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    Wenn der Frust am größten ist... - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 12.04.00 23:50:08 von
    neuester Beitrag 15.04.00 16:02:35 von
    Beiträge: 13
    ID: 116.580
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      schrieb am 12.04.00 23:50:08
      Beitrag Nr. 1 ()
      ... und es mit hohen Umsätzen nach unten geht und der Markt anschließend bei negativen Nachrichten nicht mehr weiter fällt, dann ist es vorbei. So sagt es Kostolany. Wir könnten uns im letzten Drittel der fallenden Phase befinden. Gekauft werden Werte die zertreten wurden oder sich fantastisch gehalten haben, die erste Hälfte in fallende Kurse und die andere in steigende Kurse, wenn der Markt gedreht hat.

      Den tiefsten Punkt erwischt man nie (nur mit Glück). Der vorsichtige Investor wartet noch ab.

      Langfristig investierten dürfte die jetzige Lage zwar auch an die Nerven gehen. Die Hauptsache ist, daß man seine Aktien informationsmäßig im Blick hat (sehr wichtig!!!) und fundamental keine negative Änderung eingetreten ist. Frust und Panik sind keine guten Ratgeber. Kaltblütig nachdenken ist in solchen Phasen besonders gefragt.

      Das ist meine Meinung. Allen gute Geschäfte und eine glückliche Entscheidung.

      terra1, bin auch froh, wenn das vorbei ist;)
      Avatar
      schrieb am 13.04.00 00:17:16
      Beitrag Nr. 2 ()
      Avatar
      schrieb am 13.04.00 10:36:09
      Beitrag Nr. 3 ()
      Nasdaq-Schluß gestern: 3769
      Nasdaq-Fut. 10:18 +45
      Avatar
      schrieb am 13.04.00 11:46:23
      Beitrag Nr. 4 ()
      Die MACD-Linie vom Nasdaq geht Richtung -200, Stochastics total überverkauft.
      Nasdaq-Fut. 11:26 +60
      Avatar
      schrieb am 13.04.00 11:59:21
      Beitrag Nr. 5 ()
      Hi terra1!
      Deinen Postings zufolge bist Du in Charttechnik u. ä. bewandert. Ich nicht.
      Würdest Du vielleicht so nett sein und mir einen Tip geben, wie ich
      anhand 2 oder 3 Indikatoren (Futures, Bollinger, Momentum oder so was) grob
      abschätzen kann, in welche Richtung sich ein Kurs (vielleicht) bewegen wird?
      Ich hoffe, die Frage ist nicht schon zu doof gestellt :)
      Gruss
      internetti

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      schrieb am 13.04.00 13:10:03
      Beitrag Nr. 6 ()
      Hi internetti,

      ich versuche seit geraumer Zeit ein "feeling" für den MACD- und Stochastics-Indikator zu bekommen. Hierzu benutze ich Winchart. Die MACD-Linie (Nasdaq) bewegt sich auf die -200 zu, mittlerweile also schon sehr tief im negativen Bereich. Für sehr spekulative Anleger ergibt sich ein erstes Kaufsignal, wenn die MACD nach oben dreht und bald ihren Nachläufer (zweite Linie) von unten nach oben kreuzen könnte. Ein weiteres Kaufsignal ergibt sich bei erreichen der 0-Linie. Aus Erfahrung ist ein Drehen der Linie bald zu erwarten. Ob der Kurs dann für´s Erste seinen tiefsten Punkt gesehen hat, bleibt abzuwarten.

      Im Gegensatz zur MACD-Linie, bei der sich alles um den 0-Punkt dreht, schwankt der Stochastics zwischen 0 und 100, wobei man davon ausgeht, daß über 70 der überkaufte Bereich und unter 30 der überverkaufte Bereich ist. Da wir hier (Nasdaq) weit im überverkauften Bereich sind, zur Zeit ca. 15 (kommt auf die Einstellung an), vermute ich bald eine Gegenreaktion. Die Indikatoren würden aber auch nach oben drehen (nur nicht so schnell), wenn der Nasdaq-Kurs seitwärts verläuft.

      Der Nasdaq-Future ergibt sich m.E. aus vorbörslichen Kursen und ist einfach auf N-TV Videotext-Seite 201 zu beobachten. Hier leitet man die Eröffnungstendenz der amerkanischen Börse ab. Das ist aber keine Garantie, daß es im Börsenverlauf so bleibt und sich nicht eine ganz andere Tendenz ergibt. Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen. Doofe oder dumme Fragen gibt es nicht, ich war auch mal unwissender und versuche täglich hinzuzulernen.

      Nasdaq-Fut. 12:50 +70

      Gruß terra1;)
      Avatar
      schrieb am 13.04.00 13:13:28
      Beitrag Nr. 7 ()
      Nasdaq-Fut. 12:55 +81
      Avatar
      schrieb am 13.04.00 14:04:04
      Beitrag Nr. 8 ()
      Ganz vielen Dank für Deine schnelle und ausführliche Antwort, terra1!
      Die werde ich mir mal ausdrucken und als Anfang eines Nachschlagewerks
      verwenden.
      Ich fürchte ja, das ich mich auch mal mit "sowas" beschäftigen muss.
      Bei der Aktienauswahl habe ich bis jetzt meistens ein glückliches
      Händchen gehabt, nur die zeitpunkte waren nicht immer die günstigsten :)
      Thanx und Gruss
      internetti
      Avatar
      schrieb am 13.04.00 16:24:42
      Beitrag Nr. 9 ()
      Bitte internetti,

      es gibt eben unterschiedliches Anlegerverhalten. Die einen setzen nur auf Charts die anderen nur auf Fundamentals und manche entscheiden aufgrund beider Kriterien. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß man mit hoher Warscheinlichkeit einen günstigen Einstiegszeitpunkt findet, wenn man die Indikatoren beachtet bzw. beobachtet, während anderen der Einstiegszeitpunkt bei fundamental guten Aktien fast egal ist, nach dem Motto: gute Aktien sind immer teuer.

      Die kontinuierliche Wertsteigerung eines Unternehmens ist für mich auch shr wichtig, da ich langfristig anlege. Für einen Zocker ist das weniger wichtig, besonders wenn er auch short gehen kann.

      Gruß terra1;)

      P.S.: Indikatoren nicht für sich alleine bewerten, sondern immer in Verbindung mit dem Chart!
      Avatar
      schrieb am 13.04.00 21:31:18
      Beitrag Nr. 10 ()
      Hi Internetti,
      einen ganz guten Einführungskurs gibt`s unter www.charttec.de (bin jetzt zu faul, um für den direkten Link zu sorgen).
      Hat mich auch geholfen :)
      Avatar
      schrieb am 14.04.00 09:56:03
      Beitrag Nr. 11 ()
      Hi kpk,
      danke für den link, bei dem wo ich geholfen werde!!
      Gruss
      internetti
      Avatar
      schrieb am 14.04.00 10:18:24
      Beitrag Nr. 12 ()
      Und nochmal danke - inzwischen habe ich mir die Seite angeguckt -
      für den link auf die hervorragend gemachte Site!
      gruss
      internetti
      Avatar
      schrieb am 15.04.00 16:02:35
      Beitrag Nr. 13 ()
      Das nachfolgende (Genehmigung des Schreibers vorausgesetzt und aus einem anderen Thread kopiert) ist das, welches ich am Anfang des Threads angesprochen habe. Ich hatte keine Zeit es selbst zu schreiben. Hier aber eine willkommene Gelegenheit, Kostolany ausführlicher zu genießen. Gerade Anfänger und auch Fortgeschrittene, die gerne in diesen Situationen in Panik verfallen, sollten genau lesen und ihre Strategie überdenken. Vor allen Dingen sollte man versuchen zwischen den Zeilen zu lesen, wenn Analysten den Mund aufmachen...:

      -------------------------

      Nur die Hartgesottenen gehören zu den Gewinnern

      von Kostolany

      Es gibt zwei Gruppen von Anlegern:
      Die Hartgesottenen und die Zittrigen. Doch zum Erfolg gehören seiner Ansicht nach auch die vier großen Gs: Geld, Gedanken, Geduld, Glück

      Die Intensität, mit der die Börse auf gute oder schlechte Nachrichten reagiert, nenne ich die technische Verfassung des Marktes. Unter Markttechnik verstehe ich im Gegensatz zur Mehrheit keine Charts, Oszillatoren, Stochastiken oder sonstigen Unsinn, den die Börsenmathematiker erfunden haben. Für mich hängt die technische Verfassung nur von einer Frage ab: In welchen Händen befindet sich die Mehrheit der Papiere?

      Ich habe die Börsianer deshalb in zwei Kategorien eingeteilt: Die Hartgesottenen und die Zittrigen. Die Hartgesottenen sind Anleger und Spekulanten in dem Sinne, wie ich die Worte verstehe. Sie gehören langfristig zu den Gewinnern an der Börse. Ihr Gewinne bezahlen die Zittrigen, zu denen ich vor allem die Börsenspieler zähle.
      Was unterscheidet die Hartgesottenen von den Zittrigen? Der Hartgesottene verfügt über die vier G, die der preußische Generalfeldmarschall von Moltke auch für eine erfolgreiche Kriegsführung als unerlässlich betrachtete: Geld, Gedanken, Geduld - und natürlich auch Glück.(...)
      Die technische Verfassung, das heißt also, wie intensiv der Markt auf gute oder schlechte Nachrichten reagiert, hängt nur von einer Frage ab: Liegen die Papiere in den Händen der Hartgesottenen oder der Zittrigen? Sind die Papiere in zitterigen Händen, so hat eine besonders gute Nachricht keine große Wirkung mehr. Dagegen wird eine schlechte Nachricht im Debakel enden. Haben die Hartgesottenen dagegen den großen Teil der Aktien, so wirken gute Nachrichten euphorisch, schlechte verursachen keine Reaktionen. Den ersten Fall nenne ich einen »übergekauften«, den zweiten einen »überverkauften« Markt.

      Um beurteilen zu können, ob ein Markt übergekauft oder überverkauft ist, muss man zunächst die Anatomie einer Auf- und Abwärtsbewegung verstehen. Dabei müssen beide zusammen betrachtet werden. Sie sind an der Börse ein unzertrennliches Gespann. Erkennt man nicht das Ende einer Abwärtsbewegung, kann man auch den Anfang einer Aufwärtsbewegung nicht erkennen, und erkennt man nicht das Ende einer Aufwärtsbewegung, kann man nicht den Anfang einer Abwärtsbewegung voraussehen.

      Meiner Erfahrung nach besteht jede Hausse und jede Baisse an der Börse (sei es bei Aktien, Anleihen, Rohstoffen oder Edelmetallen, also all jenen Märkten, auf denen spekuliert wird) aus jeweils drei Phasen:

      - der Phase der Korrektur;

      - der Phase der Anpassung oder Begleitung;

      - der Phase der Übertreibung.

      Weil die verschiedenen Phasen der Aufwärts- und Abwärtsbewegung einander ablösen, stelle ich sie in einem Kreisel dar, den ich das Ei des Kostolany genannt habe. Am Beispiel der Hausse von 1982 bis August 1987 und der anschließenden Baisse von August bis zum 19. Oktober 1987 möchte ich die Anatomie eines kompletten Börsenzyklus erklären.

      Wir beginnen 1982 am tiefsten Punkt des Kreisels am Ende der Übertreibung nach unten. Die Kurse waren bereits über Jahre auf Talfahrt gewesen. Auf dem Tiefpunkt der Krise erschien in der Business Week eine Titelgeschichte mit der Überschrift » Der Tod der Aktie«. Niemand wolle mehr Aktien haben, die Leute würden sich nur noch für Gold, Immobilien und Sachwerte aller Art interessieren, war der Tenor der Geschichte. Die Situationsbeschreibung war nicht ganz falsch - die Inflationsraten waren aufgrund der Ölpreiskrise zweistellig und jeder versuchte sein Vermögen vor der Geldentwertung zu schützen -, doch sie war auch nicht ganz richtig. Und an der Börse ist eine halbe Wahrheit bereits eine ganze Lüge. Denn obwohl angeblich niemand mehr Aktien haben wollte, wurden an der Wall Street 50 Millionen Aktien pro Tag gehandelt. Das bedeutet, dass 50 Millionen Aktien verkauft, aber eben auch 50 Millionen Aktien gekauft wurden. An der Börse steht jedem Verkauf ein Kauf gegenüber, sonst würde es keinen Umsatz und auch keinen Kurs geben. "Niemand wollte kaufen" oder "niemand wollte verkaufen", diese Sätze gehören zu den dümmsten Formulierungen in den Börsenkommentaren.

      Doch wer waren diese Käufer, die an den trüben Tagen 1982 die 50 Millionen Aktien gekauft haben? Ganz klar: die Hartgesottenen. Sie decken sich zu Ausverkaufspreisen mit Aktien ein, zu einem Zeitpunkt, an dem die Nachrichten aus der Wirtschaft noch extrem schlecht sind. Dann beginnt die erste Phase der Aufwärtsbewegung, die Korrektur.

      Während dieser werden die Kurse, die zu tief gefallen sind, bei geringen Umsätzen auf ein Niveau korrigiert, das gewissermaßen realistisch und berechtigt ist. Die Käufer sind immer noch die Hartgesottenen. Begünstigt wurde die Korrektur Ende 1982 vom Faktor Geld, der mittlerweile positiv war. Der US-Notenbank war es durch die vorherige Hochzinspolitik gelungen, die Inflation abzuwürgen, und sie hatte die Zinsschraube bereits gelockert, woraufhin auch die langfristigen Zinsen zurückgegangen waren.

      Dann wurden die Nachrichten aus der Wirtschaft und der Politik zunehmend besser. Amerika befreite sich aus seiner Psychose, in der es seit dem Vietnamkrieg und der Geiselnahme in ihrer Theraner Botschaft gesteckt hatte. Der Riese erwachte wieder.(...)

      Mitte der 80er-Jahre waren die Ereignisse äußerst positiv. Die Ölpreise brachen zusammen. Die OPEC, die die westliche Welt in die größte Energiekrise gestürzt hatte, war besiegt. Die Inflationsraten fielen auf fast Null. Paul Volcker, der damalige Präsident der Federal Reserve Bank, konnte die Zinsen weiter senken. Die Wirtschaft wies kräftige Wachstumsraten aus und die Unternehmensgewinne explodierten, nicht zuletzt aufgrund einer wirklichen Steuerreform, die den Spitzensteuersatz auf 28 und den Körperschaftsteuersatz auf 32 Prozent senkte. Millionen neue Jobs wurden geschaffen.

      Diese überaus positiven Nachrichten wurden von steigenden Kursen begleitet, die wiederum weitere Käufer anzogen. Die Käufer in der zweiten Phase, der Phase Begleitung, nenne ich Mischlinge. Sie sind halb hartgesotten und halb zittrig. Es sind Anleger, die sich traditionell für Aktien interessieren und bereits eine gewisse Erfahrung haben. Sie erkennen noch rechtzeitig die wieder haussierenden Kurse und steigen ein. Diese Käufe lassen die Kurse weiter steigen.(...)

      Zu Beginn des Jahres 1987 trat der Markt in die dritte, die Phase der Übertreibung. Die fünfjährige Hausse mit einem Kursanstieg von rund 200 Prozent übte eine enorme Anziehungskraft auf das breite Publikum aus. Die Zittrigen, die zwischen 1980 und 1982 der Aktie abgeschworen, ihre Papiere frustriert zu Tiefstpreisen verkauft und ihr Geld in Sachwerte investiert hatten, wollten jetzt schnell wieder einsteigen. Sie kaufen immer dann, wenn in den Massenmedien von der großen Aktienhausse berichtet wird und auf jeder Party Aktien das Thema Nummer eins sind. Ihre Freunde prahlen mit großen Aktiengewinnen, und da wollen sie unbedingt dabei sein. Fast panisch kaufen sie alles, was bereits stark gestiegen ist. Sie suchen nicht nach unentdeckten, unterbewerteten Aktien, sondern steigen dort ein, wo ihre Freunde angeblich bereits das große Geld gemacht haben. Kurzum, sie kauften die Aktien, die gerade in Mode sind. Und wer verkauft den Zittrigen die Aktien zu Rekordpreisen? Natürlich die Hartgesottenen, die unten gekauft haben.

      Die Phase der Übertreibung kann eine Zeit lang andauern, und die Hausse kann noch weitergehen, vor allem solange der Faktor Geld noch positiv ist. Sie findet erst ihr Ende, wenn alle Papiere aus den starken Händen der Hartgesottenen in die schwachen Hände der Zittrigen gewandert sind. Dann haben die Zittrigen kein Bargeld mehr, sondern die Hände voll mit Papieren, die sie sogar auf Kredit gekauft haben, und die Hartgesottenen haben das Bargeld. Jetzt warten die Zittrigen auf noch Zittrigere, die ihnen die Papiere zu noch höheren Preisen abkaufen. Aber die gibt es nicht.

      Und die Hartgesottenen, die auf Bargeld sitzen, kaufen zu diesen Kursen nicht. Wenn dann der Faktor Geld noch negativ wird, ist der Zusammenbruch vorprogrammiert. (...)

      Alle wollten dann nur noch durch eine Tür. So wie in einem Kino, in dem einer Feuer schreit und alle durch die kleine Tür hinaus wollen. Am Ende gibt es sogar Tote und Verletzte, obwohl kein Zündholz gebrannt hat. Ich war am 19. Oktober zufällig bei einem Broker. Ich saß da und hörte wie ununterbrochen das Telefon klingelte. Die Kunden riefen aufgeregt an. Doch sie gaben nicht wie üblich den Auftrag: »Verkaufen Sie die Papiere X und halbieren sie die Position Y! « Die Zittrigen, die zuvor bei den hohen Kursen eingestiegen waren, gaben nur noch einen Auftrag: Alles verkaufen! Zum Börsenschluss um 16.00 Uhr hatte der Dow-Jones-Index 508 Punkte verloren. Der Krach war da.

      Und wer kaufte die Papiere zu den Schleuderpreisen am 19. Oktober 1987? Ganz klar! Die Hartgesottenen. Sie hatten das Geld und auch die Nerven. Die Zittrigen hingegen hatten ausverkauft und leckten ihre Wunden. Man suchte einen Schuldigen. denn gewinnt der Börsianer, schreibt er sich den Erfolg selber zu. Verliert er jedoch, ist immer ein anderer schuld. Der Schuldige war schnell ausgemacht: die Computer, die den Programmhandel betrieben. Eine Täterrolle, die der arme Computer natürlich nicht ausfüllen konnte. Genauso wenig wie das Besteck, mit dem man einen schlechten Fisch gegessen hat, an der Magenverstimmung schuld ist. (...)

      Viele unserer Freunde erkundigten sich nach dem 19. Oktober 1987 bei meiner Frau nach meinem Wohlbefinden. Sie fragten: "Wie geht es André. Ist er nervös?" - "Nervös? Ich kann nichts feststellen. Er sitzt in seinem Sessel und hört Musik, so wie immer", antwortete meine Frau. Wenn ich voll bezahlte Papiere habe, was mir bereits seit vielen Jahren Gesetz ist, bin und war ich bei Kursstürzen eigentlich immer ruhig. Wenn ich merke, dass sich dennoch ein wenig Unruhe in mir breit machen will, denke ich immer an meinen guten alten Freund Eugène Weinreb, einen routinierten Börsenfuchs, der bereits im Alter von zehn Jahren mit dem Spekulieren begonnen hatte. Eines Tages kam sein Sekretär voller Aufregung zu ihm. "Die Papiere gehen dramatisch zurück, was sollen wir tun?" Er antwortete völlig gelassen: "Die Papiere gehen zurück? Soll ich mich aufregen? Ich war drei Jahre in Auschwitz..."

      Nur die Hartgesottenen gehören zu den Gewinnern

      --------------------------

      Ich hoffe, daß das einigen weiterhilft, an der Börse erfolgreicher zu werden, besonders Anlergern, die langfristig orientiert sind.

      terra1;)


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