checkAd

    DKV Artikel von einem anderen Board!! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 14.12.06 13:31:21 von
    neuester Beitrag 14.12.06 17:07:36 von
    Beiträge: 4
    ID: 1.100.377
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 2.233
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 14.12.06 13:31:21
      Beitrag Nr. 1 ()
      Wachstumsschwäche

      Die DKV ist ein Musterbeispiel für die Malaise privater Krankenversicherer: Durch die Gesundheitsreform drohen ihnen ab 2008 Millioneneinbußen. Ein Bilanztest aller Anbieter legt Defizite offen. Private Krankenversicherer

      DKV-Chef Günter Dibbern muss schwer schlucken. Die Berliner Pillen in der Gesundheitsreform haben für den Chef des zweitgrößten privaten Krankenversicherers und die übrigen Branchenlenker erhebliche Risiken und Nebenwirkungen.
      Ab 2008 sollen seine Kunden leichter zur Konkurrenz wechseln können, gleichzeitig muss er wohl einen einheitlichen Billigtarif anbieten, ohne Aufpreis selbst für chronisch kranke Menschen. Wenigverdiener oder Paare sollen sogar Preisnachlässe erhalten. Das Gemisch, das Gesundheitsministerin Ulla Schmidt den 48 privaten Krankenversicherern (PKV) verabreichen will, kostet die Unternehmen Millionen. Allein 2009, dem Jahr zwei der PKV-Reform, rechnet die DKV in Köln mit einem Gewinnschwund von 30 Prozent oder 30 Millionen Euro (siehe "Wunde Punkte"). Das jedenfalls zeigt eine interne Prognose, die der 60-jährige Versicherungschef dem Aufsichtsrat der DKV-Mutter Ergo kürzlich vorlegte. Öffentlich laufen Dibbern, auch Vorstand im Branchenverband, und seine Wettbewerber Sturm gegen die Reform. Sie fürchten um ihren Markt - 27 Milliarden Euro Beitragszahlungen im Jahr 2005 - und verteufeln die "existenziell gefährdenden Eingriffe" in ihr Geschäft. Für die 8,3 Millionen Privatversicherten würden sich nach der Reform die Tarife um bis zu 36 Prozent verteuern - so das Horrorszenario.
      Hinter den Kulissen suchen die Versicherungsmanager fieberhaft nach Auswegen, prüfen sogar mögliche Kooperationen mit den Erzfeinden von den gesetzlichen Kassen. "Kommt das Gesetz wie derzeit geplant, ist das Geschäft der Privatversicherer in zehn Jahren nicht wiederzuerkennen", glaubt Michael Kurtenbach, Vize-Chef der Gothaer Krankenversicherung.
      Die meisten Versicherungslenker setzen auf Sparprogramme und Übernahmen, um drohende Verluste abzufedern. So warb DKV-Chef Dibbern beim jüngsten Treffen mit seinen Unternehmenskontrolleuren um Rückhalt. Er beschwor "neue Kundenpotenziale" und plädierte für eine beherzte Expansion. "Wir trauen uns durchaus auch den Zukauf eines mittel großen Unternehmens zu", sagt der Kölner - und schielt dabei auf Gelder aus der Ergo-Kasse "für anorganisches Wachstum", die Oberaufseher Nikolaus von Bomhard für seine Strategie öffnen soll. Bomhard ist Chef der Ergo-Mutter Münchener Rück.
      Eile ist geboten. Im Rennen um eine Poleposition nach der Gesundheitsreform ist die Ausgangslage der DKV nicht beruhigend. Das zeigt ein Bilanztest des Analyse hauses Morgen & Morgen (M & M). Für das Jahr 2005 nahmen die Experten die sechs wichtigsten wirtschaftlichen Kennzahlen der Privatversicherer genau unter die Lupe: Sind die Tarife gut kalkuliert und die Kapitalanlagen einträglich? Gibt es Reserven, um Kostenexplosionen zu dämpfen? Verliert das Unternehmen schon vor der Reform bei der wichtigen Kundengruppe der Vollversicherten (siehe "Fitnesstest für Krankenversicherer")?
      Ergebnis: "Die Mehrheit der Versicherer zeigt Schwächen bei mindestens einem Bilanzkriterium", urteilt M & M-Chefanalyst Martin Zsohar.
      Nur sieben Unternehmen verfügen derzeit über eine erstklassige wirtschaftliche Basis und sind für die Herausforderungen bestens gerüstet.
      Die DKV gehört nicht dazu. Sie erreicht nur die mittlere Kategorie. Dibbern verliert Kunden und liegt knapp unter der Benchmark für die Finanzreserven, mit denen er künftige Beitragssprünge mildern kann. Schmerzlich auch, dass etwa der deutsche Marktführer Debeka sein Geschäft mit nur halb so hohen Kosten betreibt. Und die Tatsache, dass die DKV mit ihren 800 000 Vollversicherten nicht ganz so schnell schrumpft wie die große Krankenversicherungstochter der Allianz, ist kein Ergebnis eigener Stärke: Den Vorsprung verdankt sie den 8600 Kunden der 2004 übernommenen Zürich Krankenversicherung, die erstmals konsolidiert wurde.
      Da tröstet es wenig, dass das Auslandsgeschäft schon fast ein Fünftel des Umsatzes von 3,5 Milliarden Euro ausmacht: Nach wie vor bestimmt der deutsche Markt den Erfolg und liefert rund 90 Prozent des Gewinns von 80 Millionen Euro.
      Gefahr droht den Kölnern vor allem durch preiswerte Konkurrenten wie Huk- Coburg - die sich von den Neuregelungen ab 2008 sogar Vorteile verspricht. Huk- Vorstand Christian Hofer hält die Gesundheitsreform "nicht für gefährdend" - vorausgesetzt, der Zwang, bedürftige Kunden aufzunehmen, kann noch politisch abgewendet werden. Das Kalkül: Wenn die Beiträge durch die Reform steigen, laufen die Kunden teurer Versicherer in Scharen zu den Discountern der Branche über, nicht zuletzt auch zu ihm.
      Die DKV, nach eigenen Angaben der "Mercedes unter den Krankenversicherern", muss sich künftig härterer Konkurrenz erwehren. Dabei ist der Kundenschwund bereits heute schwer auszugleichen: Jahr für Jahr kündigen oder sterben rund 50 000 Versicherte.
      Mit Hochdruck wirbt die DKV um Klientel.
      "Jetzt in die Private wechseln. Jedes Jahr zählt", appelliert eine Sonderaktion an die Zauderer im gesetzlichen Lager und lockt: Falls die Gesundheitsreform unerwartete Wendungen nimmt, können sie ihre Verträge sogar ohne Schaden wieder auflösen. Der Boom bleibe aber aus, durch das Angebot werde höchstens der "weitere Schwund verhindert", sagt ein Vertriebsexperte. Dibbern räumt ein: "Wir sind mit unserem Wachstum bei Vollversicherten nicht 100-prozentig zufrieden." Mehr Erfolg verspricht er sich auf anderen Feldern: neben Rationalisierungen und Übernahmen vor allem durch den Absatz von Zusatzversicherungen. Im Jahr 2005 punkteten auf diesem Sektor vor allem kleinere Unternehmen wie Asstel, Karstadt-Quelle und Alte Oldenburger.
      Sie schaffen Zuwachsraten von 40 Prozent und mehr. Der DKV dagegen gelang nur ein Plus von 3,8 Prozent, in absoluten Zahlen immerhin 79 000 Policen.
      Druck auf die eigenen Vermittler und mehr Engagement der Vertriebspartner in den Allgemeinen Ortskrankenkassen sollen dafür sorgen, dass die DKV hier Marktanteile ergattert.
      Gleichzeitig dreht der Branchenriese an der Kostenschraube. So docken die Kölner an die IT-Plattform der Ergo-Gruppe an - als letzte der Konzernschwestern.
      "Mit dem neuen System können wir das Massengeschäft deutlich kostengünstiger bearbeiten und Größenvorteile ausspielen", hofft Dibbern. Frank Fassin, DKV-Aufsichtsrat und Verdi-Experte für Finanzdienstleistungen, warnt dagegen vor "erheblichen Risiken". Erste Tests hatten zu deutlich verzögerten Arbeitsabläufen geführt. Im April soll das System starten.
      Als nächstes wird die DKV wohl Jobs einsparen.
      Ergo verhandelt mit Arbeitnehmervertretern über einen Sozialplan für Töchter wie die Hamburg-Mannheimer, Victoria und Co. Die Gruppe will 2500 Arbeitsplätze streichen und mindestens drei von neun Standorten schließen: Freiburg, Hannover und Nürnberg. Die Einigung mit dem Betriebsrat ist seit September überfällig. Neuer Zieltermin: die DKV-Betriebsversammlung am 13. Dezember.
      Noch bewahrt das arbeitsintensive IT-Projekt die Kölner vor größeren Einschnitten, doch nach dem Start im kommenden Frühjahr ist zu erwarten, dass sie beim Jobabbau nachziehen. Dann dürften einige Hundert der 4800 Arbeitsplätze wackeln.
      Interne Kürzungen, flaues Neugeschäft:
      Unter diesen Vorzeichen dürften Dibbern Unternehmenskäufe hochwillkommen sein, um die bevorstehende Schwindsucht durch die Gesundheitsreform zu kurieren. Da trifft es sich gut, dass gerade jetzt Schnäppchen unter den Krankenversicherern zu holen sind. Kenner der Szene rechnen damit, dass im kommenden Jahr mehr als eine Handvoll kleinerer und schwächerer Anbieter vor der Gesundheitsreform kapituliert. "Es kommt zu einem massiven Verdrängungswettbewerb", schätzt Guido Leber, Analyst der Ratingagentur Assekurata.
      Allerdings: Sollte die Münchener Rück ihrer Tochter grünes Licht für eine Shoppingtour geben, wäre Dibbern nicht allein unterwegs. "Wir gehören zu den Konsolidierern", melden auch andere Spitzenmanager - zum Beispiel aus den Zentralen von Signal, Gothaer und Deutschem Ring.
      Nur der finanzkräftige Allianz-Konzern zeigt kein Interesse, seinen Krankenversicherer mit Zukäufen zu päppeln.
      Damit steigen die Chancen für Dibbern - zumindest bei Übernahmen.
      Avatar
      schrieb am 14.12.06 14:53:31
      Beitrag Nr. 2 ()
      Nun, was will uns das sagen?

      1. Hat Capiatl immer Recht oder ist dies ein typischer journalistischer Artikel, der nur einen Standpunkt und eine Sichtweise dokumentiert?

      2. Ist Nettowachstum ein Benchmark, der eine Aussagekraft hat? Oder geht es um qualitatives und um Bruttowachstum???

      3. Dies insbesondere unter dem gesichtspunkt, dass nachwachsende potentielle Kunden durch den Geburtenknick weniger werden?

      4. Ist Wachstum überhaupt ein Benchmark?

      5. Welche Qualität hat das Analysehaus m&m?? Welche Qualität haben die Aussagen dieses Unternehmens unter Berücksichtigung des zitierten Capitalartikels?

      6. Was ist Deine Aussage oder Dein Begehr - Long-John?

      Thorulf Müller
      Avatar
      schrieb am 14.12.06 16:42:31
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 26.175.369 von CreInPhan am 14.12.06 14:53:31Ich möchte bei einem Unfall lieber in einem "Mercedes" (im alten guten Sinn) sitzen als in einem klapprigen Lada (= HUK?).

      Die Kunden werden bei einem Wechsel zu spät merken, wie dort der Hase oft läuft.

      Gewiß, es gibt einige Sparpotentiale, welche Unternehmen wie die DKV noch nuzten sollten.

      Kleine Unternehmen wachsen oft schneller (prozentual gesehen) als Große - deren Marktanteil schrumpft eben auch mal.

      Solange Unternehmen wie die DKV auch eine solide Gesundheitsprüfung achten, nicht zu viel Provision verteilen (wie manch anderer)und auch beim internen Wasserkopf ein wenig kürzen, stehen die gut genug da.


      Fazit: Qualitätsversicherer haben Ihren Preis - und das ist gut so!
      Avatar
      schrieb am 14.12.06 17:07:36
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 26.178.754 von interna am 14.12.06 16:42:31Interna,

      die DKV ist weder ein Mercedes, noch ist die HUK ein Lada! Vor allem nicht klapprig!

      Die HUK kann Etwas und wird im Spannungsdreieck abgebildet. Die DKV auch!

      Es gibt Menschen, denen der Schutz des einen Versicherers reicht, es gibt andere Menschen!

      Das Problem ist, dass die meisten nicht Wissen was Sie kaufen. Und einige kaufen nur Preis. Die werden dann die gerechte Beute dieser Machenschaften - ihrer eigenen! (freies Zitat - J.Ruskin)

      Es gibt nicht unbegrenzte Leistungen und maximale Beitrasstabilität.

      Es gibtr nicht billig und beitragsstabil und/oder gute Leistungen!

      Und es gibt kein optimales Preis-Leistungsverhältnis!

      Wer das versteht und akzeptiert, der kann sich dem Thema PKV nähern!

      Thorulf Müller


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      DKV Artikel von einem anderen Board!!