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    Was Beckenbauer anpackt wird zu Gold - WM 2006 in Deutschland - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 06.07.00 14:07:15 von
    neuester Beitrag 31.07.01 15:40:24 von
    Beiträge: 15
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     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 06.07.00 14:07:15
      Beitrag Nr. 1 ()
      Unglaublich der Mann.
      Egal ob als Spieler, Teamchef oder Manager, dem gelingt einfach alles.

      Bisschen schade für Afrika.

      Grüsse
      arkun
      Avatar
      schrieb am 06.07.00 14:14:39
      Beitrag Nr. 2 ()
      Das Zuenglein an der Waage war der Kanzler - dem wollten sicher einige nicht ins Gesicht schlagen.

      Das beste: Unsere Mannschaft ist fuer 2006 bereits qualifiziert!

      Gruss
      weitweg
      Avatar
      schrieb am 06.07.00 14:23:46
      Beitrag Nr. 3 ()
      Die Frage ist doch wohl eher, ob unsere Leistungsträger bis dahin in Form gebracht werden können (ich denke an F. Beckenbauer, G. Müller, S. Held, K. Fischer, U. Seeler, F. Walter etc.)? :D Und Dank der Gentechnik mit Sepp Herberger als Trainer?? :D:D:D
      Avatar
      schrieb am 06.07.00 14:28:38
      Beitrag Nr. 4 ()
      Wir können bis dahin ja immernoch ein paar einbürgern. Hatte Figo nicht mal dt. Großeltern oder Ronaldo?;););)
      Avatar
      schrieb am 06.07.00 14:43:02
      Beitrag Nr. 5 ()
      Haben wir es wirklich geschafft????


      Hurraaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa!!!!!!!!!!!!!!!

      :):):)
      :D:D:D

      MfG
      Ingmar

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      Avatar
      schrieb am 06.07.00 14:53:50
      Beitrag Nr. 6 ()
      Kaiser for President !

      Schade für Südafrika, wäre die erste WM auf dem afrikanischen Kontinent gewesen.

      Wenigstens können wir uns sicher sein, dass die deutsche Mannschaft für die WM 2006 qualifiziert ist.


      all time high

      HSM
      Avatar
      schrieb am 06.07.00 15:26:13
      Beitrag Nr. 7 ()
      Ich freue mich dadrauf ;););););););)


      Iron
      Avatar
      schrieb am 06.07.00 21:16:03
      Beitrag Nr. 8 ()
      Was kann dieser Mensch noch für Ziele haben?
      In seinem Bereich hat er endgültig alles erreicht!

      Jetzt kann nur noch Bundeskanzler und danach Bundespräsident kommen.

      Und vermutlich wäre Deutschland danach Schlaraffenland...

      ;)arkun
      Avatar
      schrieb am 07.07.00 00:48:07
      Beitrag Nr. 9 ()
      Lichtgestalt bleibt Lichtgestalt!

      Weiss eigentlich irgendjemand ob Kaiser Franz Aktien besitzt und wenn ja welche?
      Die zu kaufen wäre wohl völlig risikolos. :)
      Offizieller Vorschlag für die Macher der 3Sat Börse : Franz Beckenbauer muß Teilnehmer des nächsten
      Börsenspiels werden!

      Viele Grüsse,
      Iguana
      Avatar
      schrieb am 07.07.00 00:48:12
      Beitrag Nr. 10 ()
      Moin,

      ich freue mich obwohl südafrika es auch verdient hätte, aber wir waren besser und wir hatten den kaiser.

      was ich bei den sädafrikanern nicht verstehe ist das sie nicht Nelson Mandela aufgeboten haben, dem hätten sie keinen Wunsch abschlagen können, aber gut für uns.

      Nur woher sollen wir in sechs Jahren gescheite Spieler herkriegen??

      Loddar ist dann wohl endgültig zu alt, obwohl ab dem 200. Länderspiel hilft Routine über alles hinweg. Roger Milla war doch auch schon 42, Loddar hilf uns!!! Vor allem mit deinen Interviews lol.

      Gruß
      Nando
      Avatar
      schrieb am 07.07.00 01:12:53
      Beitrag Nr. 11 ()
      sie hatten nelson mandela aufgeboten...
      hab ihn zwar nicht selber gesehen, aber er soll dagewesen sein.
      aber uns gerhard hat halt gut die daumen gedrückt.

      rob
      Avatar
      schrieb am 07.07.00 08:02:05
      Beitrag Nr. 12 ()
      WM 2006 in Deutschland ist sicherlich ein riesiger Erfolg.

      Danke an Franz.

      Ich hoffe nur, KEINER der Spieler der EM 2000 ist dann noch in der Nationalelf.

      Brynäs
      Avatar
      schrieb am 07.07.00 09:32:55
      Beitrag Nr. 13 ()
      Arkun, das nächste ist Fifapräsident! :D:D:D
      Und während ich noch lache, macht er sich bestimmt schon wieder ddran, es zu schaffen.

      MfG
      Ingmar
      Avatar
      schrieb am 11.12.00 23:59:18
      Beitrag Nr. 14 ()
      Tja, Arkun, ich denke die Geschichte muß umgeschrieben werden. Hier der Beweis:








      Wie Titanic einmal die Fußball-WM nach Deutschland holte
      Protokoll einer erfolgreichen Bestechung
      15. Dezember 1998

      Franz Beckenbauer übernimmt die deutsche Bewerbung um die WM 2006. In den nächsten anderthalb Jahren folgen Weltreisen mit dem Golfschläger, kleineren Gastgeschenken und Hausbesuchen bei Mitgliedern des FIFA-Exekutivkomitees, die mit 20 Millionen Mark zu Buche schlagen.
      5. Juli 2000

      14.00 Uhr (MEZ) Zürich
      Franz Beckenbauer präsentiert die deutsche Bewerbung vor den 24 Mitgliedern des FIFA-Komitees. Über lange Minuten schwadroniert der Kaiser schwitzend darüber, daß es in Deutschland ein gutes Straßennetz sowie wunderbare Hotelzimmer gebe, und daß eigentlich alle 80 Millionen Deutschen heute hätten mitkommen wollen, daß dafür aber nicht genügend Platz auf der Bühne sei. Leider reicht der Platz aber aus für Boris Becker, Thomas Bach, Claudia Schiffer, Günter Netzer und Gerhard Schröder, die schweigend und mit verbissenem Dauerlächeln eine halbe Stunde lang neben Beckenbauer herumstehen und ihre Daumen drücken.

      14.30 Uhr (MEZ) Frankfurt
      In der Titanic-Redaktion, die gar nicht wußte, daß auch sie mit nach Zürich kommen wollte, wird der Auftritt als belustigend und hochpeinlich empfunden.

      16.00 Uhr (MEZ) Zürich
      Die Stimmung innerhalb der deutschen Delegation ist gedämpft. Trotz millionenschwerer Wirtschaftsverträge, die DaimlerChrysler und Siemens in den letzten Tagen mit stimmberechtigten asiatischen Staaten geschlossen haben, rechnet man nach dem Rückzieher Brasiliens und der entsprechenden Blockbildung im Komitee mit dem Zuschlag für die Südafrikaner.

      22.40 Uhr (MEZ) Frankfurt
      Nach dem Abendbrot, reiflicher Überlegung und ein paar Bieren beschließt Titanic-Chefredakteur Martin Sonneborn spontan, das Ruder herumzureißen, fährt noch einmal in die Redaktion und entwirft an seinem Computer das erste Bestechungsschreiben.

      23.15 Uhr (MEZ) Frankfurt/Zürich
      Nach einem Anruf im Grand Hotel Dolder in Zürich, bei dem die Dame an der Rezeption verspricht, die angekündigten “hochwichtigen Nachrichten” direkt an die Adressaten weiterzuleiten, gehen sieben gleichlautende Faxe an die FIFA-Herren Chung (Südkorea) Warner (Trinidad), Teixeira (Brasilien), Al-Dabal (Tunesien), Bhamje (Botswana), Dempsey (Neuseeland) und Blazer (USA). Ausgewählt sind die sieben nach sportpolitischen Aspekten (die ersten sechs) bzw. nach ihrer Physiognomie (Chuck Blazer). Die Fax-Seiten, in denen ein Herr “Martin Hansen, Secretary TDES”, noch einmal sein und Franz Beckenbauers Interesse an der Ausrichtung der WM 2006 bekräftigt, tragen weder Briefkopf noch sind sie unterzeichnet. Dafür wird dem Adressaten für seine Stimme ein kleines Geschenk (“a small gift”) in Aussicht gestellt und um direkten Rückruf unter einer Frankfurter Telefonnummer gebeten. Wie sich später herausstellt, steckt eine diensteifrige Schweizer Hotelangestellte die Faxe in einen Umschlag und schiebt sie – in Anbetracht der späten Stunde – unter den Türen der FIFA-Mitglieder durch. Daß TDES für “Titanic, das endgültige Satiremagazin” steht, weiß sie nicht.





      5. Juli 2000

      23.55 Uhr (MEZ) Frankfurt/Zürich
      Niemand hat zurückgerufen. Aber es geht auch anders: Um

      23.58 Uhr geht ein zweites Fax an Chuck Blazer auf die Reise. Hierin wird das annoncierte “small gift” erstmals konkretisiert: “A fine basket with specialities from the black forest, including some really good sausages, ham and – hold on to your seat – a wonderful KuKuClock! And a beer mug, too! Do we leave you any choice???” Offensichtlich nicht, der nächste Tag wird es zeigen!

      6. Juli 2000

      09.00 Uhr (MEZ) Zürich
      Das FIFA-Exekutivkomitee tritt zusammen und wählt in einer anderthalbstündigen geheimen demokratischen Wahl den Gastgeber der Fußball-WM 2006.

      11.00 Uhr (MEZ) Frankfurt
      In der Titanic-Redaktion beginnt der Tag mit Zeitungslektüre. Ab 14.00 Uhr läuft der Fernseher, aber mit einer Überraschung rechnet niemand.

      14.00 Uhr (MEZ) Zürich
      In der Neuen Zürcher Messe tritt FIFA-Präsident Sepp Blatter vor die Kameras, öffnet in dramatischer Art und Weise einen verschlossenen Umschlag und gibt bekannt, daß Deutschland mit 12 zu l l Stimmen den Zuschlag für die WM bekommen habe. Enttäuschung in der Redaktion, hatte man doch Südafrika das Spektakel von Herzen gegönnt. Wenig später macht Sepp Blatter gegen alle Regeln öffentlich, daß Südafrika die Wahl in der Tat gewonnen hätte, wenn nicht Jack Dempsey sich der Stimme enthalten hätte. Der 78jährige Dempsey hatte von seinem Verband den Auftrag, fiir Südafrika zu stimmen.

      19.10 Uhr (MEZ) Zürich/Frankfurt/London
      Das rote Aktionstelefon, dessen Nummer in den Faxen angegeben war, klingelt. Martin Sonneborn nimmt ab. Er glaubt sich einem der angeschriebenen FIFA-Leute gegenüber, die Gegenseite vermutet, den Urheber eines Bestechungsversuchs an der Strippe zu haben. In Wirklichkeit sind die zwei Anrufer Reporter des britischen Fernsehsenders Channel4, Brandon Pittaway und ein Kollege, und haben eins der Faxe in ihrem Besitz. Der Zeichner Rattelschneck wird hinzugerufen, der seinen Hauptwohnsitz in New York hat; er dolmetscht im folgenden zwischen den Parteien. Das Gespräch wird mitgeschnitten – und zwar, wie sich später herausstellt, von beiden Seiten –, beim Auswerten des Bandes werden im nachhinein auch die leisen Kommentare hörbar, die die Engländer geben, während Rattelschneck gerade ins Deutsche übersetzt.
      Channel4: Guten Tag, Herr Hansen, ich habe eine card, äh letter mit Ihrem Namen from the FIFA executive comitee: “Dear Mr. Warner, in this difficult situation Mr. Beckenbauer and I would like to emphasize...”
      TITANIC: Ja, this is right, that’s my fax from yesterday evening.
      Channel4: Okay, why... Ah Mr. Hansen, this letter it says “let me come straight to the point... sincerely yours Martin Hansen...” (aufgeregt) This letter, did you write the letter?
      TITANIC: Yes, sure, I did.
      Channel4: (noch erregter) You did write the letter?
      TITANIC: (ruhig) Yes.
      Channel4: (investigativ) And what is TDES?
      TITANIC: It’s a comitee for the World Cup 2006 in Germany.
      Channel4: (völlig aufgelöst) It’s a comitee, it’s a comitee, yes?
      TITANIC: Yes.
      Channel4: (dreht fast durch) And you are secretary of the bid comitee?
      TITANIC: Yes.
      Channel4: (faßt sich mühsam) And why did you write the letter?
      TITANIC: One moment, I call my äh translator.
      Channel4: (leise zu seinem Kollegen) Ah! He is in trouble! He is the secretary of the bid!

      (Rattelschneck kommt dazu und dolmetscht)

      TITANIC: Yes? Hallo?
      Channel4: Why did you write the letter? Can you ask him, why did he write the letter.
      TITANIC: Ja, weil es für unser Land sehr wichtig ist, daß wir die WM 2006 hier nach Deutschland holen.
      Channel4: It’s important to have the World Cup 2006 in Germany?
      TITANIC: Exactly.
      Channel4: (ungläubig) But obviously it could be interpreted as a form of corruption, as a form of bribery or inducement.
      TITANIC: Das kommt darauf an, was er verlangt für seine Stimme.
      Channel4: It depends on what your demand would be for your vote? Are we talking about money? Was he offering money or was he offering other things?
      TITANIC: Das können Sie sich aussuchen, ob das jetzt ein Mercedes ist oder Geld.
      Channel4: (ungläubig) It could be money or it could be other things?
      TITANIC: Yes.

      Channel4: (glaubt sich einem Watergate auf der Spur) Did he receive any telephone calls from members of the FIFA executive comitee who received the letter?
      TITANIC: Ich bin nicht befugt, darüber Auskunft zu erteilen.
      Channel4: He is not authorized to talk about that? Okay, so he admits sending up the letter, but he cannot tell me whether he had any response?
      TITANIC: Exactly.
      Channel4: (wittert einen möglichen Pulitzerpreis) How many letters did he send to members of the FIFA executive comitee?
      TITANIC: Ich möchte mit Ihnen gerne über Ihr eigenes Fax sprechen und über Ihre Wünsche, aber nicht über die Faxe Ihrer Kollegen.
      Channel4: But can he answer the question, this is a straight question, a simple question. How many faxes were sent to members of the FIFA executive comitee? I have been told about seven. (leise zur Seite) This is fucking unbelievable!
      TITANIC: Genug, um die Entscheidung herbeizuführen...
      Channel4: (energisch) One final question. I want to know exactly, for whom Mr. Hansen works, does he work for the World Cup bid and if so, how long has he worked for the World Cup bid, the TDES Deutschland?
      TITANIC: Ich arbeite seit circa zwei Monaten daran.
      Channel4: In what specific aspect of the bid does he work?
      TITANIC: Ich kann Ihnen dazu nicht mehr sagen.

      Channel4: One final question: Did Franz Beckenbauer or any other member of the German bid know about these letters? (überzeugt zur Seite) This is really fucking amazing!
      TITANIC: Darauf möchte ich in diesem Gespräch nicht eingehen, ich möchte noch einmal um absolute Vertraulichkeit bitten, und das werden wir natürlich öffentlich nicht weiter erörtern...
      Channel4: (beiseite, jubelnd) It’s got to be, it’s got to be! (wieder laut in den Hörer, triumphierend) Ah! I am not a member of a FIFA bid. Ich arbeite für Kanal-4-Fernsehen in London. (triumphierend) Ich bin Journalist. Can you tell him? I am a journalist, (stolz) I work for Channel4 television news in London and (drohend) I have taken a note of the conversation that we have had. (beiseite, im Rausch) He didn’t mean that he talks to a journalist. He thought I was a bid-member!
      TITANIC: (aufgeregt, schreiend) Um Gottes willen, ein Journalist, nein! Ein Journalist für Kanal 4 in England. Nein! Um Gottes willen...
      Channel4: (zur Seite, lacht sich ins Fäustchen) He said: Gott im Himmel!
      TITANIC: (hysterisch) Ich beende sofort das Gespräch. Wir werden das niemals öffentlich zugeben!
      Channel4: You terminate the conversation. (leicht hämisch) Thank you very much indeed.

      19.00 Uhr (GMT) London
      Mit der zweiten Meldung seiner Hauptnachrichtensendung deckt Channel4 einen Skandal auf: Ein Sekretär des deutschen TDES namens Martin Hansen hat einem Reporter des Senders gegenüber eingeräumt, sieben Mitgliedern des FIFA-Komitees Bestechungsbriefe unter der Hoteltür durchgeschoben zu haben. Zum Beweis spielt Channel4 Auszüge des Telefongespräches ein. Der Bericht schließt mit der Feststellung: Es bestehe dringender Aufklärungsbedarf. Die BBC zieht nach, ganz Großbritannien ist empört über das unsaubere Spiel der Deutschen. Dempsey ist derweil schon auf dem Rückweg nach Neuseeland. In Interviews spricht er davon, massiv bedrängt worden zu sein.

      20.05 Uhr (MEZ) Frankfurt
      Ab sofort klingelt das Aktionstelefon pausenlos. Die Titanic-Redakteure gehen auf ein paar Biere in den Günthersburgpark.

      23.00 Uhr (MEZ) Zürich
      Brandon Pittaway hat mit zwei Kollegen die deutsche Delegation in einem exklusiven Restaurant aufgespürt. Als der DFB-Pressesprecher mit dem Fax konfrontiert wird, ist es mit der guten Stimmung schnell vorbei, die Feier wird abgebrochen.

      23.00 Uhr (MEZ) Frankfurt
      Ganz anders im Günthersburgpark.

      7. Juli 2000

      06.00 Uhr (GMT) London
      Der London Evening Standard veröffentlicht Auszüge aus dem Fax an Charles Dempsey.

      07.00 Uhr (MEZ) Zürich
      Die Bestechungsvorwürfe ziehen Kreise, bei der FIFA jagt längst eine Krisensitzung die nächste. Sepp Blatter überlegt, die Wahl wiederholen zu lassen. FIFA-Generalsekretär Zen-Ruffinen will die Justizbehörden einschalten, weiß aber leider nicht, welche. Auf die Idee, die Fax-Absenderkennung oder die Frankfurter Telefonnummer zu überprüfen, ist bisher niemand gekommen.

      14.40 Uhr (MEZ) Frankfurt/Hamburg
      Bevor das passiert, erklärt Titanic gegenüber der Presseagentur dpa, Absender der nächtlichen Faxe zu sein.

      14.45 Uhr (MEZ) Frankfurt/Paris/New York/London/Rom etc.
      Die nächsten sieben Stunden wird die Titanic-Redaktion von Medienvertretern belagert. Neben den deutschen TV- bzw. Radionachrichtensendungen, Nachrichtenagenturen und überregionalen Zeitungen stürzen sich auch ausländische Medien auf die Nachricht, von der New York Times über die London Times bis zur Irish Times; von Herald Tribune, Le Monde, Dagens Nyheter, der gesamten englischen Boulevardpresse, der spanischen und italienischen Sportpresse über La Republicca, BBC (TV und Radio), RAI, den spanischen Sender RCN, der nach eigenen Angaben Südamerika komplett abdeckt, bis zu den südafrikanischen Cape Argus und Star. Und andere auch! Martin Sonneborn erklärt gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters: “Ich tat es für mein Land!” Auf die Frage der BBC, ob man die Bestechungsfaxe als FIFA-Mitglied ernst nehmen konnte, räumt er ein: “Ja, wenn man sehr hungrig war.”

      02.00 Uhr (MEZ) Neuseeland/Südafrika
      Ozeanien und Südafrika erwägen, die Wahl anzufechten und wiederholen zu lassen.

      18.00 Uhr (MEZ) Frankfurt
      DFB-Generalsekretär Horst Schmidt verspricht der Titanic eine Anzeige für diesen “üblen Scherz” und erklärt gegenüber der Presse, der DFB habe viel Humor, aber “die Grenze der Satire ist weit überschritten worden!” Titanic erklärt gegenüber der Presse, man habe auch viel Humor, aber wo die Grenzen der Satire liegen, bestimme man “doch lieber selbst, und nicht die Laien vom DFB!”

      22.00 Uhr (MEZ) Frankfurt
      Günthersburgpark, Diskussion über die Grenzen der Satire und des DFB.

      8. Juli 2000

      10.00 Uhr (MEZ) Frankfurt
      Schon in der ersten Welle von Berichten vermuten verschiedene seriösere Journalisten, daß der “folgenschwere Scherz des Satiremagazins Titanic möglicherweise das Zünglein an der Waage” gewesen sei und den Ausschlag für das überraschende Wahlergebnis gegeben habe. Die Boulevardpresse sieht die Aktion eher als Anschlag auf Franz Beckenbauer, der uns fast die WM gekostet hätte: “Dieser Feind des Fußballs war es!” zürnt die Berliner BZ und veröffentlicht ein Bild des vermeintlichen Übeltäters. Oliver Nagel und Martin Sonneborn sind zum Interview mit Spiegel-TV in der Titanic-Redaktion verabredet. Schon auf dem Weg dorthin dürfen sie in der Bild-Zeitung, die mit der Schlagzeile “Böses Spiel gegen Franz” titelt, ihre eigene Redaktionstelefon- und Faxnummer lesen, zusammen mit der Aufforderung, Titanic anzurufen und die Meinung zu sagen. Fünf Stunden lang tun Bild-Leser genau dieses, das Telefon klingelt ununterbrochen, das Aufnahmegerät läuft heiß.

      11.00 Uhr (GMT) England
      Obwohl man die eigene Bewerbungsniederlage zu verkraften hat, zeigt man sich in England als sportlicher Verlierer: Nach Auskunft der britischen Satirezeitschrift Private Eye lacht ganz Großbritannien über die Bestechungsfaxe, insbesondere über die angebotene Kuckucksuhr.

      22.25 Uhr (MEZ) Frankfurt
      Nach dem Bericht von Spiegel-TV kommt es in der Titanic-Redaktion zu einer zweiten Anrufswelle, diesmal mit überwiegend positivem Echo.

      10. Juli 2000

      03.00 Uhr (MEZ) Auckland, Australien
      Der 78jährige Charles Dempsey erklärt vor der Presse sein Verhalten bei der Abstimmung damit, daß er von verschiedenen Seiten stark unter Druck gesetzt worden sei, und sagt, “den Rest habe ihm ein Bestechungsbrief gegeben, der um seine Stimme für Deutschland warb” (Reuters): “der Bestechungsbrief von Titanic” (FAZ). Offensichtlich sah ein sympathischer älterer Herr, der Presseberichten zufolge außer von seinen Kollegen sowohl von seinem Golffreund Beckenbauer als auch von Tony Blair und Nelson Mandela unter Druck gesetzt wurde, keinen anderen Ausweg mehr, als sich um seiner persönlichen Integrität willen der Stimme zu enthalten.

      22.30 Uhr (MEZ) Hamburg
      In den Tagesthemen resümiert Sprecherin Gabi Bauer: “Jetzt ist es raus: Die Titanic hat den Deutschen die Fußballweltmeisterschaft beschert! Weil das satirisch gemeinte Bestechungsfax des satirisch gemeinten Magazins nämlich den bedrängten neuseeländischen FIFA-Vertreter Charles Dempsey endgültig zur Verzweiflung brachte. Dempsey ist derjenige, der sich bei der letzten Entscheidung zwischen Südafrika und Deutschland enthalten hatte – obwohl er seine Stimme Südafrika geben sollte. Heute hat er, zurück in Neuseeland, versucht, seine Verzweiflungstat zu erklären – und auch, daß er sich, so sagt er, der Folge gar nicht bewußt gewesen sei. Das sei ihm erst hinterher klar geworden. Welch ein Mißverständnis!”
      Welch ein Mißverständnis!

      Martin Hans Sonneborn

      Bild-Leser telefonieren mit der Redaktion

      Anruferin: Hallo, ich wollte nur sagen, die Grenze der Satire ist weit überschritten!
      TITANIC: Äh, von der Bild-Zeitung?
      Anruferin: Von der Bild-Zeitung, jawoll! Jawohl!

      Anrufer: Ihr gehört auf den Mond geschossen, ihr Scheißkerle!

      Anruferin: Ja, i wollt Sie eigentlich nur fragen, sind da eigentlich normale Menschen in Ihrer Redaktion?
      TITANIC: Nein, bis auf die Redaktionsassistentin, die ist relativ normal. Die Redakteure nicht.
      Anruferin: Also, sind nicht normal?
      TITANIC: Nein.
      Anruferin: Ja. Also, das G’fühl hab ich auch. Also, tschüß dann.

      Anrufer: (schwer ausländischer Akzent) Ja schäme sich wege dieser Scheiße Dinge!

      Anruferin: Grüß Gott! Ich wollte bloß bei Ihnen anrufen und wollte bloß sagen, was für ein Trottel des bei Ihnen is, der sowas in Umlauf bringt, diese Briefe da. Steht heute in der Bild-Zeitung, man soll einmal bei Ihnen anrufen, ich hab noch nirgends angerufen, bei niemand noch, aber, dou hab ich gsacht, da muß ich anrufen, weil mich das geärchert hat. Das wars, danke.

      Anrufer: Ich wollte nur sagen, daß ihr Arschlöcher seid. Danke.

      Anrufer: Ja, grüß Gott, sind Sie da von der Redaktion vom... Focus, oder?
      TITANIC: Ah, nein!
      Anrufer: Dann hob i falsch gewählt, Entschuidigung.
      TITANIC: Nein, von Titanic sind wir.
      Anrufer: Ach so – (versteht plötzlich) Ach, von Titanic! Ah, die hob i ja gmeint!
      TITANIC: Ach so! Ja, dann sagen Sie das doch!
      Anrufer: Ja, i sag des ganz offen, also ich find des unerhört sowas, i mein, des hat ja mit Satire nix zum tun!

      Anrufer: Alle hinter Gitter! Meine Meinung.

      Anrufer: Grosche hier, aus Chemnitz. Ich wollte Ihnen mal folgendes sagen: Es ist schlimm, was Sie hier veranstaltet haben.
      TITANIC: Es ist schlimm, was Sie 40 Jahre veranstaltet haben da drüben!
      Anrufer: Das ist mir ganz egal, was Sie sagen, das können Sie gar nicht beurteilen, weil Sie viel zu weit weg sind da drüben! Aber wie Sie unser Land verunglimpfen!
      TITANIC: Sie sollten sich was schämen, uns im Westen Ratschläge erteilen zu wollen!
      Anrufer: Wir sind deutschere Deutsche als Sie im Westen, das soch ich Ihnen! Wir würden unser Land nie so verunglimpft haben, auch unser neues Vaterland niemals! Daß Sie sowas überhaupt dürfen! Das gehört doch verboten! Sie müßten bestraft werden!
      TITANIC: Aus dem Osten lassen wir uns gar nichts sagen!
      Anrufer: (erbost) Das hat mit dem Osten gornischt zu tun!! Wir sind Deutsche seit zehn Johrn! Wir sind schon seit hundert (verbessert sich) seit tausend Jahren Deutsche! Aber Sie sind wahrscheinlich immer noch e Wessi, e arroganter Wessi, mehr kann ich zu Ihnen nicht sogn!

      Anrufer: Der Sonneborn, der ist doch schwul? Und der Gärtner ist auch schwul! Und Sie sind auch schwul, das höre ich doch an der Stimme! Verbrecher jedenfalls und Vollidioten!

      Anrufer: Guten Tach! Mein Name tut nichts zur Sache, ich habe da etwas gelesen...
      TITANIC: Komischer Name: Tutnichts Zursache!
      Anrufer: Ja, das interessiert nich! Wissen Sie was? Sie sind ein ganz großer Nestbeschmutzer! Sie können nur froh sein, daß ich weiter weg wohne, sonst könnten Sie was erleben! So was da reinschreiben! Wie können Sie so was machen? So was gegen den Franz Beckenbauer! So diffamarieren! Das gibs doch garnich! Was bilden Sie sich eigentlich ein, wer Sie sind?
      TITANIC: Wir diffamarieren, wen wir wollen!
      Anrufer: Ja, das glaube ich auch! Wissen Sie was? Sie gehören gar nich hier nach Deutschland, Sie sollte man auswandern!
      TITANIC: Wohin?
      Anrufer: Ja, wohin, das möchte ich Ihnen lieber nich sagen! Das ist eine bodenlose Frechheit, wie Sie sich benehmen! Sie beschmutzen das Nest, auf Wiedersehen!

      Anrufer: Kunzel hier! Wenn es nicht verboten wäre, würde ich jetzt sagen, man muß die Redakteure erschießen, die das gemacht haben.

      Anrufer: Miers hier! Also ihr seid für eueren Artikel da, für diese Sache doch wirklich keine Journalisten.
      TITANIC: Das stimmt.
      Anrufer: Ihr seid der letzte Dreck. Dreck seid ihr, mehr nicht. Sowas müßte man aus der... äh: weg ziehen! Mein Gott nee, schämt ihr euch überhaupt nicht? Ihr Scheißer?
      Anrufer: Ich bin der Vorsitzende der Dortmunder Fußballfans, wir werden dafür sorgen, daß Titanic in Dortmund nicht mehr in den Regalen liegt.

      Anrufer: Ihr Schweinebacken, was habt ihr denn mit unserer WM-Bewerbung gemacht, hä?
      TITANIC: Ja, wer seid ihr denn?
      Anrufer: Der heilige Geist! Was soll das denn?
      TITANIC: Und ihr habt ’ne WM-Bewerbung laufen?!
      Anrufer: Was denn sonst, hä? ’s is unter aller Kanone ist das, was da ablief! Niveaulos, letzten Endes, nä, Miesepeter!

      Anruferin: Ach, Satire? Das versteht doch nicht jeder, ich hab das gelest, da haben Sie also nur Spaß gemacht? Aha, na dann ist also Blödsinn, dann ist es doch gut.

      dankend

      :)WBB:)
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      schrieb am 31.07.01 15:40:24
      Beitrag Nr. 15 ()


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