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    Malariabekämpfung: DDT wieder im Einsatz - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 17.09.06 21:10:14 von
    neuester Beitrag 28.12.06 11:31:36 von
    Beiträge: 15
    ID: 1.082.662
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      schrieb am 17.09.06 21:10:14
      Beitrag Nr. 1 ()
      Fast 30 Jahre nach seiner weltweiten Ächtung soll das Insektenmittel DDT wieder im Kampf gegen Malaria eingesetzt werden. Ohne das Insektenmittel ist die Krankheit nicht zu beherrschen.

      Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) will Spühaktionen mit DDT künftig in allen klassischen Malariaregionen und in Gegenden mit hoher Übertragungsrate fördern. Das gab die WHO gestern bekannt.

      Schon im Zweiten Weltkrieg war DDT gegen die Anopheles-Mücke eingesetzt worden, die Malaria überträgt. Im Zuge der weltweiten Kampagne zur Ausrottung der Malaria zwischen 1955 und 1969 ging die Zahl der Erkrankungen in Afrika, Südamerika und Indien stark zurück. DDT wurde zum Wundermittel, das auch in der Landwirtschaft angewendet wurde, da es gegen alle Insekten wirkt.

      Tonnenweise versprühten Flugzeuge die Chemikalie über Getreide- und Gemüsefeldern. "In den 50er- und 60er-Jahren wurde DDT missbraucht, und an diesem Missbrauch leidet es heute noch", sagt Maureen Coetzee, leitende Wissenschaftlerin am südafrikanischen Institut für Infektionskrankheiten. Trotz seiner Erfolge in der Malariabekämpfung kam DDT in Verruf.

      Angestoßen hatte die Kampagne gegen DDT 1962 das Buch "Stummer Frühling" von Rachel Carson. Ausführlich schildert sie schwere Schäden, die DDT in der Umwelt anrichtet. Greifvögel legten Eier mit brüchigen Schalen, Singvögel verschwanden aus den Gärten. Im Fettgewebe von Menschen und Tieren reicherte sich DDT in hohen Konzentrationen an. Zwischen 1970 und 1980 wurde das Mittel daher nach und nach in fast allen Staaten der Erde verboten.

      Parallel dazu gewann die Malaria wieder an Boden. Heute sterben pro Jahr wieder eine Million Menschen daran, fünf Millionen sind infiziert. "Die Aktionen der Umweltschützer sind für viele Millionen Malaria-Tote verantwortlich zu machen", sagt Don Roberts, Spezialist für Tropenkrankheiten in den USA.

      Mit dem geplanten Programm will die WHO die Malaria wieder in den Griff bekommen. Da DDT ein Fraß- und Kontaktgift mit Langzeitwirkung ist, werden Häuser und Ställe nur einmal pro Jahr innen und außen besprüht. Lassen Mücken sich an den Wänden nieder, sterben sie. Diese "Indoor Residual Spraying" genannte Methode senkt die Übertragungsrate um 90 Prozent und birgt bei ordnungsgemäßer Anwendung kaum Gefahren. "Solche wissenschaftlichen Erkenntnisse müssen wir berücksichtigen", sagte Arata Kochi, Direktor des WHO-Malariaprogramms. "Indoor Residual Spraying ist eine unserer wirksamsten Waffen gegen Malaria, und DDT hat sich als das effektivste Mittel erwiesen."

      http://www.welt.de/data/2006/09/17/1039662.html
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      schrieb am 17.09.06 21:24:08
      Beitrag Nr. 2 ()
      wenn man plutonium abwerfen würde, könnte man noch viel mehr leben retten.
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      schrieb am 17.09.06 21:30:43
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.007.997 von Heizkessel am 17.09.06 21:24:08Das wirkt aber nur richtig, wenn man es mit einem Zünder versieht ;):D
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      schrieb am 17.09.06 21:35:33
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.007.997 von Heizkessel am 17.09.06 21:24:08Der Unterschied zwischen DDT und Plutonium ist, dass nie bewiesen werden konnte, dass DDT fuer den Menschen auch nur die geringste schaedliche Wirkung hat. Es sammelt sich zwar im Fettgewebe an, aber es verursacht keine Schaeden.

      Das bedeutet, um die Eier von Greifvoegeln zu schuetzen mussten ca 1 Million Menschen pro Jahr sterben. Das DDT-Verbot ist das beste Beispiel fuer die kriminelle Inkompetenz und Skrupellosigkeit von fanatischen Umweltschuetzern.
      Avatar
      schrieb am 17.09.06 21:41:02
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.008.494 von helmut_kohl am 17.09.06 21:35:33Du hast noch vergessen das Wort Holocaust zu benutzen...

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      schrieb am 17.09.06 21:42:50
      Beitrag Nr. 6 ()
      Hä? Was ist DDT ...
      Avatar
      schrieb am 17.09.06 23:01:17
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.008.760 von cyclonius500 am 17.09.06 21:42:50:keks:pisaopfer???
      Avatar
      schrieb am 17.09.06 23:44:47
      Beitrag Nr. 8 ()
      Wie viele Millionen Menschenleben haben diese Umweltterroristen wohl auf dem Gewissen? In deren Haut möchte ich nicht stecken. Aber sie selbst haben wahrscheinlich noch nicht einmal ein schlechtes Gewissen. :cry:
      Avatar
      schrieb am 17.09.06 23:50:26
      Beitrag Nr. 9 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.012.153 von Fuller81 am 17.09.06 23:44:47:laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 18.09.06 09:08:29
      Beitrag Nr. 10 ()
      Dichlordiphenyltrichlorethan (DDT) ist ein Insektizid mit Wirkung als Kontakt- und Fraßgift, das seit Anfang der 1940er Jahre eingesetzt wurde. In den meisten Industrieländern ist seine Verwendung seit den 1970er Jahren verboten. Seit dem Inkrafttreten der Stockholmer Konvention im Jahre 2004 darf es weltweit nur noch zur Bekämpfung der Malariaüberträger verwendet werden.

      Wurde auch in Dachgeschossen im Osten zur Holzkontamination in Verbindung mit LCD und Lindan verwendet. DT hat leider eine niedrige Halbwertzeit, so daß dieDachgeschosse heute immer noch damit verseucht sind.
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      schrieb am 18.09.06 09:27:14
      Beitrag Nr. 11 ()
      Für DDT-Freunde und alle anderen Orwellianer noch die aktuellen Schlagzeilen aus der Welt von heute:

      Umwelt: Zerstörung bringt Arten (S. 11 der "Kompakt")

      Bildung: Studium auf Pump kann attraktiv sein (S. 14)
      Avatar
      schrieb am 18.09.06 13:52:30
      Beitrag Nr. 12 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.014.615 von cajadeahorros am 18.09.06 09:27:14Seit dem ich DDT statt Gamma-HCH inhaliere, geht es mir schon viel besser.
      Avatar
      schrieb am 19.09.06 06:44:11
      Beitrag Nr. 13 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.007.439 von CaptainFutures am 17.09.06 21:10:14Anfang der 1950er Jahre begann die WHO ein weltweites Programm zur Ausrottung der Malaria. Neuansteckungen sollten durch Besprühen der Wände mit DDT-Lösung verhindert werden. Parallel dazu sollten die bereits Erkrankten mit Chloroquin behandelt werden, um auch die eigentlichen Erreger, die Plasmodien, zu bekämpfen.

      Die Kampagne war zunächst äußerst erfolgreich. In Indien konnte die Zahl der jährlichen Neuinfektionen mit Malaria von 100 Millionen (1952) auf 50.000 (1961) gesenkt werden. Ähnliche Erfolge wurden auch in Pakistan, Ceylon (= Sri Lanka), Paraguay, Venezuela, Mexiko und Zentralamerika erzielt. In Holland, Italien, Polen, Ungarn, Portugal, Spanien, Bulgarien, Rumänien und Jugoslawien wurde Malaria Ende der 60er Jahre dauerhaft ausgerottet. Dort war allerdings nicht allein DDT, sondern auch die Trockenlegung von Feuchtgebieten, ein funktionierendes Abwassersystem und vor allem eine effiziente Gesundheitsfürsorge ausschlaggebend.

      In vielen beteiligten Entwicklungsländern wurden nach den ersten Erfolgen zu früh Geld und medizinisches Personal aus den Anti-Malaria-Kampagnen abgezogen und anderweitig eingesetzt. Dadurch konnten neue Malariafälle nicht ausreichend behandelt werden oder blieben unentdeckt. Zwischenzeitlich waren DDT-Resistenzen bei verschiedenen Arten der Anophelesmücke aufgetreten. Der notwendige Ersatz von DDT durch andere Pestizide wurde meist unterlassen, da diese um den Faktor 4 bis 10 teurer gewesen wären. Zudem waren die Erreger der Malaria, die Plasmodien, teilweise gegen Chloroquin resistent geworden.

      Infolge dessen verdreifachten sich die Infektionsfälle in Indien zwischen 1961 und 1968 wieder. Im Jahre 1970 wurden eine halbe Million Neuerkrankungen gezählt, 1977 erkrankten allein in Indien wieder 30 Millionen Menschen an Malaria.

      Ein weiteres Beispiel für Effektivität und letztendliches Versagen von DDT bei der Kontrolle Malaria-übertragender Mosquitos ist Ceylon. 1948 meldete Ceylon 2,8 Millionen Fälle von Malaria und die Regierung entschloss sich ein DDT-Spraying-Programm zu etablieren. Bis 1963 sank die Zahl der Malariaerkrankungen in Ceylon auf 17 Fälle. Man schloß daraus, dass die Krankheit nun besiegt sei und beendete das Versprühen von DDT. Ein Jahr danach, 1964 zählte man schon 150 Fälle von Malaria und bis ins Jahr 1969 erhöhte sich die Zahl dann auf 2,5 Millionen Fälle jährlich. Durch die Wiederaufnahme des Sprühprogramms konnte die Zahl der Krankheitsfälle bis 1972 noch einmal auf 150.000 gesenkt werden. Trotz andauernden massiven DDT-Einsatzes wurden 1975 wieder etwa 400.000 Fälle gezählt.

      Die WHO stellte ihr Programm zur Ausrottung der Malaria 1972 als gescheitert ein
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      schrieb am 17.10.06 15:23:01
      Beitrag Nr. 14 ()
      DDT unverzichtbar in Malariaprävention

      "To only a few chemicals does man owe as great a debt as to DDT... In little more than two decades, DDT has prevented 50 million human deaths due to malaria, that otherwise would have been inevitable." National Academy of Sciences der USA, Committee on Research in the Life Sciences, 1970.

      "Today, DDT is still needed for malaria control. If the pressure to abandon this effective insecticide continues, unchanged or declining health budgets, combined with increasingly expensive insecticides and rising operational costs, will result in millions of additional malaria cases worldwide." Donald R. Roberts u. a., University of the Health Sciences in Bethesda (Maryland), 1999.

      Historischer Hintergrund

      Dichlor-Diphenyl-Trichloräthan, C14H9Cl5, wurde 1874 erstmals vom deutschen Chemiker Othmar Zeidler synthetisiert, der jedoch die Anwendungsmöglichkeiten der Chemikalie nicht erkannte. In 1939 entdeckte Paul Müller in einem Forschungslabor der Firma Geigy in Basel, daß DDT ein hochwirksames Insektizid ist. Für Warmblüter ist es nur in großen Dosen schädlich, für zahlreiche Insektenarten ist es hingegen ein starkes Fraß- und Berührungsgift, das bereits bei kurzfristiger Berührung behandelter Oberflächen mit den Füßen wirkt. In Wandanstrichen behält DDT seine Wirksamkeit gegen Mücken monatelang. Paul Müller erhielt 1948 für seine DDT-Forschung den Nobelpreis für Medizin.

      Bereits während des 2. Weltkriegs wurde DDT in vielen Ländern als Insektizid eingesetzt. Sehr schnell erwies sich seine Bedeutung in der Verhütung der Malaria, an der damals pro Jahr 500 Millionen Menschen erkrankten und 4 Millionen starben. In 1955 beschloß die 8. World Health Assembly eine "Global Malaria Eradication Campaign", die den systematischen Einsatz von DDT in allen Malariagebieten der Welt vorsah. Diese Kampagne war sehr erfolgreich. Mitte der 60er-Jahre war die Malaria in vielen Ländern verschwunden, in den restlichen Anwendungsgebieten von DDT stark reduziert.

      In Ceylon, dem heutigen Sri Lanka, verminderten sich die Malariafälle von 2,8 Millionen in 1948 auf 17 in 1963. Ein ähnlicher Rückgang der Erkrankungszahlen konnte in vielen tropischen Regionen der Welt beobachtet werden. In Sansibar fiel der Anteil von Trägern des Malariaerregers an der Gesamtbevölkerung von 70% in 1958 auf 5% in 1964. Man war damals auf dem besten Weg, die Malaria weltweit auszurotten. Das unmittelbare Ziel, die Erkrankungszahlen um 98% gegenüber dem ursprünglichen Zustand zu senken, war in vielen Regionen bereits erreicht, in anderen in greifbare Nähe gerückt.

      Den Höhepunkt seiner Anwendung erreichte DDT 1962, als 82 Millionen kg produziert und 80 Millionen kg verbraucht wurden.

      Grüne Kritik an DDT

      "[DDT and other chlorinated hydrocarbons]...may have substantially reduced the life expectancy of people born since 1945." Paul Ehrlich, 1970

      1962 war aber auch das Jahr, in dem Rachel Carson ihr Buch "Silent Spring" veröffentlichte, in dem sie DDT beschuldigte, für Krebserkrankungen bei Menschen und die Gefährdung verschiedener Vogelarten verantwortlich zu sein. Die damals sich formierende Umweltbewegung neuen Typs nahm die Thesen des Buchs freudig auf. Der "rebel without a cause" der 50er-Jahre hatte nun endlich einen Anlaß für seinen politischen Kampf gefunden.

      Die machthungrigen Menschheitsretter benötigten ein Thema, mit dem sie in einem Kulturkampf die Dominanz in der Meinungsbildung, die heiß begehrte "Meinungsführerschaft", erreichen konnten. Am Beispiel DDT läßt sich zeigen, daß mit Hilfe der Medien eine neue Art von Priesterherrschaft etabliert werden kann, bei der man auf wissenschaftliche Argumente keine Rücksicht nehmen muß.

      "If the environmentalists win on DDT, they will achieve a level of authority they have never had before... In a sense, much more is at stake than DDT." Charles Wurster, chief scientist for the Environmental Defense Fund.

      Die grüne Propaganda traf auch deshalb auf wenig Widerstand, weil damals die Meinung weit verbreitet war, daß die "Überbevölkerung" in den Entwicklungsländern unweigerlich zu Hungersnöten führen würde. Malariaprävention wäre nach dieser Meinung nur ein kurzfristiger Aufschub des nahezu unvermeidlichen Hungertodes.

      In den Jahren 1971-1972 führte die US-Umweltbehörde EPA umfangreiche Anhörungen zu DDT durch, die mit einem Verbot der Chemikalie endeten, obwohl der mit der Bewertung der Anhörungen beauftragte Richter Edmund Sweeney zum Schluß kam: "DDT is not a carcinogenic hazard to man... DDT is not a mutagenic or teratogenic hazard to man... The use of DDT under the regulations involved here do not have a deleterious effect on freshwater fish, estuarine organisms, wild birds or other wildlife."

      Auf der Website Junk Science findet man bibliografische Angaben zu hunderten wissenschaftlichen Untersuchungen, die nachweisen, daß die gegen DDT erhobenen Vorwürfe falsch sind. In den folgenden Abschnitten bringen wir einige Beispiele, die zeigen, wie die grüne Propagandamaschine arbeitet.

      Krebserregende Wirkung

      In "Silent Spring" wird behauptet, daß DDT Leberkrebs hervorruft. Diese Behauptung schien eine Studie aus dem Jahr 1969 zu belegen, die ein höheres Vorkommen von Leukämie und Leberkrebs bei Mäusen feststellte, die mit ihrem Futter DDT aufgenommen hatten. Bei einer Revision der Untersuchungsergebnisse entdeckte man jedoch, daß auch die Mäuse in der Kontrollgruppe eine erstaunlich hohe Anzahl von Krebserkrankungen entwickelt hatten. Weitere Nachforschungen ergaben, daß das Futter, das beide Mäusegruppen erhalten hatten, verschimmelt war und Aflatoxin enthielt, das krebserregend wirkt. Als die Versuche mit nicht vergiftetem Futter wiederholt wurden, entwickelte sich in beiden Mäusegruppen kein Krebs.

      Das National Cancer Institute der USA zog 1978 nach zweijährigen Versuchen mit mehreren besonders krebsanfälligen Mäusezuchtlinien den Schluß, daß DDT nicht krebserregend ist. Man hat in den Gebieten, in denen DDT über ein Vierteljahrhundert großflächig eingesetzt worden ist, keine erhöhte Krebsrate bei der dortigen Bevölkerung feststellen können.

      Verdünnung der Schalen von Vogeleiern

      In "Silent Spring" wurde DDT beschuldigt, für dünn werdende und schwache Eierschalen bei vielen Vogelarten verantwortlich zu sein. Eine Verdünnung der Eierschalen kann viele Ursachen haben, wie zum Beispiel Nahrungsqualität (insbesonders ungenügende Aufnahme von Kalzium, Phosphor, Vitamin D und Mangan), Temperaturanstieg, Jahreszeit, Bodenart und Brutbedingungen (z. B. Sonnenlicht, zur Verfügung stehender Brutraum). DDT und seine Stoffwechselprodukte DDD und DDE haben keinen Einfluß auf die Dicke der Eierschalen, auch nicht bei Mengen, die mehrere hundertmal größer sind als die, die wildlebende Vögel in der Natur aufnehmen würden.

      In Canada wurden während der 60er-Jahre Wanderfalken beobachtet, die normal reproduzierten, obwohl ihr Körper 30mal mehr DDT enthielt als jene Wanderfalken im mittleren Westen der USA, die angeblich durch diese Chemikalie ausgerottet worden waren. M. L. Scott vom "Department of Poultry Science" der Cornell University "...found no tremors, no mortality, no thinning of eggshells and no interference with reproduction caused by levels of DDT which were as high as those reported to be present in most of the wild birds where ‘catastrophic’ decreases in shell quality and reproduction have been claimed."

      Rückgang der Vogelbestände

      Die demagogische Behauptung, daß DDT den Frühling stumm mache, trifft nicht zu. Die Rückgänge in den Bestandszahlen einiger Vogelarten erfolgten entweder im Zeitraum vor dem Einsatz von DDT oder in den Jahren danach. In den USA wurde DDT für die Abnahme folgender Vogelpopulationen verantwortlich gemacht:

      Weißkopfadler. Ein Vergleich der Ergebnisse der jährlichen Weihnachts-Vogelzählung der Audubon Society von 1941 bis 1960 ergibt, daß in diesem Zeitraum der Adlerbestand um 25% gewachsen ist, obwohl DDT seit 1946 großflächig eingesetzt worden war.
      Wanderfalken. Der Rückgang dieser Vogelpopulation im östlichen Teil der USA erfolgte lange vor dem Einsatz von DDT. Tägliche Zählungen am Hawk Mountain, Pennsylvania, von Greifvögeln über einen Zeitraum von 40 Jahren ergab einen deutlichen Zuwachs bei den meisten Falkenarten während der DDT-Jahre.
      Braune Pelikane. In Texas schrumpfte diese Population von 5.000 Exemplaren in 1918 auf 200 Tiere in 1941.
      Für mindestens 26 Vogelarten wurde eine Erhöhung der Bestandszahlen während der DDT-Einsatzperiode festgestellt.

      Östrogene Wirkung

      Ein moderner Vorwurf lautet, daß DDT zu den endokrin wirksamen Substanzen gehört, die bei Aufnahme in den Körper eine östrogene Aktivität entfalten. Dadurch käme es bei Männern zu einem Spermiensterben und insgesamt zu einer Verweiblichung. Bei grünen Demonstrationen wurde schon der schöne Slogan gesehen: "Du bist nur noch halb soviel Mann wie dein Vater". Bei Frauen würden diese unwillkommenen Östrogengaben zu einem erhöhten Brustkrebsrisiko führen.

      Daran ist soviel richtig, daß DDT zu den Chlorverbindungen gehört, die tatsächlich östrogenartig wirken können. Was die Grünen nicht erwähnen, ist die Tatsache, daß auch hier die Dosis die Wirkung bestimmt. Um durch Östrogen einen meßbaren Effekt im menschlichen Körper zu erzielen, muß die verabreichte Östrogenmenge 40.000.000 mal größer sein als die über die Natur aufnehmbare Östrogenmenge.


      "...weakly estrogenic organo-chlorine compounds such as PCBs, DDT, and DDE are not a cause of breast cancer." Steven Safe, Texas A&M University.

      Die Bekämpfung von Malaria

      Die Malaria ist eine durch Mücken übertragene Infektionskrankheit. Die Infektionskeime gelangen durch den Stich bestimmter Mückenarten in die Blutbahn des Menschen, in dessen Leberzellen sie zu vielkernigen Gebilden heranwachsen. Diese Gewebsformen zerfallen in einem ersten Vermehrungsschritt in viele einkernige Abkömmlinge, die in rote Blutkörperchen eindringen, wo sie sich in einem zweiten Vermehrungsschritt teilen. Die befallenen roten Blutkörperchen werden dabei zerstört.

      An Malaria erkranken jährlich 300 bis 500 Millionen Menschen, 2,7 Millionen sterben pro Jahr an dieser Krankheit, die meisten davon Kinder unter 5 Jahren. Plasmodium, der Malariaerreger, existiert in 4 verschiedenen Arten, deren Genstruktur sich häufig ändert. Die Impfprogramme gegen Plasmodien sind bisher wenig erfolgreich gewesen, weil deren ständige Mutation die Impfstoffe bald wirkungslos werden läßt.

      Das Auftreten der Malaria ist direkt abhängig vom Vorkommen der Mücken, die nicht nur diese Krankheit übertragen, sondern auch noch:

      Gelbfieber,
      Dengue,
      Gehirnhautentzündung.
      DDT ist bis heute unersetzlich als Insektizid, das in Häusern als Spray verwendet werden kann, der lange wirksam ist, für Menschen in normaler Dosierung sich als unschädlich erwiesen hat und überdies konkurrenzlos billig ist.

      Alternativen zu DDT

      Für einen großflächigen Einsatz in der Landwirtschaft gibt es andere Insektizide, die dafür besser geeignet sind als DDT. Der Wert von DDT liegt in seiner extrem niedrigen Giftigkeit für Menschen, die seine Anwendung im Inneren von Häusern ermöglicht und in seiner Langlebigkeit, die die Ausbringungshäufigkeit reduziert. Seine niedrigen Produktions- und Ausbringungskosten geben DDT eine einzigartige Bedeutung in den Entwicklungsländern.

      Von 1960 bis 1974 untersuchte die World Health Organization der UNO über 2000 Chemikalien auf ihre Tauglichkeit als Insektizid für die Malariaprävention. Nur 30 von ihnen wurden als so erfolgversprechend beurteilt, daß mit ihnen Feldversuche angestellt wurden. Keine dieser Chemikalien konnte sich als Ersatz für DDT qualifizieren.

      Die heute oft anstelle von DDT eingesetzten Insektizide Malathion and Carbaryl sind für Menschen erheblich giftiger als DDT. Das Sprayen eines Hauses mit DDT kostet pro Jahr 1,44 Dollar, Malathion ist fünfmal so teuer.

      Erfahrungen in der Malariaprävention

      "Malaria is reemerging in disease-endemic countries." Donald R. Roberts

      Es gibt bis heute keinen Wirkstoff, der DDT in der Malariaprävention ersetzen könnte. Die Zahlen sprechen für sich. Überall in den Tropen bietet sich das gleiche Bild. Betrachten wir stellvertretend für Asien, Afrika und Südamerika die folgenden Länder:

      Sri Lanka. Die Malariafälle reduzierten sich durch DDT-Sprayaktionen von 2,8 Millionen in 1948 auf 17 in 1963. Nachdem der Einsatz von DDT in 1964 verboten wurde, begann die Zahl der Malariaerkrankungen wieder zu steigen, um bereits 1969 mit 2,5 Millionen Fällen nahezu das alte Niveau zu erreichen.
      Sansibar. Der Anteil der Malariakranken an der Gesamtbevölkerung sank von 70% in 1958 auf 5% in 1964, um nach dem Verbot von DDT wieder auf 60% im Jahr 1984 zu steigen.
      Ekuador. Dort wird seit 1993 verstärkt DDT zur Malariaverhütung eingesetzt. Die Malariafälle sind seit diesem Jahr um 60% zurückgegangen. In Bolivien, Paraguay and Peru wurde in 1993 die Anwendung von DDT verboten. In diesen 3 Ländern ist seitdem die Anzahl der Malariaerkrankungen um 90% gestiegen.
      In der Studie DDT, Global Strategies, and a Malaria Control Crisis in South America für die US-Behörde Centers for Disease Control and Prevention haben Donald R. Roberts und 3 seiner Mitarbeiter "...a causal link between decreased spraying of homes with DDT and increased malaria" festgestellt. Die folgenden Zitate entstammen dieser Studie.

      Es gibt einen eindeutigen Zusammenhang zwischen der Anwendung von DDT und dem Vorkommen von Malaria: "...countries that discontinued their house-spray programs reported large increases in malaria rates. Countries that reported low or reduced HSRs [house-spray rates] also reported increased malaria. Only Ecuador reported increased use of DDT and greatly reduced malaria rates."

      Das von den Grünen durchgesetzte DDT-Verbot hat Folgen, die recht genau meßbar sind: "...as numbers of DDT-sprayed houses declined, malaria incidence increased. The period from 1959 to 1978 can be characterized as a period of insecticide-controlled malaria. The period from 1979 to 1995 can be characterized as a period of decreased use of residual spraying and geometric growth in malaria incidence."

      Die Entwicklungsländer können nicht frei über den Einsatz von DDT entscheiden. Sie sehen sich in dieser Frage einem enormen Druck seitens internationaler Bürokratien und grüner Organisationen ausgesetzt, die sich nicht scheuen, wirtschaftliche Zwangsmittel zur Durchsetzung ihrer Vorstellungen einzusetzen. Gerade die ärmsten Länder haben wenig Möglichkeiten, sich diesem Ökoimperialismus zu widersetzen. "Countries are banning or reducing the use of DDT because of continuous international and national pressures against DDT..."

      Die Grünen haben ihren Kampf um kulturelle Vorherrschaft vor 40 Jahren mit der Kampagne gegen DDT begonnen. Wir wissen heute, daß ihre Thesen wissenschaftlich völlig unbegründet sind. Das von den Grünen zu verantwortende DDT-Verbot ist die Ursache für den vorzeitigen Tod von vielen Millionen Menschen, die meisten davon Kinder und schwangere Frauen. Trotz der katastrophalen Folgen ihrer Politik sind die Grünen nicht bereit, begangene Irrtümer zu korrigieren. Das könnte ihre kulturelle Dominanz gefährden.


      "We are now facing the unprecedented event of eliminating, without meaningful debate, the most cost-effective chemical we have for the prevention of malaria. The health of hundreds of millions of persons in malaria-endemic countries should be given greater consideration before proceeding further with the present course of action." Donald R. Roberts

      http://www.mehr-freiheit.de/umwelt/ddt.html
      Avatar
      schrieb am 28.12.06 11:31:36
      Beitrag Nr. 15 ()
      „Die Grünen wollen alles richtig machen, aber sie liegen völlig falsch.“

      „Wir kämpfen immer noch denselben Kampf für die Befreiung der schwarzen Bevölkerung. Früher hieß das, sich mit den alten Rassisten und Kolonialisten anzulegen – heute heißt es auch, den Umweltschützern den Kampf anzusagen.“

      Roy Innis nimmt kein Blatt vor den Mund. Der Landesvorsitzende der in den 40er-Jahren gegründeten schwarzen Bürgerrechtsbewegung Congress of Racial Equality (CORE) mit Sitz in New York hat mit seinen Angriffen gegen die Grünen für Aufregung gesorgt. Laut Innis trägt das Denken der Umweltschützer dazu bei, „Afrika abzuwürgen“. Er sagt, die Beschränkungen der EU bezüglich des Einsatzes des Pestizids DDT zur Bekämpfung von Malaria „töten schwarze Babys“; das Ringen westlicher Liberaler um gentechnisch verändertes Saatgut und gentechnisch veränderte Futtermittel „hält Afrika zurück“, und die Idee nachhaltiger Entwicklung bewirke eine „Stagnation der Entwicklung Afrikas“. Natürlich hat er sich damit nicht besonders beliebt gemacht – von einigen radikalen Grünen wurde er sogar schon als „Onkel Tom“ bezeichnet, als Handlanger des (weißen) Big Business.

      „Ja, das habe ich gehört“, sagt er. „Ich wüsste gerne, wo diese Leute in den 50er- und 60er-Jahren waren, als die Stoßtruppen in der Schlacht um die Bürgerrechte von meiner Organisation kamen. Wer mein Engagement für die Bürgerrechte kennt, weiß: Ich bin das Gegenteil von Onkel Tom.“

      Warum ist der Vorsitzende einer Organisation, deren Mitglieder sich im hitzigen Sommer 1964 den rassistischen Polizisten und den KKK-Mitgliedern des American Deep South entgegenstellten, im Jahr 2006 ein derart entschiedener Feind der Grünen? CORE wurde im Jahr 1942 von Studenten verschiedener Rassenzugehörigkeit in Chicago gegründet. In den 50er- und 60er-Jahren erfuhr die Gruppe großen Zulauf und wurde zu einer der wichtigsten Vereinigungen, die 1963 und 1964 an den Protesten gegen die Rassentrennung im amerikanischen Süden beteiligt waren. CORE organisierte die „Freedom Rides“, bei denen weiße und schwarze Aktivisten gemeinsam in öffentlichen Bussen durch Birmingham und Montgomery (Alabama) fuhren – ein offener Affront gegen die staatliche Rassentrennung in öffentlichen Verkehrsmitteln –, und sie protegierte den Marsch auf Washington von 1963, bei dem Martin Luther King seine „I Have A Dream“-Rede hielt.(1)

      Dennoch spricht Innis, seit 1968 Vorsitzender von CORE, heute leidenschaftlich davon, den Grünen den Kampf anzusagen. Ist das nicht eine Wende um 180 Grad? Kommt man hier nicht vom Kampf gegen rassistische Obrigkeiten zum Kampf gegen Leute, die um die Natur besorgt sind? „Wir sind uns treu“, sagt er. „Unser Ziel war immer, die Schwarzen hier und in Afrika zu stärken. Einige diesbezügliche Hürden bestehen immer noch, aber es gibt auch einige neue.“ Und eine der größten neuen Hürden ist die Umweltpolitik, sagt er. Besonders beunruhigt ist er über die globalen Beschränkungen bezüglich des Einsatzes von DDT zur Malariabekämpfung. „Was mich immer und immer wieder erschüttert, ist, dass wir diese Krankheit eigentlich kontrollieren können“, sagt er. „Wir haben sie in Amerika und Europa mit DDT ausradiert, warum also nicht in Afrika?“

      DDT (Dichlorodiphenyltrichloroethan) steht im Brennpunkt der Debatte über Umweltschutz. Das Pestizid tötet die Blut saugenden Moskitos, die Malaria übertragen. Früher starben jährlich tausende Amerikaner und Europäer an Malaria. Nach dem Zweiten Weltkrieg gingen die Regierungen in Europa und den USA aggressiv gegen Malaria vor, unter anderem mit DDT, und die Krankheit landete – zumindest in den westlichen Ländern – auf dem Müllhaufen der Geschichte.
      In den 60er- und 70er-Jahren brachten jedoch grüne Aktivisten Bedenken über den Einfluss von DDT auf die Tier- und Pflanzenwelt zum Ausdruck. In ihrem 1962 erschienenen Buch Silent Spring (Der stumme Frühling), das in weiten Kreisen als die Bibel des Umweltschutzes gilt, behauptete Rachel Carson, DDT schädige Greifvögel und ihr Gelege.(2) Nach ausgiebiger Lobbyarbeit und vielen Kampagnen wurde DDT 1972 in den USA von der Environment Protection Agency verboten, und der Einsatz in Europa wurde sehr stark beschränkt. Dies wirkte sich auch auf den Einsatz in lateinamerikanischen und afrikanischen Ländern aus, wo Malaria immer noch ein großes Problem darstellt. Ein Mitglied der Organisation Africa Fighting Malaria weist darauf hin, dass die gelegentlichen tatsächlichen Schädigungen von Greifvögeln durch starken agrarwirtschaftlichen DDT-Einsatz sich nachträglich als „erwiesenermaßen reversibel“ herausstellten und dass „nach 50-jähriger Beobachtung keine einzige Wiederholungsstudie Schädigungen von Menschen belegt“.(3)

      Dennoch werden afrikanische Staaten weiterhin gedrängt, DDT nicht einzusetzen. In diesem Jahr drohte die EU mit möglichen agrarwirtschaftlichen Sanktionen gegen Uganda, Kenia und andere Länder, die unbeirrt DDT verwenden und das auch weiterhin kompromisslos tun wollen. Ein EU-Vertreter warnte die Regierung von Uganda, wenn das Sprühen von DDT in Gebäuden zu einem „Kontaminationsrisiko bezüglich der Nahrungskette“ führe, habe das „zwar nicht automatisch ein Verbot der Lebensmittelprodukte zufolge …, aber es führt sehr wohl zu einem Einfuhrverbot für bestimmte Lieferungen nach Europa“.(4) „Die EU sollte lieber darauf hinweisen, dass DDT sicher ist und keine Gefahr für EU-Verbraucher darstellt“, sagt Innis. „Stattdessen werden direkte oder indirekte Handelssanktionen angedroht. In Wirklichkeit sagen sie: 'Wir haben von DDT profitiert und die Malaria überwunden, aber ihr in Afrika könnt das so nicht machen.'“

      Das Thema Malaria macht Innis auch deswegen so wütend, weil die Krankheit sogar in den ärmsten Regionen Afrikas durch einfache DDT-Anwendung besiegt werden könnte. „Man sprüht zweimal im Jahr kleine Mengen auf die Häuserwände, und 90 Prozent der Moskitos bleiben draußen. Und diejenigen, die doch hereinkommen, sind so irritiert, dass sie nur selten stechen. Jeder afrikanische Haushalt sollte bei Bedarf DDT auf die Wände sprühen können.“

      Aber Innis ist nicht nur über die Beschränkungen bei DDT verärgert. Er verteidigt auch die Entwicklung gentechnisch veränderten Saatguts und betont, afrikanische Bauern könnten davon erheblich profitieren. „Wir wollen nicht, dass Afrika wieder im Stich gelassen wird und diese wissenschaftliche Revolution verpasst. Gentechnisch verändertes Saatgut würde die Erträge steigern und eine gute Ernährungsqualität sichern.“ Kalt lassen ihn die Argumente für nachhaltige Entwicklung, denen zufolge „dadurch nur die eigentliche Entwicklung aufgehalten würde, die Afrika tatsächlich braucht“.

      Innis erkennt an, dass es die meisten grünen Aktivisten nur gut meinen. „Sie wollen alles richtig machen, aber sie liegen bei manchen Sachen völlig falsch“, sagt er. Er ist vor allem darüber besorgt, dass das umweltbewusste Denken mittlerweile zum offiziellen Dogma geworden ist, das in vielen Debatten der UN und der EU über die Entwicklungsländer den zentralen Raum einnimmt. Er behauptet sogar, das grüne Denken über die Dritte Welt sei „eine neue Form des Kolonialismus“; und er spricht von „Öko-Imperialismus“. „Das ist eine kolonialistische Mentalität“, sagt er. „Da werden für andere Leute Entscheidungen aus eigener Perspektive getroffen, statt aus der Perspektive derjenigen, die betroffen sind – das ist meine Definition von kolonialistischer Mentalität, und genau das ist der Standpunkt, den einige Beamte und grüne Aktivisten gegenüber der Dritten Welt einnehmen.“

      Natürlich ist die Haltung grüner Gruppierungen (und anderer Hilfsorganisationen) gegenüber Afrika und seinen Problemen hochgradig bevormundend und gefährlich. Aber ich glaube, Innis und andere Kommentatoren und Aktivisten, die den orthodoxen Umweltschutz hinterfragen, konzentrieren sich zu sehr auf die eigentlichen Grünen – als gäbe es eine heimtückische Verschwörung von Greenpeace oder Friends of the World, mit der sie die Dritte Welt ihren politischen Launen unterwerfen und UN und EU zur weltweiten Verbreitung des Umweltschutzes zwingen. Ich sehe diese Gruppierungen eher als besonders deutliche Zeichen dafür, wie kurzsichtig und engstirnig die westliche Politik heute im Allgemeinen ist. Im Rahmen westlicher Top-down-Verfahren – und insbesondere in der trägen und knarrenden Institution EU – gelten wirkliche Entwicklung und Industrialisierung als zu riskant und potenziell schädlich. Demzufolge sind die Grünen nur das radikale Glanzlicht auf der faktischen Mainstream-Orthodoxie.

      Insofern die anti-grünen Kritiker sich auf Streitthemen wie DDT und gentechnisch verändertes Saatgut beschränken, könnte man letztlich auch von ihnen behaupten, sie wollen nicht sehen, was die Dritte Welt wirklich braucht. Zweifellos würde ein einfacher Zugang zu DDT helfen, Malaria zu bekämpfen. Aber es gibt tiefer liegende Gründe – im Umkreis mangelnder Entwicklung und verbreiteter Armut –, weshalb sich Krankheiten in Afrika in einer Weise verbreiten können, die in den westlichen Ländern größtenteils unmöglich ist. Natürlich brächte die Einführung gentechnisch veränderten Saatguts in Afrika den Bauern viele Vorteile, aber das ist kein Ersatz für Industrialisierung und Urbanisierung, also letztlich die Befreiung der Menschen aus ihrer Abhängigkeit von der Landwirtschaft, mag diese nun gentechnisch verändertes Saatgut verwenden oder nicht.

      Dennoch wirft Innis wichtige Fragen auf. Einige Grüne zeigen sich insbesondere darüber irritiert, dass ein im Kampf um Bürgerrechte erprobter schwarzer Aktivist es wagt, ihre Pläne und Ziele zu kritisieren. Sie behaupten, er habe CORE von den bürgerrechtlichen Wurzeln abgeschnitten und nach „rechtsaußen“ befördert. Ein Kommentator hat CORE den „Onkel-Tom-Award“ zugesprochen.(5) Ferner wurde die Organisation beschuldigt, „schwarzes Gold“ von Ölgesellschaften zu erhalten oder von Monsanto bestochen zu sein, dem internationalen Biotech-Unternehmen, das Technologien für gentechnisch verändertes Saatgut entwickelt. Innies bestreitet das. „Ich wünschte, es wäre so. Wo ist das Geld? Ich habe keins gesehen. Ich wünschte, Regierungen und Industrie würden unsere Programme stärker unterstützen, aber das ist nicht der Fall.“

      Wie reagieren die Grünen aber auf die Argumente von CORE bezüglich des Einflusses des Umweltschutzes auf Fortschritt und Entwicklung in Afrika? „Wenn man das kritisiert, kommt man in Teufels Küche“, sagt Innis. „Der Umweltschutz gilt vielen als neues Evangelium. Wir sollten aber über diese Themen frei diskutieren können. Für manche Menschen geht es dabei um Leben und Tod.“

      http://www.novo-magazin.de/84/novo8424.htm


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