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    NSE - Instock Interview mit Vorstand Seppo Rantanen! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 04.07.00 12:01:13 von
    neuester Beitrag 04.07.00 13:16:44 von
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      schrieb am 04.07.00 12:01:13
      Beitrag Nr. 1 ()
      NSE entwickelt und vertreibt Software für Banken und Versicherungen zum Management von Kundenbeziehungen. Zum Geschäft gehören auch die entsprechende Beratung, Integration, Schulung und Wartung. Nachdem das Unternehmen 1999 seine Ziele nicht erreicht hat, wird es aktuell umstrukturiert. Geplant waren 41,4 Millionen Euro Umsatz und ein Gewinn vor Steuern (EBT) von 5,6 Millionen Euro. Tatsächlich lag der Umsatz bei 33,4 Millionen Euro, unterm Strich blieb ein Verlust von 2,8 Millionen Euro. Ergebnis im ersten Quartal 2000: minus 1,4 Millionen Euro bei 8 Millionen Euro Umsatz.
      Im Rahmen der Gatrixx-Gespräche besuchte Vorstand Seppo Rantanen die Gatrixx-Zentrale in Berlin. Instock, ein Informationsdienst der Gatrixx AG, sprach mit ihm.


      Instock:
      Im letzten Jahr haben Sie rund 10 Millionen Mark in die Entwicklung Ihrer neuen Software Finas Enterprise investiert. Für dieses Jahr haben Sie den ersten Rückfluss erwartet. Trotzdem haben Sie im ersten Quartal wieder Verlust gemacht. Wieso?

      Rantanen:
      Die Planzahl für das Ergebnis des ersten Quartals war minus 1,7 Millionen Mark. Wir haben also besser abgeschnitten als unsere Planung. Die Verluste haben noch mit unserem Investitionsprogramm zu tun. Die Teile von Finas Enterprise, die wir jetzt schon ausliefern, sind nicht so ertragswirksam. Wenn wir alle Komponenten fertig haben, werden wir die Ertragssituation verbessern können.

      Instock:
      Wann wird das sein?

      Rantanen:
      Im zweiten Halbjahr 2000 werden wir laut Planung zurück in einen positiven Cashflow kommen.

      Instock:
      Das hört sich gut an - gegenüber dem ersten Quartal ´99 ist Ihr Umsatz aber faktisch gesunken. Eine Steigerung konnten Sie nur ausweisen, weil Sie Entwicklungskosten in der Bilanz aktiviert haben. Wie soll es weitergehen?

      Rantanen:
      In diesem Jahr wird es laut Plan von Quartal zu Quartal besser aussehen. Man muss auch beachten, dass die Umsätze im ersten Quartal ´99 ertragsschwächer waren, weil sie auf unserer alten Software Finas Classic beruhten und als solche erheblich mehr individuellen Integrationsaufwand beinhaltet haben.

      Instock:
      Für das zweite Quartal haben Sie einen Umsatz von 9,2 Millionen Euro geplant und einen Verlust von 0,6 Millionen Euro. Werden Sie das schaffen?

      Rantanen:
      Momentan sieht es so aus, dass wir das erreichen. Bei uns ist die klassische Turnaround-Situation gegeben: über Investitionen von der alten Produktgeneration in die neue.

      Instock:
      Sie stehen also noch zu Ihrer korrigierten Prognose für das Gesamtjahr: 52,4 Millionen Euro Umsatz und plus 9,8 Millionen Euro vor Steuern und Zinsen?

      Rantanen:
      Ja, wenn die Teile von Finas Enterprise, die jetzt noch in der Pipeline sind, auf den Markt kommen, können wir die entsprechenden Umsätze realisieren.

      Instock:
      Das hat man von NSE im letzten Jahr auch gehört. Selbst im November hieß es noch, dass Sie Ihre Prognosen einhalten werden. Trotzdem wurden sie krass verfehlt. Sind Sie zu fahrlässig mit Ihren Aussagen?

      Rantanen:
      Wir mussten ja einen Großauftrag rückabwickeln, und man ging damals nicht davon aus, dass das solche Ausmaße haben wird.

      Instock:
      Der zurückgezogene Großauftrag dürfte sich auch negativ auf das Image von NSE ausgewirkt haben, oder?

      Rantanen:
      Natürlich hat uns das geschadet, und die Darstellung des Ganzen von NSE war auch nicht gerade toll. Wir werden dafür sorgen, dass sich das ändert. Für die neuen Prognosen stehen wir gerade.

      Instock:
      Welche Sicherheit haben Anleger, dass das stimmt?

      Rantanen:
      Wenn wir unsere Aufträge planmäßig in Erlöse umsetzen, dann ist die Sicherheit sehr groß. Schaue ich mir unseren Auftragseingang an, habe ich keine Schwierigkeiten das zu sagen. Aber natürlich, die Personalknappheit, eine unserer Schwierigkeiten im letzten Jahr, ist immer noch eine Rahmenbedingung, mit der wir umgehen müssen.

      Instock:
      Wie groß ist Ihr Auftragsbestand?

      Rantanen:
      Wir reden über 30 Millionen Mark aus Lizenzen für dieses Jahr.

      Instock:
      Wie sieht Ihre Vertriebsstruktur aus?

      Rantanen:
      Wir haben einen direkten Vertrieb. Wenn wir uns in andere europäische Länder erweitern, suchen wir dort allerdings Partner, also indirekte Wege, für den Vertrieb. Unsere Analyse hat gezeigt, dass eigene Niederlassungen nicht so rentabel sind.

      Instock:
      Mit IBM und Intershop bestehen schon solche Kooperationen. Planen Sie weitere?

      Rantanen:
      Wir haben alle europäischen Märkte sehr genau analysiert und mehrere Gespräche geführt. Die Skala, auf der wir uns bewegen, geht von der einfachen Kooperation bis zu Beteiligungen. Letztere kommen dann in Frage, wenn wir sehen, dass ein intensiverer Know-how-Transfer erforderlich ist. Ein Produkt in der Landessprache herzustellen, können wir uns beispielsweise ohne Kapitalverflechtung nicht vorstellen.

      Instock:
      Gibt es entsprechende Gespräche?

      Rantanen:
      Gespräche sind immer in der Pipeline. Wir haben aber noch keins abgeschlossen. Die Preisvorstellungen waren zu verschieden.

      Instock:
      Wieviele Gespräche laufen aktuell?

      Rantanen:
      Einige laufen momentan sehr erfolgversprechend. Wann es zu Abschlüssen kommt, so etwas ist immer schwierig zu sagen.

      Instock:
      Diese Gespräche beziehen sich auf Vertriebspartnerschaften, wie Sie sagen, und Beteiligungen, wenn es um technisches Know-how geht. Wie sieht die Zusammenarbeit im Know-how-Bereich genau aus?

      Rantanen:
      Wir wollen ein Lösungsszenario für unsere Kunden anbieten. Teile dieses Szenarios sind unsere Produkte, Teile die Produkte unserer Partner. Dies ist möglich wegen der offenen Architektur unserer Software. Wir können uns sehr flexibel in einer Partnerlandschaft bewegen und Lösungen entsprechend den Bedürfnissen unserer Kunden anbieten.

      Instock:
      Denken Sie auch an Akquisitionen?

      Rantanen:
      Unser Ausgangspunkt ist, wieviele Lizenzen wir verkaufen können. Das heißt, Hauptthema ist die Erweiterung der Kundenbasis für Finas Enterprise. Übernahmen sind ein Nebenthema. Dafür suchen wir Start-up-Unternehmen. Sie sollten im gleichen Bereich arbeiten wie wir. Wir wären dann quasi der Incubator, der industrielle Partner, der etwas von der Sache versteht und gleichzeitig Kapital und Management zur Verfügung stellt. Wir suchen und sind sehr offen. Allerdings wollen wir das nicht allein machen, sondern mit anderen Partnern. Letztlich ist die Größe des Anteils auch nicht so wichtig, 51 Prozent oder weniger, das ist egal. Viel entscheidender ist der Rückfluss aus so einem Projekt.

      Instock:
      Welche Partner können Sie sich vorstellen?

      Rantanen:
      Da gibt jede Menge Unternehmen, hauptsächlich Venture-Capitalists. Die haben ja ihre Geschäftsmodelle darauf konzentriert. Unser Geschäft ist, Software herzustellen und zu verkaufen.

      Instock:
      Wie weit sind Sie mit diesen Plänen?

      Rantanen:
      Es gibt Gespräche mit verschiedenen Start-ups. Viele Unternehmen suchen solch eine Finanzierung. Bislang haben wir uns aber noch nicht festgelegt.

      Instock:
      Wird es dieses Jahr noch einen Abschluss geben?

      Rantanen:
      Das hoffe ich sehr.

      Instock:
      Es gab Meldungen, dass Sie auch Fusionsgespräche führen. Stimmt das?

      Rantanen:
      Momentan nicht.

      Instock:
      Das heißt, es wurden welche geführt?

      Rantanen:
      Es wurden und werden Gespräche über Beteiligungen an anderen Unternehmen geführt. Wie groß diese Beteiligung ist, das bewegt sich von 51 bis 100 Prozent.

      Instock:
      Das wäre eine Akquisition.

      Rantanen:
      Stimmt. Wie gesagt, in erster Linie wollen wir viele Finas-Enterprise-Lizenzen verkaufen. Wenn dafür eine Beteiligung erforderlich ist, eine Akquisition oder eine Fusion, dann sind wir bereit, das zu tun.

      Instock:
      Wären Sie auch bereit, selbst übernommen zu werden?

      Rantanen:
      Nein. Wir wollen in der konsolidierungsreifen IT-Landschaft eine sehr aktive Rolle spielen. Mit unserem Produktangebot sind wir in der richtigen Spur.

      Instock:
      Ihr ganzes Geschäft beruht auf Finas Enterprise. Wie lange kann sich diese Software auf dem Markt halten?

      Rantanen:
      Momentan haben wir Programme, die schon mehr als 25 Jahre alt sind. Das möchte ich jetzt nicht als Hausnummer nennen, aber die Lebenserwartung ist sehr groß. Und unser Vorsprung gegenüber unseren Konkurrenten beträgt eineinhalb bis zwei Jahre.

      Instock:
      Herr Rantanen, vielen Dank für Ihren Besuch.
      Avatar
      schrieb am 04.07.00 12:24:58
      Beitrag Nr. 2 ()
      OK Leute, mal ganz wertfrei. Legt mal die NSE-Brille ab und lest mal in Ruhe.

      1 + 2 Quartal Umsatz 17.2mio Euro Verlust 2mio Euro (wenns den klappt mit der Planung 2.Quartal)

      Geplanter Umsatz für 2000 52.4mio Euro mit Gewinn vor Steuer 9.8mio Euro

      Es müssen also noch im 3 + 4 Quartal 35.2mio Euro Umsatz gemacht werden mit einem Vorsteuer
      Gewinn von 11.8mio Euro um die Planung zu halten.
      In der Pipeline befinden sich Aufträge von 30mio DM also 15.33mio Euro und schwammige Aussagen
      über neue Aufträge.

      Ich frage mich wie das geschafft werden soll.
      Dieses Interview ist wieder bezeichnend für NSE. Ihr wisst das ich lange festgehalten habe an NSE,
      aber ich bin sehr froh raus zu sein.

      stompi.
      Avatar
      schrieb am 04.07.00 12:38:28
      Beitrag Nr. 3 ()
      An Stompi,

      du weißt hoffentlich, daß in der Softwarebranche die Umsätze überwiegend im 3. und 4. Quartal erwirtschaftet werden. Ferner sind in den ersten Quartalen die Entwicklungskosten noch zu berücksichtigen.

      Warten wir erst einmal ab, ob die Quartalszahlen im 2. Quartal erreicht werden. Danach können wir deine Überlegungen mal in betracht ziehen.
      Avatar
      schrieb am 04.07.00 12:43:56
      Beitrag Nr. 4 ()
      Stompi, genau das habe ich mir auch gedacht.
      The same procedure as last year, das nächste Quartal wird bestimmt besser. Und Hintertürchen (Personalproblem!) hat er sich ja auch offen gehalten.

      Ciao, walrus
      Avatar
      schrieb am 04.07.00 12:51:30
      Beitrag Nr. 5 ()
      @Boersenloser
      Du hast schon Recht das die Umsätze im 3. + 4. Quartal generiert werden. Aber das Risiko
      ist bei der Auftragslage schon sehr groß, das die Zahlen wieder nicht erreicht werden, das musst
      Du zugeben. Außerdem ist es noch lange hin, bis die Aktionäre erfahren ob es geklappt hat oder
      nicht. Dann reden wir hier über Planerfüllung, am NM ist Wachstum gefragt. Andere Überraschungen
      scheinen laut Rantanen in Form einer Übernahme kurzfristig auch nicht anzustehen.
      Also sag mir bitte, wo der Reiz liegt in NSE zu investieren.
      Ich sag es nochmal, ich halte NSE langfristig für sehr gut aber ich investiere an der Börse um Geld
      zu verdienen, und das sehe ich mittelfristig bei NSE nicht gegeben.

      stompi.

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      Avatar
      schrieb am 04.07.00 13:16:44
      Beitrag Nr. 6 ()
      An Stompi,

      prinzipiell hast du ja recht, aber NSE ist wieder so billig geworden, daß sich ein Einstieg lohnen könnte. Denke, wenn die nächsten Quartalszahlen stimmen, die in den nächsten Tagen wohl veröffentlicht werden, dann lohnt sich ein Einstieg. Schau mal, Rantanen kommt heute zum Interview, und erzählt, daß die Quartalszahlen wohl gut aussehen. Denke, er weiß mittlerweile mehr, so daß ich davon ausgehe, daß die Planzahlen übertroffen werden.Vielleicht ist auch schon Gewinn dabei?


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