Deutsche Rohstoff AG: Meldungen, Analysen, Meinungen (Seite 2909)

[Gustavgans72]

Normalerweise ist der BOE Preis der richtige um zu sehen,ob eine Produktion rentabel ist oder nicht. Die genannten 40 USD/Barrel beziehen sich immer auf den aktuellen Kurs von WTI. In Wahrheit ist aber der WTI Kurs für die Lieferung für zum Beispiel Juni 2016 bei aktuell 46,29 USD. D.h., wenn du deine aktuelle Produktion absicherst dann bekommst du immer höhere Kurse als die aktuellen WTI Kurse. Ich denke die meisten wissen das gar nicht oder es interessiert sie nicht. Hier ist so wenig los, das wohl kaum noch einer investiert ist, außer uns aktiven Usern hier.
Gestern sind gegen 17 Uhr rund 4500 Aktien auf fast einen Schlag gehandelt worden, heute sind wieder etwas mehr als 4000 zu 17,01 Euro im Angebot. Das ARP kann noch 30.000 Aktien kaufen dann sind die 2 Mio Euro alle....was kommt dann? Ein drittes ARP um die restlichen Aktien bis 10% zu kaufen?
DRAG hätte auch mal die Produktion für 60 Tage mal melden können. 30 Tage waren am 16.10.15 rum...da hätte man doch Gestern mal die aktuelle Fördermenge nach 60 Tagen mitteilen können, oder nicht? Manchmal glaube ich, dass die DRAG nur soviel meldet wie sie unbedingt "müssen" um vielleicht die Aktien durch das ARP weiter günstig einsammeln zu können...das ist aber alleine meine persönliche Einschätzung.

[sircoin]

Antwort auf Beitrag Nr.: 51.105.975 von fatalis-neu am 17.11.15 09:26:31

Quelle: http://www.aktiencheck.de/kolumnen/Artikel-First_Berlin_Deut…

"First Berlin Equity Research hat ein Research Update zu Deutsche Rohstoff AG (ISIN: DE000A0XYG76) veröffentlicht. Analyst Simon Scholes bestätigt seine BUY-Empfehlung und senkt das Kursziel von EUR 25,00 auf EUR 23,00.

Abstract:
Das Management von DRAG hat uns bestätigt, dass die Produktion der horizontalen Bohrungen des Projekts im Wattenberg-Gebiet die Renditeanforderungen bei einem Ölpreis von USD40/Barrel erfüllt. Dass die Produktion ab USD40/Barrel als profitabel eingestuft ist, wird im Wesentlichen durch den Rückgang von Service- und Bohrkosten durch den Fall des Ölpreises verursacht. Nach Gesprächen mit dem Management erwarten wir von DRAG und seinen Partnern, bis Ende 2018 mehr als 160 Horizontalbohrungen mit einer äquivalenten lateralen Länge von einer Meile an den Magpie-, Northern Wattenberg- und Greater Wattenberg-Projekten durchzuführen. Die im Oktober herausgegebenen Zahlen für den ersten Monat der Produktion der ersten fünf Bohrlöcher am Magpie-Projekt fielen sehr gut aus und zeigten eine Durchschnittsleistung von über 680 BOE pro Bohrung pro Tag. Dies verheißt Gutes für den zukünftigen Erfolg der Projekte, die Ähnlichkeit zum Windsor Öl- und Gasprojekt aufweisen, mit dem DRAG eine Vorsteuerkapitalrendite von 365% zwischen dem Erwerb im Jahr 2011 und dem Verkauf im Mai 2014 erzielte. Wir sehen eine faire Bewertung der Aktie bei 23,00 € (vorher: 25,00 €). Die wichtigste Erklärung für die Reduzierung des Kursziels ist eine Überarbeitung unserer Ölpreisprognosen. Wir erwarten jetzt einen durchschnittlichen Ölpreis von USD 50 im Jahr 2016 und USD 60 ab 2017. Unsere jüngste Studie vom 9. Juni basierte auf einem Ölpreis von USD 70 ab 2016. Die Empfindlichkeit unseres Kursziels bezüglich eines bestimmten prozentualen Anstiegs des Ölpreises liegt bei ungefähr 2,6x. Wir behalten unsere Kaufempfehlung bei."

Wie ist das zu verstehen? Preisanstieg WTI um10% - Kursziel rauf um 26%?

Ausserdem hier deren Datenreihe, selbe Quelle:

Schätzungen: 2012 2013 2014 2015E 2016E 2017E
Umsatz (EUR Mio.) 3,10 17,76 22,87 2,72 38,96 126,09
EBIT (EUR Mio.) 0,68 -5,40 88,73 -0,20 16,06 61,78
EPS (verwässert) (EUR) 0,61 -1,56 4,80 -0,47 3,77 5,86
FCF (EUR Mio.) 0,00 -35,07 82,10 -7,50 -41,94 -53,


EPS 16: 3,77€ - KGV 4,5
EPS 17: 5,86€ - KGV 2,9

Der eigentliche Gewinnsprung kommt aber erst 2018.

[wolfsta]

Naja, immerhin ein 6er KGV für 2016 beim erwarteten Kurs- und Gewinnziel...

Bei der Kalkulation des KBV sind wir ja noch nicht auf einen einheitlichen Nenner gekommen, oder?

[fatalis-neu]

Es gibt eine neue Analyse zur DRAG:

http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2015-11/35611097…

Irgendwie verstehe ich die Analyse nicht. Liegt aber daran, dass die Daten die zum Ergebnis geführt haben nicht transparent sind.

[zivielkubaner]

Antwort auf Beitrag Nr.: 51.084.654 von sircoin am 13.11.15 18:23:20

Zitat von sircoin: Warum die US-Tagesproduktion sich momentan unterhalb des Rekordniveaus zwischenstabilisiert hat, ist mir auch langsam ein Rätsel. Mal sehen was die Zeit bringt.

Das wurde hier glaub ich schon recht gut erörtert.
- Es wird zwar mit weniger Rigs gebohrt, diese arbeiten aber effizienter und schneller
- Die Bohrungen bringen höheren Ertrag. Einerseits wohl, weil besser gefrackt wird und andererseits wohl auch, weil die weniger ertragreichen Bohrungen zurückgestellt werden und die ertragreichen bevorzugt werden
- Die konventionelle Ölförderung hat keinen so schnellen Förderrückgang
- Alte Fracking Bohrlöcher können mit relativ wenig Geld wieder neu belebt werden

Beim letzten Punkt wird es meiner Ansicht nach interessant, denn bisher betrachten wir ja nur, dass die DRAG Bohrungen abteuft und daraus Cash generiert, bis diese kaum noch Ertrag bringen. In Wirklichkeit jedoch kann die DRAG nach einigen Jahren diese Bohrungen wiederbeleben (vermutlich wird dabei einfach nochmals gefrackt) und die Ausbeute mit relativ wenig Geld stark pushen.

Da die Bohrkosten nun schon deutlich unter 3 Mio Dollar liegen sollen und die Möglichkeit des Wiederbelebens der Bohrung besteht, glaube ich, dass man auch mit 30 oder sogar 25 Dollar je Barrel über die gesamte Laufzeit des Bohrlochs noch Gewinne erwirtschaften kann. Dank der Steuerrückerstattungen ist für die DRAG die ganze Geschichte ja noch lukrativer.

Beim aktuellen Ölpreis werden sie sich vermutlich trotzdem nicht ins Zeug legen. Derzeit halte ich Q1 2016 als Bohrbeginn bei Cub Creek für wahrscheinlicher, als schon dieses Jahr. Mir soll es recht sein, wenn die Priorität auf Neuflächenakquise gelegt wird.

nur meine Meinung
der zivielkubaner

[zivielkubaner]

Antwort auf Beitrag Nr.: 51.084.654 von sircoin am 13.11.15 18:23:20

Zitat von sircoin: Die DRAG allerdings mit ihren Sweet-Spots auf denen sie sitzen und mit dem ganzen Bargeld auf dem Konto wird definitiv nicht den Ölbach hinuntergeschwappt. In dem Vor-Ort-Bericht neulich wurde der EOG-Chef doch so zitiert, dass er sich für günstige Flächenaquise noch ein Jahr lang Kampfpreise wünscht...

Ich nehme ihm das ab.

Danke sircoin für diesen Beitrag.

Das sehe ich im Grunde genau so. Die DRAG hat bislang ihr Pulver trocken gehalten. Es wurde Anfang des Jahres akquiriert und seither ist eigentlich nichts mehr passiert obwohl noch Salt Creek gegründet wurde, die ebenfalls nach Flächen sucht. Von der Logik her sollte die Akquisitionsquote also deutlich zunehmen. Ich hoffe, dass der wieder stark gefallene Ölpreis dazu führt, dass endlich weitere Flächen dazu kommen. Gold hat die letzten Wochen ebenfalls Federn gelassen, das spielt der DRAG ebenfalls in die Hände, will man doch schließlich gerne auch eine Goldmine ins Portfolio nehmen.

Der Euro zeit allerdings ebenfalls schwäche, was der DRAG ebenfalls zugute kommt. Zum Halbjahresbericht war der Wechselkurs, wenn ich mich richtig erinnere, bei 1:1,1 abgebildet. Wenn der Euro bis Jahresende nochmals etwas nachgibt, bringt das einige Mio Sondereffekt.


nur meine Meinung
der zivielkubaner

[Gustavgans72]

Rigs: USA +2
Kanada -11

[sircoin]

Antwort auf Beitrag Nr.: 51.082.998 von trustone am 13.11.15 15:53:13

Zitat von wiener9: der Ölpreis muss soweit fallen dass es sich gar nicht mehr lohnt schon gebohrte Quellen ans Netz zu hängen, und dass fördernde Quellen wegen unrentabilität abgedreht werden müssen,

ich denke dieses Blutbad könnte in den nächsten Monaten kommen,

Da scheinst Du schlecht informiert zu sein. Ist ein Fracking-Bohrloch erstmal gebohrt, gefrackt und angeschlossen gibt es nur noch verschwindend geringe fixe Kosten. Im Beispiel der DRAG zB ca. 6400$ pro Bohrung pro Monat zzgl. ca 5-8$ Transportkosten pro BOE. Alle anderen Kosten sind variable, umsatzabhängige Kosten, die in % vom Verkaufspreis anfallen.

Demnach kann der Preis theoretisch auf ca. 10-15$ fallen und es wäre immer noch besser die Produktion laufen zu lassen, als sie abzustellen. Daher kann es kaum passieren, "dass fördernde Quellen wegen unrentabilität abgedreht werden müssen". Produktionsrückgänge in den USA gehen nur über die hohen Decline Rates und den fallenden Rig Count. Unrentabilität kann sich also nur auf neue Bohrungen beziehen, die bei niedrigeren Preisen nicht mehr abgeteuft werden.

Warum die US-Tagesproduktion sich momentan unterhalb des Rekordniveaus zwischenstabilisiert hat, ist mir auch langsam ein Rätsel. Mal sehen was die Zeit bringt.

Tatsache ist aber auch, dass die Bohrkosten deutlich stärker sinken als alle das erwartet hatten. Gleichzeitig steigt die Ausbeute pro Bohrung dramatisch. Ich denke, die DRAG ist momentan eher bei 30$ im Break-even Bereich als bei 40$. Sinken die Bohrkosten weiter (und das werden sie tun, denn weniger als 600 von einstmals 1600 Rigs sind momentan aktiv) und steigt die Effizienz weiter, dann kann der 30$-Punkt meiner Meinung nach sogar demnächst noch unterschritten werden.

Im Moment stellt es sich so dar, dass die amerikanische Frackingindustrie deutlich robuster und anpassungsfähiger ist, als der "Rest" der Ölwelt. Während die Ami-Produktion stabiler ist (als ich es mir für den Ölpreis wünschen würde), werden Nordsee-, Alaska-, Tiefsee- und Teersandprojekte en masse gestoppt und Personal gekürzt dass es nur so knarzt. Ausserdem wird sich jede Firma selbst bei Ölpreisen über 100$ genau überlegen, ob sie Milliardeninvestitionen wieder aufnimmt, für Quellen die zB erst jenseits der 60 oder gar 80 oder 100$ rentabel sind. Das vertrauen in die Opec und die Saudis, im Zweifel den Markt zu kontrollieren und den Output zu drosseln ist auf Jahre dahin. Das alles wird sich mittelfristig in drastisch sinkenden globalen Öloutput widerspiegeln.

Richtig ist, dass die Saudis ihren Marktanteil über den Preiskrieg halten wollen. Das wird Ihnen unter irrsinnigen eigenen Schmerzen auch gelingen, da bin ich mir sicher.

Ob sie aber den Amis Marktanteile abnehmen werden oder ob in der Zwischenzeit andere auf der Strecke bleiben, die Frage ist für mich noch nicht beantwortet. Im Moment schlagen sich die Amis deutlich besser, als es alle anderen erwartet haben.

Die DRAG allerdings mit ihren Sweet-Spots auf denen sie sitzen und mit dem ganzen Bargeld auf dem Konto wird definitiv nicht den Ölbach hinuntergeschwappt. In dem Vor-Ort-Bericht neulich wurde der EOG-Chef doch so zitiert, dass er sich für günstige Flächenaquise noch ein Jahr lang Kampfpreise wünscht...

Ich nehme ihm das ab.

[C3I]

Antwort auf Beitrag Nr.: 51.082.998 von trustone am 13.11.15 15:53:13

Zitat von wiener9: ui ui, der Ölpreis kommt nun aktuell ja wieder mächtig unter die Räder,
könnte mir gut vorstellen dass WTI nächste Woche schon unter 40 Dollar notiert,
ganz ehrlich?! ich denke der Preis wird 2016 dann auf rund 30 Dollar in etwa fallen,

die Arabischen Ölstaaten haben das klare Ziel ausgegeben die Fracking Industrie zu vernichten,
bei Ölpreisen um die 45 Dollar ist das nicht wirklich gelungen da die USA auch 2015 und 2016 auf Rekordniveau produzieren werden,

Ui, ui selten so einen Quatsch gelesen. Wie wärs mit einer Quellenangabe für diese Verschwörungs Theorie der arabischen Staaten ?

[hugohebel]

Antwort auf Beitrag Nr.: 51.082.998 von trustone am 13.11.15 15:53:13

Selten so einen Quatsch gelesen. Die amerikanische Wirtschaft hängt im Gegensatz zu den arabischen nicht ausschließlich am Öl.

Also was passiert, die Staatsfonds in saudi Arabien können noch 2-3 Jahre das Leben der Bürger finanzieren, dann ist Schluss und sie sind pleite. Die USA hingegen stehen als Innovationslokomotive besser dar als je zuvor.

Nicht die Amis sind die Verlierer sondern die Saudis. Weil die haben bald nix mehr. Ohne Ölpreis jenseits der 80$ geben die Tag für Tag mehr aus als sie einnehmen.

Zitat von wiener9: ui ui, der Ölpreis kommt nun aktuell ja wieder mächtig unter die Räder,
könnte mir gut vorstellen dass WTI nächste Woche schon unter 40 Dollar notiert,
ganz ehrlich?! ich denke der Preis wird 2016 dann auf rund 30 Dollar in etwa fallen,

die Arabischen Ölstaaten haben das klare Ziel ausgegeben die Fracking Industrie zu vernichten,
bei Ölpreisen um die 45 Dollar ist das nicht wirklich gelungen da die USA auch 2015 und 2016 auf Rekordniveau produzieren werden,

also muss der Ölpreis nochmals eine Etage tiefer um beim fracking eine Pleitewelle auszulösen die endlich auch auf die Produktion in den USA deutlich durchschlägt,

es hilft nämlich nichts wenn zwar schon deutlich weniger gebohrt wird aber in 2015 und 2016 aus den vorhandenen Quellen massiv produziert wird,

der Ölpreis muss soweit fallen dass es sich gar nicht mehr lohnt schon gebohrte Quellen ans Netz zu hängen, und dass fördernde Quellen wegen unrentabilität abgedreht werden müssen,

ich denke dieses Blutbad könnte in den nächsten Monaten kommen,