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    VC- und Beteiligungsfirmen vor Kursrutsch ! mT - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 09.06.00 13:57:42 von
    neuester Beitrag 13.06.00 01:40:59 von
    Beiträge: 9
    ID: 154.891
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      schrieb am 09.06.00 13:57:42
      Beitrag Nr. 1 ()
      Habe unten stehenden Text aus dem ConSors-Board kopiert (Autor: bizz), der Verfasser liegt oftmals richtig. Ich halte seine Schlußfolgerungen für absolut logisch und mache mir ernsthafte Sorgen um mein stark auf VC ausgerichtetes Depot (Knorr, U.C.A., Valora etc.). Was meint Ihr ?

      Der Bundesrat hat die Verabschiedung des Steuerreform-Paketes einstimmig (!) abgelehnt.
      Nach einem neuen Vorschlag sollen nur noch Beteiligungen des Anlagevermögens steuerfrei gestellt (selbst dagegen formiert sich bereits Widerstand, Bayern fordert bsp. 15-20 % Besteuerung) werden. Zudem soll die Anlagefrist mindestens 5 Jahre betragen. Damit dürfte die größte Phantasie für VC-Firmen (wer hält eine Beteiligung schon länger als 5 Jahre) erst einmal passe sein, die bereits hochgerechneten Gewinnschätzungen anläßlich der jetzt nicht verabschiedeten Steuerreform werden jetzt wieder nach unten korrigiert. Viel schlimmer: Phantasie ist großteils weg. In dieser Branche dürfte damit das Geldverdienen für die nächsten Monate unmöglich sein, natürlich warten aber erst einmal alle, bis die anderen das Verkaufen anfangen.
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      schrieb am 09.06.00 14:26:49
      Beitrag Nr. 2 ()
      Was für ein Unsinn, oder Bashing?

      es war völlig klar, dass der Bundesrat das Gesetz ablehnen wird. Es wird jetzt in den Vermittlungsausschuss gehen und mit ein paar Vergünstigungen zu Gunsten der Länder dann verabschiedet werden. Die Steuerreform mit dem deutlich verringerten Steuersätzen wird durchkommen. Das ist das wichtigste Regierungsprojekt überhaupt.
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      schrieb am 09.06.00 14:41:04
      Beitrag Nr. 3 ()
      @02453: Danke, dem ist nichts hinzuzufügen.

      Gruss gg
      Avatar
      schrieb am 09.06.00 19:24:07
      Beitrag Nr. 4 ()
      für die VC Gesellschaften am wichtigsten wäre aber die Steuerfreiheit der Veräußerungsgewinne. Und die wird auf jeden Fall nicht in der bisherigen Form kommen. Eichel hat in diesem Punkt bereits Kompromisbereitschaft bekundet. Wahrscheinlich weil Eichel selbst auch nicht begeistert war von dieser Regelung. Das war eine Idee von Schröder. Auch das Optionsmodell für Personengesellschaften wird fallen. Dies war ja auch eine Idee, die in der Praxis undurchführbar ist. Das Optionsmodell war absurd. So etwas kann nur in kranken Gehirnen entstehen. Die verminderten Steuersätze bei der Körperschaftssteuer werden aber auf jeden Fall kommen, da hier ja auch die CDU dafür ist. Den Vorteil haben dann alle Aktiengesellschaften.
      Josepp
      Avatar
      schrieb am 12.06.00 10:06:20
      Beitrag Nr. 5 ()
      Du unterstellst der Börse etwas unmögliches: LOGIK.
      Klar waren die Kurse BEI Bekanntgabe der ABSICHTSERKLÄRUNG, dass man Beteiligungen für Kapitalgesellschaften nun steuerfrei machen möchte, niedriger. Sogar viel niedriger (U.C.A., Knorr & Co. in der Region um 20 Euro).
      Vergiß aber bitte nicht, dass diese Unternehmen zu den damaligen Kursen geradezu lächerlich unterbewertet waren - Steuerreform hin oder her. Vielleicht rechtfertigt die aktuelle Lage keine Kurssprünge nach oben - nach unten sind diese Aktien aber meines Erachtens recht gut abgesichert, das Verhältnis Wachstum zu Bewertung ist immer noch günstig. Ob mit oder ohne Steuerreform.

      Gruß
      bonAPART

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      Avatar
      schrieb am 12.06.00 11:38:17
      Beitrag Nr. 6 ()
      http://www.sueddeutsche-zeitung.de/aktuell/?section=wirt&myT…

      10. Juni 2000
      Die Themen der Woche
      Der Steuer-Kompromiss


      Von Oliver Schumacher

      Das parlamentarische Schachern beginnt. Selten einmütig haben alle 16 Bundesländer die rot-grünen Steuerpläne verworfen. Bereits am kommenden Donnerstag - früher als geplant - startet im Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat die Suche nach einem Kompromiss. Prompt positionieren sich die Strippenzieher und Strategen. Führende Vertreter von CDU und CSU geben zu Protokoll, was sie noch vor kurzem nur geflüstert haben. Die Union hat es nicht eilig.

      Bis zur Sommerpause möchten Christdemokraten und Christsoziale Finanzminister Hans Eichel (SPD) keinen schnellen Erfolg gönnen. Denn einen Konsens gibt es über alle Parteigrenzen hinweg: Wenn die Steuern sinken, profitieren am Ende die Regierenden in Berlin. Ein Verzögern, so das Kalkül der Union, ramponiert wenigstens Eichels Macher-Image und bringt dessen fragilen Fahrplan (Rentensteuer, Länderfinanzausgleich, Sparkurs) durcheinander.

      Genossen und Grüne sehen die Gefahr. Sie rüsten sich zum Gegenschlag und haben bereits Verbündete gefunden. Die Wirtschaft und ihre Bosse, so ihr Kalkül, werden CDU und CSU schon zur Räson bringen. Was plausibel ist. Denn gerade die Konzerne - also die großen Kapitalgesellschaften - sind mit Rot-grün sehr zufrieden. Deutsche Bank, Allianz & Co. zählen zu den heimlichen Fans des Kabinetts Schröder. Notfalls werden sie die Opposition unter Druck setzen. Ihr Engagement hat zwei Gründe: Zum einen ist die geplante Körperschaftsteuer von 25 Prozent attraktiv. Zum anderen will der Finanzminister Aktiengesellschaften und GmbH eine Steuerfreiheit einräumen, wenn sie ihren Beteiligungsbesitz verkaufen. Nationale und internationale Finanzprofis haben Eichels Plan euphorisch gefeiert. Jetzt, so der globale Tenor, beginne endlich ein Umbau der verkrusteten Deutschland AG.

      Steuerschlupflöcher schließen

      Applaus im Ausland, Kritik zu Hause. Die Union ist strikt gegen das Vorhaben; Sozialdemokraten in Bund und Ländern schlagen Alarm; grüne Finanzexperten unterdrücken ihr Unbehagen nur noch aus Koalitionsdisziplin. Der Hintergrund: Es droht Missbrauch in bis zu zweistelliger Milliardenhöhe. Eichel hat das Problem am Freitag vor dem Bundesrat erstmals eingeräumt. Plötzlich sieht auch Berlin die Gefahr, pfiffige Firmen und clevere Reiche könnten neue (riesige) Steuerschlupflöcher entdecken. Eichel will jetzt die Regeln verschärfen; Fachleute bezweifeln, ob das in ausreichenden Maße hilft. Das Steuerrecht wird in jedem Fall noch komplizierter.

      Dennoch, einen Steuersatz auf diese so genannten Veräußerungsgewinne - die Union fordert rund 16 Prozent -, wird es wohl nicht geben. Dem Vernehmen nach ist Eichel in diesem Punkt zu keinem Kompromiss bereit. Wer den Finanzminister kennt - er zählt Beharrlichkeit zu seinen charakterlichen Vorzügen und Penetranz zu den Nachteilen -, der weiß: Da bewegt sich nichts mehr. Tabu ist auch der geplante Systemwechsel im Steuerrecht. Rot-grün will mit Macht das Halbeinkünfteverfahren einführen, die Union möchte das Vollanrechnungsverfahren behalten. Weil sich darüber außer Fraktionschef Friedrich Merz (CDU) nur ganz wenige Bürger erregen, dürfte sich die Union an dieser Expertenmaterie kaum verbeißen. Punkte bei den Wählern sind damit nicht zu gewinnen.

      Arme Länder sind Eichels Hilfe

      Die wollen CDU und CSU vor allem beim symbolträchtigen Spitzensteuersatz machen. Klar ist: An die offiziell geforderten 35 Prozent - Eichel bietet ab dem Jahr 2005 45 Prozent -, glaubt selbst in der Union kein Mensch. Aus ihren Kreisen ist zu hören: „Wir beginnen die Verhandlungen mit 40 Prozent.“ So sind sich mittlerweile auch führende Sozialdemokraten sicher: „Am Ende einigen wir uns bei 43 oder sogar 42 Prozent.“

      Für viele Steuerzahler ist etwas anderes wichtiger: Ab welchem zu versteuerndem Einkommen greift der Spitzensteuersatz? Eichel will, dass am Ende seiner dreistufigen Reform jede zusätzlich verdiente Mark oberhalb von gut 98 000 (aktuell: 114 696) DM dem Spitzensteuersatz unterliegt. Zu niedrig, maulen Opposition und Koalitionspolitiker. Die Sache ist heikel, weil Rot-grün die politisch umworbene Klientel der Neuen Mitte praktisch nicht verwöhnt. Hinter vorgehaltener Hand ist sich daher eine Mehrheit im Vermittlungsausschuss einig: Eichel muss die sogenannte obere Proportionalzone anheben. Bayern plädiert für eine Grenze von rund 110 000 DM. Zusammen mit einem Spitzensteuersatz von nur noch 43 Prozent, so bilanziert NRW-Finanzminister Peer Steinbrück (SPD), kostet das zusätzlich „mindestens 18 Milliarden DM“.

      Derartiges Draufsatteln erscheint illusorisch. Schon jetzt klagen nicht wenige Länderfinanzminister - Unionsmitglieder vorläufig intern -, sie könnten die rot-grüne Netto-Entlastung von 45 Milliarden DM gar nicht oder nur mit allergrößter Mühe in ihren Haushalten verkraften. Daher ist die Prognose realistisch, dass Bremen, Berlin, Saarland, Hamburg, Schleswig-Holstein und die Ost-Länder nicht zustimmen werden, dass ein Spitzensteuersatz von 43 Prozent erst ab 110 00 DM greift. Die ärmeren Länder machen Eichel stark.

      Wo liegt der Kompromiss? Eine Menge spricht für die Kombination 43 Prozent und 105 000 DM. Offiziell sagt Eichel kategorisch Nein. In der Nacht der Entscheidung wird das anders klingen, ohne dass der Finanzminister seinen Sparkurs gefährden muss. Ein paar Milliarden hat Eichel noch in der Hinterhand.
      Avatar
      schrieb am 12.06.00 17:11:39
      Beitrag Nr. 7 ()
      daß sich bei der Einkommensteuer etwas bewegen wird ist klar. Das kostet Geld. Dieses Geld muß irgendwo geholt werden. Politiker gehen immer den Weg des geringsten Widerstandes. Also wird ein Teil des Geldes bei den Veräußerungsgewinnen geholt werden. Das kann man den Medien (Laien) und den Steuerzahlern am besten verkaufen. Dazu kommen die Verfassungsrechtler, die der vorgesehenen Regelung keine Chance auf Bestand vor dem Bundesverfassungsgericht geben, wegen der Benachteiligung der Personengesellschaften und den Einzelunternehmen. Was nutzt ein Gesetz, das ein Jahr danach für nichtig erklärt wird. Die ganze Steuerreform ist wieder der übliche Gesetzgebungspfusch. Drei Monate nach Inkrafttreten kommt sowieso eine Novelle, mit der die schlimmsten Gesetzgebungspannen beseitigt werden. Das wird wie immer ablaufen. Wer sich in der Materie auskennt, hat den Eindruck, daß sich hier nur noch Vollidioten betätigen.
      Josepp
      Avatar
      schrieb am 12.06.00 18:13:15
      Beitrag Nr. 8 ()
      Das war jetzt aber auch hart formuliert. :-)
      Avatar
      schrieb am 13.06.00 01:40:59
      Beitrag Nr. 9 ()
      so ist es aber. Richter des Bundesfinanzhofes, Präsidenten der Oberfinanzdirektionen und andere mit dem Steuerrecht vertraute Leute sehen es genauso. Natürlich benutzen sie öffentlich nicht meine Worte.
      Josepp


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