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    Spanien wird abgefackelt - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 12.08.06 11:39:31 von
    neuester Beitrag 14.08.06 10:15:54 von
    Beiträge: 12
    ID: 1.076.542
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      schrieb am 12.08.06 11:39:31
      Beitrag Nr. 1 ()
      Burn, burn, Europe! Kampffeld al-Andalus

      Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero, der Mittwoch und Donnerstag in Galizien war, um die Lage zu analysieren, sagte, daß die Katastrophe nicht unbedingt natürlichen Ursprungs wäre, und daß es sich bei vielen der Feuer um kriminelle Akte handelte, die eine bislang unbekannte Typologie aufwiesen.
      Am zweiten Tag seines Aufenthaltes in Galizien kündigte José Luis Rodríguez Zapatero die Entsendung weiterer Elitemilitäreinheiten und die dauerhafte Anwesenheit einiger Regierungsmitglieder an, bis sich die Krise wieder beruhigt. Heute wird der Innenminister Alfredo Pérez Rubalcaba in Galizien ankommen.
      Innenminister Alfredo Pérez Rubalcaba bestätigte, daß Galizien unter einer "neuen Typologie" von "strategischen" und "mit sehr schlechter Absicht geplanten" Bränden leide, und hob unter ihnen besonders die im Bereich von städtischen Gebieten hervor, wo es "Risiken für Menschenleben" gibt.
      Nach Aussage eines Nachbarn von Ría de Muros Noia (La Coruña) "stürzen die Apparate (Fallschirme) aus etwa drei Metern Höhe bei den Dornbüschen vom Himmel und öffnen sich an Stellen, die nicht von Menschen erreicht werden können", derartig, daß das Feuer sich ausbreitet, ohne daß jemand es löschen könnte.

      http://www.eussner.net/fundsachen_2006-08-11_19-43-23.html
      Avatar
      schrieb am 12.08.06 11:58:00
      Beitrag Nr. 2 ()
      Brandgerodete Flächen grundsätzlich nicht mehr für Bebauungszwecke freigeben (per Gesetz) sowie drakonische Strafen für Brandstifter/hohe Belohnungen für die Ergreifung derselben/Hintermänner und das Problem ist größtenteils gelöst.

      Außerdem halt mal bischen mehr Geld für die Prävention ausgenen, z.B eine verstärkte Luftüberwachung der gefährdeten Gebiete im Hochsommer.
      Avatar
      schrieb am 12.08.06 13:05:44
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.410.998 von Cashlover am 12.08.06 11:58:00Deine Vorschläge setzen handlungsfähige und willige Politiker voraus.
      Von der Sorte kenne ich nur sehr wenig, die meisten, wie auch bei uns glauben die Probleme verbal lösen zu können.
      Da wird einfach zuviel gelabert und zuwenig gehandelt.

      A.
      Avatar
      schrieb am 12.08.06 15:39:33
      Beitrag Nr. 4 ()
      waldbrände in spanien angeblich werk organisierter banden

      La Coruña/Madrid (dpa) - Die Waldbrände im Nordwesten Spaniens sind nach Angaben der Regierung von organisierten Banden gelegt worden. Die Polizei und die Staatsanwaltschaft leiteten nach Presseberichten vom Samstag Ermittlungen gegen private Löschfirmen und Bauunternehmen ein.

      «Wir kämpfen hier nicht gegen normale Brände», sagte der spanische Innenminister Alfredo Pérez Rubalcaba. «Hinter den Feuern stecken eine strategische Planung und äußerst üble Absichten.»

      Es gilt als sicher, dass der größte Teil der seit über einer Woche lodernden Feuer in der Region Galicien von Brandstiftern gelegt wurde. Die Polizei nahm bisher 22 Verdächtige fest. Dabei gab es aber zunächst noch keine Hinweise auf irgendeine Bandenzugehörigkeit. Unter den mutmaßlichen Brandstiftern sind zwei Feuerwehrleute, ein 90-jähriger Greis, eine 74 Jahre alte Rentnerin und mehrere Jugendliche. Einige Verdächtige gelten als geistesgestört.

      In den Kampf gegen das Flammeninferno wurden am Samstag auch 400 Fallschirmjäger einbezogen. Die Soldaten sollen verhindern, dass die Feuer auf Kraftwerke, Flughäfen oder auf besiedeltes Gebiet übergreifen, teilte Verteidigungsminister José Antonio Alonso mit.

      Die Löschmannschaften kämpften am Samstag gegen mehr als 70 Brandherde in Galicien. Besonders betroffen waren mehrere Orte an der «Costa da Morte» (Todesküste) sowie die Umgebung der Städte Santiago de Compostela und Ourense. Dort waren am Vorabend Dutzende von Wohnhäusern geräumt worden, nachdem die Flammen sich den Stadträndern genähert hatten.

      Insgesamt habe die Lage sich jedoch «deutlich gebessert», betonte die Regionalregierung von Galicien. Seit dem Ausbruch der Brände in der vorigen Woche wurden in der Region etwa 50 000 Hektar Wald- und Buschland ein Raub der Flammen. Die Meteorologen sagten frühestens für Mitte kommender Woche Regen voraus.

      Im benachbarten Portugal brachte die Feuerwehr zwei große Feuersbrünste in der Gegend von Porto de Mós und Figueiró dos Vinhos in der Mitte des Landes unter Kontrolle. Dagegen breiteten sich bei Arcos de Valdevez in Nordportugal nach Angaben der Feuerwehr die Flammen eines Waldbrandes weiter ungehindert aus
      http://www.lycos.de/nachrichten/ausland/show_story.html,,506…
      Avatar
      schrieb am 12.08.06 17:27:05
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.412.036 von ALEX224 am 12.08.06 13:05:44Das ist richtig!! Und meistens hängen die noch mittendrin!!!
      :(

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      Avatar
      schrieb am 12.08.06 18:19:46
      Beitrag Nr. 6 ()
      Cashlover hat recht. Wenn durch Waldbrände verwuestetes Land grundsätzlich kein Bauland wird, sondern im Zweifel wieder aufgeforstet wird, gibt es fuer die Banden keinen Grund mehr, die Wälder anzuzuenden.

      Man muss nur wollen, dann bekommt man das Problem in den Griff.
      Avatar
      schrieb am 12.08.06 18:40:59
      Beitrag Nr. 7 ()
      wer bekam den immer wieder ausnahme genehmigungen zu Hotelbauten etc. in den touristengebieten?.
      mit politikern verbandelte clans was nicht nur auf Spanien zutrifft.
      Auch bauland ist nach einem Brand oft das hundertfache wert,da bleibt die moral schon mal leicht auf der strecke.
      Avatar
      schrieb am 13.08.06 07:34:06
      Beitrag Nr. 8 ()
      Korruption und kein Ende


      Korruptionsskandal in Benidorm?
      Auch in Benidorm wurde gegen die Stadtregierung gerichtliche Ermittlungen wegen Korruptionsverdacht eingeleitet. Die Anzeige an den Generalstaatsanwalt in Madrid wurde vom Sprecher der sozialistischen Opposition, Augustín Navarra, vorgenommen. Die Anklage richtet sich gegen den Bürgermeister und den Kulturstadtrat, denen bei Vertragsabschlüssen im Zusammenhang mit großen Events in der Stadt im Jahr 2002 und 2004 Ungesetzmäßigkeiten vorgeworfen werden.
      Im ersten Fall handelt es sich um ein Konzert, welches am 8. August 2002 mit der Gruppe Navajita Plateá ausgetragen werden sollte und das für rund 20.000 Euro mit der Firma Star Lan S.L. vertraglich vereinbart wurde. Der Auftritt wurde wegen der schlechten Wetterbedingungen jedoch abgesagt. Zwei Jahre später verzichtete der Bürgermeister, zum Nachteil der Stadtkasse, auf die Zurückzahlung der vorgeleisteten Rechnungen.
      In einem weiteren Fall geht es um einen Vertragsabschluss von 1.1. Millionen Euro mit der Firma Mundisenti2 Eventos S.L.. In diesem Fall wird die Art des Vertragsabschlusses untersucht, die entsprechenden Klauseln, sowie die vom Bürgermeister verteilten Karten an bestimmte Firmen, um auf diese Weise mehr Geld einzunehmen. (10.04.2006)


      --------------------------------------------------------------------------------

      Öffentliche Ämter zur persönlichen Bereicherung - Korruption in Spanien

      Tageszeitungen in ganz Spanien beschäftigen sich dieser Tage mit den Korruptionsfällen im Land Valencia und Marbella.

      Immobiliendeal und ungeklärte Privateinkünfte
      Schon im März 2004 gerät Bürgermeister Mateo von Torrevieja durch dubiose Millionengeschäfte in die Schlagzeilen. Wie die Oppositionsparteien damals aufdeckten, wurden in den Jahren 1999 bis 2003 Rechnungen in Millionenhöhe beglichen, ohne den Stadtrat fristgemäß darüber zu informieren. Die Liste der ohne Ratsbeschluss bezahlten Dienstleistungen ist lang und geht bis zu Festakten und Politempfängen. Hierfür wurden z.T. außerordentliche Kredite aufgenommen, die weder im Haushaltsplan vorgesehen noch vom Stadtratsbeschluss genehmigt waren. Öffentliche Ausschreibungen für städtische Projekte habe es mitunter nicht gegeben. Mateo hingegen bezeichnet sein Demokratieverständnis als "ganz normal" und "es fehlte halt die Zeit".


      Im Juli 2000 kaufte er mit seiner Frau 3 Fincas im Raum Almoradi für 180.000.- Euro und verkaufte diese nur zweieinhalb Jahre später für über 5,4 Millionen Euro an einen lokalen Bauträger, welcher auch bereits mehrere Hunderte Wohnungen in Torrevieja fertig stellte. Die Baufirma erklärte auf den erworbenen Grundstücken derzeit keine Bauvorhaben, es gebe aber "die klare Erwartung eines zukünftigen städtebaulichen Wachstums".
      Zwischenzeitlich hat das Immobilienunternehmen Eden del Mar, welches Mateo ein Grundstück zum überhöhten Preis abgekauft hat, offiziell bei der Stadtverwaltung nach der Genehmigung ihres Projektes "El Limonar" nachgefragt.


      Noch während die Staatsanwalt für Korruptionsdelikte im Immobiliendeal ermittelt, kommen weitere Ungereimtheiten über die Einnahmen von Bürgermeister Mateo ans Tageslicht. Woher die Einzahlungen auf seinem Konto von 140.000.- Euro innerhalb eines halben Jahres stammen, konnte der BM während einer Pressekonferenz nicht klären. Von Januar bis Juli des Jahres gingen auf seinem Konto bei der CAM-Bank 13 Checks ein sowie Überweisungen in Höhe von 2.600.- bis 48.000.- Euro, obwohl er laut Vernehmung keine anderen Einkünfte als aus seiner Abgeordneten-Tätigkeit und dem Verkauf des Obstes auf seinem Landgut erziele.
      Auf Drängen der Opposition kam nun ans Licht, dass Mateo auf einem seiner Konten in fünf Jahren mehr als 512.00 Euro eingezahlt hat. Woher das Geld stammt, das mit Schecks eingelöst wurde, ist bislang nicht bekannt. Sein Einkommen als Landtagsabgeordneter - in vier Jahren 112.000 Euro - ging auf ein anderes Konto.

      Geld stink in Orihuela nicht
      Erst vor 4 Jahren wurde der Ex-Bürgermeister von Orihuela, Luis Fernando Cartagena, wegen Veruntreuung zu 4 Jahren Haft verurteil - die er bis Heute nicht antreten brauchte. Die Nonnen der Karmeliterinnen überreichten Cartagena damals 50.000.- Euro als Restbetrag, welcher nach der Schließung des städtischen Krankenhauses übrig geblieben war. Die Summe, so der Wunsch der Karmeliterinnen, möge die Stadtverwaltung in karikative Tätigkeiten stecken. Der Bürgermeister steckte jedoch das Geld in seine eigene Tasche. Damals mit auf der Anklagebank saß der Unternehmer Angel Fernoll. Er hatte Cartagena fingierte Rechnungen über die 50.000.- Euro ausgestellt.
      Im Schatten dieser Veruntreuung kam der völlig unerfahrene Medina auf den Stuhl des Bürgermeisters in Orihuela. Und auch Fenoll, Colsur-Chef der Müllabfuhr im Raum Orihuela taucht wieder im neusten Skandal um Bürgermeister Medina auf. Bei der neuen Vergabe für die Aufträge der Müllabfuhr und Straßenreinigung geht es um einen Auftrag von mindestens 210 Millionen Euro. Fenoll hatten diesen Auftrag aus den 80er Jahren immer wieder verlängert bekommen. Bei der Ausschreibung im Oktober 2005 landete Fenoll mit seinem Unternehmen bei der Bewertung jedoch nur auf Platz 4. Die Fachleute der Stadtverwaltung hatten der Firma "Urbaser" aus Madrid die besten Noten vergeben.

      Doch der "Müllkönig" Fenoll schlägt zurück. Kurz bevor der Finanzausschuss über die Auftragsvergabe entschied, legt Fenoll der Presse ein Video vor, aus dem hervor geht, dass Urbaser dem Bürgermeister Medina und den Fachteam 2 Millionen Euro angeboten haben soll. Medina beugt sich nun dem Druck von Fenoll und lässt durch 2 Gutachter die Rechtmäßigkeit der Ausschreibung prüfen, sowie es seine Kontrahentin Lorente bereits gefordert hatte.
      Medina und die an der Bestechung beteiligten Firma bestreiten die Vorwürfe, die involvierten Stadträte schweigen zu den Beschuldigungen. Der Staatsanwalt für Korruption nahm den neuen Fall zu seinen Akten, dessen Umfang mittlerweile steigen. Auch Medina steht durch Korruptionsvorwürfe auf der Anklageliste der Staatsanwaltschaft. Sein 92.000.- Euro teurer Luxus-Audi sei eine freundliche Leihgabe eines lokalen Bauunternehmers, welcher Bauprojekte durch den Stadtrat genehmigt bekommt. Die 800.000.- Euro teure Luxus-Villa und sein Rolls-Royce gehören einem Bauunternehmer, welcher durch Genehmigungsverfahren ebenfalls von der Stadtverwaltung profitiert. Laut Medina habe er alles ehrlich gekauft, konnte bisher jedoch nicht den vollen Preis zahlen.

      Der Antikorruptionsstaatsanwalt ermittelt zwischenzeitlich in rund 30 Delikten gegen den Bürgermeister von Orihuela, welcher sich durch seinen gnadenlosen Führungsstil im Rathaus wenig Freunde macht. Die Anklage schließt 5 Stadträte und mehrere Unternehmen ein.

      In Alicante verschwinden Millionen spurlos
      Bereits im September 2003 wurden Ermittlungsverfahren gegen den Bürgermeister Alperi von Alicante gemeinsam mit dem Stadtrat Zaragoza und Ex-PP-Stadtrat Galant eingeleitet. Das Verfahren, in dem 6 Millionen Euro aus Geschäften der Firma Mercalicante, ein Unternehmen der öffentlichen Hand, spurlos verschwunden sind, ist bis Heute nicht abgeschlossen. Der ehemalige Leiter der Firma Mercalicante, Clavero, steht im Verfahren als Hauptangeklagter vor Gericht. Im Juli 2005 scheiterten die drei Rathauspolitiker mit dem Versuch, das Gericht zur Einstellung des Verfahrens zu bewegen. Der Antrag wurde jedoch abgelehnt.

      Bürgermeisterin von Marbella verhaftet
      Im Nobelbadeort Marbelle wurden bei einer Razzia neben der Bürgermeisterin Yagüe gleich noch 15 weitere Mitarbeiter der Stadtverwaltung wegen Korruptionsvorwurf verhaftet. Die Polizei durchsuchte dabei die Büros und auch die Privatwohnungen der Festgenommenen. Auch für den Baustadtrat der Stadt, Roca, wurde ein Haftbefehl wegen Bestechung, Unterschlagung und illegale Einflussnahme ausgestellt.
      Die Stadt der Hübschen und Reichen gilt seit Jahren als eine Hochburg der Korruption. Während der Eigenheimbesitzer für eine Holzlaube in seinem Garten eine Genehmigung aus dem Rathaus einholen muss, wurden Großteile der 80.000 Gebäude der Stadt ohne Genehmigungen illegal errichtet.
      Die spanische Regierung hat zwischenzeitlich den gesamten Stadtrat von Marbella abgesetzt. Die Regierung der Region Andalusien hat auf Grund der exorbitanten Misswirtschaft ein Verfahren angestrebt, um der Stadt die Zuständigkeit für Bauplanung und Raumordnung zu entziehen.

      Die Liste der Veruntreuungen, Bestechungen und Amtsmissbräuche läßt sich an der ganzen Küste und in ganz Spanien fast beliebig fortsetzen. Die "Mallorca Zeitung" berichtet in seiner Ausgabe vom 6.04.2006 über die Korruptionsprobleme auf der Ferieninsel. Öffentliche Ämter werden ohne jedes Rechtsbewusstsein zur persönlichen Bereicherung und zur Profilsucht degradiert. Dies scheint in der spanische Kultur verwurzelt und aus der Franco-Geschichte vom Volk akzeptiert zu sein wie Paella, Stierkampf und Flamenco.
      Doch die Zeiten für unersättlich gierige Bürgermeister und Stadträte, Grundstücks- und Bauspekulanten, Müllbarone und andere Rechtsverletzer haben sich geändert. Auch wenn diese erst vom Antikorruptionsstaatsanwalt darauf verwiesen werden müssen.


      http://www.torrevieja.de/allerlei_korruption.htm

      http://www.spanien-bilder.com/spanien_nachrichten_details.ph…
      Avatar
      schrieb am 13.08.06 07:41:16
      Beitrag Nr. 9 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.425.748 von Cashlover am 13.08.06 07:34:06aktuell gibt es ja auch schwere Korruptionsvorwürfe gegen den Bürgermeister von andratx, im südwesten von Mallorca.

      Der soll u.a fleißig Baugenehmigungen erteilt haben, wo diese eigentlich nicht hätten erteilt werden dürfen.
      Gegen Schmalz natürlich!

      Die Korruption hat in Spanien mittlerweile große Dimensionen angenommen.
      Avatar
      schrieb am 14.08.06 07:45:20
      Beitrag Nr. 10 ()
      Wer brennt Galizien nieder?

      Man kann beruhigt sein, Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero ist so, wie er aussieht, naiv und lieb: Jupp Schuster. Am 19. Juli besucht er in der Universität von Alicante einen Kongreß über die politischen Ideen der jungen Linken in Zeiten der Globalisierung. Fünf Minister seiner Regierung sowie Ex-Premier und Sozialisten-Ikone Felipe González gehören zu den Teilnehmern. Der Ministerpräsident läßt sich dort mit einem Palästinensertuch dekorieren. Inmitten der sozialistischen Jungschar und umringt von arabischstämmigen Kongreßteilnehmern ist er gut aufgehoben, dort fühlt er sich wohl, wie Fotos von seinem Auftritt bezeugen. Im Gegensatz zu Staatspräsident Jacques Chirac, der mehr an den Absatz von Rüstungsgütern, lukrative persönliche Geschäfte und die Konkurrenz zu den USA denkt bei seiner Liebe zu den Arabern, scheint der Spanier alles zu glauben, was ihm die Muslime einflüstern: Islam ist Frieden. (1)
      Er reist ab in die Ferien nach Lanzarote, en bañador, als Badegast, wo er seine Freizeit genießt, derweil ganze Teile Spaniens abgefackelt werden, es sind inzwischen mehr als 15 000 Hektar, zwischen dem Hafen von Vigo und dem Touristenzentrum von Santiago de Compostela, dem Wallfahrtsort der Katholiken Europas. Galizien brennt an allen Ecken und Enden, aber irgendwie hat Jupp Schuster es richtig erkannt: ohne ihn geht´s auch, wenn nicht besser, sind doch inzwischen nicht nur Feuerwehr, Polizeikräfte und Eliteeinheiten des spanischen Militärs, sondern nach und nach auch sechs Minister in der Region, unter ihnen Innenminister Alfredo Pérez Rubalcaba und als letzter Verteidigungsminister José Antonio Alonso.
      Während die Umweltministerin Cristina Narbona davon spricht, das die meisten Feuer por venganza, aus Rache und Vergeltung gelegt werden, und das allerorten wiederholt, sind andere Mitglieder der Regierung und der Staatsanwaltschaft von Galizien damit befaßt, den terrorismo incendiario, den Brandterrorismus bzw. den aufrührerischen Terrorismus in den Griff zu bekommen. Zunächst aber muß sich der Staatsanwalt Alvaro Garcia Ortiz dieser Bezeichnung wegen rechtfertigen, der die Alarmglocken schrillen läßt. (2)
      Die den Sozialisten nahestehende Zeitung El País interviewt nicht nur fundamentalistische Islamkonvertiten und Schariabefürworter wie Francisco Abdussalam Escudero, sondern sie widmet auch dem aktuellen Thema, wer Galizien angezündet hat, einen langen Artikel. Wie man es bereits aus Frankreich kennt, wenn es um so heikle Themen wie Terrorismus geht, gibt es, diesmal aufgezählt von einem Offizier der Guardia Civil, Erwägungen über verwirrte Einzeltäter, die habgierige Holzindustrie, skrupellose Jäger, Viehzüchter, die Weidegebiete durch Beseitigen der Bäume gewinnen und nachlässige Bauern, die durch Abbrennen ihr Land von Unkraut und Büschen säubern wollen, sowie persönliche Rachefeldzüge, Aktionen von Feuerwehrleuten, die auf diese Art ihre Arbeitsplätze und ihr Gehalt sichern wollen, oder ehemalige Waldarbeiter, die wütend sind über ihre Entlassung. Der Autor läßt nichts aus, und ich wüßte gern, was der Feuerwehrmann, der gerade von einem Einsatz rund um die Uhr todmüde nach Hause kommt, wohl von solchen Einschätzungen seiner sozialistischen Zeitung halten mag. In der Tat ist ein Freiwilliger Feuerwehrmann gefaßt worden, der gezündelt haben soll. Dennoch ist es eine Beleidigung aller, die sich jetzt im Kampf gegen das Feuer befinden.
      In Paris schafft man die verrückten Einzeltäter nach Villejuif, in Spanien habe ich die psychiatrische Anstalt noch nicht ausfindig gemacht. Wohin mit der jauría de pirómanos, der Meute der Pyromanen? Einige von ihnen sind wohl gefaßt, aber wer das ist, ¿Quién sabe? Inzwischen sind drei Tote zu beklagen, und der bürgerliche Partido Popular (PP) und der Partido Socialista Obrero Español (PSOE) des José Luis Rodríguez Zapatero stoßen frontal über das Krisenmanagement zusammen.
      Der Autor Jesús Duva zitiert den Staatsanwalt, der berichtet, daß im allgemeinen 90 Prozent der Feuer von verwirrten Einzeltätern gelegt würden, daß aber im jetzigen Fall die Sache komplizierter sei. Wenn es nur um kriminelle Brandstiftung ginge, dann verliefe die Untersuchung einfacher. Der Innenminister habe bislang keinen Beweis für die Tat einer organisierten Bande. Der Ministerpräsident erklärt, man stehe vor einer ernsten Herausforderung, die Lage sei schwierig. 7000 Mann und 60 Löschflugzeuge seien im Einsatz zur Verhütung und Löschung der Brände.
      Jesús Duva schildert die Geduld der Menschen in Galizien und gibt ausführliche Stimmungsbilder aus der betroffenen Gegend. Vielleicht sei die von den Vorfahren überkommene cultura del fuego, die Kultur des Brandrodens, die Erklärung für die Geduld, mit der die Bauern die Brände sich ausbreiten sähen. Ein Polizist berichtet, man habe seit Anfang des Jahres bereits 36 Pyromanen festgenommen, im letzten Jahr seien es insgesamt nur 48 gewesen, größtenteils jóvenes, Jugendliche - französisch les jeunes, die zu ihrem Spaß etwa 50 Brände gelegt hätten.
      Dann kommt der Autor zu beunruhigenden Aspekten: Wie kommt es, daß es seit einer Woche täglich durchschnittlich 100 neue Brände gibt? Warum werden sie auf der Achse Vigo - Santiago de Compostela gelegt, am nächsten an der Küste und am begehrtesten für eine Besiedelung? Kann es ein Komplott Interessierter sein, der amtierenden Regierung der Koalition von PSOE und Bloque Nacionalista Galego, dem Galizischen nationalistischen Block, Probleme zu bereiten?
      Man denke, die den Sozialisten nahestehende Zeitung El País äußert den Verdacht, daß Kreise um die Oppositionspartei PP Hunderte von Bränden legen, um der Regierung des José Luis Rodríguez Zapatero Probleme zu machen!
      Ein Kommandant der Polizei habe bereits am Donnerstag die Möglichkeit eingeräumt, daß estos dementes, diese Wahnsinnigen, nur der ausführende Arm von jemand viel Intelligenterem seien ... und mit bedeutenderen Interessen. Jesús Duva kommt der Sache schon sehr nahe, aber ausgesprochen wird nichts.
      An diese in Ratlosigkeit endenden Artikel schließt sich eine Schilderung der Materialien an, die von den Verbrechern benutzt werden: Baumwollschnüre, Streichhölzer, eine kleine Dose Feuerzeugbenzin, gewöhnliche Wachskerzen, in eine Kartoffel gesteckt, Feuerwerksraketen. Das komplizierteste an Technik, was entdeckt wird, sind verschiedene Spielzeugfallschirme, an die Lunten gebunden sind. Diese Fallschirme werden mit Jahrmarktsraketen in die Luft geschossen, und wo sie niedergehen, verursachen sie Brände im trockenen Dickicht. In Coruña gebe es Leute, die behaupten, ein Kleinflugzeug gesehen zu haben, das Feuerwerkskörper abwarf. (3)
      Die Technik der Attentäter ist also noch unter dem Niveau der Bombenbastler von London. Der Krieg gegen Europa und die westliche Welt wird mit allen Mitteln geführt, vom Streichholz über Teppichmesser bis zu iranischen Fajr-3 und Fajr-5 Raketen. Burn, burn Europe! (4)
      13. August 2006

      http://www.eussner.net/artikel.html
      Avatar
      schrieb am 14.08.06 10:12:04
      Beitrag Nr. 11 ()
      Laut Medienberichten werden in Spanien 90 % aller Feuer durch Brandstiftung verursacht...

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 14.08.06 10:15:54
      Beitrag Nr. 12 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.435.489 von Blue Max am 14.08.06 10:12:04Als Strafe sollte man die Brandstifter alle in einen kleinen Wald an die Bäume binden.

      Und jedem, der durch sie Haus und Hof, teilweise ja sogar Verwandte verloren hat, sollte man ein Päcken Streichhölzer schenken.


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