UMTS - mal was interessantes - 500 Beiträge pro Seite

[IWA Japan]

ein Aufreißer zu dieser Thematik, mal ein etwas realistisch erscheinender Artikel des Online Finaz Dienstes Stock World:

Milchmädchenrechnung UMTS?

Im Mobilfunk ist Japan Europa einen Schritt voraus. Der mit Abstand größte Mobilfunkanbieter NTT DoCoMo [ Kurs/Chart ] bietet sehr erfolgreich den mobilen Internet-Service i-mode an. Die Japaner begeistern sich für die i-mode Handys mit Web-Zugang, doch der Firmenchef glaubt trotzdem nicht an die goldene mobile Multimedia-Zukunft. Es wird schwer, die Kosten für UMTS wieder einzuspielen, sagt der Vorstandvorsitzende Keiichi Enoki in einem Gespräch mit der Financial Times.

"Das Geschäftsmodell der Telefongesellschaften wird sich mit dem Einzug von UMTS nicht fundamental ändern. Ob 2G oder 3G, Mobilfunk bleibt im Prinzip das Gleiche." so Enoki in dem Interview. Das würde heißen, die Telefongesellschaften könnten die Hoffnung begraben, mit neuen Services den Umsatz zu steigern und die Milliardenkosten für den Aufbau der UMTS-Netze wieder einzuspielen.

Derzeit weiß niemand genau, wie das 3G-Handy-Zeitalter aussehen wird. Die Mobilfunkanbieter gehen aber davon aus, hohe Erträge mit neuen Angeboten wie m-Banking, m-Commerce, m-Sonstnochwas zu erzielen. Die Kunden würden nicht nur ihren Kontostand und die Wettervorhersage per Handy abfragen, sondern auch Musik und Videos auf die Mobilfunkgeräte herunterladen, glauben die Besitzer der Lizenzen. Auf diese Weise steige der Umsatz je Kunde deutlich an und die Investition in 3G mache sich bezahlt.

Pustekuchen, sagt Keiichi Enoki. Weder für Anbieter noch für Kunden lohne sich beispielsweise der Handel mit großen Musik- und Videodateien. Beim Anbieter blockierten die Datenmengen einen großen Teil der UMTS-Frequenz und für den Nutzer sei der Download zu teuer. Enokis Lösung: "Wir werden wahrscheinlich nur kurze Clips von 10 bis 15 Sekunden Länge anbieten, Appetithappen, die sich der Kunde dann zu Hause via TV oder Computer ordern kann."

Und der Chef von NTT DoCoMo weiß wovon er spricht. Die japanische Mobilfunkgesellschaft wird im kommenden Jahr als erste mit einem 3G System an den Start gehen und testet bereits jetzt was machbar ist.

DoCoMo wollte ursprünglich auch in Deutschland beim Mobilfunk der dritten Generation dabei sein und ersteigerte zusammen mit KPN [ Kurs/Chart ] auch eine Lizenz. Nach der Auktion verabschiedeten sich die Japaner aber aus dem Bieterkonsortium mit dem Kommentar: "Zu teuer."

[IWA Japan]

interesaant hierzu ist jetzt mal eine Umfrage bei stern:


UMTS: Handy-Nutzer wollen keine zusätzlichen Kosten
22.11.2000 14:10:52

Fast jeder zweite Handy-Nutzer (10,79 Millionen Personen) hat Interesse an den neuen Mobilfunktechnologien GPRS und UMTS. Die überwiegende Mehrheit (74 Prozent) will aber für die Nutzung der schnelleren Datenübertragung nicht tiefer in die Tasche greifen als bisher.
Das hat eine repräsentative Umfrage der Zeitschrift stern (stern TrendProfile 11/00, "Mobilfunk") ergeben. Demnach würden nur 9 Prozent der Handy-Nutzer für GPRS und UMTS zusätzliche Kosten von über 20 Mark pro Monat akzeptieren. 17 Prozent halten eine Summe von bis zu 20 Mark noch für angemessen.

Der Studie des Magazins zufolge nutzen 80 Prozent der Handy-Besitzer ihr Mobiltelefon rein privat, nur 20 Prozent auch geschäftlich. In der Bundesrepublik besitzen und nutzen demnach 38 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren in ihrem Haushalt ein Handy (24,13 Millionen Personen). Weitere 11 Prozent gaben an, dass andere Personen das im Haushalt vorhandene Handy nutzen.

Jeder dritte Handy-Besitzer verfügt derzeit sogar über zwei oder mehr Mobiltelefone, heißt es. Etwa 10,59 Millionen Personen wollten sich in den nächsten sechs Monaten ein neues Gerät anschaffen. Ein enormer Wachstumsschub ergibt sich laut stern durch die neuen Prepaid-Tarife, die gegenüber den Standard-Tarifen weiter aufholen. Beim Kauf eines neuen Handys neigen demnach 8,5 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahre (5,4 Millionen Personen) zum Standard-Tarif und 7,7 Prozent (4, 88 Millionen) bereits zum Prepaid-Tarif.

[damund]

...und noch ein interessanter Artikel zu den "Multimediafähigkeiten" von UMTS, aus der heutigen Computerzeitung:

Leinfelden (ab) - Die neue Mobilfunktechnik UMTS wird die
versprochene Multimediageschwindigkeit von 2 Megabit pro
Sekunde nicht erreichen. Dies erklärt Durlacher Research nach
Gesprächen mit Infrastrukturherstellern. "Realistisch sind
durchschnittliche Übertragungsraten von nur 20 bis 40 Kilobit", so
Experte Bodo Kohlenbach.
Dies habe technische und netzorganisatorische Gründe. Damit
wird das teure UMTS kaum schneller sein als kostengünstige
Technologien wie GPRS. Videoübertragungen zum Handy werden
laut Kohlenbach jedenfalls erst in einigen Jahren mit der
übernächsten Mobilfunkgeneration möglich sein.
----

da mund

[Aragorn987]

Hallo IWA,
tatsächlich sitzen die internationalen Handyfirmen schon in Japan. An der Vordertür werden Lizenzverhandlungen wegen i-mode geführt, zur Hintertür werden Industriespione ausgesandt. Je nachdem, welche Methode erfolgreicher ist, wird es schon im Sommer nächsten Jahres entsprechende Produkte von Siemens, Ericsson und Nokia im europäischen Markt geben.
Damit wird nicht nur die zeitliche Lücke zu UMTS geschlossen, sondern der Sinn und Zweck dieser Technologie in Frage gestellt. Und kostenmässig kann i-mode dem kommenden UMTS alles abkaufen, aber auch alles.
Nicht umsonst kostet eine NTT-DoCoMo-Aktie im Schnitt €29.000!
ciao
Ara

[IWA Japan]

in einer derletzten Ausgaben diesr Publikation "Internetworld" stand eine mehrseitige UMTS Vision.
Hieran sieht man ebenso die risiken die UMT-Standards...