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    Hartz IV- ist offener Strafvollzug! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 16.03.07 12:02:04 von
    neuester Beitrag 03.04.07 22:01:47 von
    Beiträge: 80
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      schrieb am 16.03.07 12:02:04
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hartz IV- ist offener Strafvollzug!

      von ft
      03/07

      trend
      onlinezeitung
      Behördenschikane und Bespitzelung, Entwürdigung, seelischer Terror und Einschüchterung beherrschen vielfach die Praxis der Jobcenter, der Agentur für Arbeit und der Arbeitsgemeinschaften gegenüber erwerbslosen Menschen im ALG II Bezug.

      Die Bundesergierung prahlte im Jahr 2006 auf ihrer Homepage, die Anfang 2005 eingeführten Arbeitsmarktreformen (Hartz-Gesetze) hätten sich bewährt und zeigten angeblich erste Erfolge. Grund genug für die schwarz-rote Regierung zu weiteren Verschlechterungen und Verschärfungen überzugehen, die sich über einen Zeitraum von August 2006 bis Anfang 2007 hinzogen:

      Durch dieses „Optimierungsgesetz“ bei Hartz IV wurden in Wirklichkeit einfach die Lebensführung und die Lebensbedingungen der betroffenen Erwerbslosen weiter verschärft.

      Die gesetzlichen Regelungen um die so genannten Bedarfsgemeinschaften herum wurden weiter verschärft. Die Jobcenter vermuten nun einfach das Bestehen einer Bedarfsgemeinschaft, und der Erwerbslose hat nun ohne Wenn und Aber die Beweislast, dass keine Bedarfsgemeinschaft besteht. Außerdem sollen gleichgeschlechtliche Partnerschaften eheähnlichen Gemeinschaften gleichgestellt werden. Sie werden künftig als Bedarfsgemeinschaft gewertet, auch wenn es sich nicht um eine eingetragene Lebenspartnerschaft handelt.

      Für erwerbslose Jugendliche unter 25 Jahren wird es weiter erschwert, eine eigene Wohnung bzw. einen eigenen Haushalt zu gründen. Sie bleiben an ihre Eltern gekettet.

      Mit Hilfe automatisierter Datenabgleiche und Datenabfragen wird jetzt ermittelt, ob Personen zu Unrecht Arbeitslosengeld II beziehen. Kraftfahrzeughalterdaten werden beim Kraftfahrt-Bundesamt geprüft. Datenabgleich bei Banken auch im EU-Ausland, ob dort Zinserträge erwirtschaftet werden. Zur Kontrolle der Erwerbslosen, zur Verfolgung von Ordnungswidrigkeiten werden Außendienste eingeführt. Die Sanktionierung insbesondere wiederholter Pflichtverletzungen wird vereinfacht.

      Alle, die ALG II beantragen, können jetzt in ein Sofortangebot vermittelt werden. So werden Erwerbslose immer häufiger in die so genannten Arbeitsgelegenheiten, im gängigen Jargon “1-Euro-Jobs”, gezwungen. Wer innerhalb eines Jahres 2 x eine solche Stelle ablehnt, bekommt beim ersten Mal eine Kürzung von 30 % und beim zweiten Mal von 60 % der gesamten Zahlung. Diese Kürzung umfasst deshalb auch Miete und Heizung für jeweils drei Monate. Folge: Zwangsarmut mit der Gefahr des völligen Absturzes in die Obdachlosigkeit für viele Betroffene Beim dritten Mal erfolgt die vollständige Streichung der Leistung. Das ist Zwangsarbeit!

      Die allgemeinen Vermögensfreibeträge werden auf 150 Euro pro Lebensjahr gekürzt. Für die Rente erhöhen sich die Freibeträge allerdings entsprechend.

      Durch die genannten Zwangsmaßnahmen will die Bundesregierung Einsparungen für Bund und Gemeinden in Höhe von rund 1,5 Milliarden Euro jährlich erzielen.

      1,5 Milliarden Euro werden bei den Ärmsten gesucht oder herausgepresst, so stellte bereits im letzten Jahr ein Flugblatt des Arbeitskreises erwerbsloser Metaller/innen Bremen-Nord fest.

      Und die Kolleg/innen stellten dem gegenüber fest:

      “30 % statt 39 % Steuern für die Konzerne in dieser Republik. Die Senkung würde für die ersten 2 Jahre 5 bis 10 Milliarden weniger Steuern in die Kasse der Finanzämter spülen. Dieser Vorschlag kommt von dem SPD-Minister Steinbrück. Die SPD als eine Partei der Konzerne und Reichen dieser Republik?”

      Chaotische Rechtslage öffnet Willkür Tür und Tor!

      Es ist für Nichtbetroffene kaum noch zu überblicken, welche Gesetze, Verordnungen oder Durchführungshinweise gelten. Speziell die Durchführungshinweise der Agentur für Arbeit, mit denen die Tätigkeit der Jobcenter und Arbeitsgemeinschaften reguliert werden sollen, sind ein völlig undurchschaubares Gestrüpp einander teilweise widersprechender Bestimmungen.

      Der Wuppertaler Erwerbslosenverein Tacheles e.V. hat gerichtlich erstritten, dass diese Anweisungen von der Agentur für Arbeit per Internet der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden müssen. Näheres ist auf der Homepage dieses Vereins zu sehen: www.tacheles-sozialhilfe.de, eine äußerst informative Quelle, auf der der ganze Wahnsinn um ALG II und Hartz IV etc. dokumentiert ist.

      Aber das hat scheinbar Methode. Wo niemand mehr duchblickt, wird der Willkür Tür und Tor geöffnet. Die “Kunden” der Jobcenter stehen einem völlig überlasteten Personal gegenüber, das vielfach nicht das ABC geordneter Verwaltungsprozesse beherrscht, die Unzahl von Vorschriften nicht blickt und willkürlich entscheidet, oft unbeabsichtigt, nicht selten aber auch bewusst.

      Das Sozialgericht Berlin prangert dies in einem Beschluss an. In vielen Jobcentern würden haltlose, nicht begründete oder nicht ausreichend begründete Bescheide an die Antragsteller herausgegeben. Aus einem Schreiben der Berliner Justizverwaltung an die zuständigen Berliner Senatsverwaltungen, das diesen Sozialgerichtsbeschluss weiterleitet, geht hervor, dass die „außergewöhnliche und dramatisch angestiegene Belastungssituation am Sozialgericht Berlin“ auf „organisatorische Defizite und Vollzugsprobleme bei den Job-Centern” zurückzuführen ist. Als Gründe benennen die Richter die schlechte Personalausstattung der ALG II-Behörden, Überlastung des Personals sowie mangelnde Kenntnisse im Sozial- und Verfahrensrecht.

      Das Sozialgericht Berlin rügt, dass es vielfach keine geordnete Aktenführung gibt, dass bei so genannten Bedarfsgemeinschaften Bescheide und Schreiben nicht an die Antragsteller, sondern an beliebige Mitglieder der Bedarfsgemeinschaft geleitet werden, dass durch diese Praktiken gerichtliche Verfahren in einem Umfang provoziert werden, dass das LSG völlig überlastet ist. Aber es kommt noch toller:

      Berliner Richter berichten, dass überlastete Jobcenter-Bedienstete mittlerweile selbst empfehlen, „bei Gericht einen Antrag auf einstweiligen Rechtsschutz zu stellen, weil nur so eine beschleunigte Sachbearbeitung in der Behörde erreicht werden könne. Die Sachbearbeitung beginne dann praktisch vor Gericht.”

      Unzureichende Rechtskenntnisse führten häufig zu Nachfragen der Mitarbeiter selbst bei den Richtern, „die ihre klar gefassten Beschlüsse im Nachhinein noch erläutern müssten, sowie zu immer weiteren Anträgen der Hilfesuchenden bei Gericht, in denen bemängelt wird, dass das JobCenter die gerichtliche Entscheidung ignoriere.”

      Aber diese Rügen setzen immerhin voraus, dass viele Betroffenen ihre Rechte zumindest teilweise kennen, was zweifellos auch auf die organisierte Beratung durch zahlreiche Initiativen, gerade auch in Berlin, zurückgeht.

      Aber viele Betroffene in ländlichen und kleinstädtischen Gebieten, wo keine Erwerbsloseninitiativen tätig sind, kennen ihre Rechte oft nicht, werden auch nicht von den Ämtern darüber aufgeklärt und sind den Schikanen wehrlos ausgeliefert.

      Ganz frisches Beispiel Coburg, von Tacheles e.V. erst am 21. Februar 2007 dokumentiert:

      Das Jobcenter Coburg Land verlangt von ALG-II-Antragstellern ohne jede Rechtsgrundlage Einverständniserklärungen zu Hauskontrollen, zu Kontenüberprüfungen und macht davon die Antragsbearbeitung abhängig. Nackte Willkür!

      „Ich wurde heute darauf hingewiesen, dass ich verpflichtet bin, jede Änderung in den Verhältnissen von mir und allen in meinem Haushalt lebenden Personen unverzüglich dem Jobcenter Coburg Land mitzuteilen”, heißt es in dem mit „ERKLÄRUNG” überschriebenen Papier. Auch an anderer Stelle werden Mitwirkungspflichten und Ermittlungsauflagen bis zur Einschränkung verfassungsrechtlich geschützter Bereiche leichtfertig dem allumfassenden Überwachungsbedürfnis der Behörde preisgegeben:

      „Mir ist bekannt und ich bin damit einverstanden, dass meine Verhältnisse durch unangemeldete Hausbesuche des Ermittlungsbeamten des Jobcenters überprüft werden.”

      Im Gesetz sind solche Hausbesuche überhaupt nicht vorgesehen. Das ist dem Coburger Jobcenter offensichtlich bewusst, weil im Text verlangt wird, dass Betroffene sich (gezwungener maßen) „freiwillig” damit einverstanden erklären.

      Die schwache Position der Antragsteller manifestiert sich in Aussagen wie dieser: „Ich ermächtige das Jobcenter Coburg Land, alle Auskünfte über mich bei anderen Behörden oder Personen einzufordern und Akten/ Unterlagen anzufordern, soweit dies zur Erfüllung der Aufgaben nach dem SGB II erforderlich ist.”

      Es handelt sich hier zum einen um eine unzulässige Ausweitung behördlicher Ermittlungsrechte auf die Einholung von Auskünften bei Dritten.

      Und es handelt es sich hier um ein krasses Beispiel von Behördenwillkür und Rechtslosstellung von Langzeitarbeitslosen durch eine Arbeitslosengeld II-Behörde.

      Diese Praxis sei repräsentativ für eine neue Qualität des Umgangs mit Alg II-Bezieher/-innen und die Ausbreitung „rechtsarmer” Räume in den Sozialbehörden, so Tacheles e.V..

      (Zur genaueren rechtlichen Bewertung verweisen wir aber, aufgrund der komplexen und unübersichtlichen Rechtslage, auf die sehr informative Stellungnahme von Gregor Kochhan und Harald Thomé bei Tacheles e.V.: http://www.tacheles-sozialhilfe.de/aktuelles/2007/coburger_e… ).

      Schlachtfeld Wohnung und Unterkunft!

      Gerade erst wurde die Öffentlichkeit durch Meldungen aufgeschreckt, dass immer häufiger Teile von zu großen Wohnungen bei ALG-II-Empfängern verschlossen würden. In der Folge würde die Miete gesenkt, so dass die ALGII-Behörde die Kosten dieser geminderten Unterkunft auch weiter trage. Dahinter verbirgt sich die alle Betroffenen zutiefst entwürdigende Auseinandersetzung um “angemessenen Wohnraum”. Zahllose ALG-II-Empfänger wurden bereits von “ihrer” ALG-II-Behörde zu Wohnungswechseln gezwungen, weil die bewohnte Unterkunft unangemessen groß sei. Dabei muss klar sein: Diese menschenverachtenden Praktiken und speziell die Zwangsumzüge müssen beendet werden!

      Aber welch ein Feld für Sozialterror eröffnet sich hier den ALG-II-Behörden!

      Beispiel: Bereits im Jahr 2006 wurden über 900 Bedarfsgemeinschaften (!) in Düsseldorf aufgefordert, ihre „unangemessenen Unterkunftskosten“ zu senken. Angemessen seien je nach Größe der Bedarfsgemeinschaft 45 bis 105 qm Wohnraum bei maximal 6,40 Euro Quadratmetermiete. Zusätzlich wurden zahlreichen ALG II-Bezieher/innen die Kosten der Unterkunft (KDU) trotz ärztlicher Atteste und trotz des Nachweises von Wohnungsbemühungen gekürzt oder Kürzungen wurden angedroht. Menschen in Notsituationen und Gewaltopfern wurde die Mietübernahme selbst bei als notwendig anerkannten Wohnungswechseln verweigert.

      Ein Gutachten für das Sozialgericht Düsseldorf sollte klären, ob in Düsseldorf genügend Wohnraum für mehrere tausend Arbeitslosengeld II-Empfänger/innen zum Quadratmeterpreis von 6,40 Euro inkl. Betriebskosten zur Verfügung steht. In dem vom Sachverständigen Ludwig Horn gefertigten Gutachten wird die Realität auf dem Düsseldorfer Wohnungsmarkt eindrucksvoll bestätigt. Es macht damit auch die ganze Willkür deutlich, die im Vorgehen der Düsseldorfer ARGE, der dortigen ALG-II-Behörde, zum Ausdruck kommt.

      Zentraler Satz des Gutachtens:

      „Das Wohnungsamt der Stadt Düsseldorf hat festgestellt, dass insgesamt 5.300 Haushalte in Düsseldorf als Wohnungssuchend gemeldet sind. Bei insgesamt 65 als frei gemeldeten Wohnungen zwischen 45 und 105 qm bis zu einem Mietpreis von 6,40 ist das Missverhältnis eindeutig.“

      Von den 65 Wohnungen, die Horn zum von der ARGE verlangten Preis fand, würden zudem nur rund 10-20% überhaupt an Arbeitslosengeldbezieher oder Sozialhilfeempfänger vermietet.

      Wohlwollend geschätzt standen also gerade mal 13 Wohnungen für die 900 von der ARGE angeschriebenen Bedarfsgemeinschaften zur Verfügung (wenn man unberücksichtigt lässt, dass ja mindestens weitere 4.500 Personen beim Amt wohnungssuchend gemeldet sind und viele tausend weitere Menschen preiswerten Wohnraum suchen, ohne sich wohnungssuchend gemeldet zu haben).

      Faktisch dürfte das Verhältnis noch schlechter aussehen, weil der Gutachter die angebotenen Wohnungen mit rund 200 Briefen, 50 Telefonaten sowie einer umfangreichen Internetrecherche ermittelt hat. Die dazu notwendigen finanziellen Mittel stehen ALG-II-Empfängern gar nicht zur Verfügung. Selbst wer von der ALG-II-Behörde zum Umzug aufgefordert wird, erhält nur in den seltensten Fällen eine Kostenerstattung für Ausgaben zwecks Wohnungssuche.

      Zudem muss berücksichtigt werden, dass insbesondere Ein-Personen-Haushalte von den Umzugsaufforderungen der ARGE betroffen sind und gerade im Bereich der 45-qm-Wohnungen so gut wie gar kein Wohnraum zum Preis von 6,40 Euro zur Verfügung steht.

      Die Betroffenen sollten bei allen Leistungsträgern Gutachten wie in Düsseldorf fordern und, so schwer es auch fällt, konsequent alle Rechtsmittel gegen Umzugs- und Unterkunftskostensenkungsforderungen einlegen.

      Gutachten wie das Düsseldorfer müssen endlich dazu führen, dass die ALG-II-Behörden ihre Umzugsaufforderungen und Mietkürzungen unverzüglich zurücknehmen!

      Und auch hier wieder: Der Willkür werden Tür und Tor geöffnet! Beispiele:

      ALG-II-Empfänger/innen werden, beispielsweise bei der Abgabe eines Folgeantrages, aufgefordert, eine „Niederschrift“ über „unangemessen hohe“ Unterkunftskosten zu unterschreiben. Bei Weigerung wird der Folgeantrag nicht angenommen. Kein Antrag- kein Geld! In einem Fall lässt die ARGE einen Hilfeempfänger eine um mehrere Monate zurückdatierte „Niederschrift“ unterschreiben und beginnt entsprechend schneller mit dem Kürzen.

      Die jeweiligen Mitarbeiter/innen der ARGE stehen bei derartigen Vorgehensweisen im dringenden Verdacht, sich des Straftatbestandes der Nötigung schuldig zu machen. Die Niederschriften werden als Grundlage der folgenden Mietkürzungen bis heute verwendet, obwohl der Leiter der ARGE die Formulare und den Zwang, sie zu unterschreiben, angeblich bereits im März 2005 zurückgenommenen hat, nachdem ein unabhängiger Sozialberater gegen ihn Strafanzeige angedroht hatte. Ein solch erpresserisches Verfahren wird selbst gegen schwer erkrankte Betroffene angewandt.

      Weiteres Beispiel: Einem ALG-II-Empfänger wird seine ca. 360 Euro kostende Wohnung wegen Eigenbedarfs gekündigt. Eine Klage dagegen verliert er, die Wohnung ist innerhalb von drei Monaten zu räumen. Der Betroffene erhält durch eine Wohnungsgenossenschaft, der er angehört, eine Wohnung, die ca. 20 Euro preiswerter als seine Bestandswohnung ist, also 340 Euro kosten soll. Die ARGE verweigert die Kostenübernahme, weil die Miete über dem Satz für Neuanmietungen von 288 Euro liegt. Der Verweis, dass die Wohnung preiswerter sei als die bisherige, lässt sie nicht gelten. Auch, dass weder Genossenschaftsanteile noch Kaution fällig werden, hilft nicht. Nach einem nervenzehrenden zweimonatigen (!!) Hin und Her sagt die ARGE doch noch die Übernahme der Mietkosten zu, verweigert aber die Übernahme von Umzugskosten. Auch dies gelingt erst im Widerspruchverfahren. Insgesamt war der Betroffene nicht nur zwei Monate mit dieser Angelegenheit befasst, sondern in größter Sorge vor eintretender Obdachlosigkeit.

      Hartz IV ist offener Strafvollzug, sagt sogar der Chef der Drogeriekette DM, Goetz Werner, im Stern Nr. 17 / 2006

      Arbeitsagentur selbst erstellt vernichtende Analyse zu 1 Eurojobs

      Laut Statistik der Agentur für Arbeit ergibt sich für den Zeitraum Januar 2005 bis September 2006 eine Anzahl von insgesamt 1.132.400 1-Euro-Jobbern, davon rund 509.400 im Osten und 623.000 im Westen.

      In einem empirischen Forschungsbericht untersucht das wissenschaftliche Institut der Arbeitsagentur die bisher erzielten Ergebnisse.

      Auf die konkrete Lage der 1 Eurojobber geht der Forschungsbericht mit keinem Wort ein, sondern betrachtet alles aus der Perspektive der kapitalistischen Gesamtwirtschaft. Er weist nicht darauf hin, dass diese Art der Beschäftigung eine Form der Zwangsarbeit ist: 1- Eurojobbern stehen keinerlei Rechte eines normalen Arbeiters zu, kein Streikrecht, keine freie Wahl des Arbeitsplatzes etc.

      Zynisch stellen die Autor/innen fest, dass der einzige „Erfolg“ dieser Maßnahmen sei, die Arbeitenden wieder an den Drill der kapitalistischen Ausbeutung zu gewöhnen. Als pädagogisches Ziel wird benannt, sie sollten bereit sein, jede Art Arbeit zu egal welcher Bezahlung voll engagiert und widerspruchslos auszuführen. Also: Zwangsarbeit mit dem Ziel der Brechung jedes Widerstandswillens! (Quellen:

      http://www.iab.de/asp/internet/dbdokShowOhne.asp?pkyDoku=k07… und Peter Weinfurt: Hartz IV: Arbeitsagentur erstellt vernichtende Analyse zu 1 Eurojobs. Link zum Originalartikel: http://www.linkezeitung.de/cms/content/view/2060/32/ )

      Der genannte Bericht kommt zu einem vernichtenden Urteil:

      Nur 2 % aller 1 Eurojobber werden in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung übernommen

      Die befragten Betriebe erklärten zu mehr als zwei Drittel offen, dass sie die Jobber als Umsonst-Arbeitskräfte einsetzen um Kosten zu sparen. So vermeiden sie Neueinstellungen und können bisher Beschäftigte entlassen. Auf diese Weise wird nicht die Arbeitslosigkeit, sondern werden allein die Löhne gesenkt.

      1 Eurojobs sind weder „zusätzlich“ noch gemeinnützig, sondern vernichten reguläre Arbeitsplätze!

      Laut Gesetz müssen 1 Eurojobs „zusätzlich“ sein und im öffentlichen Interesse liegen. So soll angeblich Wettbewerbsneutralität sichergestellt und eine Verdrängung regulärer sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung vermieden werden.

      Minutiös weist der Bericht nach, dass in den allermeisten Fällen die Beschäftigung von 1 Eurojobbern keineswegs „zusätzlich“ erfolgt und auch nicht „gemeinnützig“

      Die Träger, also die Firmen, Betriebe oder Organisationen, die 1-Euro-Jobber ausnutzen, erhalten für Zusatzjobber sogar eine Pauschale von bis zu 450 Euro, mit der die angeblich entstehenden Ausgaben für die Qualifizierung ihrer Zwangsbeschäftigten sowie weitere Kosten abgegolten werden sollen. Aber die Betriebe kassieren die für Ausbildung und die Einrichtung zusätzlicher Arbeitsplätze gedachten Prämien ohne jede Gegenleistung und setzen die für sie praktisch kostenlosen Arbeitskräfte einfach so ein.

      Dazu passt, dass nach Recherchen unserer Zeitung viele 1-Euro-Jobber niemals erfahren, dass ihnen Qualifizierungsleistungen zustehen: Weder von ihren „Arbeitgebern“, noch von den ALG-II-Behörden, noch von allen möglichen Vermittlern, die sich mittlerweile auf diesem Felde tummeln.

      Der Forschungsbericht fasst kapitalistisch nüchtern zusammen, dass drei Viertel der Betriebe durch die Zusatzjobber so eine schöne Kostenentlastung erfahren:

      „Die Zusatzjobber arbeiten ohne zusätzliche Lohnkosten, die entstehenden Qualifizierungs- und Sachkosten sollen durch die Maßnahmepauschale abgedeckt sein. Da sich die Mehrzahl der Betriebe auch nicht durch Organisations- oder Betreuungsaufwand belastet sieht, erfolgt die Leistungsausweitung bzw. -verbesserung zu geringen oder ganz ohne Kosten. Wenn die Betriebe, in denen dies zutrifft, in Konkurrenz zu anderen Betrieben stehen, in denen keine Zusatzjobber arbeiten, resultieren daraus Einflüsse auf die bestehende Wettbewerbssituation: ein Teil aller Betriebe kann ohne Kostenerhöhung seine Leistung ausweiten, ein anderer Teil dagegen nicht.“

      Und er zeigt die im Kapitalismus logische Folge: dass im Zuge der Beschäftigung von Zusatzjobbern reguläre Beschäftigung in erheblichem Umfang verdrängt und der bestehende Wettbewerb beeinflusst wird. Immer weniger Aufträge aus öffentlichen bzw. öffentlich bezuschussten Einrichtungen z. B. für handwerkliche und Reparatur-Arbeiten, Grünanlagenpflege, Hausmeisterdienste werden an private Anbieter vergeben, weil diese Arbeiten verstärkt von Zusatzjobbern ausgeführt werden. Die Nachfrage bei den privaten Anbietern sinkt messbar, und hier fallen dann Arbeitsplätze weg. Fälle sind in zahlreichen Städten nachgewiesen. Beispielsweise werden in Stuttgart bereits pädagogische Fachkräfte in Schulen als 1-Euro-Jobber beschäftigt. Ganztagsschul-Pläne werden hier bereits auf die Ausbeutung solcher Kräfte gegründet!

      Laut Erhebung konnte jeder zweite befragte Betrieb durch 1 Eurojobber sein Leistungsangebot ausweiten bzw. qualitativ verbessern. Es konnten Neueinstellungen vermieden, - frei werdende Stellen mussten nicht neu besetzt, teurere sozialversicherungspflichtige Beschäftige konnten entlassen werden und man konnte praktisch kostenlos an Vertretungskräfte für den Urlaubs-, Mutterschutz oder Krankheitsfall kommen.

      Nackte Lohnkostensenkung und Erschleichung von Vorteilen im Konkurrenzkampf mit anderen Betrieben! Was der Bericht feststellt, entspricht exakt der Kritik, die von Anfang an gegen die 1-Eurojobs vorgetragen wurde.

      Auch der Bundesrechnungshof bestätigt bereits im Jahr 2006: Bei fast einem Viertel der geprüften Maßnahmen mit Arbeitsgelegenheiten lagen die gesetzlichen Förderungsvoraussetzungen gar nicht vor, weil die zu erledigenden Tätigkeiten nicht im öffentlichen Interesse, nicht zusätzlich oder nicht wettbewerbsneutral waren. Der Bundesrechnungshof stieß beispielsweise auf Maßnahmen, die notwendige Arbeiten im Pflege- und Reinigungsbereich, termingebundene Bauhilfsarbeiten, Service- und Ausschankaktivitäten im gastronomischen Bereich oder den Einsatz in einem über Arbeitsgelegenheiten finanzierten Orchester umfassten. Bei weiteren knapp 50% der geprüften Fälle hatten die ALG-II-Behörden keine verlässlichen Kenntnisse über die Maßnahmeinhalte, so dass auch hier Zweifel an der Förderungsfähigkeit bestanden.

      Das alles zeigt: Die so genannten Hartz-Gesetze sind eine brutale Falle für die Betroffenen. Sie schaffen keinen einzigen neuen Arbeitsplatz, sondern stoßen die im Kapitalismus gesetzmäßig anfallenden Arbeitslosen in Zwangsarmut und Zwangsarbeit.

      Sie sollen zu jeder Art Arbeit gefügig gemacht werden.

      Aber diese Gesetze leisten mehr: Sie vernichten reguläre Arbeitsplätze und überführen noch relativ gut bezahlte Arbeiten in den Zwangsarbeits- und Niedriglohnsektor. Sie sind damit nicht nur ein Teil des Sozialkahlschlags, sondern auch ein Mittel, das gesamte Lohnniveau in der Gesellschaft herabzudrücken. Das zeigen die Beispiele des Einsatzes von Fachkräften als 1-Euro-Jobber mehr als deutlich. Und es steht zu befürchten, dass weiter Ausweitungen dieser Beschäftigung ins Haus stehen, wenn wir, wenn die Betroffenen und von Arbeitslosigkeit Bedrohten sich nicht wehren. Und welche Lohnabhängigen sind vor Arbeitslosigkeit sicher?!

      Jede Art von Widerstand und Organisation gegen diese manchmal schon archaisch anmutende Praxis von Staat und Kapital ist berechtigt und zu unterstützen!

      Unterstützt die Montagsdemo-Bewegung ebenso wie die ämter-unabhängige Sozialberatung! Öffentliche Aktionen und Demonstrationen sind notwendig. Aber es fehlt die entscheidende Kraft, das kompromisslose Engagement der Gewerkschaften. Das gilt sowohl für die Basis, besonders aber für die Führungen. Die Basis erschöpft sich im Kräfte zehrenden Abwehrkampf in Betrieben und Dienststellen, die Gewerkschaftsführungen interessieren sich offensichtlich nicht, obwohl die gezeigten Beispiele und der zitierte Forschungsbericht der Agentur für Arbeit beweisen: Hier werden auch die Grundlagen des gewerkschaftlichen Kampfes zerfressen und zerstört! Und das ist die reine Absicht der bundesdeutschen „Arbeitsmarktpolitik“ von Merkel bis Müntefering, von Hartz über Schröder und Clement bis zu Steinbrück und so weiter!

      Diese Politik wir abgesichert bis hin zur EU, wo das Lissabon-Projekt das „vereinte Europa“ zum profitabelsten Wirtschaftraum der Welt machen will. Dafür braucht man den „deregulierten“, den zerstörten Arbeitsmarkt, die Beseitigung möglichst aller tariflichen Standards. Und das scheint weder Herrn Sommer vom DGB, noch die Peters, Huber und Bsirske besonders zu interessieren. Im Gegenteil. Sie hatten sogar Vertreter in die Hartz - Kommission geschickt.

      Der Hass, den diese Politik bei den lohnabhängigen und erwerbslosen Menschen auslöst und auslösen wird, müssen wir verwandeln in Energie: In den Gewerkschaften und außerhalb!

      Fordern und fördern wir die gewerkschaftliche Organisation der Arbeitslosen und Zwangsarbeiter, Fordern und fördern wir, dass der Widerstand dagegen auch die Kolleginnen in den Betrieben erfasst, ehe dort die ersten „Arbeitsgelegenheiten“ angeboten werden.

      Aber bündeln wir auch die Energien, um dieses kapitalistische System zu stürzen, das gesetzmäßig die Arbeitslosigkeit erzeugt, das Menschen gnadenlos aussortiert und in Elend und Armut stürzt.

      Abschaffung der Hartz-Gesetze!

      Verkürzung der Arbeitszeit bei vollem Lohn- und Personalausgleich!

      Schluss mit dem „Sozialterror“ gegen verarmte und erwerbslose Menschen!

      http://www.trend.infopartisan.net/trd0307/t270307.html
      Avatar
      schrieb am 16.03.07 12:29:54
      Beitrag Nr. 2 ()
      <<Abschaffung der Hartz-Gesetze!
      <<Verkürzung der Arbeitszeit bei vollem Lohn- und <<Personalausgleich!
      <<Schluss mit dem „Sozialterror“ gegen verarmte und erwerbslose <<Menschen!



      Ich ergänze:

      -Mindesten 4 Wochen staatl. subventionierter Urlaub in der Karibik oder einem anderen schönen Ort dieser Welt.

      -10.000 Euro Urlaubsgeld auf Lebenszeit für jeden

      -freie Nutzung sämtlicher öffentlicher Verkehrsstrukturen und des ges. Gesundheitssystem inkl. plastischer Chirugie bei körperlicher Diskriminierung wie Speckbauch, zu kleiner Busen oder Fettabsaugung

      -10 Stundenwoche bei doppeltem Gehalt

      -Einen Mercedes für jeden

      -Abitur wird automatisch bei bei Vollendung des 18 Lebensjahrs ausgehändigt (Migranten bekommen aufgrund strukureller Diskriminierung ein Diplom ihrer Wahl dazu]

      -Mindestens 320 Tage Sonnenschein in Deutschland
      Avatar
      schrieb am 16.03.07 12:35:50
      Beitrag Nr. 3 ()
      Ich konnte den Beitrag nicht lesen, weil ich Tränen in den Augen hatte :)

      Aber auch ohne zu wissen, was drinne steht:

      Es gilt die einzig verbliebene Reform vom roten Gartenzwerg rückgängig zu machen und Arbeitsscheue und Arbeitssuchende wieder zu trennen .. damit eine adäquate Behandlung stattfinden kann ..
      Avatar
      schrieb am 16.03.07 12:38:52
      Beitrag Nr. 4 ()
      Ich hab mir den ganzen Schund zwar nicht durchgelesen, aber eines steht fest:

      Was ist daran verwerflich, wenn einem, der einen 1€-Job angeboten bekommt und diesen nicht annimmt, obwohl er arbeitslos ist, dann die Bezüge gekürzt werden. Das hat nichts mit Zwangsarbeit zu tun sondern vielmehr mit dem Ende, sich auf die faule Haut legen zu können.
      Avatar
      schrieb am 16.03.07 12:44:24
      Beitrag Nr. 5 ()
      "Für erwerbslose Jugendliche unter 25 Jahren wird es weiter erschwert, eine eigene Wohnung bzw. einen eigenen Haushalt zu gründen. Sie bleiben an ihre Eltern gekettet."


      Mein Gott, das klingt ja schon faschistoid, ein himmelschreiendes Unrecht!

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      Avatar
      schrieb am 16.03.07 12:47:57
      Beitrag Nr. 6 ()
      Aber bündeln wir auch die Energien, um dieses kapitalistische System zu stürzen, das gesetzmäßig die Arbeitslosigkeit erzeugt, das Menschen gnadenlos aussortiert und in Elend und Armut stürzt.:laugh:

      Hallo in Deutschland leben wir in einer der sozialistischten Länder der Welt, was auch das Hauptproblem ist.

      Hartz 4 ist ein Sozialistenprivileg wo Erfolglosigkeit oder manchmal auch schlicht Dummheit oder auch Faulheit ständig belohnt werden, ich kenne einige Hartzer die deutlich mehr Geld bekommen als welche die arbeiten gehen.

      wichtig ist nur das man im Sozialismus versteht das Dummheit immer belohnt wird.

      das heist:laugh:

      Blos nichts können, dann braucht man nicht Arbeiten , das Geld kommt aus dem Automaten.

      Bespitzelt werden nur die, wo der Verdacht herscht das die doch etwas machen könnten ( schwarz ) oder was haben könnten.

      Also dumm sein ( auf sozialistisch schlau ) und einfach nichts machen Geld immer voll ausgeben blos nichts sparen und schwups gibt es immer Geld vom Staat bis zum Tod und das offt höher als wenn man Arbeiten würde, man lebt gesund und wird 100 Jahre alt.
      Wehrend einige Selbstständige ( Kapitalisten den ganzen Tag arbeiten und nicht mal ne Krankenversicherung haben ) lebt der hartzer im kommunistischen Rundumglücklichpaket.

      mfg:laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 16.03.07 12:51:06
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.325.840 von Cashlover am 16.03.07 12:44:24Oh ich ergänze meine Forderungsliste um einen weiteren Punt:

      -Eine staatlich bezahlte Butze inkl. Erstausstattung ab dem 18 Lebensjahr für jeden, - ein Umzug pro Jahr inbegriffen.

      Denn: Alles andere wäre wie offener Strafvollzug.
      Avatar
      schrieb am 16.03.07 12:51:17
      Beitrag Nr. 8 ()
      http://www.zeit.de/2004/41/D_8anemark?page=1 Ein Vergleich mit Dänemark
      Avatar
      schrieb am 16.03.07 12:54:28
      Beitrag Nr. 9 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.325.979 von Ballyclare am 16.03.07 12:51:17Boaaah, das ist aber gemein! :laugh:
      Avatar
      schrieb am 16.03.07 13:02:52
      !
      Dieser Beitrag wurde vom System automatisch gesperrt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an feedback@wallstreet-online.de
      Avatar
      schrieb am 16.03.07 13:03:21
      Beitrag Nr. 11 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.326.043 von Tetris am 16.03.07 12:54:28:D:D:D
      Avatar
      schrieb am 16.03.07 13:10:45
      Beitrag Nr. 12 ()
      Mit Hilfe automatisierter Datenabgleiche und Datenabfragen wird jetzt ermittelt, ob Personen zu Unrecht Arbeitslosengeld II beziehen. Kraftfahrzeughalterdaten werden beim Kraftfahrt-Bundesamt geprüft. Datenabgleich bei Banken auch im EU-Ausland, ob dort Zinserträge erwirtschaftet werden.

      Solange die Türkei nicht in der EU ist
      können gewisse Personengruppen dort Geld deponieren
      und hier weiter Sozialhilfe kassieren.
      Avatar
      schrieb am 16.03.07 13:18:57
      Beitrag Nr. 13 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.326.335 von keepitshort am 16.03.07 13:10:45Wieso nur "gewisse Personengruppen" und wieso "Türkei" ...? :eek:
      Ich dachte, das kann fast jeder und fast überall ... :laugh:
      Avatar
      schrieb am 16.03.07 13:24:50
      Beitrag Nr. 14 ()
      Ich verstehe halt auch nicht warum man Arbeitnehmern mehr als einen Euro je Stunde zahlt.

      Bisher habe ich noch keinen Menschen kennengelernt der seine 10.000 % mehr an Lohn /Gehalt rechtfertigen könnte.

      Weder Aufgrund von körperlicher oder aber geistigem Leistungsvermögen.

      Gut, die wenigen Menschen hier, die auf dem Niveau von Einstein ihr Leben kommunizieren sind was die Rechtfertigung für eine überproportionale Bezahlung betrifft zu vernachlässigen.

      Die haben es sicherlich auch verdient.

      Aber guckt Euch den Rest an, der für sich mehr als einen Euro die Stunde reklamiert, der ist doch nicht überproportional leistungsfähiger als nen Hartzler. Der ist doch lediglich einfacher Durchschnitt durch jedes andere X zu ersetzen.
      (Was ich natürlich Niemandem wünsche)

      Ich sehe da keine Rechtfertigungsgründe für mehr als nen Euro.

      Und im Übrigen muß sich die Mehrheit der Bevölkerung damit abfinden das sie sich die nächsten Jahrzehnte um Ihr täglich Brot balgen muß.

      Der Chinese und der Inder die werden auf ihren Status Quo als Wachstumsnationen bestehen.

      Damit wird es zwangläufig zu einem Zurechtrücken der Lebensverhältnisse breiter Bevölkerungsschichten in Europa kommen.

      Hartz hat erst eine Minderheit erreicht . Aber ob es mein persönlicher Verdienst ist nicht von Hartz leben zu müssen das sind doch eher glückliche Umstände denn ganz so dicke Muskeln wie Arni habe ich nicht und an Einsteins geistige Fähigkeiten komme ich auch nicht heran.

      Etwas mehr Bescheidenheit würde jedem noch Nichthartzler besser stehen.

      Denn nicht nur Hartz kann zu einer menschlichen Tragödie werden auch das Alter und Krankheit können ein Leben schicksalshaft bestimmen.

      Hartz hat den Wert von einer gesellschaftlichen Krankheit. Hartz ist eine Krebsform der Gesellschaft die den Humanismus und Würde bei den Menschen zerstört die für sich in Anspruch nehmen besonders menschlich zu sein wenn sie Hartz für ihre Mitmenschen fordern.

      Ein solcher Luxus ist von keiner Variable X rational zu rechtfertigen.
      Avatar
      schrieb am 16.03.07 13:28:12
      Beitrag Nr. 15 ()
      Der Artikel unter #1 ist typisch für das Jammertal Deutschland.
      Und dabei ist Hartz4 ein beispielloser sozialer Auffangkorb.
      Natürlich ist es für manche fast Strafvollzug, wenn sie wieder arbeiten gehen sollen, ohne finanziell besser gestellt zu sein. ;)

      Ich kenne Hartz4 Empfänger, dei zugeben, daß es ihnen jetzt finanziell besser geht, als bei Sozialhilfe!

      Den unbelehrbaren Altsozialisten, die sich über Hartz 4 aufregen, empfehle ich eine Ausreise nach Cuba oder Nordkorea!
      Avatar
      schrieb am 16.03.07 13:30:31
      Beitrag Nr. 16 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.326.586 von Allokation am 16.03.07 13:24:50..vergiß bitte nicht, daß dieser eine Euro (oder mehr) ZUSÄTZLICH zu den bereits gezahlten Sozialleistungen bezahlt wird!
      Avatar
      schrieb am 16.03.07 13:36:11
      Beitrag Nr. 17 ()
      Zuerst würde ich die staatliche Alimentierung sog. Alleinerziehender Mütter abschaffen. Kenne aus näherem Umfeld genügend von diesen einmalimlebenbeinebreitundfürimmerrestlosüberversorgten Schnepfen, die dann nicht mal fähig sind, ihr mittlerweile uneheliches 16-jähriges Kind im schulischen und Bewerbungsschreiben zu unterstützen.
      Auf die Frage, was dieser mal werden will, bekam ich zur Antwort, meine Mutter lebt von Hartz4 auch nicht schlecht, warum soll ich was anderes machen

      Boah, bin ich froh, das ich 2/3 meines Lebensunterhaltes ausserhalb des Sozialsystems verdiene, sonst würde ich glaub ich zum Terroristen.
      Naja, wohl bekomm,s-der Untergang bekommt eine ganz andere Dimension-diesmal.:laugh:
      Avatar
      schrieb am 16.03.07 13:38:37
      Beitrag Nr. 18 ()
      vergiß bitte nicht, daß dieser eine Euro (oder mehr) ZUSÄTZLICH zu den bereits gezahlten Sozialleistungen bezahlt wird!



      Das ist aus meiner Perspektive völlig irrelevant.

      Relevant ist hier der dauerhafte strategische Ausschluß.

      Im Idealfall ist eine Partnerschaft ja auch nicht nur auf die sexuelle Befriedigung zu reduzieren. Da hängt ja mehr dran.
      (Menschen sind soziale Wesen mit einer breiten Palette an Bedürfnissen)
      Avatar
      schrieb am 16.03.07 14:44:13
      Beitrag Nr. 19 ()
      Hartz 4 ist ein Sozialistenprivileg wo Erfolglosigkeit oder manchmal auch schlicht Dummheit oder auch Faulheit ständig belohnt werden, ich kenne einige Hartzer die deutlich mehr Geld bekommen als welche die arbeiten gehen.

      Das ist ja gerade das Schlimme ! Nicht das jetzt H4 gekürzt werden soll, wozu auch, kostet uns doch gerade H4 eigentlich garnix, das Geschrei und Gezetter von irgendwelchen Möchtegernsteuerzahlern hier ist also völlig unnütz, evtl. kosten einige von diesen den Steuerzahler sogar viel mehr als irgend ein armen H4-Schlucker :rolleyes:.

      Warum soll man denn für 5 bis 7 Euro brutto arbeiten ? Warum bezahlt der Staat für solche Jobs an die Firmen ( über gefakte Mittelsmänner alias Jobvermittler ) oder an irgendwelche aus den Boden sprießende "Ich-AG" Jobvermittler , 1000 oder gar 2000 Euro pro Vermittlung plus evtl. noch Unterstützung für den Übergang in die Selbstständigkeit. Die Kosten für den ganzen Dreck sind mittlerweile höher als die Kosten für Hartz4 und Sozialleistungen !

      Was ist daran verwerflich, wenn einem, der einen 1€-Job angeboten bekommt und diesen nicht annimmt, obwohl er arbeitslos ist, dann die Bezüge gekürzt werden. Das hat nichts mit Zwangsarbeit zu tun sondern vielmehr mit dem Ende, sich auf die faule Haut legen zu können.

      Nenn doch mal einen sinnvollen 1 Euro Job der keinen normalen Arbeitsplatz vernichtet hat.


      Ihr labert ein Dreck hier das gibts gar net. Große Klappe Börsenjunkies aber wissen nicht ma wie die Staatsausgaben aussehen.
      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 16.03.07 15:11:04
      Beitrag Nr. 20 ()
      Das soziale Sicherungssystem garantiert uns eine gewisse Stabilität, die in erster Linie gewissen Leuten nützen die sich von allen gesellschaftlichen Problemen abschotten können.

      Solange jeder eine Wohnung, genug zu Essen und Zugang zum den geistesverarmenden Ergüssen im Fernsehen hat, ist die Revolution im Keim erstickt. Diejenigen, die Zeit hätten unsere Politiker unter Druck zu setzen durch öffentliche Präsenz sind zufrieden mit der Alimentierung ihres Daseins. Ich meine nicht die Montagsdemonstrationen, die sind doch nur noch eine lästige Lachnummer. Wer arbeiten geht um diese Umverteilung zu finanzieren, der hat keine Zeit dafür und hat genug Probleme.

      Freiheit ist in diesem Land zur Farce verkommen. Wir füttern euch durch, egal was ihr macht, dafür müsst ihr alles schlucken was wir euch an Verordnungen aufzwingen :keks:



      Sosa
      Avatar
      schrieb am 16.03.07 15:18:02
      Beitrag Nr. 21 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.328.682 von A_Sosa am 16.03.07 15:11:04Brot und Spiele ... Die römischen Kaiser habens erfunden ... und wurden zu Diktatoren ... :cool:

      Wir befinden uns bereits in einer Diktatur des kollektiven Schwachsinns, zumindest, was die "Spiele" betrifft ... wenn das Brot nun noch reduziert oder gestrichen wird, funktioniert das System nicht mehr, wie die Geschichte zeigt und eine Revolution wird kommen ... :yawn::yawn::yawn:

      (damals wurden die Spiele gestrichen und das Reich ging schnell unter, ich rechne also nicht damit, daß die so blöd sind, Fußball, BigBrother, DSDS und Maischberger zu streichen) :laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 16.03.07 15:23:29
      Beitrag Nr. 22 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.328.812 von Guerilla Investor am 16.03.07 15:18:02
      du hast "Forsthaus Falkenau" vergessen ;)
      Avatar
      schrieb am 16.03.07 15:27:00
      Beitrag Nr. 23 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.328.925 von Rumsbums am 16.03.07 15:23:29Was ihr euch so alles reinzieht ... :D
      Avatar
      schrieb am 16.03.07 16:08:53
      Beitrag Nr. 24 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.328.925 von Rumsbums am 16.03.07 15:23:29:laugh::laugh::laugh:


      Sosa
      Avatar
      schrieb am 16.03.07 16:50:09
      Beitrag Nr. 25 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.328.107 von DScully am 16.03.07 14:44:13Respekt DScully,
      hier gegen diese Dumpfbacken anzukommen ist nicht leicht.
      Entweder tummeln sich hier nur Rentner oder Beamtenvolk mit einen sicheren Arbeitsplatz.
      Würde diesen Großklappen wünschen arbeitslos zu werden.
      :mad::mad:
      Avatar
      schrieb am 16.03.07 16:54:11
      Beitrag Nr. 26 ()
      solange nicht massiv druck ausgeübt wird, wird sich die situation noch verschärfen.:mad:
      dekadenz ist eingeleitet es lebe der nihilismus:cool:
      Avatar
      schrieb am 16.03.07 17:45:43
      Beitrag Nr. 27 ()
      Bin ich froh, das ich im Fernsehen die wirkliche Realität noch zu sehen bekomme, sonst würde ich mit meiner Freizeit gar nichts anzufangen wissen. Da wären Al Bundy und Hausmeister Krause. Meine 2 Lieblingssendungen, weil die aus dem wirklichen Leben spielen Realsatire verstehen nur die wenigsten Menschen. Diese zeigen aber, wie arm/dumm wir wirklich geworden sind. Verstecken tun wir uns hinter irgendwelchen Pseudointelektuellen KrimsKrams wie FAZ und Internet.
      :cool:
      Avatar
      schrieb am 16.03.07 17:48:56
      Beitrag Nr. 28 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.331.645 von bakerfriend am 16.03.07 17:45:43Yeah ... ein Al Bundy-Fan ... :cool:

      Wir lieben unsere namenlosen Helden des Alltags und die unserer ausländischen Freunde ... :D
      Avatar
      schrieb am 16.03.07 19:01:08
      Beitrag Nr. 29 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.325.979 von Ballyclare am 16.03.07 12:51:17Alles richtig im Staate Dänemark!
      Toller Beitrag, tolle Antwort auf den Thread.
      Avatar
      schrieb am 16.03.07 19:36:11
      Beitrag Nr. 30 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.329.013 von Guerilla Investor am 16.03.07 15:27:00Lies doch mal den Artikel:
      http://www.zeit.de/2004/41/D_8anemark?page=1
      und dann nimm einmal weniger "dialektisch", aber ernsthaft Stellung dazu, statt immer nur ideologische Unsinns-Floskeln abzugeben, von wegen Unterdrückung, Arbeitszwang, etc.
      Das Sozialsystem wie es vor Hartz 4 bestand, ist nicht mehr finanzierbar. Darauf eine Antwort parat?
      Rund 1/4 aller ausländischen Schüler schaffen keinen Hauptschulabschluss. Keine Lehrstelle. Keine Möglichkeit, sich in Zukunft selbst, geschweige denn eine Familie zu versorgen. Aber die Aishe aus Hinteranatolien heiraten und 5 Kinder in die Welt setzen. Geht ja mit deutschem Sozialsystem - das finanziert eine kleinanatolische Idylle, weltfremd mitten in Deutschland. Und arbeitslose Familien leben auch mit Hartz 4 ganz gut vom Kindergeld bei mehr als zwei Kindern. Wozu arbeiten, wenn man nichts gelernt hat und schlecht verdient?
      Soll denn das bewusste Ausscheren, Anderssein, Versagen, der fehlende Ehrgeiz, die mangelnde persönliche Anstrengung einer Minderheit bis in alle Zukunft weiter zur Methode gemacht werden, bis die Mehrheit es nicht mehr finanzieren kann? :lick:

      Nichts gegen Ausscheren, Anderssein, Selbstverwirklichung - im Gegenteil: sehr wichtig, aber doch bitte nicht auf Kosten der Allgemeinheit, gegen deren Werte solches Handeln doch gerichtet ist, sondern so durchdacht, dass es funktioniert als Modell anderen, sozialeren Zusammenlebens und Bereicherung aller !!! :mad:

      Wenn Sohn oder Tochter es mit 24 nicht mehr zu Hause aushält, dann darf er sich doch eine Wohnung nehmen. Wer hält ihn denn davon ab?
      Aber bitteschön doch nicht auf unsere Kosten. Miete kostet Geld. Das Geld dessen, der den Wohnraum nutzt, doch nicht unseres. Ohne Fleiß, kein Preiß.
      Diese einfachen Grundregeln gelten noch. Wo sind wir denn?

      Abgesehen davon, dass es nicht finanzierbar ist, ist es ein Unglück für die Betroffenen selbst.
      Ein für die Allgemeinheit nutzloses Leben in Abhängigkeit und Unfreiheit: wen macht das wirklich glücklich?

      Die große Nachgiebigkeit hat endlich ein Ende. Es gibt Grenzen. Wer die nicht akzeptiert und ewig Kind bleiben will und keine Verantwortung für sein Leben übernimmt, für den ist diese Welt in Deutschland ein rauherer Ort geworden. Aber vielleicht ist das letztlich gar nicht zu seinem Schaden.

      Euer ganzer pubertärer Protest wird nichts nützen. Es wird Zeit Erwachsen zu werden. Niemand ist gezwungen, Hartz 4 zu beziehen. Jedem steht es frei, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen und zu überlegen, wo er gebraucht wird und sich nützlich machen kann.
      Wer freilich damit zu lange gewartet hat, hat es schwer. Verwöhnung gibt man nicht so gerne auf.
      Wer aber ehrlich Arbeit sucht, der wird auch akzeptieren, dass er womöglich erst einmal einen 1-Euro Job übernimmt.
      Dem ist das Leistungsprinzip noch nicht völlig fremd.
      Der weiß, dass er für die Stütze, die er erhält, auch etwas leisten kann, ohne es Zwangsarbeit zu nennen.
      Avatar
      schrieb am 16.03.07 21:25:50
      Beitrag Nr. 31 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.333.617 von Manohar_I am 16.03.07 19:36:11Genau ...! :D
      Avatar
      schrieb am 17.03.07 13:18:55
      Beitrag Nr. 32 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.328.107 von DScully am 16.03.07 14:44:13klasse Beitrag.

      Wenn ich mir anschaue, dass wir bei knapp 4 Millionen Arbeitslosen Erntehelfer aus dem Ausland brauchen, dann kannste dein Argument deiner Mutti sagen und ein bisschen weinen aber hier im Thread ist das wohl fehl am Platz.:p
      Avatar
      schrieb am 17.03.07 13:40:47
      Beitrag Nr. 33 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.340.682 von sandymeller am 17.03.07 13:18:55Du Spinner, mach doch Deinen Buckel krumm für 3€.
      Das sollen aber Andere tun, nur das Du dann billigst einkaufen kannst.
      :mad:
      Avatar
      schrieb am 17.03.07 14:40:01
      Beitrag Nr. 34 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.340.867 von hausbesetzer am 17.03.07 13:40:47Staatlich subventioniete Leih-Sklaverei, Vermittlung von Fron-Diensten und Rückkehr zur Leibeigenschaft, das deutsche Kulakentum wirds freuen ... :p

      Da könnt mer sich ja langsam wieder um die deutschen Ostgebiete kümmern ... alles im Rahmen der EU, versteht sich ... :cool:

      War hier nicht irgendwo schon so ein Kaliningrad-Thread ...? :eek:

      Dann will ich aber auch Deutsch-Südwest und die andern Kolonien von vor 14-18 wiederhaben, dort freut man sich bestimmt über 1-Euro-Jobs und ich kann mir hier meinen eigenen Sänftenträger-Shuttle zur Arbeit leisten ... :cool:

      Eh ichs vergess ...:

      Ist zufällig jemand weibliches mit kurzen blonden Haaren und möglichst dunkler Hautfarbe hier, was auch mit einem Palmwedel umgehen kann ...? :eek::eek::eek:
      Avatar
      schrieb am 19.03.07 15:06:59
      Beitrag Nr. 35 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.340.867 von hausbesetzer am 17.03.07 13:40:47Wenn jemand, wie ich, das Abitur macht, dann braucht er sich nicht zu bücken!
      Das ist ja gerade das Schöne an unserem Gesellschaftssystem!

      Wieso begreifen die Leute nicht, dass ein ArbeitsMARKT genauso ein MARKT ist, wie alle anderen Märkte auch. Der Preis für ein Gut, hier also die Arbeit, wird durch Angebot und Nachfrage festgesetzt. Die Nachfrage nach hochqualifizierter Arbeit ist zur Zeit hoch, das Angebot an geringqualifizierten Arbeitskräften ist hoch --> die Löhne sind down
      Absolut marktwirtschaftlich und gerecht, denn nur so kann ein Anreiz für die Bevölkerung geschaffen werden, viel in die Bildung zu investieren, was ja auch anhand der gewaltigen Konkurrenz aus Fernost für die deutsche Volkswirtschaft von Nöten wäre.

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 19.03.07 16:08:22
      Beitrag Nr. 36 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.371.744 von sandymeller am 19.03.07 15:06:59Lieber Sandymeller Du irrst aber gewaltig!
      Abitur, Studium alles schön und gut.
      Was ist aber, wenn dann Dein Studienfach oder Dein Lehrberuf
      plötzlich nicht mehr nachgefragt wird.
      Nur immer den Ball flach halten.
      Ein Absturz ist Heute schneller möglich wie man denkt.
      :laugh::laugh::laugh:
      Du solltest allerdings auch geringer qualifizierte Menschen achten.
      Wer räumt sonst Deinen Müll weg und beseitigt Deine Vollgeschi...
      Windeln?
      :laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 19.03.07 18:21:14
      Beitrag Nr. 37 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.373.087 von hausbesetzer am 19.03.07 16:08:22Wer immerhin Abitur und Studium hinter sich gebracht hat, der hat sich und anderen bewiesen, dass er sich Herausforderungen stellt und etwas zu leisten imstande ist. :rolleyes:
      Klar ist das keine Garantie gegen Arbeitslosigkeit. Aber wer was kann, wer Ideen hat, Eigeninitiative, Selbstbewusstsein und Durchhaltevermögen, der wird sich zu helfen wissen und früher aus Notlagen herausfinden, als dem, dem es an solchen Charaktereigenschaften mangelt.
      Übrigens: Auch die Zeit eines Studiums ist alles andere als ein Zuckerschlecken, aber man erträgts, weil man auf eine spätere Belohnung hofft. Und zurecht, wenn man das Richtige studiert.
      Wer an seiner Bildung gearbeitet hat, wird nicht Vater Staat auf der Tasche liegen und plärren, dass er ausgebeutet wird und wie ungerecht die Welt ist. Der wird selbst aktiv. Vielleicht werden manche Träume dabei verloren gehen. Aber in der Realität bestehen, sich ihr stellen, ist immer ein Erfolg.
      Avatar
      schrieb am 19.03.07 19:24:54
      Beitrag Nr. 38 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.375.928 von Manohar_I am 19.03.07 18:21:14Ein Plädoyer für Freiheit und Verantwortung für sein Schicksal. Sehr schön :)


      Sosa
      Avatar
      schrieb am 19.03.07 19:33:21
      Beitrag Nr. 39 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.371.744 von sandymeller am 19.03.07 15:06:59Bleibt zu wünschen, daß Du stes zu dem ersten Viertel der geistigen Elite gehörst.
      Die anderen braucht man nicht unbedingt im erlernten Beruf/ in Anwendung ihres studierten Wissens.
      Das wirst du sicher noch zu begreifen lernen.:laugh::laugh:

      Und wer sich mit Abitur überlegen fühlt - bei der heutigen Abiturientenquote - dem ist kaum noch zu helfen.
      Avatar
      schrieb am 19.03.07 20:54:23
      Beitrag Nr. 40 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.375.928 von Manohar_I am 19.03.07 18:21:14Träum weiter
      :laugh::laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 19.03.07 21:52:36
      Beitrag Nr. 41 ()
      stellt sich doch aber für einige die Frage, wer die Party dann weiter bezahlen soll, wenn man unterstellt, dass allein ein deutscher Pass eine lebenslange Gewähr dafür ist, dass man/frau von Niedrig- bzw. Niedrigstlohnarbeit verschont bleiben darf.

      Kann mir nämlich durchaus vorstellen, dass sog. Besserverdienende oder Vermögende sicher kaum dauerhaft einem solchen Sponsoring beiwohnen werden, auch wenn es Balsam für das soziale Gewissen bedeuten könnte.

      Vielleicht sind die doch tatsächlich so egoistisch und wohnen diesem Treiben dann lieber aus sicherer Entfernug bei.
      Avatar
      schrieb am 20.03.07 18:57:10
      Beitrag Nr. 42 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.373.087 von hausbesetzer am 19.03.07 16:08:22Meinst du etwa, ich glaubte, dass das Abitur ein Freibrief für die große weite Welt ist??
      Wer so naiv ist, dem ist sowieso nicht zu helfen.

      Aber es erleichtert die Sache doch ungemein!

      In jeder Schule gibt es einen Teil an Personen, die man gebrauchen kann und nicht gebrauchen kann. Es gibt sicherlich auch auf der Hauptschule Einzelfälle, die zwar eine Arbeit ausführen, für die man keine große Bildung braucht - aber diese Arbeit voll drauf haben. (mich zum Beispiel könnte kein Handwerksbetrieb brauchen, weil ich für sowas nicht geeignet bin)
      Dementsprechend gibt es auch auf dem Gymnasium genügend Vollidioten - man schaue sich nur mal unsere Politiker an.
      Avatar
      schrieb am 21.03.07 00:09:49
      Beitrag Nr. 43 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.380.315 von Cashlover am 19.03.07 21:52:36nicht übel ...! :D
      Avatar
      schrieb am 22.03.07 22:55:07
      Beitrag Nr. 44 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.379.380 von hausbesetzer am 19.03.07 20:54:23Sorry, aber bei so viel gequirrlter Sch. platzt mir der Kragen.

      :rolleyes:

      Die Frage ist, wer hier träumt.
      Wer glaubt, ohne persönliche Anstrengung, ohne Leistungsbereitschaft, ohne Selbstdisziplin und Selbstverantwortung dem Rest der Gesellschaft lebenslang auf der Tasche liegen zu können und mit allem versorgt zu werden, was man zu einem "schönen Leben" benötigt, ...
      wer, wenn man ihn zu gemeinnützigen Arbeiten heranzieht, sich mit allen nur erdenklichen Ausreden davor drückt und es letztlich "Sklavenarbeit" nennt, ...
      :eek:
      wer nur kriegen, aber dafür nichts geben will, wer jede Anstrengung scheut und seinen Frust in Alkohol oder sonstwie ertränkt, ...
      :eek:
      Willst du behaupten, der ist wach ??????
      Willst du behaupten, der kennt sich aus mit der Realität ???
      Willst du behaupten, der kennt sich selbst und ist lebensfähig ???
      Willst du behaupten, der hat das Recht, Geld, Miete, Heizgeld, etc. zu kassieren und dann noch das Sozialsystem zu beschimpfen, an dessen Tropf er hängt und die, die darüber nachdenken, wie man ein solches Sozialsystem, um das uns viele Menschen in armen Ländern beneiden, retten kann, bevor es kollabiert, auch, weil es zu viele seiner Sorte gibt?

      Du bist wie ein Bettler, dem man etwas schenkt und der sich darüber beschwert, dass es nicht genug ist. Klar ist es frustrierend, völlig abhängig zu sein und unfrei.
      Die Freiheit, sein Schicksal in die eigene Hand zu nehmen, nie erfahren, nie erkannt, oder schlimmer noch: als Unfreiheit und Sklaventum verwiesen.
      Nicht nur materiell arm, aber arm im Geiste.
      Was dir helfen könnte aber, weist du weit von dir.
      Arbeit. Die Freiheit sich zu binden und zu dienen. Eigeninitiative. Selbstverantwortung.
      Mensch, krieg doch einfach den eigenen Arsch hoch und tu was, statt dich zu beschweren. Und zu tun, was andere dir sagen, ist auch kein Halsab.

      Mach dich nützlich. Dabei fällt dir kein Zacken aus der Krone.
      Und schreib denen, die bereit sind, für 1,- € zu arbeiten und sich nützlich zu machen, nicht so einen Unsinn von wegen Sklavenarbeit.
      Die sind weiter als du. Die fangen an, ihren wahren Reichtum zu erkennen - dass sie etwas zu geben haben.
      Du bist nur ein eloquenter Bettler.
      Avatar
      schrieb am 24.03.07 12:45:23
      Beitrag Nr. 45 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.373.087 von hausbesetzer am 19.03.07 16:08:22Abitur, Studium alles schön und gut.
      Was ist aber, wenn dann Dein Studienfach oder Dein Lehrberuf
      plötzlich nicht mehr nachgefragt wird.



      Deswegen sollte man sich auch vorher ganz genau überlegen, was man studieren sollte. Immer auch ein wenig über den Tellerrand schauen. Man muß nicht immer Philosophie studieren, um erfolgreich zu sein.

      Und Engagement zeigen. Die Ansicht, man könne ein paar Jahre an der Titte des Steuerzahlers hängen, studieren und hätte dann ausgesorgt ist so veraltet wie die Kommune Eins. Die wollten auch den Staat abschaffen, aber die Kohle haben sie gern genommen. Blank ziehen, rumsitzen und alles ausdiskutieren war doch alles was die drauf hatten. So wirst du natürlich nicht "nachgefragt".
      Avatar
      schrieb am 24.03.07 13:13:00
      Beitrag Nr. 46 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.443.066 von Manohar_I am 22.03.07 22:55:07Amen, gut gebrüllt Löwe !
      Ich glaube aber nicht, dass Du das Recht hast mit mir über Arbeit zu diskutieren.
      Ich habe einen erlernten Beruf, ich war 35 Jahre immer in Beschäftigung.
      Leider, bin aber auch ich, in den vergangenen Jahren gealtert.
      Ich bin mit der gesamten Familie dorthin gegangen wo es Arbeit gab.
      Dann Arbeitslos, ohne eigenen Verschulden.
      Jetzt ohne die Chance jemals wieder auf dem regulärem Arbeitsmarkt
      eine Arbeitsstelle zu erhalten.
      Meinst Du, dass eine 1€ Beschäftigung Anreize bietet?
      Du würdest nicht so dumm daher schwafeln, wenn es Dich selbst betreffen würde.
      Aber glaube mir das geht schneller wie Du denkst.
      :mad::mad::mad::mad::mad::mad:
      Avatar
      schrieb am 24.03.07 14:35:14
      Beitrag Nr. 47 ()
      Was an den Beiträgen in diesem Thread höchst interessant ist, ist die Individualisierung des Problems Arbeitslosigkeit. Hier wird einigen Usern en détail erklärt, welche Determinanten für einen beruflichen Erfolg maßgeblich sind. Dabei wir allerdings völlig ignoriert, dass das Problem Arbeitslosigkeit primär das Ergebnis der Interessenpolitik relevanter Gruppen in der deutschen Gesellschaft ist. Damit meine ich in erster Linie die Tarifvertragsparteien sowie die Politiker.

      Sicher kann man auch hier wieder trefflich streiten, inwieweit die Verantwortung der o.g. Gruppen tatsächlich vorhanden ist. Je nach ideologischer Ausrichtung wird man zu diesem oder jenem Resultat kommen. Aber das ist nicht mein Thema. Mein Thema ist vielmehr die Faktenlage, unabhängig davon, wer sie verursacht hat !!!

      Fakt in der BRD ist Folgendes:

      1. Die Sockelarbeitslosigkeit ist nach jeder Rezession gestiegen. Sie wird auch weiter zunehmen, wenn wir in die nächste Rezession abgleiten werden.

      2. Die Unternehmen bauen sogar in großem Stil Arbeitsplätze in Boomzeiten ab, wie man den Unternehmensmeldungen entnehmen kann (ich nenne hier nur die Deutsche Bank als Beispiel).

      3. Die Globalisierung wird künftig zu einem weiteren massiven Stellenabbau führen, weil viele Länder, insbesondere Schwellenländer (zur Zeit vor allem: China und Indien) standardisierte Produkte zu viel geringeren Kosten herstellen als Deutschland. Aber auch Produktinnovationen werden aus solchen Ländern zunehmend den Weltmarkt dominieren, weil die Menschen in den Schwellenländern keineswegs so doof sind wie man zuweilen denkt (bestes Beispiel sind hoch qualifizierte Programmierer in Indien, die ihre Arbeitskraft zu 10 €/Std. anbieten).

      Ich will es bei dieser Aufzählung belassen, ohne den Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben. Diese Aufzählung soll nur zeigen, warum das Problem der Arbeitslosigkeit nicht individualisiert werden sollte, auch wenn das in Einzelfällen zuweilen durchaus Sinn macht. Die Individualisierung wird hierzulande aber gern von den sozial relevanten Gruppen (Politiker etc.) als Mittel genutzt, um von ihrem eigenen Versagen abzulenken. Und wie ich den hier geposteten Beiträgen entnehme, haben die Politiker zumindest insofern ihr Ziel erreicht.

      Insbesondere bei einfältigen Menschen hört man oft die These:

      Wer Arbeit haben will, bekommt auch eine !!!

      Diese Aussage zeigt ganz deutlich, wie sehr die Politiker und interessierten gesellschaftlichen Gruppen das Denken der Menschen beeinflusst haben. Mit solchen Stammtischparolen wird man dem Problem aber nicht Entferntesten gerecht, zumal die These völlig hirnrissig ist. Denn wenn das gesamtwirtschaftliche Arbeitsplatzangebot geringer ist als die Nachfrage, kann diese Aussage einfach nicht stimmen.
      Avatar
      schrieb am 24.03.07 16:36:10
      Beitrag Nr. 48 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.473.886 von TypischMann am 24.03.07 14:35:14Danke.
      Aussagekräftiger kann man nicht sein.
      Avatar
      schrieb am 24.03.07 17:27:48
      Beitrag Nr. 49 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.473.886 von TypischMann am 24.03.07 14:35:14Ich habe kein Problem damit, zuzugeben, dass dein Beitrag und viele Aussagen zum Thema Arbeitslosigkeit in Deutschland allgemein richtig und wichtig sind.

      Wir haben eine große Sockelarbeitslosigkeit.
      Diese Arbeitslosigkeit steigt seit Jahren.

      Ich ergänze: darum müssen neue, allgemein wirksame Maßnahmen her, um dieses Problem anders in den Griff zu bekommen, als bisher. Die alten Mittel haben offensichtlich versagt.

      In diesem Thread geht es aber, initiiert von Guerilla Investor, nicht um eine Forderung nach neuen Maßnahmen, sondern um die Bekämpfung jedweder durchaus sinnvoller Maßnahmen, sofern sie das einzelne Individuum trifft und ihm etwas abverlangt.
      Der Langzeitarbeitslose, der junge Arbeitslose soll nicht aus seinem Ruhekissen geschüttelt werden und zur "Sklavenarbeit" getrieben werden.

      Du ergänzt, der einzelne kann nichts dafür, es ist ein allgemeines Problem, Folge der Globalisierung.

      In den skandinavischen Ländern hat man das Sozialsystem radikal umgestellt, die Forderungen an das Individuum wurden dabei allerdings erheblich verschärft, wenn es um Langszeitarbeitslosigkeit geht. Dagegen ist Hartz IV Wattebauschbehandlung! (Gleichzeitig hat man die kurzzeitige Soforthilfe aber positiv erhöht: man soll schnell und ohne Hindernisse durch Formalien vom Amt einen neuen Arbeitsplatz finden!) Dort stellt sich niemand mehr auf Langzeitarbeitslosigkeit ein.

      In Dänemark wurde die Arbeitslosigkeit von über 9% auf ca 3% gesenkt, trotz gleicher globaler Ausgangslage. Offensichtlich hängt es doch vom einzelnen ab.

      Die Erkenntnis von dort kann nur heißen: es muss deutlich Anreize zur Arbeit geben. Es muss schnell vermittelt werden. Bei Ablehnung von Arbeit gibt es deutlich Abzüge. Niemand wird in Ruhe gelassen und richtet sich ein. Die Zeiten sind seit ca. 10 Jahren vorbei, als das Sozialsystem vor dem Kollaps stand. :eek:

      Ich könnte mir auch Zuschüsse im Niedriglohnsektor vorstellen. Was ich aber nicht mehr sehen möchte, ist, dass Nichtstun finanziert wird, der Schwarzarbeiter alle Grundkosten vom Staat/ der Stadt bezahlt bekommt und schlecht oder nicht Ausgebildete vom Kinderkriegen besser leben können, als von Arbeit.

      Ich will, dass der Staat pädagogische Impulse zur Arbeit gibt und nicht umgekehrt das Nichtstun belohnt, wie das jetzt noch zu sehr die Grundrichtung ist.
      Sorry, wenn einzelne nach 30 Jahren Arbeit nun unter schlechteren Bedingungen für Hartz und einen Euro extra weiter arbeiten müssen - unter den gleichen schlechteren Bedingungen gar nicht mehr zu arbeiten und die Zeit mit Stütze abzusitzen, ist ja wohl keine Alternative !!! Dafür fehlt dem Staat das Geld und es war auch nie eine wirkliche Alternative im psychologischen Sinne, denn die Leute verkommen: kriegen Depressionen, sind sozial ausgeschlossen, saufen, nerven die Frau, etc. :rolleyes:

      Ich wünsche dir, Hausbesetzer, bald eine gute, neue Stellung. Bis dahin muss es eben, Frust oder nicht - der 1,- Euro Job sein. Der Vorteil ist: du bleibst im Arbeitsprozess, du kannst bei Vorstellungsgesprächen belegen, dauerhaft gearbeitet zu haben und resignierst nicht mit Millionen anderen in Dauerarbeitslosigkeit, so dass dir nach einigen Monaten oder Jahren jede Arbeit fremd geworden ist.
      Außerdem: welches Beispiel bist du deinen Kindern, wenn du welche hast:
      Sollen die sehen, dass Nichtarbeiten normal ist?
      Papa bleibt zuhause vor der Glotze und sie gehen zur Schule?
      Was soll ihnen dieses Beispiel vermitteln? Arbeit, auch Schule ist Arbeit, ist überflüssig?
      Kann diese Botschaft unser allgemeines soziales Interesse sein?
      Schon von daher: ab zum 1,- Eurojob!

      Die Auswirkung globaler wirtschaftlicher Entwicklungen kann keine Begründung für die persönliche Resignation in die Arbeitslosigkeit sein.
      Und zur Behebung der allgemeinen Arbeitslosigkeit kommt die Gesellschaft/Politik an der Aktivierung jedes von Arbeitslosigkeit betroffenen Individuums nicht vorbei - das zeigt Dänemark.

      Deutschland traut sich vorsichtig die Schlafenden zu wecken. Da ist das Geschrei gleich groß. Gut so. ;)
      Avatar
      schrieb am 24.03.07 21:08:25
      Beitrag Nr. 50 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.474.870 von Manohar_I am 24.03.07 17:27:48Leider hast du meinen Beitrag nicht richtig gelesen:

      1. Es mag ja in diesem Thread um die individuellen Aspekte der Arbeitslosigkeit resp. Hartz IV gehen. Nur damit verharrt der Initiator dieses Themas (Guerilla Investor) genau in den Denkstrukturen, die insbesondere von der Politik beabsichtigt sind. Politikversagen wird individualisiert, was die Politiker aus der Verantwortung nimmt. Und genau dagegen richtet sich gerade meine Kritik.

      2. Ich habe an keiner Stelle meines Beitrags behauptet, der Einzelne trage überhaupt keine Verantwortung für sein persönliches Schicksal. Vielmehr sehe ich sehr wohl auch eine Verantwortung beim Einzelnen. Dies kommt in meinem Satz

      "Diese Aufzählung soll nur zeigen, warum das Problem der Arbeitslosigkeit nicht individualisiert werden sollte,
      auch wenn das in Einzelfällen zuweilen durchaus Sinn macht."

      ganz klar zum Ausdruck. Doch meine Prioritätenliste sieht völlig anders aus als deine: Die Tarifvertragsparteien sowie die Politiker haben zunächst die Rahmenbedingungen derart zu gestalten, dass die Überschussnachfrage am Arbeitsmarkt eliminiert wird. Danach kann und soll man sich Gedanken über einzelne Personen machen. Das ist dann auch wesentlich effektiver, weil bei einem ausgeglichenen Arbeitsmarkt die so genannten Sozialschmarotzer relativ leicht zu finden sind.

      3. Es ist hier nicht der Ort, die Maßnahmen en détail zu diskutieren, wie man einen Ausgleich am Arbeitsmarkt schafft, zumal in diesem Punkt die Meinungen deutlich auseinander gehen. Aus diesem Grunde werde ich auch nicht auf deine Beispiele Dänemark und skandinavischen Länder näher eingehen. Klar ist jedoch eins: Die von dir bezeichneten Länder haben zur Lösung des Problems der Arbeitslosigkeit nicht nur Maßnahmen ergriffen, die einseitig die Nachfrager auf dem Arbeitsmarkt tangieren. Deshalb stellt dein Hinweis, die skandinavischen Länder haben das Sozialsystem radikal umgestellt, nur die halbe Wahrheit dar. Ohne ein zusätzliches Angebot an offenen Stellen nutzt jeder individuelle Druck nichts, um dem Problem Herr zu werden. Falls du diesen Gedanken nicht folgen kannst, rate ich dir, dich mit den Einzelheiten der Maßnahmen der von dir benannten Länder eingehend zu beschäftigen.

      4. Die von dir vorgeschlagenen Maßnahmen, wie z.B. Reduktion der Sucharbeitslosigkeit, Verbesserung des Anreizsystems etc., gehen für sich genommen durchaus in die richtige Richtung. Doch sie stellen nicht die eigentlich Ursache der Arbeitslosigkeit dar. Denn in Zeiten der Überbeschäftigung in der Bundesrepublik gab es ebenfalls friktionelle, strukturelle sowie institutionelle Arbeitslosigkeit. Nur war sie damals verdeckt und damit überhaupt kein Thema, weil es einen Überhang an Arbeitsplätzen gab. Daher besteht die vordringliche Aufgabe zuerst darin, die Angebotsseite (hier: Angebot an Arbeitsplätzen) auf dem Arbeitsmarkt anzugehen, bevor man sich der Nachfrageseite widmet.

      Ich hoffe, dass dieser Betrag verständlicher ist als mein erster.
      Avatar
      schrieb am 24.03.07 22:59:08
      Beitrag Nr. 51 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.478.001 von TypischMann am 24.03.07 21:08:25Ich verharre überhaupt nicht ... :D
      Ich lese mit wachsender Begeisterung hier mit ... :D
      Avatar
      schrieb am 26.03.07 08:32:55
      Beitrag Nr. 52 ()
      Peter Hartz selber meint ja nun neuerdings, "seine" Gesetze seien Betrug - Betrug am Arbeitnehmer. (Quelle: www.Bild.de)
      Dass Menschen, die 30 und mehr Jahre arbeiten und in die Arbeitslosen"versicherung" einzahlen gleichgestellt würden mit jugendlichen Herumlungerern, Alkoholikern, Drogenjunkies, "allein"erziehenden jungen Müttern, Faulenzern aller Altersstufen und Klassen, dass sei NIE Vorschlag seiner Kommission gewesen......
      Na ja, wers glaubt. Ihm selber jedenfalls gehts prima und "seine" Gesetze betreffen weder ihn noch die Politiker. :(
      Avatar
      schrieb am 26.03.07 12:32:09
      Beitrag Nr. 53 ()
      Moin,

      Sandy erregt bei mir mit ihrem überheblichen Abitur- und Studiumgehabe echtes Mitleid und befürchte,sie wird noch eines Besseren belehrt werden.
      Dieses "nur" theoretische ist nicht der Weisheit letzter Schluss und schützt nicht vor Arbeitslosigkeit.Zugegeben,sie senkt das Risiko enorm,da von einem Studierenden angenommen wird,dass er leichter andere Sachzusammenhänge erkennen und umsetzen kann und somit auch vom Studienfach "entferntere" Aufgaben lösen kann.

      Die Wahl des richtigen Studienfaches ist wie so vieles einem Zyklus unterworfen.
      Meiner Meinung nach werden gerade die Geisteswisschenschaften in Zukunft wieder wesentlich an Bedeutung gewinnen(Nein,bin kein Geisteswissenschaftler sondern Naturwissenschaftler)

      Irgendwo hier habe ich gelesen,dass jemand ernsthaft verlangt,hier zu Niedrig- bzw Niedrigstlöhnen zu arbeiten:
      Absolut lächerlich,wenn man sich die Kosten hier anschaut.
      Bevor ich jemals sowas machen müsste,würde ich mein Glück im Ausland versuchen-wenn die Arbeit verschwindet,nehme ich für mich das Recht in Anspruch ihr zu folgen.

      Indien und China als das Furchteinflössende:
      Auch hier gilt ein wenig mehr Gelassenheit-es ist nicht alles Gold was glänzt.Gerade die beiden aufstrebenden Staaten haben enorme Probleme und sie müssen erst noch beweisen,dass sie halten können,was sie momentan versprechen.
      Avatar
      schrieb am 26.03.07 17:09:59
      Beitrag Nr. 54 ()
      kleiner Hinweis zur angeblich nichit vorhandenen Arbeit:

      Die Arbeit ist vorhanden. Sie wird nur derzeit im großen Stil "schwarz" erledigt und dies ist eine Art Abwärtsspirale. Die fehlenden Sozialbeiträge der Schwarzarbeit erhöhen die Last für diejenigen, die noch "offiziell" arbeiten, wodurch der Anreiz für Schwarzarbeit weiter steigt.

      So sind ganze Branchen wie der Bau und Teile des Taxi-Gewerbes mittlerweile von Betrug dominiert. Weil diejenigen, die ihre Mitarbeiter legal beschäftigen, die Dumping-Preise der Sub-Unternehmer -Konkurrenz mit ihren Schwarzarbeiter-Kolonnen gar nicht mehr mithalten kann.


      Eine weitere Anmerkung: es passt nicht zusammen, wenn man einerseits mit Billig-Anbietern telefoniert, während man gleichzeitig der Telekom vorwirft, sie würde trotz hoher Gewinne Mitarbeiter entlassen. Bezieht sich nicht explizit auf diesen Thread, kommt aber sehr häufig vor.
      Avatar
      schrieb am 26.03.07 17:21:23
      Beitrag Nr. 55 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.502.962 von xylophon am 26.03.07 17:09:59Aber bedenke: Der Kapitalismus ist auf Wachstum angewiesen.

      Wächst er nicht geht die Spirale in die andere Richtung.


      Wer will es denn einem Geringverdiener übel nehmen, wenn er nach der für ihn sinnvollsten Lösung ökonomischen Lösung sucht um noch schlecht über die Runden zu kommen.

      Wer in der bundesdeutschen Wirtschaftshirarchie ganz unten rumkraucht, der gibt sich nicht einem Luxus hin den er sich nicht leisten kann .

      Der Mensch verschwindet in der Masse und die Jacke ist ihm halt näher als seine Hose.

      Betriebswirtschaftlich ist Schwarzarbeit ein völlig marktkonformes verhalten.

      Volkswirtschaftlich kann es zu ner Katastrophe ausufern.

      Aber jeder ist sich selber der Nächste oder im Notfall frisst der Teufel Fliegen.
      Avatar
      schrieb am 26.03.07 17:48:17
      Beitrag Nr. 56 ()
      richtig.
      Man kann nämlich selbst mit einer gekürzten Grundsicherung in Verbindung mit einer entsprechenden illegalen Nebenbeschäftigung i.d.R besser auskommen, als in einem legalen Beschäftigungsverhältnis und hat obendrein noch mehr persönliche Freiheiten.

      Der Druck, den die Arbeitsagenturen ausüben können, ist halt irgendwann auch begrenzt und die Betroffenen haben häufig schnell gelernt, selbigem auszuweichen.
      Wer hartnäckig einem Beschäftigungsverhältnis ausweichen will und etwas clever ist, kann damit jedenfalls umgehen.

      Ein Leben in Saus und Braus ist so natürlich nicht möglich, aber wer sich einschränkt, kommt damit ganz gut über die Runden.

      Und mit der Problematik, z.B nichts nennenswertes in die Rentenkasse eingezahlt zu haben, können die Betroffenen auch gut umgehen, wissend, das diese Zahlungen auch keine Garantie für ein sorgenfreies Alter ist.

      Mittlerweile ist es hier ja schon fast so, wie in Entwicklungsländern:
      Wer eine finanzielle Absicherung im Alter anstrebt, sollte viele Kinder zeugen/gebähren und hoffen, dass diese dann die Unterstützung im Alter sichern.
      Scheint mir fast die bessere Alternative zu sein, als auf Zahlungen aus der maroden Rentenkasse zu schielen.

      Ist ja auch irgendwie kurios.
      Avatar
      schrieb am 26.03.07 17:49:55
      Beitrag Nr. 57 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.503.723 von Cashlover am 26.03.07 17:48:17#55---->#53
      Avatar
      schrieb am 26.03.07 20:38:49
      Beitrag Nr. 58 ()
      dazu kann ich ergänzen, dass ich eine gewisse Zeit Strafverfahren bearbeitet habe aus dem genannten Bereich der Bauwirtschaft.

      Das funktionierte so, dass einer eine "Kolonne" von Schwarzarbeitern führte, ein paar wurden zum Schein geringfügig angemeldet, der Rest arbeite komplett schwarz, weil er gleichzeitig Stütze bezog. Diese Leute haben dadurch Beiträge in Höhe im 5 bis 7 stelligen Bereich hinterzogen (Lohnsteuer, Sozialabgaben). Dazu kommen noch die zu Unrecht ausgezahlten Gelder für die Schwarzarbeiter.

      Von "Armut" kann da keine Rede sein und dass man "mehr schlecht als Recht über die Runden kommen will".

      Das schlimmste ist, dass damit kaum ein Risiko verbunden ist. Die Verfahren sind aufwändig, dauern lange, so dass Leute, die Schäden im Bereich von 100.000 Euro verursacht haben, durchaus noch Chancen auf Bewährung hatten und das war ein eher strenger Gerichtsbezirk. In Köln wird man vermutlich die Millionen überschreiten müssen.

      Vor allem aber wäre es natürlich sinnvoll, dass solche Leute dann komplett alle Sozialleistungen gestrichen bekämen, bis der Schaden ausgeglichen ist. Das Gegenteil ist der Fall, es ist geradezu die Regel, dass diese "Kolonnenführer" nach Aufdecken der Tat von Hartz IV leben. Von Beitägen anderer aus Kassen, in die sie nie eingezahlt haben, weder für sich, noch für ihre Arbeiter.

      Aber das ist in Deutschland wohl nicht durchsetzbar in den nächsten 10 Jahren....wenn überhaupt.
      Avatar
      schrieb am 26.03.07 20:42:12
      Beitrag Nr. 59 ()
      ...irgenwann hab ich dann am Rande mal mitgekriegt, dass ein Italiener, der in so einer Gruppe sehr weit oben war, so dass er tatsächlich für über 5 Jahre in Haft musste, also vermutlich Schäden im 2-stelligen Mio-Bereich auf seine Kappe nehmen musste, ausgewiesen werden sollte.

      Ging aber nicht, aufgrund der Rspr. des EuGH. Das heißt, der lebt jetzt nach seiner Haftentlassung auch von Hartz IV. Weil er hier Familie hat. :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 26.03.07 20:54:37
      Beitrag Nr. 60 ()
      @ cashlover

      genau das ist die Crux-man kann hier leben ohne was produktives zu unternehmen(das Kinder in die Welt setzen nehme ich mal aus),
      in dem Wissen,dass einem niemand garantiert,im Alter schlechter dazustehen.
      Die beschlossene Abgeltungssteuer ist das beste Beispiel.
      Da spart jemand,wenn alles gut geht,jahrzehntelang um 25 % seines erwirtschaften geldes,dem Staat zu geben,der es dann auch wen auch immer, verteilt.
      Je nachdem wieviel,bzw eher erfolgreich man sein geld angelegt hat,sind das haarsträubende Summen.

      Von der Rente reden wir gar nicht,da eh niemand genau sagen kann,wie sich das entwickelt.

      Fakt ist,das es genügend Rentner gibt,die ein leben lang gearbeitet haben,nun mit renteneintritt Beihilfe beantragen müssen.
      Das ist traurig,und wird sich noch verstärken.

      Das nächste ist,wie hier in einem anderen Thread dargelegt,das leidige HartzIV Thema. Auf einmal meint der gute Peter,so wie die Gesetze angewandt werden,hat er es ja gar nicht gewollt.Dies mit Blick auf Arbeitnehme,die nach etlichen Jahren ohne eigenes verschulden arbeitslos werden und probleme haben,etwas neues zu finden-max 24 monate,danach Sozialfall.

      Auch so kann man eine Abwärtsspirale in Gang setzen-wenn nämlich potentielle Konsumenten ausfallen,wird das auch nix mit Wachstum und kapitalismus,wobei sich ja eh die Frage stellt,wo die grenzen sind. Aber das Buch gibt es ja schon bald 30 Jahre.
      Avatar
      schrieb am 26.03.07 21:06:40
      Beitrag Nr. 61 ()
      xylo,

      wozu gibts die E 101? :laugh:

      Deshalb wird auch der neue Mindestlohn hinsichtlich weiterem Arbeitsplatzabbau in vielen Gewerben weitergehen.

      Jeder "darf" dann für 2€ arbeiten, solange er in Polen oder sonstwo proforma einem Unternehmen angehört. Hier wird nicht mehr (weiter)verfolgt und in Polen, Rumänien oder Tschechien sind sie froh, wenn die Leute bei uns arbeiten.
      Avatar
      schrieb am 26.03.07 21:10:06
      Beitrag Nr. 62 ()
      weitergehen = nichts ändern. ;)
      Avatar
      schrieb am 26.03.07 21:13:54
      Beitrag Nr. 63 ()
      Wer sich hier die Postings reinzieht, spart sich den Weg in die Kneipe.

      :laugh::laugh::laugh::D:laugh::laugh::laugh:

      Austausch von Vorurteilen, Halbwahrheiten, Fehlinformationen etc. Ich bin froh, dass nicht alle so denken, wie einige aktive User ...
      Avatar
      schrieb am 26.03.07 21:34:49
      Beitrag Nr. 64 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.507.926 von TypischMann am 26.03.07 21:13:54Wie denkst du denn ? Wollste mir das jetzt nicht verraten ?

      Denken darfste alles, beim Sagen wirds schwieriger und tun darfste bald garnichts mehr.

      Aber erkundige Dich mal beim Amt die sollten genau wissen wie Du zu denken hast , was du sagen darfst und was Du machen musst.
      Avatar
      schrieb am 26.03.07 22:18:51
      Beitrag Nr. 65 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.507.926 von TypischMann am 26.03.07 21:13:54...werd doch mal konkret: nichts von dem, was ich geschrieben habe, ist ein Vorurteil oder eine Halbwahrheit. JEDER aus der Baubramche wird dir diese Problematik bestätigen.

      Und frag mich nicht, wieviele Arbeitsplätze das umgerechnet wären, die heute durch Schwarzarbeiterkolonnen aus dem In- und Ausland beackert werden.
      (Wobei anzumerken ist, dass wir alle über die Preise angeblich davon profitieren, denn die Ausschreibungen gewinnen ja die, die am billigsten anbieten. :rolleyes:
      Ob sich das volkswirtschaftlich rechnet, ist natürlich eine andere Frage, wenn sogar die öffentliche Hand einerseits mittelbar Schwarzarbeiter beschäftigt, weil der Sub-Sub-Sub-Anbieter einfach günstiger ist; nur zahlt der Staat dafür umso mehr für Sozialleistungen an unproduktive Leute. Möglicherweise wäre es wirtschaftlicher, einen teureren Bauunternehmer zu beauftragen, der seine Leute ordnungsgemäß anmeldet, weil daduch legale Beschäftigung gefördert wird, Sozialbeiträge abgeführt statt abgesaugt usw....)
      Avatar
      schrieb am 26.03.07 23:44:46
      Beitrag Nr. 66 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.509.033 von xylophon am 26.03.07 22:18:51xylo, zieh dir den Schuh einfach nicht an.
      Was du geschrieben hast, ist völlig korrekt, man braucht sich ja nur mal die offiziellen Schätzungen reintun, die den volkswirtschaftlichen Schaden durch Schwarzarbeit auch nur annähernd zu beziffern suchen.

      Gleiches gilt für #60, wir haben ja schon den Domino-Effekt, dass die Polen hier für Billigstlöhne arbeiten und umgekehrt die Deutschen in bislang nie dagewesenem Umfang z.B in der Schweiz arbeiten, sowohl im Dienstleistungsgewerbe als auch in allen möglichen anderen Bereichen.
      Rechnet sich ja allemal, wenn man einerseits vom (noch) recht hohen Lohnniveau in der Schweiz bei gleichzeitig wesentlich niedrigeren Lebenshaltungskosten im heimatlichen Deutschland profitieren kann.

      Und selbstverständlich ist es so, dass diejenigen, die den durch die Arbeitsagenturen nachgewiesenen Jobs nun partout nicht nachkommen wollen, selbiges auch nicht brauchen.
      Mittel und Wege gibt es da etliche, schlimmstenfalls nimt man halt mal eine temporäre Kürzung der Grundsicherung in Kauf.

      Wer das als Stammtischparolen abtut, hat wohl den Schuss nicht gehört oder ist extremer geistiger Unterbelichtung anheim gefallen.
      In diesem Fall empfehle ich, sich mal in einer Arbeitsagentur (vorzugsweise in deutschen Ballungszentren) mal umzuschaun, was da so für Gestalten abhängen.
      Wut haben die sicher alle im Bauch, aber mit Sicherheit keine Arbeitswut.
      Avatar
      schrieb am 27.03.07 14:53:25
      Beitrag Nr. 67 ()
      Ein anschauliches Beispiel zum Begriff Halbwahrheit:

      An die Redaktiom:

      In Ihrem Artikel „Der Riester- Zulagenantrag - Staatliche Förderung, Zulagen-Tricks und Ausfüllhilfe“ halten Sie - trotz diverser aufklärender Beiträge in diesem Forum- unbeirrt an der Mär der Hartz IV-Sicherheit von Riesterverträgen fest.

      Zitat aus Ihrem Frage-Antwort-Spiel:

      Frage:

      „Ich bin arbeitslos. Darf die Arbeitsagentur an mein angespartes Riester-Vermögen?“

      Halbrichtige und damit falsche Antwort:

      „Nein, das Riester-Vermögen samt der Zulagen ist "Hartz-sicher". Es wird bei der Berechnung des Arbeitslosengeldes 2 nicht angerechnet“

      Soweit das Zitat.

      Die Antwort ist für die Ansparphase schon richtig, für die Auszahlphase jedoch grottenfalsch!

      Das immense Problem der Langzeitarbeitslosigkeit bei älteren Arbeitnehmer wird bei Ihnen nämlich vollkommen ausgeblendet.

      Es besteht für geschätzt mehr als 90% aller Verträge nämlich überhaupt keine Hartz IV-Sicherheit.

      Mit der vermeintlichen Hartz IV-Sicherheit ist es nach Vollendung des 60. Lebensjahres – bzw. nach dem neuen Willen des Gesetzgebers vermutlich bald ab dem 62. Lebensjahr- nämlich jäh vorbei!

      Die meisten Riester-Verträge sehen vor, dass ab Vollendung des 60. Lebensjahres eine Kapitalauszahlung vorgenommen werden kann.

      Spätestens dann ist der Moment gekommen, wo der Bär das Wasser lässt.


      Hinweis: Den ungekürzten Beitrag findet man unter

      http://www.ihre-vorsorge.de/Expertenforum-Thema.html?id=5283…

      Anmerkung: Max Putzler sagte einmal "Die halbe Wahrheit ist die gefährlichste Lüge."

      Quelle: http://www.freace.de/artikel/200409/230904a.html

      Die hier von einigen Usern geposteten Beiträge sind zwar für sich genommen durchaus zutreffend. Doch sie blenden wesentliche Aspekte schlicht aus, sodass die gesamte Hartz IV-Problematik (bewusst) völlig verzerrt dargestellt wird. In diesem Zusammenhang verweise ich auf meinen Beitrag vom 24.03.07 14:35:14, Nr. #46.

      Einige User sollten sich mal fragen, warum in Zeiten der Vollbeschäftigung in der BRD, in denen es ebenfalls Personen gab, die auf Kosten der Allgemeinheit lebten, das Problem Sozialmissbrauch gar kein Thema war. Die Antwort auf diese Frage führt sie zu dem eigentlichen Problem in unserer Gesellschaft.
      Avatar
      schrieb am 28.03.07 07:49:55
      Beitrag Nr. 68 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.518.924 von TypischMann am 27.03.07 14:53:25Endlich mal einer, der dieses "Riester-Gedöns" mal entlarvt. Die in sowas fleissig einsparen, erwartet ebenfalls ein böses Erwachen. Oder glaubt Ihr im Ernst, es könnte irgendwo ein Topf mit Geld angespart werden, wo die Politiker nicht ran wollen (und werden)? :laugh:
      Avatar
      schrieb am 02.04.07 12:55:46
      Beitrag Nr. 69 ()
      Die Mitteilungen hier im Thread zeigen doch, dass es vielen um Gerechtigkeit geht und dass der Staat in viel höherem Maße die Eigenleistung belohnen und asoziales Verhalten bestrafen muss.

      Dass jemand für die Rente spart und dafür bestraft wird, ist ungerecht.
      Dass jemand sein Leben lang brav arbeitet und dann bei Arbeitslosigkeit mit "Asozialen" im Rahmen von Hartz IV in einen Topf geworfen wird, schmerzt zurecht.
      Damit demotiviert der Staat, statt zu motivieren: das aber muss die Vorgabe sein: rechtschaffenes, eigenverantwortliches und darum soziales Verhalten zu motivieren.

      Das bedeutet aber nicht, dass nun alle aus dem großen Topf weiterhin reich bedacht werden sollen.
      Man muss eben individuell unterscheiden!
      Und man muss in der Einzelbearbeitung dem Sachbearbeiter wirkungsvolle Maßnahmen in die Hand geben, um Eigenverantwortung zu fördern, statt die Beamten mit immer neuen Papierkrieggefechten zu lähmen. Das motiviert die eben auch nicht!
      Der Thread zeigt, dass man jedenfalls zum Teil in die richtige Richtung geht.
      Das Geschrei der Hartz IV - Empfänger, die nebenbei ganz gut mit Schwarzarbeit dazu verdienen und reichlich Kindergeld beziehen, muss noch viel größer werden.
      Dass sich 4 Millionen Arbeitslose fast alle für das Spargelstechen oder Weintraubensammeln zu schade sind, spricht doch Bände.

      Alle Mitteilungen der letzten Tage (Schwarzarbeit, Riesterrente!) zeigen doch: individuell angemessen muss das Thema Arbeitslosigkeit im Einzefall mit sorgfältiger und kompetenter Begleitung gelöst werden.
      Manchmal in Absprache mit Justizbehörden und, warum nicht bei Jugendlichen, sogar den Lehrern aus Berufsschule und Schule, z.T. auch Ärzten und Psychologen um die, die vom Weg abgekommen sind, wieder zurückzubringen.
      Bei manchen hilft Drohung mit Knast und Zwangsarbeit.
      Bei anderen, willigen Arbeitslosen gute Beratung, schnelle Weitervermittlung und/oder gezielte Fortbildung.

      Allgemeine Rezepte oder Vollkasskoentschuldigungen a la "Globalisierung" sind doch nichts als Zeichen hilfloser Resignation und Einfallslosigkeit vor dem Problem. Wem aber nichts einfällt, der soll die machen lassen, die Ideen und Konzepte haben, die wirken "könnten", statt zu beklagen und zu begründen, warum nichts wirken wird und denen Steine in den Weg zu legen, die wenigstens kleine Schritte in die richtige Richtung gehen.
      Avatar
      schrieb am 02.04.07 20:24:11
      Beitrag Nr. 70 ()
      Zum Begriff Vorurteil

      Ein Vorurteil ist ein wertendes Urteil beziehungsweise eine im Allgemeinen wenig reflektierte Meinung – ohne verständige Würdigung aller relevanten Eigenschaften eines gewerteten Sachverhaltes oder einer Person.

      hier: abwertende Vorurteile

      Vorurteile sind oft negative oder ablehnende Einstellungen gegenüber einem Menschen, einer Menschengruppe, einer Stadt oder Gemeinde, einer Nation oder generell einem Sachverhalt. Vorurteilsbildung wird als „Übergeneralisierung“ interpretiert, bei der unzulässigerweise von einzelnen Eigenschaften eines Individuums auf Eigenschaften aller Individuen einer Gruppe geschlossen wird.

      Zum Begriff Vorurteil vgl. z.B. http://de.wikipedia.org/wiki/Vorurteil oder http://www.wnb-herford.de/emmp/euromig/hf/vorurt/allg/vorurd…

      Beispiele für (negative) Vorurteile

      Wenn man beispielsweise Kosovaren als Kriminelle, Türken als Drogendealer oder Rumänen als Diebe bezeichnet, haben wir es mit klassischen Vorurteilen zu tun.

      Im Folgenden gebe ich einige wenige Beispiele an, die in diesem Thread eindeutig als (negative) Vorurteile klassifiziert werden können.

      Wer beispielsweise behauptet, in Arbeitsagenturen hängen Gestalten ab, die zwar Wut im Bauch haben, aber mit Sicherheit keine Arbeitswut, bemüht ohne Zweifel ein Vorurteil, weil damit ganz generell den Besuchern der Arbeitsagenturen eine Arbeitsunwilligkeit unterstellt wird.

      Wer beispielsweise behauptet, Personen mit Ideen, Eigeninitiative, Selbstbewusstsein und Durchhaltevermögen würden stets früher aus Notlagen herausfinden als Personen, denen solche Charaktereigenschaften fehlen, bemüht zweifelsohne ein Vorurteil, weil er dabei verschweigt, dass es einen nicht unerheblichen Anteil von Arbeitslosen am Gesamtbestand gibt, die trotz der o.g. Eigenschaften aus Altersgründen schlicht keine Chance mehr haben, jemals in den Arbeitsmarkt integriert zu werden.


      Wer beispielsweise suggeriert, in der BRD sei zwar genug Arbeit vorhanden, aber sie werde in großem Stil "schwarz" erledigt, bemüht eindeutig ein Vorurteil, weil er damit einerseits ganz allgemein ein Defizit an Arbeitsplätzen negiert und andererseits implizit den Arbeitslosen unterstellt, sie würden der Schwarzarbeit nachgehen.

      Bei dieser Aufzählung der Vorurteile will ich es bewenden lassen. Sie zeigen dem geneigten Leser deutlich, wie gefährlich es ist, generalisierend über Personengruppen zu urteilen.

      PS: Albert Einstein (1879-1955) meinte einst: „Es ist leichter ein Atom zu spalten, als ein Vorurteil“.
      Avatar
      schrieb am 02.04.07 20:38:24
      Beitrag Nr. 71 ()
      Wer beispielsweise suggeriert, in der BRD sei zwar genug Arbeit vorhanden, aber sie werde in großem Stil "schwarz" erledigt, bemüht eindeutig ein Vorurteil, weil er damit einerseits ganz allgemein ein Defizit an Arbeitsplätzen negiert und andererseits implizit den Arbeitslosen unterstellt, sie würden der Schwarzarbeit nachgehen.


      ...stimmt nicht. Wenn in Deutschland - was nur theoretisch denkbar ist - alle Schwarzarbeit legal erledigt würde, gäbe es nicht einen einzigen Arbeitslosen, so hoch ist der Anteil der Schattenwirtschaft am BSP mittlerweile. Ob man dabei private Putzstellen, Nachhilfestunden usw. mirechnet, die seit Ewigkeiten schwarz erledigt werden, weiß ich nicht.

      Es gibt genügend anerkannte Studien zum Umfang der Schattenwirtschaft in Deutschland, die sich nicht "gegen Arbeitslose" richten, sondern einfach nur forschen und feststellen.

      Die Schlüsse, die jeder anerkannte Ökonom daraus schließt, sind aber die gleichen: die Kosten, die in Deutschland auf der Arbeit liegen, sind zu hoch. Es werden viel zu viele gesamtgesellschaftliche Aufgaben über die Lohnnebenkosten auf die Arbeit aufgeschlagen. Wovon tatsächlich diejenigen profitieren, die einerseits von diesen Ausgaben unterstützt werden (Krankenversicherung, Mitversicherung der Familienangehörigen, Lohnfortzahlung für Schwangere usw.), während sie sich an den Kosten nicht beteiligen, weil sie - wenn überhaupt - schwarz arbeiten.
      Avatar
      schrieb am 02.04.07 20:41:43
      Beitrag Nr. 72 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.628.985 von TypischMann am 02.04.07 20:24:11Ganz generell haben Vorurteile für viele Bestandteile humanoider Biomasse Vorteile:

      Nachdenken kann man sich ersparen ;)
      Avatar
      schrieb am 02.04.07 22:00:40
      Beitrag Nr. 73 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.629.285 von xylophon am 02.04.07 20:38:24...stimmt nicht. Wenn in Deutschland - was nur theoretisch denkbar ist - alle Schwarzarbeit legal erledigt würde, gäbe es nicht einen einzigen Arbeitslosen, so hoch ist der Anteil der Schattenwirtschaft am BSP mittlerweile.

      Diese Aussage impliziert, dass, wenn der Staat - rein theoretisch - die Schwarzarbeit von heute auf morgen legalisieren würde, ohne dabei Steuern und Sozialabgaben zu erheben, die Arbeitslosigkeit auf Null gedrückt wäre. Folglich müssen alle Arbeitslosen einer Schwarzarbeit nachgehen, denn anderenfalls wäre die Behauptung falsch, es gäbe dann keinen einzigen Arbeitslosen mehr.

      Im Übrigen handelt es sich bei deiner Aussage um eine Milchmädchenrechnung, was du allerdings durch deinen Hinweis "was nur theoretisch denkbar ist", bereits relativiert hast. Denn man kann nicht so ohne Weiteres die in der Schattenwirtschaft erbrachten Wertschöpfung auf Arbeitsplätze umrechnen. So wird beispielsweise eine Vielzahl von Angeboten, die zur Zeit in der Schattenwirtschaft erbracht wird, auf keine Nachfrage mehr treffen, selbst wenn die Steuer- und Abgabenquote im internationalen Vergleich ein Minimum wäre. Ebenso werden die Produktionsfaktoren nicht mehr in dem Umfang zur Verfügung stehen, wenn der Staat auf ein Minimum an Steuern und Sozialabgaben besteht. Kurzum: Das Problem der hohen Arbeitslosigkeit allein mit Hilfe einer moderaten Steuer- und Abgabenpolitik lösen zu können, ist schlicht illusorisch.
      Avatar
      schrieb am 02.04.07 22:10:56
      Beitrag Nr. 74 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.630.599 von TypischMann am 02.04.07 22:00:40Diese Aussage impliziert, dass, wenn der Staat - rein theoretisch - die Schwarzarbeit von heute auf morgen legalisieren würde, ohne dabei Steuern und Sozialabgaben zu erheben, die Arbeitslosigkeit auf Null gedrückt wäre. Folglich müssen alle Arbeitslosen einer Schwarzarbeit nachgehen, denn anderenfalls wäre die Behauptung falsch, es gäbe dann keinen einzigen Arbeitslosen mehr.


      Beides stimmt so nicht: Denn zum einen wird Schwarzarbeit auch von Personen ausgeführt, die daneben legal arbeiten, zum anderen natürlich in größerem Umfang von Leuten, die überhaupt nicht arbeitslos gemeldet sind, sondern sich illegal hier aufhalten oder die legal hier leben, aber keine Leistungen des Arbeitsamts bekommen. Diese Personengruppen gleichen die Arbeitslosen aus, die nicht schwarz arbeiten.
      Avatar
      schrieb am 02.04.07 22:15:56
      Beitrag Nr. 75 ()
      das Problem der Arbeitslosigkeit lässt sich natürlich nicht allein mit niedrigeren Abgaben lösen, aber die Reduzierung der Abgaben auf Arbeit ist auf jeden Fall ein wichtiger Schlüssel zur Reduzierung der Arbeitslosigkeit.

      Eine Sockel-Arbeitslosigkeit wird es dagegen immer geben, durch Lücken zwischen 2 Beschäftigungen, durch Leute, die es in jeder Gesellschaft gibt, die faul, drogensüchtig, Alkoholiker sind, durch fehlende Kongruenz zwischen Angebot und Nachfrage (für offene Stellen fehlen qualifizierte Leute, während für andere Stellen ein Überangebot besteht).

      Dennoch sind die Probleme in Deutschland m.E. überwiegend darauf zurückzuführen, dass es zu wenig Leistungsanreize gibt und das Leben ohne Arbeit viel zu hoch subventioniert wird.
      Avatar
      schrieb am 02.04.07 22:24:36
      Beitrag Nr. 76 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.620.796 von Manohar_I am 02.04.07 12:55:46Allgemeine Rezepte oder Vollkasskoentschuldigungen a la "Globalisierung" sind doch nichts als Zeichen hilfloser Resignation und Einfallslosigkeit vor dem Problem.

      Bei Kneipenbesuchen kann man nicht nur Vorurteile, Halbwahrheiten, Fehlinformationen etc. genießen, sondern noch ein weiteres Phänomen:

      Es gibt relativ viele Menschen, die meinen, sie wären sachkundig in den Fächern BWL und VWL, ohne jemals ein Studium in diesen Fächern mit Erfolg absolviert zu haben. Mich amüsieren dann die Ausführungen zu den genannten Fachgebieten immer ungemein.

      Ich betrachte die Globalisierung natürlich nicht schlechthin als die alleinige Ursache für die Arbeitslosigkeit. Auf die Globalisierung habe ich nur beispielhaft abgestellt, weil sie an Bedeutung immer mehr zunehmen wird, sofern Politik und Interessengruppen keine adäquaten Antworten finden. Bevor man jedoch an Ideen und Konzepte denkt, muss man immer eine Ursachenanalyse für ein Problem voranstellen, weil anderenfalls die Ideen und Konzepte ins Leere gehen. Es geht in der BRD auch nicht darum, irgendwelchen so genannten informierten Gruppen die Lösung zu überlassen, weil keine Lösung gegen die Politik mit ihren ideologisierten Vorstellungen und Interessengruppen durchsetzbar ist.
      Avatar
      schrieb am 02.04.07 22:36:28
      Beitrag Nr. 77 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.630.810 von xylophon am 02.04.07 22:10:56Denn zum einen wird Schwarzarbeit auch von Personen ausgeführt, die daneben legal arbeiten, zum anderen natürlich in größerem Umfang von Leuten, die überhaupt nicht arbeitslos gemeldet sind, sondern sich illegal hier aufhalten oder die legal hier leben, aber keine Leistungen des Arbeitsamts bekommen.

      Mit diesen Ausführungen hast du gleichzeitig weitere Gründe geliefert, warum man die in der Schattenwirtschaft erbrachte Wertschöpfung nicht ohne Weiteres auf Arbeitsplätze umrechnen kann, die dann von Arbeitslosen besetzt werden können.
      Avatar
      schrieb am 02.04.07 22:54:06
      Beitrag Nr. 78 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.630.918 von xylophon am 02.04.07 22:15:56Das Problem der Arbeitslosigkeit vorwiegend auf fehlende Leistungsanreize bzw. zu hohe Transferausgaben für Leistungsempfänger zu reduzieren, ist für mich eindeutig ein Vorurteil, das mit der herrschenden Meinung der in diesen Fragen sachverständigen Personen nicht vereinbar ist (vgl. z.B. SVR zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung).

      Zu den möglichen Ursachen der Arbeitslosigkeit vgl. z.B. http://de.wikipedia.org/wiki/Arbeitslosigkeit und die dort angebene Literatur.

      Der Begriff Sockelarbeitslosikeit ist kein Synonym für friktionelle, strukturelle oder institutionelle Arbeitslosigkeit.
      Avatar
      schrieb am 03.04.07 00:51:02
      Beitrag Nr. 79 ()
      Du versuchst dich, untypisch eines Mannes, rauszuschwafeln, TypischMann, und deine Argumente sind alle fehl am Platze.

      Nicht weil sie grundsätzlich falsch sind, aber du vergisst den Kontext deiner Ausführungen.
      Es geht hier darum, dass jemand behauptet, Hartz IV sei "offener Strafvollzug", weil Menschen zur Arbeit gezwungen werden können, weil unter 25-Jährigen die Wohnung und der Unterhalt nicht gezahlt würde und weitere "Grausamkeiten" gegen Arbeitslose erlaubt seien.

      Ich aber finde es grundsätzlich gut, dass all diese o.g. Mittel jetzt möglich sind und auch angewendet werden und viele andere auch. Und zwar weil davon erzieherische Impulse ausgehen, für diejenigen, die diese Impulse benötigt und das sind, glaube ich jedenfalls, viel zu viele.

      Als die Stadt Köln vor etwa 7 Jahren begann, Sozialhilfeempfänger zuhause zu besuchen oder anzurufen, um zu erforschen, ob sie überhaupt zuhause sind und nicht doch nebenbei einer Arbeit nachgingen und diese Maßnahme den Betroffenen ankündigte, meldeten sich ca. 20% der Sozialhilfeempfänger beim Amt ab - offensichtlich brauchten sie keine Sozialhilfe mehr.

      Ex-Bundeskanzler H.Schmidt weist seid Jahren darauf hin, dass wir Deutschen im internationalen Vergleich zu faul geworden sind und dass wir so den Wohlstand nicht erhalten können. Vor über 10 Jahren schon forderte unser damaliger Bundespräsident, ein "Ruck" müsse durch Deutschland gehen und hatte Recht damit.

      Jetzt kommt auch bei den Arbeitslosen, nach fast 10 Jahren ohne Gehalts- und Rentenerhöhungen, Streichung des Weihnachts- und Urlaubsgeldes bei den Tätigen und Rentnern, ein "Rückchen" bei Arbeitslosen an und die Klage ist groß. :rolleyes:
      Bei vier Millionen Arbeitslosen finden sich keine 10% deutsche Feldarbeiter, um in der Landwirtschaft bei der Ernte zu helfen. Die, die kommen, sind unzuverlässig, unfähig und faul. Sie haben nachweislich das Arbeiten verlernt.

      Wie groß der Anteil von Faulen an den Arbeitslosen ist? Das weiß keiner von uns. Woher auch. Wie soll man Arbeitsbereitschaft messen?
      Aber deine Behauptung, wir hätten nur Vorurteile, wenn wir Forderungen an Arbeitslose stellten und sie für arbeitsscheu hielten, ist ebenso von einem Vorurteil geleitet, das den o.g. Erfahrungen und vielen weiteren dieser Art widerspricht. Es lautet: alle Arbeitslosen wollten nichts sehnlicher, als arbeiten.
      Glaubst du das wirklich?

      Und noch etwas allgemeines: Vorurteile hast du auch, haben wir alle. Geht gar nicht anders. So funktioniert der Mensch, die Wahrnehmung, das Denken. Da hilft dir auch kein BWL-Studium.
      Das gehört in den Fachbereich Psychologie. Ich kann damit leben, solange ich meine Vorurteile in der Begegnung mit dem konkreten Gegenüber immer wieder überprüfe und mich neu auf ihn einstelle.

      Und das ist das Schöne an den neuen Forderungen an Arbeitslose: Sie können beweisen, dass das Vorurteil nicht stimmt.
      Ich will ehemalige Dauerarbeitslose sehen, wie sie den Park fleißig aufräumen, die Straßen emsig verschönern, im Altenheim freundlich helfen und und und

      So werden Vorurteile abgebaut!
      Avatar
      schrieb am 03.04.07 22:01:47
      Beitrag Nr. 80 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 28.632.090 von Manohar_I am 03.04.07 00:51:02Wie ich feststellen muss, gehst du viel zu emotional an das Thema heran.

      1. Es ist zwar gerechtfertigt, auf das Thema erneut zu verweisen. Doch bei Durchsicht der Postings erkennt man sofort, wie oft einige User vom eigentlichen Thema abweichen, sodass ich mir dieses Recht ebenfalls vorbehalte. Im Übrigen ist das Thema prädestiniert dafür, Vorurteile, Halbwahrheiten, Fehlinformationen etc. auszutauschen, was dem Thema gar nicht gerecht wird.

      2. Selbst wenn man sich streng an das Thema hält, kann man dieses doch nicht losgelöst vom Kontext analysieren!!! Es reicht bei weitem nicht aus, einzelne Maßnahmen auf Sinn oder Unsinn zu untersuchen. Vielmehr muss man im Rahmen des Themas auch der Frage nachgehen, warum in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit eine restriktivere Politik Platz greift. Denn institutionelle Arbeitslosigkeit, worum es bei diesem Thema im Prinzip geht, ist sowohl in Zeiten der Vollbeschäftigung als auch der Unterbeschäftigung vorhanden. So kann beispielsweise in einer Unterbeschäftigungssituation, in der die Steuern nicht mehr so reichlich fließen und die Sozialkassen angespannt sind, aus rein fiskalischen Gründen die institutionelle Arbeitslosigkeit härter bekämpft werden als in Zeiten der Vollbeschäftigung. Aus diesem Grunde habe ich mit Bedacht auf den Umstand verwiesen, dass in der BRD die institutionelle Arbeitslosigkeit kein Thema war, als es Vollbeschäftigung gab.

      3. Wer sich mit dem Thema der institutionellen Arbeitslosigkeit beschäftigt, kommt auch nicht umhin, die Frage näher zu betrachten, ob es einen systematischen Anstieg dieser Art von Arbeitslosigkeit gibt und falls ja, warum das so ist. Ebenso ist eine Ursachenanalyse für institutionelle Arbeitslosigkeit dringend geboten. In diesem Zusammenhang kommt man dann zu dem Thema, ob allein eine restriktivere Politik gegenüber den Arbeitslosen optimal ist oder ob man zunächst die Lage auf dem Arbeitsmarkt durch geeignete Maßnahmen entschärfen sollte, bevor man den Restriktionskurs einschlägt. Es ist doch durchaus vorstellbar, dass eine Person aufgrund einer Vielzahl von attraktiven Arbeitsangeboten eher bereit ist, eine Arbeit aufzunehmen als im Falle knapper Arbeitsangebote.

      4. Selbstverständlich müssen die oben erwähnten Fragen in einer angemessenen Relation zum eigentlichen Thema behandelt werden. Wer sie jedoch völlig außen vor lässt, wird dem Thema

      Hartz IV- ist offener Strafvollzug!

      auf jeden Fall nicht gerecht.

      5. Deine Entgleisung "Du versuchst dich, untypisch eines Mannes, rauszuschwafeln, TypischMann" finde ich übrigens sehr unhöflich.


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