.

      Europa muß klar machen, daß es solche Ereignisse nicht weiterhin tolerieren wird. Abzug der Botschafter und Einstellung wirtschftlicher Hilfe.
      Avatar
      schrieb am 08.02.06 13:58:04
      Beitrag Nr. 5 ()
      [posting]20.097.050 von Sexus am 08.02.06 13:34:06[/posting]Wenn der Moslem gegen die Gewalt von Moslems demonstrieren würde, dann wäre das eine Demonstration gegen den Islam, da Gewalt dem Islam imanent ist. Solche Demonstrationen würden also die religiösen Gefühle der Moslems verletzen, was diese wiederum zum Anlaß für Gewalt nehmen würden. Wenn die Verbände gegen Gewalt demonstrieren führt das also nur zur Gewalt. :)

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      Avatar
      schrieb am 08.02.06 13:58:53
      Beitrag Nr. 6 ()
      [posting]20.097.352 von xZeitZeuge am 08.02.06 13:52:44[/posting]Ganz genauso ist es!

      Das einzige was wir dürfen, ist Verständnis aufbringen. Das sollen wir.

      Diese Muli-Kulti-Fanatiker kommen sofort mit der Nazikeule, wenn man es wagen sollte, einen Muslim wegen seiner Handlungen, wegen seines Schweigens, der damit verbundenen heimlichen Zustimmung zur Gewalt oder der Ausführung von Gewalt selbst zu krisitieren.

      Mögen sie das in ihren Ländern tun, aber von den hier lebenden Muslimen erwarte ich nicht nur eine klammheimliche Entschuldigung sondern auch eine deutlich wahrnehmbare Solidarisierung mit den angegriffenen Europäern.
      Avatar
      schrieb am 08.02.06 14:09:25
      Beitrag Nr. 7 ()
      mögen die Islamisten sich öffentlich distanzieren von den Gewalttätern !
      ...ich bitte darum !
      Avatar
      schrieb am 08.02.06 14:17:11
      Beitrag Nr. 8 ()
      Hallo User,
      schaut doch einmal bitte kurz im Thread Bilder aller Art von Mohammed vorbei. Insbesondere Posting 36 und 42.
      U. Sahm n-tv Korrespondent bringt dort erstklassige Argumente gegen die Islamisten. Ich schau noch einmal gleich bei n-tv vorbei, ob es neues gibt. Lohnt sich.
      Bis dann
      viele Grüsse
      maerlin

      P.S.: Jetzt kommt endlich Klarheit in die Geschehnisse.
      Avatar
      schrieb am 08.02.06 14:26:44
      Beitrag Nr. 9 ()
      Wenn ich diese ganzen Krawalle in den Nachrichten verfolge, stellt sich bei mir immer spontan der Verdacht ein, dass die Trinkwasserversorgung in diesen Regionen mit irgendwelchen Aufputschmitteln vergiftet sein könnte.

      Als weltoffener, toleranter und verständnisvoller Europäer fordere ich hiermit die Bundesregierung auf, einfach noch mehr finanzielle Mittel zur Lösung des Problems bereitzustellen. 20 Millionen € sind einfach zu wenig!

      Hintergründe über das klägliche Versagen deutscher Entwicklungshilfe und die Mitverantwortung der BRD an den Ausschreitungen:

      http://www.entwicklungshilfe.de/modules.php?name=News&file=a…


      C.T.D.
      Avatar
      schrieb am 08.02.06 14:26:52
      Beitrag Nr. 10 ()
      [posting]20.097.454 von Sexus am 08.02.06 13:58:53[/posting]Nicht nur Verständnis sondern auch unser Geld haben sie ganz gerne siehe HAMAS, mich kotz.. diese Islamisten langsam aber sicher an.


      Guenter
      Avatar
      schrieb am 08.02.06 14:27:58
      Beitrag Nr. 11 ()
      [posting]20.097.778 von maerlin am 08.02.06 14:17:11[/posting]Ich stelle Beitrag #36 mal hier ein, da wirklich gut gelungen und den Nagel auf den Kopf treffend:


      Von n-tv Korrespondent Ulrich W. Sahm, Jerusalem

      Kann man die Gefühle eines Blinden mit pornografischen Fotos verletzen oder bereiten schiefe Töne einem Tauben Ohrenschmerzen ? Die Moslems sind wie " Blinde" . Beim besten Willen konnten sie die angeblich so verletzenden Karikaturen nicht sehen. Keine arabishce Zeitung hat sie nachgedruckt, kein arabischer TV Sender würde sie ausstrahlen und CNN vertuscht sie, als handle es sich um Pornographie. Können Gefühle allein durch Gerüchte verletzt werden ? Und hört man sich die Gerüchte genau an, so erfährt man, dass der Prophet Mohammed in jener dänischen Zeitung als Schweinskopf oder pädophiler Dämon dargestellt worden sei. Daraufhin fordern der Papst, Bundeskanzlerin Merkel und Islamexperten, dass die Presse sich " zurückhalten" und den Glauben der Moslems respektieren sollte. Doch nicht nur die Karikaturen, die in jener dänischen Zeitung abgedruckt worden sind, liessen die Gefühle aufwallen. Es waren vielmehr Cartoons aus obskurer Quelle, die eigenwillig von dem dänischem Imam einer Hetzbroschüre beigefügt worden sind, mit der er beim ägyptischen Grossmufti und bei der arabischen Liga hausieren ging, um das Feuer zu legen. Wie soll sich Jyllands-Posten nun für Karikaturen entschuldigen, die sie nicht veröffentlicht hat ?

      Warum bezichtigen der Papst, die Bundeskanzlerin und die Experten nicht diesen dänischen Imam des Betrugs ? Der Pöbel in Damaskus, Beirut und Gaza, in Kaschmir oder Afghanistan, lacht doch nur über die europäischen Selbstbezichtigungen und das schnelle Einknicken.

      Schon bald könnten fromme Moslems in Europa den Anblick von Schweinefleisch in Supermärkten oder offenes Frauenhaar auf der Strasse als unerträgliche Gotteslästerung betrachten.

      Wird sich Frau Merkel dann in einen Tschador hüllen und der Papst aus Respekt beim Gebet gen Mekka verneigen ? So wie Europa jetzt auf das Verbrennen von Botschaften und Flaggen reagiert, dürfte der nächste Schritt, wenn wieder ein Gerücht die Runde macht, tatsächlich das Einhüllen in Kopftücher und eine Einschränkung der Meinungsfreiheit das bestse Mittel sein, fromme Moslems von Kaschmir bis Marokko, von London bis Kopenhagen zu besänftigen. Spätestens dann müsste auch niemand mehr in Europa einen Kulturkampf befürchten.

      Adresse: http://www.n-tv.de/631218.html
      Avatar
      schrieb am 08.02.06 14:32:21
      Beitrag Nr. 12 ()
      Viele wünschen sich den Islam als eine Art zusätzliche entferntere christliche Konfession.

      Man betet zwar zu Allah und Mohammed, übt sich aber ansonsten in Nächstenliebe.

      All jene die in der Realität einen Widerspruch zum eigenen Wunschbild erkennen, fragen sich erschlocken, warum machen die das nur?
      Warum verhalten die sich anders als ich mir das wünsche?

      Von Nächstenliebe oder gar Feindesliebe wie sie Jesus gepredigt haben soll steht wohl nichts im Koran.

      Warum aber braucht die Welt den Islam?
      Welchen Nutzen hat das globale Zusammenleben vom Islam?
      Ich bin durchaus an einer ernsten Anwort interessiert.
      Avatar
      schrieb am 08.02.06 14:47:50
      Beitrag Nr. 13 ()
      [posting]20.098.064 von insti am 08.02.06 14:32:21[/posting]Warum aber braucht die Welt den Islam?
      Welchen Nutzen hat das globale Zusammenleben vom Islam?


      1.) Die Welt braucht den Islam nicht, es gibt auch ohne die im Koran religiös verbrämte Gewaltverherrlichung und fast gottgleiche Patriarchatserhöhung genug andere Probleme.

      2.) Ergo....keinen.
      Avatar
      schrieb am 08.02.06 14:48:51
      Beitrag Nr. 14 ()


      ich finde nichts verwerfliches an den karikaturen.
      an den haaren herbeigezerte argumentation, ein vorwand zur gewaltentladung.

      Vielleicht sollten wir uns die Frage stellen: ist es den islamisten überhaupt recht, daß die türkei in die eu will?
      wer geht schon freiwillig in des feindes höhle.

      warum äußert sich die türkische regierung nicht zu den vorfällen und bezieht eindeutig stellung!

      Warum nicht ???
      Avatar
      schrieb am 08.02.06 15:51:53
      Beitrag Nr. 15 ()
      [posting]20.098.371 von xZeitZeuge am 08.02.06 14:48:51[/posting]Kann daran ebenfalls nichts Verwerfliches daran finden.

      Sieht man sich die Bilder mal an, so stimmen die Proportionen im Gegenteil doch haargenau.
      Avatar
      schrieb am 08.02.06 15:59:53
      Beitrag Nr. 16 ()
      Hier ein ebenfalls gut gelungener Beitrag aus dem Spiegel:


      Das Leben des Brian mit dänischen Untertiteln

      Von Hubert Kleinert

      Das treuherzige Bekenntnis westlicher Politiker, man wolle keinen Kampf der Kulturen, hilft leider nicht weiter. Was tun, wenn die islamistische Seite genau das will? Und was wird passieren, wenn der Westen und die islamische Welt um mehr streiten müssen als ein paar lächerliche Karikaturen aus Dänemark?

      Nehmen wir einmal an, bei Erscheinen des Films "Das Leben des Brian" hierzulande hätte die katholische Bischofskonferenz Anfang der neunziger Jahre zu Massendemonstrationen aufgerufen, weil die gotteslästerliche Verunglimpfung von Jesus Christus auf Kinoleinwänden nicht länger mehr hingenommen werden könne. Nehmen wir weiter an, einige besonders heißblütige Gottesdiener hätten den Sonntagsgottesdienst genutzt, um zum Sturm auf die Kinos als Tempel des Unglaubens aufzurufen. Und unterstellen wir ferner auch noch, Tausende hätten diesen Aufruf befolgt, wären tatsächlich vor die Kinos gezogen, es wäre dabei zu Übergriffen gekommen, zu Tätlichkeiten und Zerstörung.



      Hubert Kleinert: "Niemandem weiterhelfen werden all die treuherzigen Bekenntnisse"

      Was immer sich daraus hätte entwickeln können, eines wäre gewiss gewesen: Ein ziemlich einhelliger Proteststurm der Öffentlichkeit. Niemand hätte es gewagt, auch nur das mindeste Verständnis für derlei Aktionen zu bekunden. Vordemokratisches, ja totalitäres Denken wäre der katholischen Kirche attestiert worden, ein fundamentales Missverständnis der Rolle von Kirche und Religion in der freiheitlichen Gesellschaft. Und vermutlich wären die Vorkommnisse genutzt worden, um alsbald die Sonderrechte der christlichen Kirchen hierzulande zu attackieren. Ganz vorne in der politischen Verurteilung wäre die politische Linke gewesen, am lautesten wahrscheinlich die Grünen.

      Selbst die christlichen Parteien hätten sich dem nolens volens angeschlossen. Vielleicht hätte der eine oder andere verschämt einen Hinweis darauf versucht, dass ihm der Film auch nicht besonders gefallen habe. Aber selbst das hätte er wahrscheinlich nur einmal gewagt; erbarmungslos nämlich wäre das Fallbeil der Political Correctness niedergesaust und hätte ihm klargemacht, dass jede Äußerung von Verständnis in diesem Fall unschicklich sei, wenn nicht gar eine indirekte Billigung darstelle.


      Wenn man diesen zugegeben arg konstruierten Fall mit den weltweiten Vorgängen dieser Tage und den westlichen Reaktionen darauf vergleicht, erschließt sich rasch, in welche Schieflage wir im Grunde längst schon geraten sind. Natürlich ist es richtig, in einer aufgeheizten Lage, in der aufgehetzte und fanatisierte Massen in der islamischen Welt zum Sturm auf westliche Einrichtungen antreten, Wege der Mäßigung und Deeskalation zu suchen. Das Leben von Menschen steht auf dem Spiel, von amerikanischen und britischen Soldaten wie von deutschen Geiseln.

      Also mag es richtig, mindestens vertretbar sein, wenn regierungsamtlich selbst im Angesicht verwüsteter dänischer Auslandsvertretungen noch auf das für Demokraten selbstverständliche Recht zum gewaltfreien öffentlichen Protest hingewiesen wird. Aber ist es tatsächlich angemessen, wenn sich in den westlichen Reaktionen dabei die Töne des Verständnisses allzu sehr mischen mit solchen der Verteidigung der Pressefreiheit und der Abwehr von Gewalt?

      Die Dänen haben den Islam nicht angegriffen

      Man kann die Veröffentlichung der Karikaturen geschmacklos oder unsensibel finden, gewiss. Und wer sie nicht ertragen kann, mag die Gerichte bemühen oder sich meinethalben für eine Verschärfung von Gesetzen verwenden. Aber es kann im Ernst in unserer demokratischen Kultur keine Frage sein, dass nicht Dänen den Islam angegriffen haben, nicht einmal eine dänische Zeitung, sondern umgekehrt Muslime tragende Grundlagen der europäischen Zivilisation attackieren. Das ist der Kern des Problems und wer das verständnisvoll durcheinander bringt oder gleichsetzt, liegt schief. Und deshalb gibt es bei allem notwendigen Bemühen um Besonnenheit und Abbau von Spannungen auch Formen des Verständnisses für muslimische Empörung, die falsch und unangebracht sind und letztlich auch niemandem weiterhelfen.


      Niemandem weiterhelfen werden leider auch all die treuherzigen Bekenntnisse dieser Tage, dass man keinen Kampf der Kulturen wolle. Denn natürlich kann das niemand wollen, der Demokrat und bei klarem Verstande ist. Das ist doch ganz selbstverständlich. Die Frage ist nur, ob das, was wir seit dem Anwachsen der fundamentalistischen Bewegungen im Islam und im Kern seit dem Sturz des Schah-Regimes 1979 beobachten, nicht längst Züge eines solchen globalen Kulturkampfs angenommen hat.

      In einer kommunikativ immer mehr vernetzten Welt treffen die kulturellen Symbole der westlich-demokratischen Gesellschaften auf politisch-kulturell völlig anders gepolte islamische Welten, in denen ein Gemisch aus sozialen und politischen Problemen, Unterlegenheits- und Kränkungsgefühlen und andersartiger religiöser und politischer Tradition relativ leicht zu emotional und politisch ausbeutbaren Massenentladungen werden können, die ebenso leicht die Grenzen der Steuerbarkeit durch autoritäre Staatsführungen überschreiten.

      Und nicht nur das: Versatzstücke des dort grassierenden politisch-religiösen Gedankenguts dringen über die muslimische Masseneinwanderung ins Innere der westlich-demokratischen Gesellschaften, was das Problem verschärft, zumal die freiheilich-permissive Verfasstheit unserer Gesellschaften darauf in keiner Weise eingerichtet ist und deshalb zwischen Ignoranz, blauäugig-multikultureller Hypertoleranz und hilflosen Leitkulturdebatten hin- und herschwankt.

      Was wird passieren, wenn wir wirklich mal ein Problem haben?

      Das ist das Problem, mit dem wir es verschärft in den nächsten Jahren zu tun haben werden. Da wir bei aller andauernden Suche nach den aufgeklärteren, moderneren Varianten des Islam nicht davon ausgehen können, dass sich an der politischen Ausbeutbarkeit religiöser Empfindungen und nationaler und kultureller Zurücksetzungsgefühle auf Sicht Gravierendes ändern wird und die wohlfeile Formel von der "Demokratisierung der islamischen Gesellschaften" so schnell kaum Realität werden wird, stellt sich die Frage, wie die westliche Kultur und politische Öffentlichkeit damit umgeht.

      Die von der kulturellen Lust am Tabubruch in den letzten Jahrzehnten arg geplagten christlichen Kirchen mögen dabei insgeheim hoffen, dass die muslimischen Empfindlichkeiten dieser Tage am Ende auch ihnen mehr Schutz vor den Verunglimpfungen in der säkularisierten Welt bringen mag. Dies freilich wäre höchst kurzsichtig gedacht. Denn im Kern geht es doch um viel mehr als die durchaus berechtigte Frage, ob nicht im Namen von Presse- und Kunstfreiheit mitunter Grenzen überschritten werden, die nicht überschritten werden sollten.

      Mir jedenfalls ist höchst unwohl, wenn ich an die Konsequenzen denke, die die Entladungen der letzten Tage längerfristig haben werden. Wenn die Veröffentlichung solcher Karikaturen einen solchen Bildersturm und eine so uneinheitliche Reaktion des Westens hervorrufen können, was wird dann künftig sein mit harten Kritikern des Islam? Werden wir mit ihnen umgehen wie manche demokratische Linke mit Solschenizyn in der Entspannungsära der frühen siebziger Jahre? Werden wir zuerst fragen, ob ihre Kritik denn wirklich immer so "kompromisslos" ausfallen muss? Oder werden wir zuerst ihr demokratisches Recht verteidigen? Ich verstehe gut, was manche verantwortliche Politiker dieser Tage bewegt. Scharfmacherei darf nicht sein. Aber auch nicht zu viel Verständnis, wo fundamentale Freiheitsrechte unserer Kultur in Frage gestellt werden.


      ZUR PERSON
      Hubert Kleinert, 51, ist Professor für Politikwissenschaften an der Fachhochschule für Verwaltung des Landes Hessen in Wiesbaden. In den achtziger Jahren zählte er zu den ersten Bundestagsabgeordneten der Grünen und war Landesvorsitzender in Hessen. Er galt als Vertrauter Joschka Fischers und als Vordenker des rot-grünen Projekts.


      Daß dieser Mann grüner Bundestagsabgeordneter, Landesvorsitzender der Grünen und enger Freund von Fischer war, sollte seine Kritik an den Islamisten noch bedeutsamer machen.
      Avatar
      schrieb am 09.02.06 14:38:49
      Beitrag Nr. 17 ()
      Solangsamläuft die Sache an. Einige Verbände haben sich zusammengetan und die Gewaltakte im Nahen Osten verurteilt.

      Leider aber kam diese Aktion viel zu spät für meinen Geschmack. Und außerdem hätte sie ruhig etwas lauter sein können.

      Aber dieser Tage gibt man sich auch schon mit einem leisen Flüstern zufrieden.
      Avatar
      schrieb am 09.02.06 14:54:46
      Beitrag Nr. 18 ()
      [posting]20.099.730 von Sexus am 08.02.06 15:59:53[/posting]Daß dieser Mann grüner Bundestagsabgeordneter, Landesvorsitzender der Grünen und enger Freund von Fischer war, sollte seine Kritik an den Islamisten noch bedeutsamer machen.

      Man sollte das nicht überbewerten. Dies fällt eher unter die Rubrik politische Schadensbegrenzung und den eigenen Arxxx retten.


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