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    Stopp Loss - Ja oder nein ? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 23.04.01 19:35:27 von
    neuester Beitrag 24.04.01 09:40:19 von
    Beiträge: 15
    ID: 387.519
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      schrieb am 23.04.01 19:35:27
      Beitrag Nr. 1 ()
      Stopp und Loss

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      Von Michael Mross
      Zu einer Geheimwissenschaft der Börse zählt die Vermögensvermehrung mittels einfacher Tricks. Als Wunderwaffe gegen Verluste gilt das Stopp-Loss-Verfahren. Fällt ein Kurs unter ein gewisses Limit, dann wird die Aktie automatisch verkauft. Hört sich gut an, funktioniert es aber auch in der Praxis? Was in vielen schlauen Börsenbüchern als Allheilmittel gegen Verluste verschrieben wird, verursacht bei genauerem Hinsehen in den meisten Fällen genau das, was es nicht tun sollte: Verluste.

      Gerade in schwachen Börsenphasen verlieren die "Stopp-Loss-gewappneten" ihre Aktie auf niedrigstem Niveau. In umsatzschwachen Zeiten ist es durchaus möglich, dass der nächste Käufer erst 10 Prozent oder sogar 20 Prozent unterhalb des Limits lauert, um dem entnervten Anleger die Aktien zu Schnäppchenpreisen wegzunehmen. Am Neuen Markt ist dies keine Seltenheit. Aber sogar bei großen Indizes kann es an schwachen Tagen zu Kursrutschern kommen, an denen selbst milliardenschwere Blue Chips in einer Stunde 5 bis 10 Prozent verlieren.

      Wer ist denn in einer solchen Situation der Gewinner? Derjenige, der die Nerven verlor und seine Verluste endlich realisierte? Oder jener, der schwache Zeiten für kostengünstige Anschaffungen nutzt? Einer irrt an der Börse immer - sonst gäbe es keinen Handel. Ich behaupte, derjenige, der aus Angst verkauft, hat schon mal die schlechtesten Karten.

      Wer an der Börse investiert, braucht einen langen Atem. Er darf sich nicht einschüchtern lassen von den chaotischen Attacken einer Herde Wahnsinniger, die meinen, aus irgendeinem Grund zu verkaufen. Wichtig allein, dass man hinter seinem Investment steht und die Geschäftsidee des Unternehmens auch in schlechten Börsenzeiten überzeugt. An der Börse werden keine Vermögen mit Stopp-Loss gemacht. Mit Stopp-Loss wäre Warren Buffet niemals Milliardär geworden. Stopp-Loss ist ein System für Unkundige, für Ungeduldige. Eine Erfindung der Banken, um Umsätze zu generieren. Es garantiert, dass man Aktien zu Tiefstpreisen verliert, die man vielleicht schon am nächsten Tag wieder kaufen würde.

      An der Börse wird kein Geld gemacht, indem man der Wackelkurve des Index oder einer Aktie sklavisch hinterher hechtet. Reich mit Aktien wird nur derjenige, welcher eine kluge Investmentstrategie entwickelt und auch die Kraft aufbringt, gegen den Strom zu schwimmen. Dazu ist freilich eine gewisse Intelligenz erforderlich, die an der Börse nun leider nicht der Normalverteilung entspricht. Zu viele Vorstadtbroker spekulieren mit dem letzten Groschen oder gar per Kredit - ihre Versicherung lautet Stopp-Loss. Leider ein Fahrschein in den Ruin: die Aktien sind dann weg und das Geld auch. Der letzte Stopp wird oft von der Bank selbst durchgeführt und übrig bleibt das Loss.

      Der Grund, sich von einem Investment zu trennen, sollte nur fundamentale Ursachen haben. Wenn Geschäftsmodelle nicht aufgehen, dann muß man verkaufen. Das schöne daran: Das kann man auch tun, wenn die Kurse oben sind - und dann locken Gewinne und keine Verluste.

      Ich glaube er hat recht .
      Avatar
      schrieb am 23.04.01 19:52:02
      Beitrag Nr. 2 ()
      moin!

      Michael Mross ist sogar noch fähiger als ich eh schon den Eindruck hatte. Seine Thesen sind allerdings nicht selbst entwickelt (muß ja auch nicht sein!), sondern entsprechen m.E. exakt Kostolanys Strategie und Überlegungen/Erfahrungen.

      Ich bin mir ebenfalls sicher, daß der Mann recht hat.

      Brock Landers
      Avatar
      schrieb am 23.04.01 20:08:49
      Beitrag Nr. 3 ()
      Wer ist Herr Stopp Loss????
      Avatar
      schrieb am 23.04.01 20:13:21
      Beitrag Nr. 4 ()
      @ll
      Also, ich bin neuerdings generell dafür.
      Du kannst natürlich Pech haben, dass Deine Aktie verkauft wird und danach wieder extrem steigt.
      Aber in der Regel passiert sowas ja weniger.
      Ich wäre bei meinem letzten Reinfall mit einem SL viel besser gefahren. Ist aber auch `ne Gefühlssache, kommt auch auf die Aktie an!
      error6
      Avatar
      schrieb am 23.04.01 20:25:41
      Beitrag Nr. 5 ()
      So ein Schwachsinn, ohne Stopp-Loss am Neuen Markt zu handeln!

      Beispiel Heyde: vor ein paar Monaten Range zwischen 10 und 14 Euro, ich habe bei 10,5 gekauft, Stopp-Loss bei 9,7 E gesetzt. Der wurde schliesslich auch ausgefuehrt, drei Tage danach kostete eine Aktie nur noch 7 E, spaeter 5 E, und bis dahin gab es noch keine NEWS! Mit den News ging es ja bekanntlich auf 2 Euro!

      Das gleiche bei Ce Consumer. Haette ich da bei knapp unter 12 Euro keinen Stopp-Loss gesetzt, dann haette ich zwischenzeitlich 50% Verlust gehabt.

      Sicher, cew ist wieder zurueckgekommen, aber das kann man nie wissen, es haetten genauso schlechte Nachrichten kommen koennen, dann haetten wir die 10 Euro vielleicht nie mehr gesehen!

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      Avatar
      schrieb am 23.04.01 21:03:21
      Beitrag Nr. 6 ()
      Mal eine ganz einfache Rechnung.
      Ich habe 50000€.
      Ich setzte zunächst 15% meines verfügbaren Kapitals in einen Wert XYZ von meinetwegen 50€ ein.
      Das bedeutet ich kaufe 150 Stk.
      Danach setzte ich ein Stop 12 % unter Einkauf würde 44 € bedeuten.
      Wenn der Wert fällt und er unter oder auf 44€ geht:
      Selbst wenn es einen äußerst schlechten Verkauf bei 40 € (hier kann man eigentlich schon die Gebühren mit einrechnen) geben würde, bekomme ich 6000€ wieder zurück.
      Macht einen Verlust von 1500€ und der liegt beim Gesamtkapital bei 3 % (mir pers sind die 3% zu hoch).
      Wenn der Wert steigt:
      Setzte ich den StopKurs nach oben und schieße Variabel weiteres Geld in den Wert.
      Bei der Variablen Summe die ich nachschieße muss ich wiederum darauf aufpassen, das ich im Fall des ausgestoppt werdens nie mehr als 2% meines Kapitals verliere.

      Problematisch ist diese Geschichte natürlich bei äußerst marktengen Werten die illiquide sind und wenn ich zu große Summen in einen Wert investiere.
      Für den normalen Kleinanleger meiner Meinung nach aber ein unabdingbarer Mechanismus, um sich vor all zu großen Verlusten zu schützen und sich dauerhaft Gewinne zu sichern.

      Das ist mit der größte Blödsinn, denn ich kenne und ist eine typische Aussage wie großen Gewieften Investoren in den Rachen gearbeitet werden kann. So wird der treuen Schaafherde das Fell über die Ohren gezogen.
      Zur Kapitalvermehrung muss sich jeder bewußt sein, muss er erst mal Maßnahmen zum Kapitalerhalt ergreifen.


      Gruß
      bw
      Avatar
      schrieb am 23.04.01 21:13:04
      Beitrag Nr. 7 ()
      Eben das, was der Mross schreibt, ist doch der groesste Fehler, den man am Neuen Markt machen kann:
      man hat Vertrauen in eine Aktie, man "verliebt" sich regelrecht in die Firma, man ist sich sicher, der Kurs muss einfach steigen, "unterbewerteter" kann die Aktie doch gar nicht mehr sein. Und dann kommen die naechsten Quartalszahlen und man steht mit 90% Minus und ohne Hoffnung, dass es jemals wieder nach oben gehen koennte, da
      Avatar
      schrieb am 23.04.01 21:14:42
      Beitrag Nr. 8 ()
      Schwierige Sache mit den Stopp-losses. Mir ist es schon mehrfach passiert, dass ich aufgrund eines Stopp-losses zum Tagestiefstkurs verkauft habe. Andererseits hätte ich in letzter Zeit bis auf eine Ausnahme alle durch Stopp-loss verlorenen Aktien einige Tage oder Wochen später billiger wieder zurückkaufen können und habe es dann teilweise auch getan.
      Blaumaler
      Avatar
      schrieb am 23.04.01 21:18:10
      Beitrag Nr. 9 ()
      @ Alle

      Ich habe mit Stop loss viel Geld verloren.
      Hatte eine Aktie ( Nasdaq ) deutlich über 100 % im Plus.
      Stop loss bei Minus 20% immer nachgezogen. Ging auch eine ganze Weile gut.Irgendwann hat jemand unlimitiert verkauft und meinen Stop loss ausgelöst. Insgesamt habe ich an diesem Tag über 30 % verloren weil die Akte im Plus geendet hat.
      Ich habe den Wert nicht wieder angefaßt weil ich meine Barriere im Kopf nicht überwinden konnte. Dadurch ist mir der Kurs fast 400% davongelaufen.

      Nie wieder Stop loss.
      Avatar
      schrieb am 23.04.01 21:18:54
      Beitrag Nr. 10 ()
      das Problem ist, dass ab und zu gezielt Stopp-Loss-Fishing getrieben wird. Soviel ich weiss, sehen die Makler und Institutionellen die SL-Orders!

      Aber wenn ich zuhause bin, dann jkann ich ja den SL im Kopf setzen und niemand kann wissen, wann ich aussteige
      Avatar
      schrieb am 23.04.01 21:21:19
      Beitrag Nr. 11 ()
      @Sekkel

      darf ich fragen, welchen Wert Du hattest?

      Bei Werten mit sehr geringen Umsaetzen kann dies durchaus sehr leicht passieren. Deshalb konzentriere ich mich jetzt auch nur auf Werte im Nemax50
      Avatar
      schrieb am 23.04.01 21:54:04
      Beitrag Nr. 12 ()
      Sekkel,
      kann ich Dir auch ne Story erzählen, ich hatte Intershop mal zu 130€ gekauft und bin dann bei 598 ausgestoppt worden.
      Das was Du erzählst ist ist sicher nicht gerade schick gewesen und passiert sicher immer wieder mal, weil man sich ebend an der Börse immer wieder irrt. :laugh:
      Wäre das damals bei mir nicht passiert mit dem ausstoppen säße ich jetzt auf lockeren 98% Verlust gegenüber den Kurshochs und der Wert müsste jetzt lockere 450% steigen, damit ich mein damals eingesetztes Kapital wieder bekomme. Na denn Prost und vorallem Du hättest mal jemandem im Januar oder Februar 2000 erzählen sollen, dass ISH eine miese kleine Klitsche ist die vermutlich bald ums überleben kämpfen wird. ;)

      Gruß
      bw
      Avatar
      schrieb am 23.04.01 23:12:38
      Beitrag Nr. 13 ()
      moin

      @besserweis:

      in der (vermeintlich) letzten phase einer übertreibung ist ein stop loss sicherlich potentiell nützlich, um nicht mit in die tiefe gerissen zu werden. okay.
      aber gerade in diesem sehr stark schwankenden markt wird man eben wahrscheinlich recht schnell ausgestoppt, geht in einen anderen wert und das spiel wiederholt sich munter ...
      es kommt hier doch eindeutig auf deine generelle anlagestrategie, ich meine damit deinen zeithorizont an.
      willst du traden?
      oder willst du antizyklisch investieren, in werte, die fundamental günstig sind, und mit denen du auch börsenpsychologisch bedingte rückschläge aussitzen kannst? dann willst du drinbleiben und in der nächsten übertreibung aussteigen. aber nicht in der nächsten übertreibung nach unten! hier sollte man allerdings nachkaufen, wenn möglich.

      ansonsten: diversifizieren, es können natürlich (gerade am nm schwarze schafe unter den eigenen werten sein. genau dieses führt allerdings teils auch zu deutlichen bewertungsabschlägen bei soliden unternehmen ...

      brock landers
      Avatar
      schrieb am 23.04.01 23:17:30
      Beitrag Nr. 14 ()
      um das noch mal deutlich hervorzuheben: verkaufen kann man nicht nur per stop loss, sondern auch per manuellem auftrag. hier sollte man nur sehen, daß man nicht zittrig wird. eine schwierige abgrenzungsfrage eben: was ist irrelevantes (für den antizyklischen investor) tagesgeschehen und was ist relevant für die dem investment zugrunde liegende fundamental-überlegung?
      Avatar
      schrieb am 24.04.01 09:40:19
      Beitrag Nr. 15 ()
      Moin

      ich bin noch stolzer Besitzer von Aktien der IMH (WKN 613860).
      Ich habe bei dieser Aktie stopp-loss gesetzt. Da ich aber überzeugter IMH-ler war, bin ich immer wieder eingestiegen. Ich will damit nur sagen, daß man sich von einer Aktie dann auch im Kopf verabschieden muss, sonst nützen die ganzen SL nichts.


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