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    Peak Oil und die Folgen (Seite 906)

    eröffnet am 05.05.10 21:10:24 von
    neuester Beitrag 19.04.24 18:35:40 von
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      schrieb am 08.02.12 09:42:06
      Beitrag Nr. 6.242 ()
      Hallo Smiths,
      danke für diese sehr aussagekräftigen Charts.
      Was mich wundert: dass auch um die Zeit des höchsten Sonnenstandes im Juni an keinem Tag auch nur annähernd die installierte Leistung erreicht wird. Selbst an sonnigen Tagen in diesem Zeitraum bleibt die Stromproduktion um die Mittagszeit noch um ca. 30% unter der installierten Leistung.

      Was auch gut zum Ausdruck kommt: Windenergie ist viiiel sinnvoller als Solarenergie. Bei Windenergie hat man:
      1. eine bessere Wirtschaftlichkeit (geringeren Subventionsbedarf),
      2. keine Jahreszeitabhängigkeit (im Winter kann man Solar glatt vergessen).

      Noch besser sieht die Bilanz wahrscheinlich bei Offshore-Windanlagen aus, weil dort der Wind stetiger weht. Da stellt sich aber das Problem der Anbindung und des Stromtransports in den Süden. Sonst hat bald der Norden Deutschlands ein Windstrom-Überkapazitätsproblem.

      Der Netzausbau/Umbau sowie die Anbindung der Offshore-Windkraftfelder hinkt derzeit meilenweit hinter den Erfordernissen zurück. Und die EE-Speicherkapazität müsste verzigfacht werden, was derzeit garnicht absehbar ist und EE natürlich deutlich teurer machen würde. Mittlerweile gibt es sogar Finanzierungsprobleme bei Offshore-Windkraftanlagen, weil die installierten Anlagen teilweise längere Zeit nach Fertigstellung noch keinen Strom einspeisen, wegen der fehlenden Anbindung.

      Im Zeitalter, in dem die Erneuerbaren eine größere Rolle spielem MÜSSEN, werden wir erst erkennen, was wir am billigen Öl hatten. Ein Jackpot, den die Menschheit da verjubelt hat.
      Und mindestens 3 mal in einem Jahrhundert muss die gesamte EE-Stromerzeugungskapazität komplett erneuert werden. Eine Permanent-Herkulesaufgabe in kommenden Zeiten sinkender physischer Wertschöpfung und eines zunehmend dysfunktionalen Finanzsystems.

      Mit Erneuerbaren die Riesenlücke zu schließen, die der zunehmende Rückgang der Importölverfügbarkeit, der etwas spätere Rückgang der Importgasverfügbarkeit plus Einbruch der EU-Gasförderung, und der Kernkraftausstieg reißen, können wir absolut vergessen.
      Energie wird wieder zu dem, was es immer war: eine Kostbarkeit. Das hatten wir lediglich für einige Jahrzehnte vergessen im kurzen Zeitalter billiger und reichlicher 24/7-Energieverfügbarkeit.
      Avatar
      schrieb am 08.02.12 09:10:09
      Beitrag Nr. 6.241 ()
      Avatar
      schrieb am 08.02.12 02:03:06
      Beitrag Nr. 6.240 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.716.118 von smiths74 am 08.02.12 00:59:17Nochmal zum Iran, der ja bekanntlich 70% seiner Exporteinnahmen aus Öl und Gas-Export generiert. Da kann ein Embargo auch nur einiger Kunden schon eine einschneidende Maßnahme sein.

      Devisen braucht das Land offenbar. Ich wuste schon, das Ägypten zum Welt größten Weizenimporteur geworden ist, um seine Bevölkerung satt zu bekommen.
      Das Iran seinen Reis aus Indien importieren muss, war mir noch nicht bekannt.

      Offene Rechnungen in Indien
      Iran will, noch vor Inkrafttreten des geplanten Embargos, den Handel mit der EU stoppen. Das Ergebnis ist dasselbe: Bald wird der Iran kein Öl mehr an EU-Staaten verkaufen. Das wird Teheran schwerer treffen, als es die politische Führung zugibt. Schon jetzt hat das Regime Schwierigkeiten, seine Rechnungen zu begleichen...

      Ungeachtet der iranischen Haltung könnte die Bevölkerung des Landes die Sanktionen schon bald zu spüren bekommen: Der Iran konnte seinem wichtigsten Reislieferanten Indien nach Angaben von Exporteuren zuletzt mit 200.000 Tonnen Reis ein Sechstel seiner jährlichen Gesamteinfuhren nicht bezahlen. Die indischen Händler hätten deshalb in den Monaten Oktober und November 2011 Zahlungsausfälle von 144 Millionen Dollar erlitten, sagten Betroffene...

      Der Iran bezieht rund 70 Prozent seines jährlichen Bedarfs von bis zu 1,2 Millionen Tonnen Reis aus dem südasiatischen Schwellenland.
      http://www.n-tv.de/politik/Iran-will-Oel-Embargo-auskontern-…

      Steht irgendwie im Wiederspruch zu einer Äußerung des Präsidenten - dem sind 75 Millionen Einwohner für die offenbar angestrebte Großmachtrolle wohl zu wenig:

      Mehr Bevölkerungswachstum
      "Präsident Ahmadinedschad will das Bevölkerungswachstum ankurbeln - und fordert die Iraner auf, früher zu heiraten. Mädchen sollten am besten schon mit 16 die Ehe schließen...

      Der Präsident hatte in der Vergangenheit schon konkrete Vorstellungen darüber geäußert, wie sich die Bevölkerung in Iran künftig entwickeln könne. Derzeit hat das Land 75 Millionen Einwohner. Ahmadinedschad hatte erklärt, Iran könne problemlos auch 150 Millionen Menschen ernähren.
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,730312,00.html
      Avatar
      schrieb am 08.02.12 01:45:54
      Beitrag Nr. 6.239 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.716.118 von smiths74 am 08.02.12 00:59:17Ja, Smiths so siehts aus. Das bedeutet u.a., wenn der Anteil an Erneuerbaren an der gesamten Stromzeugungskapazität einen gewissen Prozentsatz überschreitet, müssen die Stromkunden nicht nur PV und Co. sondern auch die konventionellen Kraftwerke subventionieren, damit diese noch wirtschaftlich betrieben werden können.
      Zudem gibt es noch nirgendwo in der industrialisierten Welt ein funktionierendes Stromnetz mit überwiegend regenerativem Strom, absolut technisches Neuland.

      Ein Link auf Wikipedia, der zeigt wie präzise in einem Stromverbundnetz Lieferung und Verbrauch aufeinander abgestimmt werden muss, damit das Netz nicht zusammenbricht (nennt man Blackout).
      Stehen Lieferung und Verbrauch in einem Missverhältnis, so ändert sich die Frequenz im Wechselstromnetz (normalerweise 50 Hz), dann muss nachgeregelt werden, bis die 50 Hz innerhalb enger Grenzen wieder erreicht sind.
      Technisch eine große Herausvorderung bei schwankendem Verbrauch und auch noch stark schwankender regenerativer Stromerzeugung das im Griff zu bekommen.

      Unterfrequenz
      http://de.wikipedia.org/wiki/Unterfrequenz

      Lastabwurf (Stromnetz)
      http://de.wikipedia.org/wiki/Lastabwurf_(Stromnetz)
      Avatar
      schrieb am 08.02.12 00:59:17
      Beitrag Nr. 6.238 ()
      Hallo Zusammen,
      habe mich aus Zeitgründen hier lange nicht blicken lassen:
      Nachdem ich ein paar Beiträge gelesen habe, weiß ich auch nicht so recht, ob ich hier weiter Zeit investieren soll...besonders die Solarkritik ist absurd!

      Es wurde viel über Erneuerbare Energien in Deutschland geschrieben, und da ich gerade an einem Vortrag für die Uni über die Energiewende in Deutschland unter Ressourcengesichtspunkten arbeite, habe ich mir am Wochenende ein paar Daten von der EEX besorgt und aufbereitet.
      Quelle:http://www.transparency.eex.com/de/
      Let´s see the facts:

      Hier die Einspeisung von PV-Modulen in allen 4 Regelzonen im Juni 2011:


      Hier die Einspeisung von Windkraftanlagen in allen 4 Regelzonen im Juni 2011:

      Jetzt die Addition beider:

      Und jetzt dazu die Produktion von konv. Kraftwerken >100MW (schwarz) und
      die Addition konv. + Erneuerbare (rot), was in etwa der Gesamtlast entspricht. Im- und Exporte bleiben unberücksichtigt:


      Man kann sehr schön sehen, wie sehr im Sommer auf Seiten der Erneuerbaren die Photovoltaik dominiert. In den Spitzen (wenige Stunden) hatten wir 50% Erneuerbare!
      Jetzt mal dasselbe für Januar 2012, zunächst PV....

      Jetzt der Hammer: Windeinspeisung Januar 2012

      Auch die Addition beider macht es nicht besser:

      Und jetzt dazu die Produktion von konv. Kraftwerken >100MW (schwarz) und
      die Addition konv. + Erneuerbare (rot), was in etwa der Gesamtlast entspricht. Im- und Exporte bleiben unberücksichtigt:

      Kurzes Fazit:
      Am 25.01.2012 wurde zum Beispiel für einen Zeitraum von rund 12 Stunden aus rund 50 GW installierter Leistung aus Photovoltaik- und Windkraft weniger als 0,5 GW tatsächlich produziert! Das entspricht weniger als 1% der theoretisch möglichen Leistung! Fast die gesamte Leistung muss daher konventionell vorgehalten werden! Solche Zeiträume können im Extremfall bis zu 2 Wochen dauern!
      Im Sommer dominiert die Photovoltaik und fängt die Mittagslastspitze von 11 bis 13 Uhr ab. Diese fehlenden Stunden reduzieren die Wirtschaftlichkeit künftig benötigter GuD Spitzenlastkraftwerke. Sie kommen schlicht nicht mehr auf die nötigen Betriebsstunden um wirtschaftlich zu sein. Noch ist das kein Problem, da es Überkapazitäten gibt. In Zukunft wird es ein Riesenproblem, es sei denn wir fangen an, Betreibern Geld zu geben, damit Sie ihr Kraftwerk vorhalten...Stichwort: Kapazitätsmarkt
      http://www.neue-energieanbieter.de/presse/pressemitteilungen…

      Aber das ganze wird noch krasser: Hier mal eine Studie vom IER Stuttgart wie die Situation über ein Jahr bei einem Anteil von 30% Erneuerbaren aussieht:


      Residuallast bezeichnet die in einem Elektrizitätsnetz nachgefragte Leistung (Last) abzüglich der fluktuierenden Einspeisung von nicht steuerbaren Kraftwerken wie z.B Windkraft. Sie stellt also die Restnachfrage dar, welche von regelbaren Kraftwerken gedeckt werden muss.
      Welche Kraftwerke sollen solche Lasthübe hinbekommen? Die kleinen Zacken nach unten, die dürft ihr übrigens in Windgas umwandeln! :laugh:

      Fakt ist, dass das Ausbalancieren des Netzes wird durch die unstete Einspeisung der Erneuerbaren immer schwieriger und komplexer wird! Das Gesamtexperiment könnte uns sehr teuer zu stehen kommen, vor allem weil der dringend benögtigte Netzausbau weit hinterherhinkt.. Ich meine mich an folgende Zahlen zu erinnern: Von rund 3000 km neuer Stromleitungen wurden bisher rund 100 km realisiert.. Irgendwann wird es zur Sportschau mal dunkel...und dann wacht Frau Merkel auch auf, wetten?

      Bis denne

      smiths74
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      schrieb am 07.02.12 23:34:32
      Beitrag Nr. 6.237 ()
      Das ist richtig Looe, und nach 10 Halbwertzeiten gilt dann das Zeug als einigermaßen unbedenklich.

      Genau sind es 241000 Jahre, für das Plutonium-Isotop, das in den Castoren eingelagert ist. 24100 mal 10.
      Avatar
      schrieb am 07.02.12 22:21:56
      Beitrag Nr. 6.236 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.712.542 von Algol am 07.02.12 14:52:02Ich bezweifle, dass es überhaupt möglich ist, den gesamten Energieaufwand zu berechnen, da ja auch die Materialien und Maschinen, die für die Produktion von Solaranlagen benötigt werden, Energie und weitere Maschinen und Energie benötigen usw. Und in all das fließt fossile Energie (insbesondere Öl) ein.Im übrigen ist nicht jedes Metall so häufig wie Silizium, das ebenfalls wichtige Silber beispielsweise ist durchaus endlich.

      Hallo Algol,

      mit diesen Zweifeln bist Du sicherlich nicht alleine.


      das ebenfalls wichtige Silber beispielsweise ist durchaus endlich.

      Das hoffe ich doch sehr... als alter Silber-Investor.:D


      Besser als die 220.000-Jahre Nachsorge verursachende Kernkraft ist sie allemal.

      Hallo Triakel,

      jetzt übertreibst Du aber etwas.... lag die Halbwertszeit nicht höchstens bei 26.000 Jahren ?? :laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 07.02.12 14:52:02
      Beitrag Nr. 6.235 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.711.619 von SLGramann am 07.02.12 12:34:57Ich bezweifle, dass es überhaupt möglich ist, den gesamten Energieaufwand zu berechnen, da ja auch die Materialien und Maschinen, die für die Produktion von Solaranlagen benötigt werden, Energie und weitere Maschinen und Energie benötigen usw. Und in all das fließt fossile Energie (insbesondere Öl) ein.
      Man könnte also bestenfalls behaupten, dass sich heute, wo die billige fossile Überschuss-Energie zur Bereitstellung zur Verfügung steht, Solaranlagen rechnen. Wir reden aber hier über die Zukunft , selbst der Sand (Silizium) muss gefördert und verarbeitet werden, mit welchem Treibstoff?

      Mineralien und Erze sind faktisch unbegrenzt vorhanden

      Diese Aussage ist falsch, bzw. irrelevant. Für alle Erze gilt ebenfalls das Best first-Prinzip, die Erz-Gehalte im Gestein neben immer mehr ab, die Lagerstätten liegen tiefer (sprich immer höherer Energie-Bedarf beim Abbau, war da nicht was mit zukünftig schrumpfenden Energie-Überschüssen?).
      Im übrigen ist nicht jedes Metall so häufig wie Silizium, das ebenfalls wichtige Silber beispielsweise ist durchaus endlich.
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      Avatar
      schrieb am 07.02.12 14:43:07
      Beitrag Nr. 6.234 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.712.468 von Triakel am 07.02.12 14:39:26Ergänzung: natürlich sind nur Solarthermieanlagen zur Stromproduktion in die Grundlastfähigkeitsforderung einbezogen. Für Warmwasser-Solarthermie trifft das natürlich nicht zu.
      Avatar
      schrieb am 07.02.12 14:39:26
      Beitrag Nr. 6.233 ()
      Ich gebe Dir Recht, SLGramann.
      Natürlich hat PV einen positiven Erntefaktor und wenn man nicht gerade auf Dünnschicht-PV-Massenproduktion oder maximalen Wirkungsgrad aus ist, dürfte auch die Werkstoffseite kein Problem sein.
      Aber es gibt eben ein Hauptproblem: durch die extrem unterschiedliche Einspeisemenge an Strom völlig losgelöst vom aktuellen Strombedarf MUSS man Solarstrom unbedingt grundlastfähig machen, will man einen Anteil von Solarenergie über 5% am Stromverbrauch (= ca. 2% des Gesamtenergieverbrauchs) erreichen.
      Also müssten ALLE PV- oder Solarthermieanlagen der Zukunft nach Erreichen dieses 5%-Anteils zwingend als Hybridvariante mit längerdauernder Speichermöglichkeit (= Wasserstoff- oder Methansynthese) erichtet werden.
      Das würde den Erntefaktor ziemlich stark drücken (wenngleich wahrscheinlich immer noch positiv), würde zu erheblich höheren Anschaffungskosten führen und würde für den gespeicherten Anteil der Solarenergie zu Speicherverlusten von knapp 20% führen.

      Solarenergie ist eben, wenn sie eine signifikante Rolle im Gesamtstrommix spielen soll, eine verdammt lausige Alternative. Aber eben eine Alternative, um die wir bis zu einem gewissen Maße nicht herumkommen.

      Die Nutzungsdauer für PV-Anlagen höherer Qualität (also vermutlich nicht bei den chinesischen Billig-Modulen) wird nach meiner Kenntnis derzeit auf 25 Jahre eingeschätzt. Ob das wesentlich zu steigern ist, bleibt abzuwarten.
      Und die notwendige sachgerechte Entsorgung der Module stellt am Ende der Nutzungsdauer noch einmal einen nicht zu unterschätzenden Kosten- und Energieaufwand dar.
      Ob dies in den Erntefaktor bereits eingerechnet ist, enzieht sich meiner Kenntnis. Ich vermute: nein. Denn Erntefaktoren und EROEIs lassen sich durch nicht vollständige Berechnung wunderbar aufhübschen. Wovon auch reichlich Gebrauch gemacht wird - nicht nur bei Solar.

      Aber trotz allem: ich bin für ein sinnvolles Maß an Solarenergie. Besser als die 220000-Jahre Nachsorge verursachende Kernkraft ist sie allemal. Trotz der aufgeführten Probleme.
      Man sollte sich vor Ideologie pro oder kontra hüten. Keep your eyes on the facts.
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