DAX: Erst Kurse unter 5.940 reaktivieren die Baisse - 500 Beiträge pro Seite

[Nachrichten [wO]]

Nur noch begrenztes Aufwärtspotenzial weist der Dax auf. Kurzfristig sollte der Blue Chip-Index eine Korrektur durchlaufen. Die Elliottwave-Analyse betrachtet die Aufwärtsbegung der vergangenen Woche mit Skepsis

UPDATE Elliottwave Analyse Dax

---

Mittelfristiger Tageschart mit exemplarischen Standardindikatoren:

---

Der deutliche Kursanstieg in der letzten Handelswoche war in diesem Maße nicht erwartet worden. Insbesondere der Widerstand 6.100 bildete keine unüberwindbare Hürde, so dass der erwartete Downmove ausblieb. Statt dessen wurde mit dem Erreichen des 61.8%-Retracements bei rund 6.200 Punkten eine weitere Widerstandszone erreicht. Da es aber nicht gelang (signifikant) unter die genannte Chartmarke 5.850 zu breaken, blieb folglich der kurzfristige Aufwärtstrend intakt.

Mittelfristig bleibt eigentlich alles beim Alten. Der Abwärtstrend ist weiter klar intakt, wobei sich die Baissetrendlinie aktuell bei rund 6.600 Punkte (bzw. die steile Trendlinie bei 6.405). In soweit sollten also zumindest diese massiven Widerstand den Aufwärtsdrang des Dax auf jeden Fall bremsen. Aus Sicht der Elliottwaves kommt insbesondere der Chartmarke 6.450 Punkte eine wichtige Rolle zu, da an diesem Punkt die Impulswave i endete. So lange der Dax unter dieser Chartmarke notiert, bleibt der Bärenmarkt bestehen.

Aber: Insbesondere auf Grund der positiven Entwicklung der letzten Tage sollte man die Augen davor nicht verschliessen, dass die Möglichkeit besteht, dass tatsächlich die grosse Welle c mit dem Jahrestief beendet wurde. Die Entscheidung darüber bzw. die tatsächliche Entwicklung wird es wohl Ende April geben. Da aber (vgl. letzte Analyse) am 25. April ein Fibonacci-Turnday bevorsteht, liegt also die Vermutung recht nahe, dass es sich dabei um ein zyklisches Hoch handelt, wobei aus mittelfristiger Sicht der nächste grosse Extremtag erst um dem 13./14. Mai stattfindet.

In diesem bullischen Fall stünde uns dann wohl doch das Szenario bevor, was uns seit Monaten der schon mehrfach hier gezeigt Fraktalvergleich andeutet - nämlich einem massiven Haussemove:

---

Kurzfristiger 90-Minuten-Chart mit Wellenabzählung:

Fraktalvergleich Dax (nur fortgeführt):

---

Kurzfristig: Betrachtet man den Kurzfristchart, so fällt auf, dass es sich bei der jüngsten Aufwärtsbewegung um einen klaren Impulsmove handelt. Allerdings ist dieser noch nicht beendet. Denn: Einerseits ist die Kursentwicklung vom Freitag eindeutig als eine Wave vier im Rahmen eines Triangle indentifizierbar. Andererseits fehlt noch eine Wave v`, die dann auch aus technischer Sicht der Möglichkeit gibt, dass zumindest eine größere, mehrtägige Korrektur folgen kann.

Das Kursziel für diese Wave v`, die sich wohl am Montag entwickeln wird, liegt bei 6.295 Punkten, wobei ein Extensieren bis zum Widerstand 6.400 nicht ausgeschlossen werden kann. Ein kleines Verkaufssignal wird aber erst dann generiert, wenn der Dax unter die (vgl. Chart: graue Trendlinie) steile Aufwärtstrendlinie fällt, die aktuell bei rund 6.080 verläuft. 

Aus Sicht der Elliottwaves ist aber ein ganz anderer Chartbereich von zentraler Bedeutung. Nämlich 5.940 Punkte - dem Kurshoch der Höherbewertung bis Ende März. Erst wenn der Dax unter diese Chartmarke fällt wird ein richtiges Verkaufssignal geliefert, da eine Wellenüberschneidung der vermeintlichen Waves 1` und 3` vorliegt. In diesem Szenario ist jedenfalls klar, dass der Dax nur eine Bearmarket-Rally vollzog und neue Jahrestiefstkurse nur eine Frage der Zeit sind.

So lange aber diese wichtige Unterstützung bei 5.940 Punkte verteidigt werden kann, blickt der Dax tendenziell nach oben, wobei recht unwahrscheinlich ist, dass es gelingt über die Widerstände 6.450 bzw. 6.600 anzusteigen, um somit auch ein mittelfristiges Kaufsignal zu generieren.

Markttechnik: Auf den ersten Blick ist diese bullisch, da die vielen Kaufsignale immer noch aktiv sind und auch weiteres Aufwärtspotenzial signalisieren. Aber: Der jüngste Anstieg wird nicht vollends unterstützt: Insbesondere die Volatilitäts-Indikatoren tragen die aktuelle Haussebewegung nicht, denn sie deuten eindeutig darauf hin, dass es sich sehr wahrscheinlich nicht um eine grössere Trendbewegung, sondern nur um eine Zwischenkorrektur handelt. Ausserdem gibt es (exemplarisch: RSI im obigen Chart) einige wichtige Indikatoren, die immer noch Divergenzen aufweisen, bei denen fraglich ist, ob es gelingt sie in bullische Signale umzuwandeln, was nur durch einen kräftigen Kursanstieg möglich ist. Ergo: Die Markttechnik ist widersprüchlich - unterm Strich bleibt eine Skepsis, was die Nachhaltigkeit der momentanen Haussebewegung betrifft.

Fazit:
Der Dax kann diese Woche noch bis 6.300 Punkte ansteigen, wobei im Bestfall sogar Notierungen bis 6.450 möglich sind. Spätestens dann wird eine Korrektur überfällig. Allerdings wird erst bei Kurse von unter 5.940 Punkten aus Sicht der Elliottwaves das Potenzial nach unten wieder frei. So lange diese Unterstützung verteidigt werden kann, befindet sich der Index im neutralen Terrain.

---

KONTAKT: Meinungen, Fragen und Kommentare zu obiger Analyse bitte ich Sie per Mail an [e-mail] zu senden.

---