Obama oder McCain - wer wäre besser für den Dow Jones und Co.? - 500 Beiträge pro Seite

[ProfBingo]

Die politischen Sympathien für die beiden Präsidentschaftskandidaten sind parteipolitisch in der BRD klar vorgegeben. Während die CDU/CSU McCain und die Republikaner favorisieren, finden in der SPD die Demokraten und Obama eindeutig mehr Sympathien. Doch welcher Präsident schafft bessere Voraussetzungen für eine möglichst günstige Entwicklung an den amerikanischen Börsen?
Zu berücksichtigen ist hierbei besonders die fundamentale Kehrtwendung der Republikaner in ihrer Wirtschaftspolitik. Möglichst wenig Staat in der Wirtschaft, d.h. ein minimierter Staatsinterventionismus, das war einmal. Nicht umsonst sprechen Analysten nur halb scherzhaft von der "Peoples Republic of Wallstreet". Dass der weltgrösste Versicherer AIG von der amerikanischen Regierung praktisch aufgekauft wurde und die amerikanischen Banken mit hunderten von Milliarden Dollarn Steuergeldern unterstützt und damit enger mit dem Staat verflochten werden, wer hätte das noch im v.J. von den Republikanern erwartet. Auch gegen weitergehende grundsätzlichere Kontrollmöglichkeiten des Staates in das internationale Finanzgefüge haben sie jetzt auf einmal nicht mehr soviel einzuwenden. Es scheint so, dass auch die Republikaner realisiert haben, dass - "wenn man die Wirtschaft der Wirtschaft überlässt" (so eine Forderung der FDP), die wirtschaftliche Entwicklung der Welt schnell an einen Abgrund gerät, wie man es aktuell beobachten kann.
ProfBingo

[Frank67]

Antwort auf Beitrag Nr.: 35.322.976 von ProfBingo am 29.09.08 09:59:05

Keiner der beiden hat eine Ahnung davon, was hier abgeht. Die Banker haben ja selbst keine Ahnung. Es ist keine bloße Finanzkrise, sondern eine strukturelle Krise des Kapitalismus, ob Obama oder McCain ist dabei völlig gleichgültig.

Normalerweise kuliminieren solche Systemkrisen in größeren Kriegen, denen eine Neuordnung von Macht- und Wirtschaftsverhältnissen folgt. Da ist wohl Obama derjenige, der am ehesten in der Lage wäre, solch einen Krieg nicht mitzumachen, zu verhindern oder hinaus zu zögern. Sofern er nicht vorher von den entsprechenden Lobbys "beiseite" geschafft wird.

Bis vor kurzem dachte ich noch, dass hier der Finanzbereich auf ein Normalmaß zurück gestutzt wird, allmählich zeigt sich aber das enorme Ausmaß und das baldige heftige Durchschlagen auf die Realwirtschaft. Das Schlimme an der Krise ist der Dominoeffekt durch die globalisierte Verflechtung.

Dieser Krise könnte ein Finanzprotektionismus folgen.

na, oder auch nicht, ih weiß nicht.

Ich habe Bedenken, dass es nicht mehr lang hin sein könnte, dass die Leute vollends das Vertrauen in den Finanzmarkt verlieren und reihenweise ihr Geld abheben, nur so zur Prophylaxe. Das wäre der endgültige Todesstoß.

na, hoffentlich nicht !

F67

[ProfBingo]

Es ist davon auszugehen, dass das Wahlergebnis (noch 5 Tage) zumindest kurzfristig eine Auswirkung auf den Dow Jones haben wird. Nur welche?