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    Gewinnerbranchen der Jahre 2006 bis 2040 (Seite 8532)

    eröffnet am 10.12.06 16:57:17 von
    neuester Beitrag 16.02.24 09:33:08 von
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      schrieb am 05.02.08 23:49:10
      Beitrag Nr. 8.758 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.278.856 von Pontiuspilatus am 05.02.08 23:22:51Wir haben ja auch schon genug Beispiele, wo es schon andersherum läuft.

      z.B???



      In Europa, Amerika und Japan wächst die Sorge, dass der Weltwirtschaft eine große Expansionswelle chinesischer Unternehmen bevorsteht. Zwar sind derartige internationale Ambitionen nicht neu, aber spätestens seit der 1,04-Milliarden-Euro-Übernahme von IBMs PC-Sparte durch Chinas größten Computerhersteller Lenovo werden die Globalisierungspläne der Chinesen ernst genommen. Als das Staatsunternehmen CNOOC im Juni knapp 15,3 Milliarden Euro für den kalifornischen Ölkonzern Unocal bot, sahen amerikanische Kongressabgeordnete darin eine nationale Bedrohung und verhinderten das Geschäft mit einer wirtschaftspolitischen Schmutzkampagne.

      Andere chinesische Übernahme-Versuche waren dagegen erfolgreich: Der traditionsreiche britische Autohersteller Rover ist inzwischen ebenso chinesisch wie Ssangyong aus Südkorea. Die Handysparte von Alcatel gehört seit diesem Jahr dem südchinesischen Unterhaltungselektronik-Konzern TCL, der bereits 2002 den bayerischen Fernsehgerätehersteller Schneider übernommen hatte. Auch mehrere deutsche Mittelständler haben die Chinesen bereits gekauft, zuletzt im Juli den Nähmaschinenhersteller Dürkopp Adler aus Bielefeld, davor unter anderen den Werkzeugbetrieb Schiess AG aus Sachsen-Anhalt und den Gaszylinder-Hersteller Welz aus Rathenow bei Berlin.

      Und das, so heißt es, soll erst der Anfang sein. Das Pekinger Handelsministerium hat einen „Leitkatalog von Ländern und Industrien für Übersee-Investitionen“ herausgebracht. Zumindest »Der Spiegel« hält das für „ein Dokument globalen Expansionswillens, detailgenau und hochbrisant“ und prophezeit einen „Angriff der Namenlosen“. Die »Wirtschaftswoche« fleht „Gnade uns Gott“, und sogar die »Nürnberger Nachrichten« bereiten ihre Leser auf Schlimmes vor: „Chinesen kommen auf leisen Sohlen“ – wie Jack the Ripper.

      Ob die Angst vor der chinesischen Welteroberung – früher rassistisch „gelbe Gefahr“ genannt – gerechtfertigt ist, darüber wird gestritten. Die Fraktion der Entspannten gibt zu bedenken, Chinas Unternehmen seien bisher viel zu klein und unerfahren, um mit der internationalen Avantgarde Schritt halten zu können. Zwar produzierten die Chinesen weltweit die meisten Handys, Fernseher, Mikrowellen und Computer, doch moderne Technik komme bisher immer aus dem Ausland. Und nennenswerte eigene Innovationen hätten die Chinesen bisher nicht hervorgebracht. Daran habe sich auch durch die internationalen Einkaufstouren nichts geändert. Mit Rover oder Schneider kauften die Chinesen bankrotte Unternehmen, mit IBMs Computern und Alcatels Handys unprofitable Sparten. Feindliche Übernahmen hätten chinesische Unternehmen noch nie probiert, selbst das Milliardengebot für Unocal sei gemessen an den in der Ölbranche üblichen Summen unbeachtlich. Und wen all das nicht beruhige, der möge sich an die Angst vor Japan in den Achtzigern erinnern: Der Untergang des Westens sei ausgefallen.



      Prognosen sind schwierig, denn Regierung und Unternehmen sagen viel und verraten nichts



      Genau das sieht die Fraktion der Aufgeregten anders. China sei Japan hoch zehn, warnen sie, weil die Chinesen – anders als die Japaner – einen gewaltigen Heimatmarkt hätten, auf dem ihre Unternehmen im Schutz protektionistischer Gesetzgebung heranwachsen könnten, bevor sie der Globalisierung ausgesetzt würden. Außerdem profitierten die chinesischen Unternehmen von den Investitionen und Technologielieferungen ausländischer Konzerne, die sich in China wohl oder übel auf Partnerschaften einlassen müssten. Technologie-Diebstahl sei an der Tagesordnung und werde von der Regierung gedeckt, die außerdem massiv in Ausbildung investiere und ihren Unternehmen Milliarden für ihre internationalen Expansionen zur Verfügung stelle. Lange genug habe der Westen China unterschätzt und geglaubt, die Entwicklungspolitik der Kommunistischen Partei sei zum Scheitern verurteilt. Diesen Fehler solle man nicht noch einmal machen.

      Wer die Argumente der Entspannten und der Aufgeregten gegeneinander abwägen will, kann genauso gut eine Münze werfen. China-Analysten, die in den vergangenen Jahren Prognosen über chinesische Unternehmen gewagt haben, lagen selten richtig, wenn doch, dann meist aus Glück. Was keine Schande ist. Denn Chinas Plan, multinationale Weltkonzerne aufzubauen, ist eine Gleichung mit vielen Unbekannten, und wer sie lösen will, kann häufig nur raten, nicht rechnen. Wie Chinas Unternehmen funktionieren, was sie können und was nicht, wie effizient und innovativ sie sind und wie viel Geld sie sich tatsächlich von ihrer Regierung leihen können, darüber ist so gut wie nichts bekannt. Es gibt zwar viele Absichtserklärungen, aber nur wenig Informationen. Die Unternehmen sind so verschwiegen wie die Regierung, nur dass Propaganda bei ihnen modisch PR heißt.

      Man kann chinesischen Unternehmen nicht verdenken, dass sie so wenig wie möglich über sich preisgeben wollen. Auch wenn sie international gefürchtet werden, so sind sie doch die Herausforderer, die gut daran tun, möglichst wenig über ihre Stärken und Pläne zu sprechen. Mancher westliche Manager wird seine chinesischen Kollegen sogar darum beneiden, dass ihnen weder unabhängige Wirtschaftsmedien noch Börsenanalysten im Nacken sitzen. Zwar gibt es inzwischen auch in China Ansätze von investigativem Journalismus, doch die Unternehmen, die als „National Champions“ auserkoren wurden, sind meist tabu. Und wo schon chinesische Reporter es schwer haben, fällt es der internationalen Presse noch schwerer, hinter die Fassaden zu gucken. Interviews mit chinesischen Firmenchefs sind in der Regel kurz und belanglos. Übrig bleiben meist nur flüchtige Eindrücke, wie etwa ein Treffen der »Zeit« mit Lenovo-Chef Yang Yuanqing, aus dem als Kerninformation hervorging: „Er ist groß, er lächelt nicht, sein Blick ist kalt.“

      Internationale Konzerne, die mit chinesischen Unternehmen kooperieren, lassen in der Öffentlichkeit nur Gutes über ihre chinesischen Partner verlauten – selbst dann, wenn diese Verträge brechen, Technologie stehlen oder die Zusammenarbeit sogar gescheitert ist. Denn Medienberichte sind in China kein legitimes Druckmittel, und wer gegen das ungeschriebene Gesetz verstößt, dass Chinesen immer ihr Gesicht wahren, ruiniert sein Image. So bekam das deutsche Transrapid-Konsortium mächtigen Ärger mit den chinesischen Partnern, als während des Baus der Schanghaier Schwebebahn in der deutschen Presse über Baupannen berichtet wurde. „Warum habt ihr eure Medien nicht im Griff?“, schimpfte der chinesische Projektleiter Commander Wu Xiangming, wie ein deutscher Verhandlungsteilnehmer zu berichten weiß.

      Meist drehen sich die Berichte internationaler Medien um die gleichen von den Unternehmen verbreiteten Zahlen und Fakten. Doch selbst die geben häufig wenig Aufschluss darüber, was sie genau planen. „Normalerweise erwartet man, dass man sich in einem Geschäftsbericht gut über ein Unternehmen informieren kann“, sagt Felizitas Peters, Geschäftsführerin der Hamburger Geschäftsberichte GmbH & Co. KG, die kürzlich die Kommunikationsweise von mehr als hundert chinesischen Firmen untersucht hat. „Aber chinesische Unternehmen beschreiben gern ihre Geschichte und stellen in großer Breite ihre Manager vor, aber ins Detail gehen sie selten.“ Zwar werden häufig große Leitideen propagiert – die Zukunft, die Globalisierung und die internationale Expansion – aber wie sie verwirklicht werden sollen, darüber schweigt man sich aus.

      Was sich nicht verbergen lässt, ist, dass Anspruch und Wirklichkeit bei vielen Unternehmen weit auseinander klaffen. Wer den ehrgeizigen Chinesen zutraut, dass sie ihre Weltmarktziele tatsächlich erreichen können, gibt ihnen zumindest Vorschusslorbeeren. Denn bei den bisherigen Auslandsabenteuern gibt es bisher kaum Erfolgsgeschichten.

      Im Gegenteil. Die bisher ehrgeizigste internationale Expansion eines chinesischen Unternehmens endete in dessen Zusammenbruch. 2003 übernahm das Investmenthaus D’Long den insolventen Flugzeughersteller Fairchild Dornier im bayerischen Oberpfaffenhofen. D’Longs Firmengründer, vier Brüder namens Tang aus der armen westchinesischen Provinz Xinjiang, hatten schon immer ein Faible für verrückte Geschäftsideen. 1984 verwirklichten sie mit umgerechnet 40 Euro Startkapital ihre erste: einen Fotoentwicklungsdienst. Weil es in ihrer Heimat damals nur veraltete und überteuerte Fotolabore gab, fuhren sie mit Koffern voller belichteter Filme drei Tage lang per Zug in die 4000 Kilometer entfernte Boom-Stadt Shenzhen und kehrten nach einer Woche mit den fertigen Abzügen zurück.

      Unter zwielichtigen Umständen wuchs der kleine Familienbetrieb zu einem großen Unternehmen heran, dem die Staatsbanken bereitwillig Kredite gaben. Bald entwickelten die Tang-Brüder internationalen Ehrgeiz und kauften sich einen Kessel Buntes zusammen: einen amerikanischen Rasenmäherhersteller, eine China-Lizenz für Lastwagenachsen von MAN, einen russischen Flugzeugträger, aus dem sie in Shenzhen einen Militär-Vergnügungspark machten, und 2001 den insolventen sächsischen Kleidungshersteller Hirschfelder Leinen und Textil GmbH.

      Mit Fairchild Dorniers 70-sitzigem Regionaljet 728 wollten die Tangs dann einen richtig großen Coup landen. Ihr Kalkül: Chinas Fluglinien würden in den kommenden Jahrzehnten hunderte kleiner Flugzeuge brauchen und gewiss ein chinesisches Produkt mit dem Gütesiegel Made in Germany allen Konkurrenten vorziehen. Die 1700 Arbeitsplätze in Oberpfaffenhofen schienen gesichert. Dank Zulieferungen aus China sollte das Flugzeug sogar 15 Prozent billiger werden, als von den Deutschen geplant; der erste Probeflug wurde für Ende 2004 angesetzt, die Serienproduktion für 2006. Wäre da nicht die Sache mit dem Geld gewesen. Denn die Entwicklung bis zur Serienreife hätte die Tangs mindestens zwei Milliarden Euro gekostet – Geld, das sie sich wie gewohnt von chinesischen Banken und Geschäftspartnern leihen wollten.

      Mag sein, dass die D’Long das Geld in China hätte auftreiben können, doch aus dem Land bekamen sie es nicht. Schon bei ihren früheren Akquisitionen hatten sie geschummelt, aber diesmal überspannten sie den Bogen. Einen Kapital-Export, der in Deutsch-land statt China Arbeitsplätze schaffen würde, ließ die Regierung nicht zu – zumal die chinesische Luftfahrtbehörde im eigenen Land längst ein Regionaljet-Programm verfolgte, wie man aus der Presse hätte wissen können. D’Long geriet in Zahlungsschwierigkeiten, Fairchild Dornier musste 2004 erneut in Insolvenz gehen, und wenig später fiel auch der Rest des Imperiums der Tang-Brüder in sich zusammen und wurde zwangsverstaatlicht.

      Auch die chinesische Übernahme einer anderen deutschen Firma scheiterte an einem abenteuerlichen Geschäftsmodell. 2002 kaufte das Elektronikunternehmen TCL aus dem südchinesischen Huizhou für 8,2 Millionen Euro die Insolvenzmasse des bayerischen Fernsehherstellers Schneider Electronics.

      Den Chinesen ging es weniger um das Know-how der Firma, die längst nicht mehr zur Avantgarde der Branche zählte, sondern um den Markennamen und – man höre und staune – die Fabrik in Türkheim. TCL wollte über einen Umweg durch das deutsche Werk seine chinesischen Geräte an europäischen Import- und Anti-Dumping-Gesetzen vorbei nach Europa exportieren. Damit aus Made in China Made in Germany wurde, musste aus den in Huizhou hergestellten Flachbildschirmen, die längst schon das Schneider-Logo trugen, eine Komponente entfernt und in Türkheim wieder eingebaut werden.

      Doch der Trick funktionierte nicht. Die Fabrik in Türkheim verursachte wegen der im Übernahmevertrag vereinbarten Beschäftigungsgarantie viel zu hohe Kosten. Mehrere europäische Manager, die Schneider für TCL sanieren sollten, schmissen das Handtuch und beschwerten sich über die „weltfremden Geschäftsvorstellungen“ der Besitzer und „krasse kulturelle Gegensätze“. Statt geplanter 200 Millionen Euro Umsatz in 2004 schaffte Schneider nur die Hälfte und fuhr rote Zahlen ein.

      TCL trat die Flucht nach vorn an, schloss Schneiders Fernsehproduktion in Türkheim und kaufte sich 2004 das Fernsehgeschäft der französischen Firma Thomson. Doch das Einzige, was TCL bisher davon hat, sind Gewinneinbrüche: Obwohl TCLs Umsatz 2004 um 69 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro stieg, sanken die Gewinne um mehr als die Hälfte auf magere 31 Millionen Euro. Im ersten Halbjahr 2005, nach der Übernahme der defizitären Mobilfunksparte von Alcatel, verzeichnete TCL sogar einen Verlust von 70 Millionen Euro. Den Chinesen, die gewohnt sind, mit Superlativen von sich reden zu machen, sind die schlechten Zahlen und gescheiterten Strategien offenbar unangenehm. Der TCL-Präsident Li Dongsheng, der brand eins im April bereits einen Gesprächstermin zugesagt hatte, verschob diesen mehrmals, bevor sich die Ansprechpartner schließlich tot stellten. Auch Schneider in Türkheim zog ein angekündigtes Interview zurück.



      Eine der Stärken chinesischer Führungskräfte ist unumstritten: ihre Kunst der Selbstdarstellung



      Die Manager von Lenovo wollen mit ihrer Internationalisierungsstrategie geschickter sein. Während die meisten chinesischen Unternehmen versuchen, die Welt zu erobern, ist der 1984 gegründete Pekinger Computerkonzern Lenovo bereit, seinen National-stolz zurückzustellen und sich unterzuordnen. Als Lenovo und IBM im Dezember 2004 ihren geplanten Zusammenschluss zum weltweit drittgrößten Computerkonzern nach Dell und Hewlett-Packard verkündeten, gingen die Chinesen zwar noch davon aus, dass das amerikanische Vorzeigeunternehmen künftig von chinesischen Managern geführt würde.

      Doch in Wirklichkeit besetzen weiterhin Amerikaner wichtige Positionen. Yang Yuanqing, der 2001 das Ruder von Lenovo-Gründer Liu Chuanzhi übernommen hatte, gab das Tagesgeschäft gleich an Stephen Ward ab, der das Amt das CEO bekleidet. Im Vorstand werden die zusammengelegte Produktpalette und der Vertrieb von Amerikanern verantwortet, die Technologie und Lieferketten dagegen von Chinesen. Yang zog sich auf die Position des Aufsichtsratsvorsitzenden zurück. Der offizielle Hauptsitz des neuen Unternehmens ist nicht Peking, wie viele seiner Landsleute erwartet hatten, sondern New York.
      Was für viele Chinesen eine herbe Enttäuschung war, ist nach Ansicht der Mitarbeiter die einzige Möglichkeit, die beiden Unternehmen zu verschmelzen. „Ein multinationaler Konzern braucht eine multikulturelle Ausrichtung“, sagt Marc Fischer, Chef von Lenovo in Deutschland. „Wir wollen auch künftig als internationales Unternehmen auftreten, nicht als chinesisches.“

      Ob die Kunden das auch so sehen werden, bleibt abzuwarten. Viele traditionelle IBM-Kunden fürchten um die Qualität der für ihre Verlässlichkeit bekannten IBM-Produkte. Die sollen künftig unter der Marke Think verkauft werden, weil Lenovo den Namen IBM nur für eine Übergangszeit von fünf Jahren verwenden darf. „Think soll die Marke für den High-End-Bereich bleiben, während unsere preiswerteren Produkte weltweit unter dem Namen Lenovo laufen werden“, so Fischer. In der ersten Hälfte des Jahres 2006 will Lenovo versuchen, damit in Deutschland zunächst bei mittelständischen Firmen und später auf dem Massenmarkt Fuß zu fassen. Mit welchem Angebot ist noch nicht klar. Vielleicht mit dem Handy mit integriertem Parfümzerstäuber, das im Pekinger Showroom zu sehen ist?

      Bis aus dem chinesischen und dem amerikanischen Vorzeigeunternehmen tatsächlich ein einziger Konzern wird, ist es noch ein weiter Weg. Doch sollte die Verschmelzung der beiden Kulturen tatsächlich gelingen, wäre sie ein Modell für die Verwirklichung chinesischer Weltmarkt-Ambitionen – und zeigte gleichzeitig die Grenzen der aufstrebenden Wirtschaftsmacht.

      Eine der umumstrittenen Stärken Chinas ist die Kunst der Selbstdarstellung. „Die Chinesen haben ein großes Talent, ihre Stärken zu zeigen und ihre Schwächen zu verbergen“, sagt der Manager eines englischen Automobilzulieferers. Im September war er zu einer Sitzung bei der Shanghai Automotive Industry Corp. (SAIC) eingeladen. Ende 2004 hatte Chinas größter Auto-hersteller die englische Traditionsmarke MG Rover übernehmen wollen. Durch Verhandlungsfehler bekam SAIC für seine 99 Millionen Euro allerdings nicht die Produktionstechnik, sondern nur die Namensrechte an drei Modellen. Um, wie angekündigt einen Rover auf den Markt zu bringen, muss das Unternehmen, das bisher nur für Volkswagen und General Motors produziert, nun sein erstes eigenes Auto entwickeln.

      Doch damit ist SAIC wohl überfordert. „Der verantwortliche Ingenieur kam sich wahnsinnig schlau vor, aber in Wirklichkeit hatte er keine Ahnung“, erinnert sich der Zulieferer. „Zum Beispiel wollte er ein Angebot, bevor wir geklärt hatten, von welchen Teilen wir reden.“ Um seine Schwächen zu kaschieren, hat SAIC das englische Ingenieurbüro Ricardo2010 beauftragt, die Entwicklung zu übernehmen – möglichst diskret, um die Konstruktion hinterher für sich zu reklamieren. „Damit bleibt also alles beim Alten: Das Know-how kommt aus Europa, und die Chinesen machen am Fließband die Schweißarbeit“, scherzt der Engländer. „Aber die Zeitungsmeldungen kann ich jetzt schon sehen: ,Der Schanghai-Rover – Vorsicht, die Chinesen kommen‘.“ --




      Chinas Ausgaben im Ausland

      2004: 2,5 Milliarden Euro

      2005: 19,1 Milliarden Euro

      (Quelle: »Economist«)


      Ausländische Investitionen in China 2004:

      50,3 Milliarden Euro

      (Quelle: Unctad)

      Chinas Wirtschaft und Handel Handelsüberschuss 2005: 75 Milliarden Euro (+281 Prozent)

      Exporte 2005: 618 Milliarden Euro (+20 Prozent)

      Importe 2005: 543 Milliarden Euro (+18 Prozent)

      Wirtschaftswachstum 2004: 9,5 Prozent

      (Quelle: Chinesisches Handelsministerium; Zahlen für 2005: Schätzungen des Handelsministeriums; Bloomberg, IHT)

      TCL

      Chinas drittgrößter Elektronikkonzern, gegründet 1981 im südchinesischen Huizhou, produziert u. a. Fernseher, Handys und Klimaanlagen.

      Seit 2004 an der Börse Shenzhen gelistet.

      Umsatz 2004: 2,7 Milliarden Euro (+69 Prozent)

      Gewinn 2004: 31 Millionen Euro (-51 Prozent)

      TCL übernahm 2002 Schneider, 2003 die Fernsehsparte von Thomson und wurde mit 17,2 Millionen TV-Geräten in 2004 zum größten Fernsehgerätehersteller der Welt. 2004/2005 übernahm TCL die Mobilfunksparte von Alcatel.

      (Quelle: »Süddeutsche Zeitung«; »South China Morning Post«)


      Lenovo

      1984 in Peking gegründet, produziert u. a. Computer, Handys und Kopierer. Börsengang 1994 in Hongkong. 19 000 Mitarbeiter Umsatz 2004: 2,4 Milliarden Euro (-2,7 Prozent)

      Gewinn 2004: 120 Millionen Euro (+6,4 Prozent)

      Im Mai 2005 übernahm Lenovo die PC-Sparte von IBM.

      (Quelle: Lenovo)



      Shanghai Automotive Industry Corp. (SAIC)

      Chinas größter Autohersteller Umsatz 2004: 10,5 Milliarden Euro (-33 Prozent)

      Verkaufte Autos 2004: 847 000 68 000 Mitarbeiter Ein internationaler Börsengang wird derzeit vorbereitet. 2004 übernahm SAIC die Namensrechte an den Rover-Modellen Rover 25, Rover 75 und Rover 45. Rovers Technik kaufte jedoch der lokale Konkurrent Nanjing Automotive.

      (Quelle: SAIC; »London Times«)


      Übrigens, hat nicht Gazprom auch Interesse am westeuropäischen Strommarkt gezeigt ?

      Haliburton hat seine Firmenzentrale in die Emirate verlegt


      Wenn man die Anteile der Asiaten und Araber an US-Banken zusammenrechnetkommt bestimmt auch eine nette Zahl heraus.

      Sicher findet man noch viel mehr Beispiele und in den kommenden 20-30 Jahren dürften es nicht weniger werden.

      Inzwischen kommt der zweitreichste Mann der Welt aus einem Schwellenland (Mexiko) und der reichste Investmentfond ist der in Abu Dhabi.

      Ich denke, daß das alles nur ein Anfang ist.
      Avatar
      schrieb am 05.02.08 23:38:12
      Beitrag Nr. 8.757 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.274.875 von Larry.Livingston am 05.02.08 17:57:31Westen entwickelt, Osten werkelt.

      Kapitalgesellschaften vorwiegend ansässig in den regionen mit den für sie besten juristischen Rahmenbedingungen (USA, GB , Schweiz, Liechtenstein, Luxembourg) lassen billige arbeitskräfte vorwiegend ansässig in emerging markets (russland, china, indien usw) schuften und ihr nationales ego aufblasen um reichen kapitalisten unterschiedlichster nationalität ein schönes leben in schönen gegenden (vor allem kalifornien, florida, mittelmeer) zu ermöglichen.

      das ist vielleicht in den gedanken manches journalisten ne kräfteverschiebung. de facto ist es nur so das das potential an arbeitskräften erhöht wurde, es ein paar mehr reiche gibt welche sich simultan den reichen des westens verhalten;)

      ich denke mal meine darlegung entspricht eher der realität als os manche darstellung von sozialistisch angehauchten spiegel redakteuren welche angst haben das Fritz meier im ruhrgebiet keine kohle mehr abbauen wir und franz müller in wolfsburg keine vw s mehr zusammenschrauben kann weil li wu und igor depressivski in peking bzw. Ulan uda diese arbeiten nun für 25 cents pro stunde übernehmen:laugh:
      Avatar
      schrieb am 05.02.08 23:31:19
      Beitrag Nr. 8.756 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.274.875 von Larry.Livingston am 05.02.08 17:57:31Öhm ja, hab obiges schon geschrieben, siehe Kraft.

      ja hab ich aber erst gesehen nachdem ich meinen kommentar geschrieben hatte;)
      Avatar
      schrieb am 05.02.08 23:29:33
      Beitrag Nr. 8.755 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.274.603 von bakri am 05.02.08 17:34:48So, Anleger dieser Welt: Dieses Mal ist es ernst mit dem Euro-Verfall; also ´rein in die Ami-Aktien !!!

      ist ja schon einige monate in gipfelbidung. Fundamental extrem überbewertet und trotz kaum zu überbietender nachrichtenlage welche eigentlich für steigenden € spricht keine neuen hochs.

      ich bleib dabei:parität wir kommen.

      als der €/$ vor ein paar monaten das erste mla knapp unter 1,50 stand war doch die presse gewehr bei fuss und hat in den düstersten farben den untergang des $ und nicht enden wollende güldenen zeiten für den € beschworen.

      Nun ja die schreiberlinge sind die besten kontraindikatoren di es gibt:laugh:;)
      Avatar
      schrieb am 05.02.08 23:26:20
      Beitrag Nr. 8.754 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.274.288 von spaceistheplace am 05.02.08 17:12:54ein Volk voller Zocker, Betrüger und Kriminellen mit entsprechendem polit. System

      ganz so krass würde ich es nun nicht ausdrücken aber grundsätzlich gesehen ist es tatsächlich so das china unglaublich von seinen extrem günstigen preisen für arbeitskraft profitiert hat. ein ewiger selbstläufer wird das nicht bleiben. Da china aber wesentlich mehr probleme hat und mentalität einer langfristig positiven entwicklung in der tat hinderlich sein könnte schliesse ich mich space in seiner schlussfolgerung an

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      schrieb am 05.02.08 23:22:51
      Beitrag Nr. 8.753 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.274.135 von bakri am 05.02.08 17:02:17
      Wir haben ja auch schon genug Beispiele, wo es schon andersherum läuft.

      z.B???

      aber durch die Kräfteverschiebung in der Welt von West nach Ost

      ist dem so oder ist das vielmehr etwas was uns die medien weissmachen wollen?;)

      meiner meinung nach ist dies sehr viel differenzierter zu sehen die kräfteverschiebung erfolgt nicht von west nach ost sondern immer mehr hin zu gr0ßstädten welche relativ unabhängig davon ob sie in west ost nord oder süd liegen die wahren zentren der globalisierung sind. Hier lassen sich wiederum mehrere regionen bilden welche als schwerpunkte der weltwirtschaft in frage kommen. Der osten der usa von boston bis wahington, Kalifornien von san franciso bis san diego, der aum london, paris niederlande das gebiet welches süddeutschland österreich schweiz sowie nord und mittelitalien umfasst, der großraum tokio, ostchina.

      diese gebiete zusammengenommen dürften ca 80-90 % der weltwirtschaftsleistung erbringen und dort befindet sich die mehrheit der konzerne.

      Ökonomie hat sehr wenig mit nationalitäten zu tun. Das ganze unter nationalen gesichtspunkten sehen zu wollen ist eine extreme vereinfachung welche die lage nicht trifft.

      Unter den genannten regionen wiederum ist es sehr wahrschinlich das sich die lenkungszentren der konzerne schwerpunktmäßig vor allem da befinden werden wo sie am unabhängigsten von politischer einflussnahme agieren können. das sin nun mal USA, Schweiz und Großbritanien. Vom kapital gar nicht mal zu reden welches noch sensibeler ist und deswegen vor allem in ländern wie schweiz, liechtenstein, luxemburg und Großbritannien sitzt um sich einflussnahme zu entziehen. Gerade diejenigen die nun in Kapital in den emerging markets akqirieren lagern dieses doch wieder zum größten teil gerade in den regionen welche ihnen unabhängigkeit gewährleisten und das sind sicher nicht china, russland und konsorten.

      Ums anders zu sagen: es spielt keine rolle wo sich die fabriken befinden entscheidend ist es von wo aus sie gelenkt werden und da bleibt alles beim alten da sich an den rahmenfaktoren nichts geändert hat.

      warum soll ein chinesischer milliardär sein kapital von china aus lenken wenn er es anonym und ohne druck von politik und so weiter auch von GB oder schweiz aus kann.

      die masse der menschen ist und bleibt um es unschön auszudrücken arbeitssklaven. Zu den reichen des westens deren reichtum in den letzten 20 jahren bedingt durch die neuen märkte kommen nun neue reiche aus den emerging markets die aber von ihrer präferenz des standortes von welchem sie ihr kapital lenken langfristig dort landen werden wo die alten reichen schon lange sind.;)

      könnte es langfristig evtl. eben nicht mehr generell so sein, daß z.B. die großen US-Firmen jeden Konkurrenten aufkaufen.

      brauchen sie auch gar nicht da us kapital sowieso ach in den meisten nicht us unternehmen dominiert. Schau dir mal europäische unternehmen an und schau dir mal an welche % davon von kapital aus USA; GB und schweiz gehalten werden. Und die zahlen sind weltweit recht identisch.

      Kapitalismus hat mit nationalismus nichts zu tun.

      Wenn das volk ein unternehmen als einheimisch wahrnimmt weil dieses unter umständen seinen firmensitz in dem land hat dann sagt dies noch lange nichts über die kapitalverhältnisse aus. und diese sind extrem stark US, Schweiz und GB dominiert was damit zusammenhängt das in diesen ländern das kapital die besten möglichkeit vorfindet.

      Die USA sind nichts anderes als die schutzmacht der globalisierung . Sollten die usa ihre vormachtstellung nicht halten können bekommen wir eine grundsätzliche neuausrichtung der welt. Darauf zu spekulieren das du in asiatischen aktien performance erzielen wirst wenn das us Europäische System aufhört zu existieren kannst du vergessen. Irgendwann geschieht das sicher aber danach kommt vermutlich eine phase ähnlich dem mittelalter d.h. der wegfall einer starken zentralmacht wird unendlich viele kleine konflikte auslösen und die welt wieder auseinanderrücken lassen. die menschheit wird dann mit anderen sorgen beschäftigt sein.

      Parallelen lassen sich am ehesten zur zeit nach dem untergang des römischen reiches ziehen. Nach jahrhunderten starken kulturellen und wirtschaftlichen wohlstandszuwachs kam es infolge des wegfalls der die widerstreitenden interessen zähmenden zentralmacht zu jahrhunderten von stagnation und eines beträchtlichen rückfalls in der menschlichen entwicklung.

      Ähnliches wäre infolge eines kollabierens des heutigen westlichen systems welches eben garant für Globalisierung, rechtssicherheit und politische sicherheit ist ebenfalls wenn auch in anderer ausprägung denkbar.

      Unter ganz langfristigen gesichtspunkten ist dies sogar die meines erachtens wahrscheinlichste entwicklung welche darüber hinaus gesehen sogar eine absolute notwendigkeit darstellt.


      So genug mit aristotelischen gedanken;)
      Avatar
      schrieb am 05.02.08 22:55:01
      Beitrag Nr. 8.752 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.278.535 von Pontiuspilatus am 05.02.08 22:43:19legt ein investment in mdt nahe die bauen insulinpumpen

      Die würde ich bestimmt nicht kaufen; erstens wegen des gefährlichen Charts mit den letzten beiden Hochs jeweils tiefer als das erste und zweitens: wozu Pumpen ?
      Gibt es nicht schon etwas, das Insulin regelmäßig im Körper abgibt oder so ? Kenne mich nicht so aus.

      Dann schon eher MATW, zu ca. 44 USD, weil die Inder und Araber anders bestatten und in diese Branche auch keine Chinesen so schnell reingehen. ;)
      Avatar
      schrieb am 05.02.08 22:50:20
      Beitrag Nr. 8.751 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.272.056 von bakri am 05.02.08 14:41:03
      Das ist sogar ein sehr starker Trend. Die Frage ist nur, ob KO, MO, CL etc von dieser Entwicklung profitieren auf Dauer.


      yep das wird so sein
      Avatar
      schrieb am 05.02.08 22:49:02
      Beitrag Nr. 8.750 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.271.815 von Larry.Livingston am 05.02.08 14:20:34China und Fettleibigkeit?

      ja die holen gewaltig auf

      Arabischen Ländern

      golfstaaten sind die fettesten überhaupt;)
      Avatar
      schrieb am 05.02.08 22:47:25
      Beitrag Nr. 8.749 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 33.271.533 von bakri am 05.02.08 13:55:33Die Ossis haben anfangs auch nur Westprodukte haben wollen und später kam dann die Ostalgiewelle

      marktanteil 2 % ossi produkte in ossiland (und diese unternehmen dürften inzwischen ebenfalls mehrheitlich im besitz westlicher multis befindlich sein) und 98 % teilen sich PG, Nestle, unilever usw.
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      Gewinnerbranchen der Jahre 2006 bis 2040