Herzog Telecom stellt Montag Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens - 500 Beiträge pro Seite | Diskussion im Forum
eröffnet am 23.03.01 21:15:06 von
neuester Beitrag 23.03.01 22:45:14 von
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TRIER (dpa-AFX) - Die am Geregelten Markt notierte Herzog TELECOM AG
Samstag, 24. März 2001
TELEKOMMUNIKATION
Letzter Ausweg: Flucht nach vorn
Herzog Telekom stellt Insolvenzantrag - Chef hofft auf Rettung
Von unserem Redakteur
HERIBERT WASCHBÜSCH
TRIER. Die Herzog Telecom AG wird nach Informationen des Trierischen Volksfreundes am Montag morgen Insolvenzantrag stellen.
„Die Beseitgung der Zahlungsstockungen konnte nicht in der Kürze der Zeit erreicht werden“, wird die am Geregelten Markt notierte Aktiengesellschaft in einer Ad-hoc-Mitteilung erklären. Im Rahmen des Insolvenzverfahrens werde die Gelegenheit bestehen, die bereits begonnenen Restrukturierungsmaßnahmen erfolgreich zu Ende zu führen, so die Mitteilung.
Noch vor wenigen Tagen glaubten die Verantwortlichen, dass sie die Zahlungsschwierigkeiten des Unternehmens schneller in den Griff bekämen. So hoffte Sven Herzog, dass Viag Interkom den Trierern kurzfristig unter die Arme greife und die Verbindlichkeiten gegenüber den Mobilfunk-Kunden übernehme. Nachdem aber keine raschen Lösungen auf den Tisch kamen, will nun die Aktiengesellschaft die „Flucht nach vorne“ antreten.
Nach dem neuen Insolvenzrecht kann ein Unternehmen bei drohender Insolvenz zum Amtsgericht gehen und den Antrag auf Insolvenz stellen. In dieser Phase können die Unternehmen ihren Geschäftsbetrieb fortführen. Die Herzog Telecom AG hofft so das schlingernde Unternehmensschiff wieder auf Kurs zu bringen. So habe man durchgreifende Restrukturierungsmaßnahmen eingeleitet oder abgeschlossen. Beispielsweise wurde der Mitarbeiterstamm von 211 festen Mitarbeitern im Oktober 2000 auf 88 Mitarbeiter im März 2001 runtergefahren.
Nach weiteren Kündigungen sollen Ende April noch 78 Mitarbeiter – davon 28 Azubis – beschäftigt werden. Das Call-Center wurde bereits Ende des Jahres ausgelagert. Bis Mitte April sollen 20 Fillialen geschlossen werden, Herzog Telecom wird sich mit seinem Filialnetz auf den Eifel-Saar-Mosel-Raum zurückziehen.
Nach Informationen des Unternehmens sind für die nächsten sechs Wochen weitere Maßnahmen geplant: Die Bereiche Druckerei und Werbegestaltung sollen ausgelagert werden. Außerdem wird sich Herzog Telecom von der Diedenhofener Straße verabschieden und in „neue, wesentlich kostengünstigere Geschäftsräume“ umsiedeln. Im Vorstand soll es zudem zu Personalveränderungen kommen. „Das Vorstandsmitglied Werner Plein, zuständig für Finanzen und Controlling, wird zum 31. März den Vorstand verlassen“, sagte Sven Herzog im Gespräch mit dem Trierischen Volksfreund.
Die knapp 90 Mitarbeiter von Herzog Telecom haben, nachdem der Insolvenzantrag gestellt ist, Anrecht auf ihre ausstehenden Löhne. Das Insolvenzrecht sieht vor, dass in diesem Fall das Arbeitsamt für drei Monate die Gehälter zahlt. Das so genannte Insolvenzausfallgeld würde also den Herzog-Mitarbeitern für die Monate Februar, März und April ausgezahlt.
Nachdem der Insolvenzantrag gestellt wird, muss vom Amtsgericht entschieden werden, ob die Insolvenz überhaupt Aussicht auf Erfolg hat. Ein maßgebliches Kriterium dafür ist die „verfügbare Masse“ – das heißt: gibt es überhaupt Vermögenswerte, mit denen die Ansprüche der Gläubiger erfüllt werden könnten. Ist dies der Fall, so wird ein Plan erstellt, wie die Schulden bezahlt werden können. Nach dem neuen Insolvenzrecht kann ein Unternehmen unter Umständen weiterhin seine Geschäfte betreiben, um auch aus möglichen Gewinnen Schulden abzubezahlen.
Diese Hoffnung scheint die Herzog Telecom AG zu haben. In einer dem TV vorliegenden Mitteilung schreibt Sven Herzog als Vorstandsvorsitzender: „Zur Zeit wird an einer Lösung gearbeitet, um restlos alle Grundgebühr-Rückerstattungsansprüche der Herzog-Telecom-Kunden zu befriedegen. Die Herzog Telecom AG hat in den letzten Jahren rund 150000 Mobilfunk-Kunden mit langfristigen Mobilfunk-Verträgen gewonnen. “ Insgesamt warteten 11800 Kunden derzeit auf die fällige Rückerstattung, das seien Verbindlichkeiten in Höhe von etwa 1,5 Millionen Mark.
Und hier stellt sich für Herzog die „Gretchen-Frage“: Springt Viag Interkom ein? Ein zweiter Dominostein im Rettungs-Szenarium der „Herzöge“ sind die möglichen Investoren oder Übernahme-Kandidaten. Auch wenn das Arbeitsamt die Mitarbeiterlöhne übernimmt, Viag Interkom die Kundenverbindlichkeiten zahlt, dann sind nach TV-Informationen immer noch einige offene Rechnungen zu begleichen.
Was dem Trierer Sven herzog bleibt, ist der Glaube an bessere Zeiten: „Die Herzog Telecom AG sieht nach der massiven Senkung der Einstiegspreise bei den monatlichen Mobilfunkgrundgebühren auf der Computermesse CeBIT und der Preissteigerung bei pre-paid Handys nunmehr eine realistische Chance, kurzfristig wieder Gewinne erzielen zu können.“
TELEKOMMUNIKATION
Letzter Ausweg: Flucht nach vorn
Herzog Telekom stellt Insolvenzantrag - Chef hofft auf Rettung
Von unserem Redakteur
HERIBERT WASCHBÜSCH
TRIER. Die Herzog Telecom AG wird nach Informationen des Trierischen Volksfreundes am Montag morgen Insolvenzantrag stellen.
„Die Beseitgung der Zahlungsstockungen konnte nicht in der Kürze der Zeit erreicht werden“, wird die am Geregelten Markt notierte Aktiengesellschaft in einer Ad-hoc-Mitteilung erklären. Im Rahmen des Insolvenzverfahrens werde die Gelegenheit bestehen, die bereits begonnenen Restrukturierungsmaßnahmen erfolgreich zu Ende zu führen, so die Mitteilung.
Noch vor wenigen Tagen glaubten die Verantwortlichen, dass sie die Zahlungsschwierigkeiten des Unternehmens schneller in den Griff bekämen. So hoffte Sven Herzog, dass Viag Interkom den Trierern kurzfristig unter die Arme greife und die Verbindlichkeiten gegenüber den Mobilfunk-Kunden übernehme. Nachdem aber keine raschen Lösungen auf den Tisch kamen, will nun die Aktiengesellschaft die „Flucht nach vorne“ antreten.
Nach dem neuen Insolvenzrecht kann ein Unternehmen bei drohender Insolvenz zum Amtsgericht gehen und den Antrag auf Insolvenz stellen. In dieser Phase können die Unternehmen ihren Geschäftsbetrieb fortführen. Die Herzog Telecom AG hofft so das schlingernde Unternehmensschiff wieder auf Kurs zu bringen. So habe man durchgreifende Restrukturierungsmaßnahmen eingeleitet oder abgeschlossen. Beispielsweise wurde der Mitarbeiterstamm von 211 festen Mitarbeitern im Oktober 2000 auf 88 Mitarbeiter im März 2001 runtergefahren.
Nach weiteren Kündigungen sollen Ende April noch 78 Mitarbeiter – davon 28 Azubis – beschäftigt werden. Das Call-Center wurde bereits Ende des Jahres ausgelagert. Bis Mitte April sollen 20 Fillialen geschlossen werden, Herzog Telecom wird sich mit seinem Filialnetz auf den Eifel-Saar-Mosel-Raum zurückziehen.
Nach Informationen des Unternehmens sind für die nächsten sechs Wochen weitere Maßnahmen geplant: Die Bereiche Druckerei und Werbegestaltung sollen ausgelagert werden. Außerdem wird sich Herzog Telecom von der Diedenhofener Straße verabschieden und in „neue, wesentlich kostengünstigere Geschäftsräume“ umsiedeln. Im Vorstand soll es zudem zu Personalveränderungen kommen. „Das Vorstandsmitglied Werner Plein, zuständig für Finanzen und Controlling, wird zum 31. März den Vorstand verlassen“, sagte Sven Herzog im Gespräch mit dem Trierischen Volksfreund.
Die knapp 90 Mitarbeiter von Herzog Telecom haben, nachdem der Insolvenzantrag gestellt ist, Anrecht auf ihre ausstehenden Löhne. Das Insolvenzrecht sieht vor, dass in diesem Fall das Arbeitsamt für drei Monate die Gehälter zahlt. Das so genannte Insolvenzausfallgeld würde also den Herzog-Mitarbeitern für die Monate Februar, März und April ausgezahlt.
Nachdem der Insolvenzantrag gestellt wird, muss vom Amtsgericht entschieden werden, ob die Insolvenz überhaupt Aussicht auf Erfolg hat. Ein maßgebliches Kriterium dafür ist die „verfügbare Masse“ – das heißt: gibt es überhaupt Vermögenswerte, mit denen die Ansprüche der Gläubiger erfüllt werden könnten. Ist dies der Fall, so wird ein Plan erstellt, wie die Schulden bezahlt werden können. Nach dem neuen Insolvenzrecht kann ein Unternehmen unter Umständen weiterhin seine Geschäfte betreiben, um auch aus möglichen Gewinnen Schulden abzubezahlen.
Diese Hoffnung scheint die Herzog Telecom AG zu haben. In einer dem TV vorliegenden Mitteilung schreibt Sven Herzog als Vorstandsvorsitzender: „Zur Zeit wird an einer Lösung gearbeitet, um restlos alle Grundgebühr-Rückerstattungsansprüche der Herzog-Telecom-Kunden zu befriedegen. Die Herzog Telecom AG hat in den letzten Jahren rund 150000 Mobilfunk-Kunden mit langfristigen Mobilfunk-Verträgen gewonnen. “ Insgesamt warteten 11800 Kunden derzeit auf die fällige Rückerstattung, das seien Verbindlichkeiten in Höhe von etwa 1,5 Millionen Mark.
Und hier stellt sich für Herzog die „Gretchen-Frage“: Springt Viag Interkom ein? Ein zweiter Dominostein im Rettungs-Szenarium der „Herzöge“ sind die möglichen Investoren oder Übernahme-Kandidaten. Auch wenn das Arbeitsamt die Mitarbeiterlöhne übernimmt, Viag Interkom die Kundenverbindlichkeiten zahlt, dann sind nach TV-Informationen immer noch einige offene Rechnungen zu begleichen.
Was dem Trierer Sven herzog bleibt, ist der Glaube an bessere Zeiten: „Die Herzog Telecom AG sieht nach der massiven Senkung der Einstiegspreise bei den monatlichen Mobilfunkgrundgebühren auf der Computermesse CeBIT und der Preissteigerung bei pre-paid Handys nunmehr eine realistische Chance, kurzfristig wieder Gewinne erzielen zu können.“
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