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    Brilliant AG (527270): Knipst der neue Großaktionär das Licht wieder an? (Seite 51)

    eröffnet am 27.08.06 21:48:21 von
    neuester Beitrag 20.11.23 17:17:18 von
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      schrieb am 28.08.06 09:40:32
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.642.468 von donaldzocker am 27.08.06 22:39:25@ donaldzocker

      Die HV-Tagesordnung sieht nur die Beschlussfassung über eine Kapitalerhöhung vor, nicht etwa über eine Kapitalherabsetzung. Deshalb muss der Bezugskurs mind. 25,56 EUR betragen.

      @ TopQuartile

      In der Tat ist in der HV-Einladung hier das Grundkapital in EUR mit der Anzahl Aktien vertauscht worden. Das Grundkapital ist tatsächlich seit 1996 in 360.000 Aktien eingeteilt.

      @ MFC500

      Gäbe es dieses "Problem" nicht, würden sich auch andere (professionelle) Anleger für diese Aktie interessieren und es würde gar nicht erst zu diesen "Schnäppchenpreisen" kommen. Dieses Problem ist m. E. für Kleinanleger immer auch eine Chance.

      Darüber hinaus denke ich, dass es bei steigenden Kursen durchaus zu etwas größeren Umsätzen kommen kann. Allein auf dem derzeitigen Niedrigstniveau ist kaum jemand bereit, die wenigen Stücke herzugeben.

      Ehrlich gesagt, wundert es mich, dass sich noch niemand die schon seit Wochen angebotenen 281 Stücke zu 12,35 in Berlin gesichert hat...


      Herbert
      Avatar
      schrieb am 28.08.06 07:23:24
      Beitrag Nr. 4 ()
      Das Hauptproblem besteht doch darin, überhaupt an Aktien zu gelangen. Schaut euch mal die Börsenumsätze an. Grundsätzlich eine interessante Spekulation, aber mangels "Masse" aussichtslos
      Avatar
      schrieb am 27.08.06 23:06:45
      Beitrag Nr. 3 ()
      Außerdem: in der HVeinladung findet sich folgender Satz (s. ebundesanzeiger):

      "Tagesordnungspunkt 9 enthält den Vorschlag, die Gesellschaft gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG zu ermächtigen, bis zum 29. Februar 2008 insgesamt bis zu Stück 920.520 Aktien der Gesellschaft – dies sind 10% des derzeitigen Grundkapitals – zu erwerben."

      Danach gibt es 9.205.200 Aktien und nicht nur 360.000 wie Du schreibst - oder ist die HV Einladung unrichtig?
      Avatar
      schrieb am 27.08.06 22:39:25
      Beitrag Nr. 2 ()
      sehr interessante Analyse !!!

      über einen Punkt bin ich mir aber nicht ganz sicher...

      ist es nicht möglich, dass vor der Einbringung der Darlehensforderungen eine Kapitalherabsetzung durchgeführt wird ? Prinzipiell könnte man ja die alten 50 DM -Aktien vor den weiteren Kapitalmaßnahmen z.B. in 1 EUR-Aktien umwandeln ... also einen Kapitalschnitt durchführen... Danach könnte eine KE dann auch zu einem niedrigerem Kurs durchgeführt werden.

      Eines macht einen solchen Schritt aber eher unwahrscheinlich ... die MK des Streubesitzes von ca. 900 TEUR, bei diesem Mini -Betrag lohnt es kaum den Streubesitz noch zu verärgern, evtl. würden auch juristische Verzögerungstaktiken diese Maßnahme erschweren
      Avatar
      schrieb am 27.08.06 21:48:21
      Beitrag Nr. 1 ()
      Brilliant AG (527270): Knipst der neue Großaktionär das Licht wieder an?

      Brilliant – The Jewel in Lighting, so heißt es in der Selbstbeschreibung der Brilliant AG. Viele Jahre war die stets sehr marktenge Aktie der Brilliant AG tatsächlich ein Juwel für ihre Inhaber; ein Geheimtipp, der mit Bezeichnungen wie Ertragsperle oder Dividendenhit umschrieben wurde. Diese Zeiten sind seit dem Beginn dieses Jahrtausends vorbei. Die Brilliant AG rutschte vor einigen Jahren in die roten Zahlen und konnte sich trotz zweimaliger Eigentümerwechsel und einer ausgeprägten Rotation im Management bis in das Jahr 2005 hinein nicht nachhaltig aus der Ertragsmisere befreien. Die jüngsten von der Brilliant AG veröffentlichten Informationen lassen allerdings darauf schließen, dass der Turnaround zumindest beim Kurs der Brilliant-Aktie bevorstehen könnte. Dieser könnte angesichts von nur rund 73.000 im Streubesitz befindlichen Papieren (20,4 % von 360.000) und einem aktuellen Kurs von ca. 11 EUR zu deutlichen Kurssprüngen führen, wenn die entsprechenden Informationen erst einmal ein breiteres Publikum erreichten (was schon anlässlich der Hauptversammlung in dieser Woche der Fall sein könnte). Schließlich notierte die Brilliant-Aktie in besseren Zeiten schon bei annähernd 200 EUR.



      Das Unternehmen

      Die Brilliant AG aus dem niedersächsischen Gnarrenburg ist einer der führenden europäischen Anbieter im Bereich Wohnraumbeleuchtung. Mit Umsatzerlösen von 61 Mio. EUR im Jahr 2005 (2004: 60 Mio.) kann sich Brilliant zwar allein nicht mit den Großen der Branche wie die österreichische EGLO-Gruppe (ca. 175 Mio. EUR Umsatz) oder die belgische Massive Lighting (ca. 300 Mio. EUR) messen, ist aber im Verbund mit der Schwestergesellschaft Poole Lighting durchaus in der Lage, mit den größten Konkurrenten mitzuhalten. Poole Lighting ist wie die Brilliant AG eine Tochtergesellschaft der britischen The National Lighting Company.

      Die Brilliant AG hat ihren Umsatz im Jahr 2005 nur noch zu rund 30 % im Inland erzielt. Damit hat sich ein bedeutender Trend der Vorjahre fortgesetzt. Sowohl bei der Produktion als auch im Vertrieb hat sich die Brilliant AG in den letzten Jahren von einem inländischen zu einem multinationalen Unternehmen entwickelt. So unterhält die Brilliant AG Niederlassungen in 14 Ländern – angesichts von nur noch 300 Mitarbeitern eine bemerkenswert hohe Anzahl.

      Die Historie

      Die heutige Brilliant AG wurde im Jahr 1951 als Brilliantglashütte KG gegründet. Im Jahr 1989 erfolgte die Börseneinführung. Seitdem wird die Brilliant-Aktie im Wesentlichen an der Börse Frankfurt gehandelt. Umsätze finden außerdem noch gelegentlich an der Börse Berlin (Bremen) statt. Noch in den 90er-Jahren des letzten Jahrhunderts war die Brilliant-Aktie ein gerade bei Kleinanlegern sehr beliebter Titel, da sie stets über ein niedriges KGV und häufig sehr hohe Dividendenrenditen verfügte.

      Mit dem Jahrtausendwechsel begann die große Krise der Brilliant AG. Der Umsatz verfiel von einst fast 100 Mio. EUR auf zuletzt rund 60 Mio. EUR, wobei der Inlandsumsatz überproportional um rund 60 % zurückging. Eine Dividende zahlte Brilliant letztmalig im Jahr 2001. Sie betrug aufgrund der Rückzahlung von Körperschaftssteuerguthaben 6,55 EUR je Aktie. Der Gewinn pro Aktie betrug im Jahr 2000 allerdings nur noch 1,32 EUR. Die folgende Abbildung zeigt, dass der Gewinn pro Aktie und auch die Dividende in der zweiten Hälfte der 90er Jahre zeitweise höher waren als der heutige Kurs:



      Im Zuge der Krise der Brilliant AG kam es in den letzten Jahren zwei Mal zu einem Wechsel des Großaktionärs. Im Jahr 2000 verkaufte die britische Emess ihren Anteil von 78 % an die amerikanische SLI Sylvania Lighting International Inc., die sich dann nach glücklosen Restrukturierungsversuchen im Jahr 2004 von ihrem Engagement verabschiedete und die Anteile an der Brilliant AG an die britische NLC (National Lighting) veräußerte. Die Restrukturierungsbemühungen der SLI zeigen sich sehr deutlich bei einem Blick auf die Mitarbeiterzahl:



      Der Markt

      Die Krise bei der Brilliant AG war in den letzten Jahren kein Einzelfall, sondern steht für große Veränderungen im inländischen Markt für Wohnraumleuchten, der auch die Wettbewerber getroffen hat. Während es im europäischen Markt und vor allem auf dem Weltmarkt für Wohnraumleuchten in den letzten Jahren deutliche Zuwachsraten gab, brach der inländische Markt regelrecht ein. Laut einer Studie der BBE schrumpfte der Markt im Zeitraum 2000 bis 2004 um 25 %. Die Konkurrenten der Brilliant AG konnten diesen Rückgang zum Teil besser verkraften, da sie zum einen noch internationaler aufgestellt waren und zum anderen nicht nur auf das Segment Wohnraumleuchten setzten. So ist das Segment Technische Leuchten seit Jahren ein Wachstumsmarkt, von dem sich die großen Konkurrenzunternehmen wie EGLO und Massive Lighting auch in den kommenden Jahren deutliche Zuwachsraten versprechen.

      Im Übrigen erlebte nicht nur Brilliant in den Jahren der Marktkonsolidierung einen Eigentümerwechsel: Die auch in Deutschland stark vertretene, belgische Massive-Lighting-Gruppe wurde von CVC Capital Partners schon im Juni 2002 übernommen.

      Die neue Gruppe Poole Lighting und Brilliant AG

      Von großer Bedeutung für die weitere Entwicklung der Brilliant AG wird die Unterstützung seitens des Großaktionärs The National Lighting Company (NLC) sein. Von dieser Gesellschaft wurde die Brilliant AG im Herbst 2004 übernommen. Für rund 78 % des Kapitals zahlte NLC dem vormaligen, wenig erfolgreichen Großaktionär SLI Sylvania rund 3 Mio. EUR und unterbreitete anschließend dem Streubesitz ein Übernahmeangebot zu 11,73 EUR je Aktie, mit dem NLC die Beteiligung auf 79,6 % ausbauen konnte. Erklärtes Ziel war, Synergien mit dem in der gleichen Branche tätigen, britischen Tochterunternehmen von NLC, Poole Lighting, zu schaffen. Zu diesem Zweck wurde alsbald der Managing Director von Poole Lighting, Trevor Hodder, zum Vorstandsmitglied der Brilliant AG ernannt. Auf der Basis vorliegender Zahlen für die Jahre 2004 und 2005 ist davon auszugehen, dass die aus Poole Lighting und Brilliant bestehende Gruppe im Jahr 2006 deutlich mehr als 100 Mio. EUR Umsatz erwirtschaften kann.

      Beeindruckend ist die hohe Profitabilität der National-Lighting-Gruppe. Die im wesentlichen aus der Poole Lighting bestehende Gesellschaft weist für das Jahr 2004 bei einem Umsatz von 27,613 Mio. GBP einen Gewinn von rund 3,786 Mio. GBP aus; ein Wert, der z. B. das im Jahr 2005 von der Brilliant AG erzielte negative EBIT von rund 4 Mio. EUR mehr als ausgleichen kann und der die derzeitige Marktkapitalisierung der Brilliant AG deutlich übersteigt.

      Das neu formierte Management

      Der Vorstand besteht seit dem Jahr 2005 aus zwei sehr anerkannten Fachleuten, die bereits in vergleichbaren Positionen bewiesen haben, dass sie die für die schwierige Aufgabe, den Turnaround bei Brilliant zu bewerkstelligen, notwendigen Fähigkeiten haben. Es handelt sich um den ehemaligen Vorstandschef des ostwestfälischen Bauzulieferers Westag & Getalit AG, Thorsten Spengler, und den Managing Director der Schwestergesellschaft Poole Lighting, Trevor Hodder. Beide haben schon gezeigt, dass sie in schwierigen Märkten erfolgreich arbeiten können. Thorsten Spengler hat die Westag & Getalit AG auch in den Jahren der Krise am Bau stets zu soliden Ergebnissen geführt und Trevor Hodder ist einer der Väter des bemerkenswerten Erfolges der britischen Poole Lighting. Trevor Hodder bringt somit das nötige Fachwissen hinsichtlich der Branche ein und kann die Schaffung von Synergien innerhalb der Gruppe beschleunigen. Thorsten Spengler hingegen weiß um die Besonderheiten eines mittelständischen, börsennotierten Unternehmens in Deutschland.

      Aktuelle Entwicklungen

      Nach der Übernahme durch NLC ist der alles entscheidende Faktor für die Streubesitzaktionäre der Brilliant AG, ob es der NLC gelingt, die hohe Profitabilität der Poole Lighting auf die Brilliant-Aktivitäten zu übertragen. Da die Brilliant AG kaum Zahlen veröffentlicht und auch die Unternehmen Poole Lighting und NLC mit Zahlen geizen, ist eine Bewertung von Anhaltspunkten erforderlich, um aussagekräftige Antworten auf die Fragen zu erhalten,

      - wie stark NLC in das Brilliant-Engagement investiert und
      - wie schnell in der Folge die Gesundung der Brilliant
      AG (wenn überhaupt) voranschreitet.

      Der Ende Juli 2006 erschienene Geschäftsbericht der Brilliant AG für das Geschäftsjahr 2005 ist in dieser Hinsicht zunächst einmal recht karg. Für 2005 wird zwar ein gegenüber dem Jahr 2004 um eine Mio. EUR verbessertes EBIT ausgewiesen – 11 EUR Minus je Aktie sind allerdings nicht das, wovon der Brilliant-Aktionär träumt. Nach Steuern beträgt der Verlust je Aktie 6,59 EUR, gegenüber dem Vorjahresverlust von 11,43 schon ein Fortschritt – immerhin. Das Eigenkapital ist geschmolzen von 7,6 auf 5,5 Mio. EUR. In diesem Tempo würde es noch zwei bis drei Jahre dauern, um das Eigenkapital auf Null zu bringen. Bis zum Verlust der Hälfte des Grundkapitals hätte es bei diesem Tempo sogar nur bis zum Sommer 2006 gereicht. An dieser Stelle ist als ein positives Zeichen zu vermerken, dass ein Verlust der Hälfte des Grundkapitals von der Brilliant AG bislang nicht gemeldet wurde. Das könnte ein Indiz dafür sein, dass die erste Hälfte des Jahres 2006 (deutlich) besser gelaufen ist als der vergleichbare Zeitraum im Jahr 2005.

      Dies bleibt nicht das einzige positive Indiz. Bei einem genaueren Vergleich der Zahlen fällt auf, dass der für das Jahr 2005 ausgewiesene Verlust beinahe vollständig im ersten Halbjahr angefallen ist. Im zweiten Halbjahr hat die Brilliant AG einen zweistelligen Umsatzanstieg verzeichnen können, der das EBIT in die unmittelbare Nähe des Breakeven befördert hat. Ganze 270.000 EUR betrug das negative EBIT im zweiten Halbjahr und lag damit um 1,5 Mio. EUR besser als im Vorjahreszeitraum.

      Der Grund für die Verbesserung des EBITs war das deutlich verbesserte Bruttoergebnis (Rohertrag). Ein deutlicher Umsatzanstieg im Ausland bei gleichzeitig niedrigeren Einkaufspreisen deutet auf wirksam werdende Synergien des neuen Verbundes hin. Diese sollen nach den Worten des Vorstandes auch in den Geschäftsjahren 2006 und 2007 eine „nachhaltige“ Verbesserung der Ertragskraft und der Ergebnisse bewirken.

      Die Rohertragsmarge bei National Lighting betrug im Jahr 2004 mit fast 48 % rund 10 % mehr als bei Brilliant im schon verbesserten Jahr 2005. Damit bewegt sich National Lighting auf einem Niveau, das Brilliant zuletzt im Jahr 2001 verzeichnen konnte. Bei gleich bleibenden Umsätzen und Kostenstrukturen bedürfte es einer Verringerung des Abstandes von 10 auf 6 %, um Brilliant in die schwarzen Zahlen zu bringen. Vor dem Hintergrund einer schon im zweiten Halbjahr 2005 um 2,4 % gestiegenen Rohertragsmarge erscheint dieses Ziel nicht völlig unerreichbar - wird aber nicht einmal erforderlich sein, wenn der Umsatzanstieg wie im zweiten Halbjahr 2005 weiterhin zweistellig verläuft.

      Dass auch der Großaktionär NLC an diese positiven Aussichten glaubt, hat er zwischenzeitlich gezeigt, als er die Bankverbindlichkeiten der Brilliant AG übernommen hat. Seit 2005 ist NLC nicht nur größter Aktionär der Brilliant AG, sondern auch der größte Gläubiger. In diesem Zusammenhang ist die in der Tagesordnung der anstehenden Hauptversammlung zu findende Ermächtigung zur Durchführung einer Kapitalerhöhung ohne Bezugsrecht gegen Einbringung von Darlehensforderungen kaum als Routinevorgang zu bewerten. Bei einer konsequenten Umsetzung dieses Schrittes würde sich der Anteil von NLC von heute 79,6 % auf 86,4 % erhöhen. Sollte der Brilliant AG darüber hinaus noch der ebenfalls der kommenden HV zur Genehmigung vorliegende Aktienrückkauf bis zu 10 % gelingen, würde NLC sogar in die Nähe einer Squeeze-Out-Mehrheit gelangen.

      Durchaus denkbar ist allerdings auch, dass es NLC nicht auf eine Abkehr vom Kapitalmarkt, sondern auf eine Hinwendung ankommt. Dies wäre z. B. möglich durch die Variante einer Fusion der Brilliant AG mit der Schwestergesellschaft Poole Lighting. Diese Variante liegt angesichts der wachsenden personellen und kapitalmäßigen Verflechtung mittelfristig sogar nahe.

      Generell wird es vom Markt nicht immer gern gesehen, wenn Großaktionäre Darlehensforderungen in Aktien umwandeln. In diesem Fall liegt allerdings die Besonderheit vor, dass es sich bei der Brilliant-Aktie noch um eine 50-DM-Aktie handelt, die weit unter Nennwert notiert. Da jede Kapitalerhöhung einen Bezugskurs aufweisen muss, der mind. dem geringsten Ausgabebetrag entspricht, kann die Brilliant AG keine Kapitalerhöhung mit einem Bezugskurs unter 25,56 EUR durchführen. Der Bezugskurs bei einer eventuellen Kapitalerhöhung würde somit auf jeden Fall um mehr als 100 %(!) über dem derzeitigen Kurs der Brilliant-Aktie liegen und somit auch vom Streubesitz sicher begrüßt werden.

      Sollte dieser Schritt trotz der Genehmigung durch die anstehende Hauptversammlung zunächst ausbleiben, so wird sich die Übernahme der Verbindlichkeiten durch National Lighting dennoch deutlich positiv für Brilliant auswirken. Das schon im Jahr 2005 von -1,230 Mio. EUR auf -0,993 Mio. EUR verbesserte Finanzergebnis dürfte sich im Jahr 2006 noch einmal in gleicher Art verbessern, da die Kredite von NLC bzw. Poole Lighting nur mit 4,8 % (langfristig) bzw. 3,0 % (kurzfristig) berechnet werden. Allein die Veränderung des Finanzergebnisses könnte somit ein Plus von bis zu einem Euro je Aktie bewirken.

      Schließlich sollte die mit der Darlehensübernahme verbundene, völlig neue Qualität des Engagements der NLC bei Brilliant betrachtet werden. Mit der Übernahme von 79,6 % der Anteile investierte NLC zunächst kaum mehr als 3 Mio. EUR in die Brilliant AG. Durch die Kreditgewährung in Höhe von bislang schon rund 12 Mio. EUR, die bis 2007 noch ausgebaut werden soll, hat NLC sein finanzielles Engagement jetzt vervielfacht. Dass dieser Nachschuss in einer solchen Größenordnung erfolgt ist, zeigt, wie sehr NLC von einer positiven Entwicklung bei Brilliant überzeugt ist.

      Bewertung

      Auf der Basis der offiziellen Zahlen der Brilliant AG ist eine Bewertung der Aktie schwierig. Zwar ist eine Bewertung eines Umsatz-Euros mit rund 6 Cent ebenso auffallend niedrig wie das bei 0,75 liegende Kurs-/Buchwert-Verhältnis. Aber was sagen diese Zahlen aus, wenn allein eine Fortschreibung der Verluste der Jahre 2004 und 2005 den sicheren Konkurs bedeuten würde? Entscheidend für die Bewertung der Aktie ist, dass die Mutter NLC die Brilliant AG weiterhin stützt und letztendlich auch saniert. Positive Anzeichen sind gegeben. Dazu gehört neben der offensichtlichen Verbesserung des Geschäftsverlaufes in der zweiten Jahreshälfte des Jahres 2005 vor allem der Aufkauf der Bankverbindlichkeiten durch die NLC.

      Sollte sich der Geschäftsverlauf auch in den Jahren 2006 und 2007 mit der gleichen Dynamik verbessern wie im Jahr 2005, ist ein Gewinn in einer siebenstelligen Größenordnung durchaus realistisch. Sollte es NLC gelingen, die Rentabilität des Brilliant-Geschäfts auch nur in die Nähe der bei Poole Lighting gesehenen Größenordnungen zu bewegen, wären sogar deutliche Millionengewinne möglich. Da die Marktkapitalisierung der Brilliant AG aktuell nur rund 4 Mio. EUR beträgt, zeigt dies, dass der derzeitige Kurs der Brilliant-Aktie enorme Chancen birgt. Zwar ist alsbald mit einer Kapitalerhöhung um 180.000 Aktien zu rechnen, sodass die Marktkapitalisierung entsprechend ansteigen wird. Allerdings muss diese Kapitalerhöhung mind. zum geringsten Ausgabebetrag durchgeführt werden. Das heißt im Klartext, dass NLC die aufgekauften Darlehen zu nicht weniger als 25,56 EUR pro Aktie umwandeln darf und die Kapitalerhöhung zu einem Bezugskurs von mind. 25,56 EUR stattfinden muss.

      Ausblick

      Die operative Entwicklung der Brilliant AG, die zwischenzeitlichen Aktivitäten des neuen Großaktionärs und die Tagesordnung der am 31.08. anstehenden Hauptversammlung können als Indizien dafür verstanden werden, dass die Brilliant-Aktie nach Jahren des Dahindümpelns vor einem größeren Sprung steht. Der Großaktionär NLC hat sein Engagement deutlich verstärkt und scheint Schritte in Richtung eines bereits im Herbst 2004 angekündigten Squeeze Out unternehmen zu wollen. Die Streubesitzaktionäre können sich momentan in einiger Sicherheit wiegen, da auf dem derzeitigen Niveau allenfalls ein drohender Konkurs einen weiteren deutlichen Kursverfall auslösen könnte. NLC hat aber bereits im Jahr 2005 seine Entschlossenheit gezeigt, die Brilliant AG im Notfall zu stützen. Sofern sich hieran nichts ändert, kann es mit dem Kurs der Brilliant AG mittelfristig nur deutlich aufwärts gehen. Es darf bei Engagements aber nicht außer Acht gelassen werden, dass die Abhängigkeit vom Großaktionär NLC von elementarer Bedeutung ist und dass ein Kauf der Brilliant-Aktie somit auch eine Wette auf das weitere Verhalten der NLC ist.


      Risikohinweis

      Die Informationen in diesem Dokument sind das Ergebnis einer Eigenrecherche und stammen aus Quellen wie z. B. den Geschäftsberichten der Brilliant AG und offiziellen Verlautbarungen von The National Lighting Company, die der Autor für zuverlässig hält. Darüber hinaus hat der Autor darauf geachtet, dass die dargelegten Fakten und Meinungen angemessen und zutreffend sind. Dennoch kann für die Richtigkeit, die Vollständigkeit und die Genauigkeit keine Haftung übernommen werden.

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