Lang & Schwarz, LS1LUS ehemals WKN 645932 - LS-X (Seite 479)

[Beachwetter1]

Im Tradegate-Forum hat detriment wieder die "Wochenzahlen" veröffentlicht.

Für mich ist da die Spalte ganz rechts besonders wichtig. L&S gewinnt aktuell leicht Marktanteile.... natürlich macht eine Woche noch nichts aus, aber eine erfreuliche Tendenz!

[cebulonby]

Investments in LUS

Nach den Diskussionen um die Exegese der LUS'schen Kommunikation bin ich auch dafür, dass allen Brokern gesetzlich vorgeschrieben wird, dass sie sich vor einem Invest des Kunden in die LUS-Aktie sich ein Papier unterzeichnen lassen, dass der potentielle Kaufkunde von LUS - Papieren sich bewusst ist, dass Risiken und Nebenwirkungen aus der Kommunikation von LUS nicht ausgeschlossen sind ....

Die Alternative: LUS kommt endlich mal zu einer Kommunikationslinie, die ein Mensch mit normalen Deutschkenntnissen auch versteht, ohne vorher x-Semester Jura und Germanistik studiert zu haben ...

Ende der Frozzelei !!

[ChrisOTN]

Nachtrag: für die positive Interpretation spricht, dass eine Teil der Jahre steuerlich schon verjährt ist. D.h. es liegt bereits eine teilweise Zahlungsverjährung vor. Sie ist aber nur etwaig, da Sie eventuell (rückwirkend) für bestimmte Fälle überschrieben worden ist bzw. dies die Gegenseite (Steuerfahndung) annimmt.

[ChrisOTN]

Antwort auf Beitrag Nr.: 69.688.474 von sigurd am 24.10.21 22:58:09

Zweideutig

Die Passage ist zweideutig, leider bin ich bei einer Nachfrage mit dem Standardtextbaustein vertröstet worden.

Man könnte es auch so verstehen:
trotz (=auch) Zahlungsverjährung für ein paar Jahre erfolgt durch die Steuerfahndung eine Rückforderung, die zu einer hohen Ergebnisbelastung führt.

D.h. die Ergebnisbelastung wird nicht durch die Zahlungsverjährung gehemmt. Anders ausgedrückt: auch bei Vorliegen einer Zahlungsverjährung für einzelne Jahre kommt eine Ergebnisbelastung raus.

[Kaigue]

Antwort auf Beitrag Nr.: 69.688.474 von sigurd am 24.10.21 22:58:09

Ja, diese Passage ist mir ehrlich gesagt auch schon negativ aufgefallen. Man könnte glatt auf die Idee kommen, dass dieser Abschnitt bewusst verwirrend verfasst wurde, um sich gegebenenfalls eine Hintertür für noch höhere Zahlungen offen zu halten. Dementsprechend sehe ich deine Interpretation als genau richtig an. Insbesondere halte ich es für keine angemessene Investment-Strategie, die 61 Mio. als maximal möglichen Betrag anzusetzen und ausschließlich daran den aktuellen Investment-Case auszurichten.

Nichtsdestotrotz sehe ich die gesamte Angelegenheit wie DAX7003: Das operative Geschäft läuft weiter stark, jedes Quartal kommen aktuell knapp 12 Mio. an frischem Geld in die Kasse, in Q4 2021 und Q1 2022 womöglich sogar mehr - es bleibt abzuwarten, was die nun im Jahresvergleich noch höhere Kundenbasis von TR in diesem Winter möglich macht. Folglich könnte nach einer gewissen Zeit der Fall eintreten, dass die Kapitalausstattung und die zukünftig weiter zu erwartenden Cashflows so stark sind, dass die Steuernachzahlung keine Gefahr darstellt.

Mal noch was anderes in diesem Zusammenhang: Lassen wir mal den Worst Case eintreten und es kommt zu so hohen Steuernachforderungen, dass der Kapitalstock hierauf potentiell nicht mehr ausreichen würde, das operative Geschäft allumfänglich wie zuvor betreiben zu können. Gibt es hierbei dann die Möglichkeit der Stundung der Steuerschuld beim Finanzamt? Nach meinem absoluten Laien-Wissen muss hierzu "Stundungsbedürftigkeit" und "Stundungswürdigkeit" vorliegen. Ich gehe mal davon aus, dass "Stundungsbedürftigkeit" durchaus vorliegen würde, aber "Stundungswürdigkeit" aufgrund strafbarer Handlungen nicht gegeben wäre? Ich frage nur deswegen: Wenn man die Abzahlung Steuerschuld über einen gewissen Zeitraum strecken könnte, so wäre erst recht gewährleistet, dass das operative Geschäft etwaige Zahlungen problemlos abdecken kann. Denn grundsätzlich gilt ja: Je länger sich die ganze Angelegenheit hinzieht, desto eher wird die Steuerzahlung zum potentiellen No-Event.

[SquishyLady]

Antwort auf Beitrag Nr.: 69.689.572 von infosam am 25.10.21 08:26:29

Zitat von infosam:

Zitat von DAX7003: ich schließe mich SquishyLady an:
wenn sie nachvollziehbar und transparent vorrechnen, wie sie auf die 61 Mio EUR gekommen sind, ist schon viel gewonnen

Nachvollziehbar und transparent ...
... in Zusammenhang mit einer umstrittenen/komplexen/weit in der Vergangenheit liegenden Steuerangelegenheit ???

Es geht nur darum wie sie auf die 61Mio gekommen sind. Das könnte man nachvollziehbar + transparent darlegen.
Und wenn die Antwort ist: "Wir haben gewürfelt".

[infosam]

Antwort auf Beitrag Nr.: 69.686.929 von DAX7003 am 24.10.21 16:52:32

Zitat von DAX7003: ich schließe mich SquishyLady an:
wenn sie nachvollziehbar und transparent vorrechnen, wie sie auf die 61 Mio EUR gekommen sind, ist schon viel gewonnen

Nachvollziehbar und transparent ...
... in Zusammenhang mit einer umstrittenen/komplexen/weit in der Vergangenheit liegenden Steuerangelegenheit ???

Das wird wohl kaum eintreten.
Steuerzahlungen werden nicht mehr genau berechnet.
Es wird (fast) gehandelt, wie auf dem Basar.
Hab ich selbst so in etwa erlebt ...
Die Angelegenheit könnte vielleicht in einem (gerichtlichen) Vergleich enden.

Es bleibt die Frage, wie das Managment wieder Vertrauen aufbauen kann.

[BimBamBino]

Antwort auf Beitrag Nr.: 69.688.474 von sigurd am 24.10.21 22:58:09

Yin und Yang

Hi Sigurd,

vielen Dank für deinen Beitrag!

Ich denke, dass deine Interpretation der Ad-Hoc-Meldung vom 24.08.2021 durchaus vertretbar ist.
Ich bin aber auch der Auffassung, dass dieses Interpretationsszenario bereits im aktuellen Kurs eingepreist sein sollte. Schließlich gab der Kurs ja deutlich stärker nach.

Zum Thema Yang (Wachstumsperspektive):

Das operative Geschäft läuft gut und als Handelspartner vom expandierenden Neobroker Trade Republic darf man den Blick auch mal in die Ferne schweifen lassen und die Fantasie besitzen nicht nur an das Schwarze zu denken.

Meiner Meinung nach wird die ultralockere Geldpolitik der Zentralbanken noch länger anhalten...womöglich länger als sich viele vorstellen können. Laut der FED ist die Inflation ja nur "transitory" 😎!

Zudem entwickelt sich eine neue Aktienkultur in vielen europäischen Ländern und die Menschen erkennen, dass sie selbst für Alter vorsorgen müssen.

Also grundsätzlich keine schlechten Voraussetzungen für Lang & Schwarz.

[sigurd]

Antwort auf Beitrag Nr.: 69.687.823 von DAX7003 am 24.10.21 20:18:15

Ich bin ja der Meinung, dass LuS uns bereits jetzt schon mitgeteilt hat, dass sie den maximalen Wert der Zahlung durchaus mit mehr als 61 Mio ansetzen. So steht es in der Adhoc vom 24.08.2021:

"Gleichwohl ist möglich, dass die jeweiligen Sachverhalte und darin das Verhalten der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft und deren Verantwortlichen nachträglich steuerlich anders beurteilt werden. So ist nach vorläufiger Auswertung des Zwischenberichtes zu den Jahren 2008 bis 2009 mit dem Erlass von Änderungsbescheiden zu rechnen, die auch bei etwaiger teilweiser Zahlungsverjährung zu einer hohen Ergebnisbelastung wegen aller betreffenden Jahre (2007 bis 2011) in Höhe von bis zu Euro 61 Mio. für die Lang & Schwarz Aktiengesellschaft führen würden."

Mein Textverständnis sagt mir, dass die 61 Mio die Ergebnisbelastung sind, wenn es zu "etwaigen teilweisen Zahlungsverjährungen" kommt. Gibt es die nicht, dann ist es eben mehr. Wenn von "teilweise" die Rede ist, dann würde ich mit maximal einem Drittel zusätzlich rechnen. Ansonsten hätte man sicherlich das Wort "wesentlich" wählen müssen. Ich glaube aber nicht, dass "teilweise" oder "wesentlich" juristisch klar definiert sind.

Hinsichtlich meines Textverständnisses lasse ich mich natürlich gerne eines Besseren belehren.

[DAX7003]

Antwort auf Beitrag Nr.: 69.687.070 von ostri2012 am 24.10.21 17:22:24

Zitat von ostri2012: Oder anders ausgedrückt : Selbst, wenn noch was nachträufelt

“nachträufeln” mag in absoluten Beträgen eine Petitesse sein, aber ein GAU im Sinne der Wiederherstellung des Vertrauens, deshalb ist es zwingend, dass bei 61 Mio der Deckel drauf ist - wenn es dann nur 60,88 Mio insgesamt werden gut… wenn sie aber, in 3 oder 12 Monaten oder wann auch immer, in der Angelegenheit nochmal X Mio EUR zurückstellen - am besten noch im Nachgang einer euphorischen AdHoc, dann kann die aktuelle Führungsmannschaft geschlossen zurücktreten