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    Treibstoff aus Algen - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 29.06.08 13:52:45 von
    neuester Beitrag 04.07.08 10:13:16 von
    Beiträge: 13
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      schrieb am 29.06.08 13:52:45
      Beitrag Nr. 1 ()
      >>Der Treibstoff kommt aus dem Algentank
      Aus Algen lässt sich mehr Öl gewinnen als aus Raps oder Sonnenblumen. Neue Techniken sollen Biodiesel aus Algen wirtschaftlich machen.


      Von Martin Läubli

      Das Algenfieber scheint ausgebrochen zu sein. Nachrichten aus Frankreich, Holland, Portugal und den USA über neue und geplante Algenfarmen häufen sich. In dieser Woche wurde am Weltwirtschaftsforum in Davos erstmals ein Unternehmen mit dem Technology Pioneer Award ausgezeichnet, das mit innovativen Technologien die Produktion von Agrotreibstoffen vorantreibt: Die amerikanische Firma Primafuel setzt ebenfalls auf Algen. Und der Erdölmulti Shell plant, in einem Pilotprojekt einheimische Meeresalgen in einem Freiluftbecken in Hawaii zu züchten, aus denen er schliesslich Pflanzenöl für die Treibstoffindustrie gewinnen will.

      Greenfuel, ein amerikanisches Spin-off-Unternehmen des renommierten Massachusetts Instituts of Technology (MIT), geht noch einen Schritt weiter. Die Firma testete in der Wüste Arizonas eine Pilotanlage neben einem Erdgaskraftwerk. Dabei leiteten die Ingenieure das Treibhausgas Kohlendioxid (CO2) in der Rauchfahne des Kraftwerkes direkt in die Algenkultur, um das Wachstum zu beschleunigen. Bei Sonnenlicht konsumieren die Pflanzen in einer Nährsalzlösung für die Fotosynthese reichlich CO2.

      Das Licht optimal nutzen

      Greenfuel wendete eine neue Kultivierungstechnik an, die das deutsche Institut für Getreideverarbeitung in Potsdam entwickelte. Die Algensuppe zirkuliert dabei in kilometerlangen armdicken Glasröhren in einem riesigen Treibhaus. Das Besondere gegenüber herkömmlichen geschlossenen Systemen oder offenen Zuchtbecken: Die Oberfläche der Algen wurde bedeutend vergrössert, sodass die Pflanzen das einfallende Licht effektiver nutzen können. Cary Bullock, Geschäftsführer von Greenfuel, schätzt, dass Algenfarmen bis zu 80 Prozent der CO2-Emissionen eines Erdgaskraftwerks schlucken könnten.

      Jahr für Jahr verarbeitet die Industrie Millionen Tonnen Algen in Nahrungsmittel, Viehfutter und Kosmetika. Nun sollen in Zukunft die primitiven Pflanzen auch komplizierte Motoren in Autos, Lastwagen und Flugzeugen antreiben. Die Idee, den Rohstoff Algen zu Treibstoff zu verarbeiten, ist nicht neu. Bereits vor dreissig Jahren begann das amerikanische Energiedepartement verschiedene Arten mit einem hohen Ölanteil zu studieren.

      Inzwischen sind über 300'000 bekannte Arten inventarisiert worden. John Sheehan, Leiter des Algenprogrammes, war in den 1990er-Jahren euphorisch. Knapp 40'000 Quadratkilometer Wüste, also die Fläche der Schweiz, würden ausreichen, um den jährlichen Dieselkonsum der USA durch Agrotreibstoff aus Algen zu decken. Dann wurde es still um die Algenforschung. Die Technologie war damals nicht wirtschaftlich. Der Erdölpreis pro Barrel lag in den 1990er-Jahren bei 20 Dollar. Nun hat sich die Ausgangslage verändert, Erdöl kostet heute 100 Dollar pro Barrel. Hilfreich ist zudem, dass die Produktion von Agrotreibstoffen aus Mais, Zuckerrohr, Soja, Raps oder Palmöl umstritten ist. Nicht nur, weil die Ökobilanz des Verarbeitungszyklus vom Anbau bis zur Herstellung bei den meisten Kulturpflanzen schlecht ist.

      Auch aus ethischen Gründen wird Kritik immer lauter: Nahrungsmittel werden weltweit teurer, weil immer mehr Bauern Mais, Soja oder Raps für die Treibstoffproduktion anbauen. Der Tonnenpreis für Mais beispielsweise ist von 2005 bis 2007 um mehr als 60 Prozent angestiegen, jener für Soja um 42 Prozent. Die Bauern in den Entwicklungsländern profitieren zwar davon, die Leid Tragenden sind aber einmal mehr die Ärmsten in den Städten.
      Weniger Wasser, mehr Biomasse

      Die Algenproduktion hingegen bringt eine Reihe von Vorteilen. «Der Wasserverbrauch ist gering, es braucht keine landwirtschaftlichen Nutzflächen und die Produktion der Biomasse ist bedeutend grösser als bei höheren Pflanzen», sagt Otto Pulz vom Institut für Getreideverarbeitung in Potsdam. Algen enthalten im Vergleich zu anderen Ölsaaten wie Raps oder Soja bis zu zehnmal höhere Fettanteile. Aus der Algenbiomasse lässt sich bis 30-mal mehr Öl gewinnen als aus der vergleichbaren Menge Raps oder Sonnenblumenkerne.

      Theoretisch würden nach Schätzungen der Universität Bremen unter optimalen Bedingungen nur zwei Prozent der Gesamtackerfläche Deutschlands benötigt, um den jährlichen Dieselbedarf der Deutschen zu decken. Allerdings herrschen in Mitteleuropa nicht ideale Voraussetzungen für eine effiziente Algenproduktion – durchschnittlich scheint die Sonne zu wenig lang. Die Experten sehen denn auch die Algenfarmen mehr in Regionen mit starker Sonneneinstrahlung. Und in Gebieten, wo sich zum Beispiel Landwirtschaft nicht lohnt und das Grundwasser salzig ist.

      Für den neuseeländischen Biotechnologen Yusuf Chisti hat der Rohstoff Algen das Potenzial, flüssige Treibstoffe aus fossilem Mineralöl vollständig zu ersetzen. Dafür seien aber noch wesentliche verfahrenstechnische Entwicklungen notwendig. Neben der optimalen Lichtgewinnung für die Kultivierung ist auch die Wahl der Algenart entscheidend, deren Ölgehalt stark variieren kann. Die Produktionskosten für einen Liter Algenöl muss nach Chisti zwischen 0,4 und 0,5 Dollar liegen, wenn man von einem Rohölpreis von 60 bis 80 Dollar pro Barrel ausgeht. Die Ausbeute ist deshalb entscheidend, ob der Algendiesel wirtschaftlich sein wird.

      Hier sieht der australische Wissenschaftler Krassen Dimitrov das Problem. Nach seinen Schätzungen ist die Biomasseproduktion bedeutend geringer und der Ölanteil niedriger als in den Berechnungen zum Beispiel der amerikanischen Firma Greenfuel.
      Keine Subventionen

      Greenfuel bleibt indes optimistisch. Denn das Unternehmen will in Zukunft nicht nur das Algenöl zu Biodiesel raffinieren. Die Kohlenhydrate sollen zu Ethanol verarbeitet werden, die Proteine zu Viehfutter. «Bedingung ist, dass die Herstellung des Treibstoffs ohne Subventionen auskommt», sagt Otto Pulz. Er ist überzeugt, dass bereits in wenigen Jahren Treibstoff aus Algen wirtschaftlich sein wird.

      Zudem will Greenfuel das Verfahren, CO2 von fossilen Kraftwerken als «Wachstumsdünger» zu verwenden, weiterverfolgen. Als Nächstes plant das Unternehmen, eine Algenfarm mit Emissionen aus einem Kohlenkraftwerk zu nähren. Diese Technologie darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass ein grosser Teil des in den Algen in Form von Biomasse gespeicherten CO2 wieder an die Atmosphäre abgegeben wird, sobald der Algen-Biodiesel in den Motoren der Autos und Lastwagen verbrannt wird.
      [TA | 26.01.2008]<<

      http://www.tagesanzeiger.ch/dyn/wissen/technik/835782.html
      Avatar
      schrieb am 29.06.08 14:05:41
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hört sich sehr interessant an.
      Gibt es da schon ein Unternehmen an der Börse?
      Avatar
      schrieb am 29.06.08 15:07:05
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.399.413 von AW-Spezi am 29.06.08 14:05:41ja, nur weiß ich nicht ob das was bringt... :rolleyes:

      GLOBAL GREEN SOLUTIONS INC (GGRN) US37947A1051
      Avatar
      schrieb am 29.06.08 15:28:30
      Beitrag Nr. 4 ()
      Da über 90% der Erdoberfläche mit Wasser bedeckt ist, würde es zumindest Sinn machen ! So könnte man locker 5-10 mal so viel "Agrarfläche" nutzen, als wenn man diese nur auf dem Festland nutzt !

      Einfach mal am Ball bleiben ...
      Avatar
      schrieb am 30.06.08 00:03:46
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.399.649 von StockFactory am 29.06.08 15:28:30In der Tat wäre das vieldiskutierte "Flächenproblem" der Biotreibstoffe damit wohl vom Tisch. Man könnte ohne weiteres auf dem Meer schwimmende Algenzuchtbecken und ähnliches forcieren, ähnlich wie Fischfarmen im Meer.

      Die Bioalternativengeschichten zwecks Ölersatz sind noch lange nicht tot.

      Man muss hier sehr genau differenzieren. Biodiesel aus Raps ist wohl nonsense. bei Zuckerrohr siehts schon wieder anders aus.

      Technologische Sprünge in diesem bereich sind nicht garantiert, aber möglich. Man sollte wirklich hier die Augen offenhalten.

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      schrieb am 30.06.08 10:55:35
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.399.413 von AW-Spezi am 29.06.08 14:05:41Es gibt einige börsennotierte (und auch vorbörsliche) Beteiligungsmöglichkeiten, der Börsenbrief ÖKO-INVEST hat in der Ausgabe Nr. 403/08 das Schwerpunktthema "Algen" behandelt (erhältlich unter oeko-invest(at)teleweb.at). In Nr. 407/08 war es das Thema "Jatropha".
      Gruss MD
      Avatar
      schrieb am 30.06.08 20:03:54
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.402.262 von Max Deml am 30.06.08 10:55:35Firmennahmen?
      Avatar
      schrieb am 30.06.08 20:58:40
      Beitrag Nr. 8 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.399.596 von humm am 29.06.08 15:07:05ja, nur weiß ich nicht ob das was bringt... augen verdrehen

      Naja dem Chart zufolge eher nicht ,oder?
      Avatar
      schrieb am 02.07.08 17:40:04
      Beitrag Nr. 9 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.407.174 von HuskyEnergy am 30.06.08 20:58:40"Naja dem Chart zufolge eher nicht ,oder? "

      Der Chart - und zwar langfristig - sieht absolut besch...eiden aus.:rolleyes::eek:

      Ist wohl oft so, dass gute Ideen ökonomisch nicht so rentabel umgesetzt werden. Innovation ist Risiko und nicht nur Chance, das wird allzuoft verdrängt. Risiko heisst Verlust. Verlust heisst fallende Kurse. Einfache Gleichungen.


      Ähnlich übrigens bei Kohleverflüssigern. Ich habe zig Kohleverflüssiger untersucht, teils kleine Klitschen. die kleinen sind alles belanglose Zocks:eek:. Nur die etablierte Firma Sasol aus Südafrika macht damit Gewinne.


      Größe und Etabliertheit zählen eben doch. An Storys kann sich die Finger verbrennen wer will, ich jedenfalls nicht. dann lieber gleich Lotto...;)
      Avatar
      schrieb am 03.07.08 10:38:23
      Beitrag Nr. 10 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.423.252 von Assetpfleger am 02.07.08 17:40:04Ja, klar ist es riskant, ich bin auch noch nicht investiert, ich sammele Infos zurzeit. Deshalb habe ich den Thread angefangen.
      Ich hoffe auf ein paar Infos zu Risiken und Nebenwirkungen… ;)
      Avatar
      schrieb am 03.07.08 18:36:45
      Beitrag Nr. 11 ()
      Shell macht Versuche mit Algen in Hawaii:

      http://www.thedailygreen.com/environmental-news/latest/aglae…
      Avatar
      schrieb am 03.07.08 22:03:50
      Beitrag Nr. 12 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.428.029 von humm am 03.07.08 10:38:23Interessant ist es allemal. Es kann auch der Renner werden.

      Es ist nur schwer zu sagen, welche der Biotreibstoffinnovationen die Zukunft sein wird.

      Ethanol? Sunfuel? Holz? Algen? Bakterien? Genmanipulierte Bakterien?
      :confused::confused::confused:

      Da braucht man sehr viel technische expertise!

      Kann auch sein, dass gar nicht die Biosachen der große Gewinner werden, sondern technische Innovationen wie Solar oder Wind.

      Time will tell...
      Avatar
      schrieb am 04.07.08 10:13:16
      Beitrag Nr. 13 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 34.434.866 von Assetpfleger am 03.07.08 22:03:50Hi Assetpfleger,

      man kann die Möglichkeiten ein wenig begrenzen, da alles Frage des Preises ist.
      Holz kann es nicht werden. Es gibt zu wenig.
      Ethanol und Sunfuel sind begrenzt. Sie können nicht den Weltbedarf decken.
      Bei Algen, Bakterien und Genmanipulierte Bakterien, werde ich auf jeden Fall auf „Genmanipuliert“ setzen :look:, ob Algen oder Bakterien.

      Mir kommt es vor als ob man das Meer insgesamt zu wenig beachtet hat. Die Kräfte die da herrschen sind enorm. Ob um Strom zu erzeugen, ob Nahrungsmittel oder Öl. Da ist bis heute schlicht zu wenig gemacht worden.

      Das einzige was ich als eine weitere Möglichkeit sehe ist die Thermoenergie. Da gibt es auch viel mehr Potential als wir meinen. Wärme ohne Ende. Leider teuer bei den Vorbereitungen, dann aber unendlich günstig… :rolleyes:


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