Branchenanalyst bei Merck Finck, hat keinen Zweifel - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 11.07.00 08:16:59 von
neuester Beitrag 10.08.00 19:11:28 von
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So steht es heute in der SZ
SZ vom 11.07.2000 Wirtschaft
Aktien-Check: Metabox
Analysten mögen keine Tricks erkennen
Geduld zahlt sich aus: Ziemlich genau ein Jahr ist es her, dass das Hildesheimer Multimedia-Unternehmen Metabox an den Neuen Markt gegangen ist. Monatelang bewegte sich die Aktie unterhalb ihres Ausgabepreises. Seit der ersten Bekanntgabe eines Großauftrags im April diesen Jahres hat sich der Kurs jedoch fast verfünffacht. Am Freitag erreichte er mit 221 Euro den Höchststand seit dem Börsengang und war damit der beste Wert am Neuen Markt in diesem Jahr.
An diesem Montag zählten die Papiere mit einem Minus von gut 14 Prozent jedoch mit zu den größten Verlierern. Zweifel von Finanzanalysten an den kürzlich abgeschlossenen Großaufträgen hatten für Verunsicherung gesorgt. Das Unternehmen wies die Bedenken zurück; ein Sprecher sagte der SZ, alle Verträge seien in Ordnung. Das Unternehmen bietet so genannte Set-Top-Boxen an, die einen Internet-Zugang über den Fernseher ermöglichen. Der Umsatz im vergangenen Jahr betrug 3,3 Millionen DM.
Doch seit diesem April hat die Multimedia-Gesellschaft nach eigenen Angaben Aufträge im Gesamtwert von bis zu 2,3 Milliarden DM erhalten. Oliver Graf Wrangel, Branchenanalyst bei Merck Finck, hat „keinen Zweifel“ daran, dass die Angaben stimmen. „Ein börsennotiertes Unternehmen kann es sich nicht erlauben, reine Luftnummern in den Raum zu stellen.“ Metabox habe die Vertriebsstrategie komplett geändert. „Im vergangenen Jahr versuchte das Unternehmen hauptsächlich, über den Einzelhandel seine Produkte abzusetzen. Das hat nicht funktioniert.“ Jetzt arbeite Metabox mit Unternehmen zusammen, die „ein Interesse daran haben, ihre Produkte auf der Set-Top-Box offerieren zu können“. Das seien zum Beispiel Anbieter von Bezahl-Fernsehen, deren Zuschauer die bestellten Waren gleich über Internet bezahlen könnten. Die Kunden von Metabox seien also nicht mehr Endverbraucher, sondern Firmen. Diese Strategie sei offensichtlich erfolgreich, meint Wrangel.
Den ersten Großauftrag über die Lieferung von 500 000 Set-Top-Boxen hatte das Multimedia-Unternehmen im April gemeldet. Der Auftraggeber wurde nicht genannt, weil dieser „aus Marketinggründen vorerst geheim bleiben“ wolle. „Das hinterlässt schon ein komisches Gefühl“, sagt Wrangel. „Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das Management irgendetwas tricksen würde.“
Spekulationsfrist endet
Auch Michael Bahlmann, Analyst bei M.M. Warburg, hat keine Bedenken. „Wenn der Vertragspartner nicht genannt werden will, muss man das akzeptieren.“ Den Kursverlust am Montag führt er auf zwei Faktoren zurück: „Die Gerüchte werden wohl auch eine Rolle gespielt haben. Aber vor allem haben die Anleger, die die Papiere seit dem Börsengang vor einem Jahr gehalten hatten, nach dem fulminanten Kursanstieg die Chance genutzt, ihre Aktien steuerfrei zu veräußern.“ Am Montag war die Jahresfrist abgelaufen, innerhalb der Spekulationsgewinne zu versteuern sind. Bei dem derzeitigen Kursniveau rät er allerdings nur noch zum „Halten“ der Aktie und nicht – wie bisher – zum „Kauf“.
Der zweite Auftrag, den Metabox vermeldete, betrifft die Lieferung von 1,8 Millionen Geräten an das dänische Konsortium Inter-Nordic. „Es handelt sich jedoch vorerst nur um eine Absichtserklärung“, sagt Wrangel. Deshalb habe er das voraussichtliche Umsatzvolumen nur mit zehn Prozent berücksichtigt und das Kursziel der Aktie bei 220 Euro festgesetzt. Bisher unberücksichtigt bleibe bei seiner Berechnung der dritte Großauftrag. Er kam aus Frankreich von der Worldsat S.A.R.L.
Nach Angaben des Unternehmens sollen hier 500 000 Set-Top-Boxen im Wert von knapp 400 Millionen DM geliefert werden. „Es handelt sich allerdings nur um einen Rahmenvertrag“, sagt Wrangel. Das Problem an solchen Verträgen sei, dass sie über mehrere Tranchen laufen. „Theoretisch kann der Vertragspartner nach der ersten Tranche schon wieder kündigen.“ Dennoch rät er nach wie vor zum „Kauf“ – ebenso wie die drei weiteren vom Börseninformationsdienst Ibes erfassten Analysten.
Daniela Kuhr
SZ vom 11.07.2000 Wirtschaft
Aktien-Check: Metabox
Analysten mögen keine Tricks erkennen
Geduld zahlt sich aus: Ziemlich genau ein Jahr ist es her, dass das Hildesheimer Multimedia-Unternehmen Metabox an den Neuen Markt gegangen ist. Monatelang bewegte sich die Aktie unterhalb ihres Ausgabepreises. Seit der ersten Bekanntgabe eines Großauftrags im April diesen Jahres hat sich der Kurs jedoch fast verfünffacht. Am Freitag erreichte er mit 221 Euro den Höchststand seit dem Börsengang und war damit der beste Wert am Neuen Markt in diesem Jahr.
An diesem Montag zählten die Papiere mit einem Minus von gut 14 Prozent jedoch mit zu den größten Verlierern. Zweifel von Finanzanalysten an den kürzlich abgeschlossenen Großaufträgen hatten für Verunsicherung gesorgt. Das Unternehmen wies die Bedenken zurück; ein Sprecher sagte der SZ, alle Verträge seien in Ordnung. Das Unternehmen bietet so genannte Set-Top-Boxen an, die einen Internet-Zugang über den Fernseher ermöglichen. Der Umsatz im vergangenen Jahr betrug 3,3 Millionen DM.
Doch seit diesem April hat die Multimedia-Gesellschaft nach eigenen Angaben Aufträge im Gesamtwert von bis zu 2,3 Milliarden DM erhalten. Oliver Graf Wrangel, Branchenanalyst bei Merck Finck, hat „keinen Zweifel“ daran, dass die Angaben stimmen. „Ein börsennotiertes Unternehmen kann es sich nicht erlauben, reine Luftnummern in den Raum zu stellen.“ Metabox habe die Vertriebsstrategie komplett geändert. „Im vergangenen Jahr versuchte das Unternehmen hauptsächlich, über den Einzelhandel seine Produkte abzusetzen. Das hat nicht funktioniert.“ Jetzt arbeite Metabox mit Unternehmen zusammen, die „ein Interesse daran haben, ihre Produkte auf der Set-Top-Box offerieren zu können“. Das seien zum Beispiel Anbieter von Bezahl-Fernsehen, deren Zuschauer die bestellten Waren gleich über Internet bezahlen könnten. Die Kunden von Metabox seien also nicht mehr Endverbraucher, sondern Firmen. Diese Strategie sei offensichtlich erfolgreich, meint Wrangel.
Den ersten Großauftrag über die Lieferung von 500 000 Set-Top-Boxen hatte das Multimedia-Unternehmen im April gemeldet. Der Auftraggeber wurde nicht genannt, weil dieser „aus Marketinggründen vorerst geheim bleiben“ wolle. „Das hinterlässt schon ein komisches Gefühl“, sagt Wrangel. „Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das Management irgendetwas tricksen würde.“
Spekulationsfrist endet
Auch Michael Bahlmann, Analyst bei M.M. Warburg, hat keine Bedenken. „Wenn der Vertragspartner nicht genannt werden will, muss man das akzeptieren.“ Den Kursverlust am Montag führt er auf zwei Faktoren zurück: „Die Gerüchte werden wohl auch eine Rolle gespielt haben. Aber vor allem haben die Anleger, die die Papiere seit dem Börsengang vor einem Jahr gehalten hatten, nach dem fulminanten Kursanstieg die Chance genutzt, ihre Aktien steuerfrei zu veräußern.“ Am Montag war die Jahresfrist abgelaufen, innerhalb der Spekulationsgewinne zu versteuern sind. Bei dem derzeitigen Kursniveau rät er allerdings nur noch zum „Halten“ der Aktie und nicht – wie bisher – zum „Kauf“.
Der zweite Auftrag, den Metabox vermeldete, betrifft die Lieferung von 1,8 Millionen Geräten an das dänische Konsortium Inter-Nordic. „Es handelt sich jedoch vorerst nur um eine Absichtserklärung“, sagt Wrangel. Deshalb habe er das voraussichtliche Umsatzvolumen nur mit zehn Prozent berücksichtigt und das Kursziel der Aktie bei 220 Euro festgesetzt. Bisher unberücksichtigt bleibe bei seiner Berechnung der dritte Großauftrag. Er kam aus Frankreich von der Worldsat S.A.R.L.
Nach Angaben des Unternehmens sollen hier 500 000 Set-Top-Boxen im Wert von knapp 400 Millionen DM geliefert werden. „Es handelt sich allerdings nur um einen Rahmenvertrag“, sagt Wrangel. Das Problem an solchen Verträgen sei, dass sie über mehrere Tranchen laufen. „Theoretisch kann der Vertragspartner nach der ersten Tranche schon wieder kündigen.“ Dennoch rät er nach wie vor zum „Kauf“ – ebenso wie die drei weiteren vom Börseninformationsdienst Ibes erfassten Analysten.
Daniela Kuhr
Hep...
tnx 900392
hep...
Das letzte mal und hep ...
Oliver Graf Wrangel, Branchenanalyst bei Merk Fink hat keine Zweifel.
Dennoch sagt er auch:
Nach Angaben des Unternehmens sollen hier 500.000 Boxen im Wert
von 400 Mio. DM geliefert werden.
"Es handelt sich allerdings nur um einen Rahmenvertrag", sagt
Wrangel. Das Problem an solchen Verträgen sei, daß sie über mehrere
Tranchen laufen.
"Theoretisch kann der Vertragspartner nach der ersten
Tranche schon wieder kündigen."
(Quelle: SZ, 11.07.2000)
Dennoch sagt er auch:
Nach Angaben des Unternehmens sollen hier 500.000 Boxen im Wert
von 400 Mio. DM geliefert werden.
"Es handelt sich allerdings nur um einen Rahmenvertrag", sagt
Wrangel. Das Problem an solchen Verträgen sei, daß sie über mehrere
Tranchen laufen.
"Theoretisch kann der Vertragspartner nach der ersten
Tranche schon wieder kündigen."
(Quelle: SZ, 11.07.2000)
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